Yugioh – Die Suche nach dem El Dorado

El Dorado – das sagenhafte Goldland, das sich irgendwo in Südamerika befinden soll. Schon im 15. Jahrhundert zog die kolumbianische Legende zahllose Konquistadoren in die Neue Welt, die dort nach Reichtum, Macht und Ruhm suchten.

Bis heute ist die Faszination für dieses sagenumwobene Land ungebrochen. Ob ihr nun Indiana Jones auf der Suche nach dem Kristallschädel nach Südamerika begleitet oder euch in der Uncharted-Reihe für die Playstation selbst auf die Suche begebt – der Mythos lebt fort.

Wie sollte eine neue Maximum Gold Box also auch anders heißen als El Dorado? Genau das dachte sich Konami wohl auch. Hier erfahrt ihr alles zu diesem Highlight.

Maximum Gold: El Dorado

Wir drehen die Uhr ein Jahr zurück. Im November 2020 erschien die erste Maximum Gold Box hierzulande und brachte uns nicht nur starke Reprints, sondern vor allem auch alternative Artworks und die damals neue Seltenheitsstufe Premium Gold Rare. Mit Freude denken wir doch an Reprints wie Elementar-HELD Stratos oder Apollousa, Bogen der Götten – beide in alternativem Artwork – zurück:

Maximum Gold: El Dorado beinhaltet pro Set vier Booster zu je 7 Karten. Pro Pack erhaltet ihr zwei Premium Gold Rares und zwei Gold Letter Rares, also quasi Rares mit goldener statt silberner Schrift.

Insgesamt wird die Box zehn altbekannte Karten mit neuem Artwork präsentieren, darunter Gefahr! Bigfoot!, Schwarzer Rosendrache, I:P Maskerena, Albtraumritter Einhorn und sogar Eldlich der goldene Lord.

Die begehrtesten Reprints dürften ansonsten wohl Topf der Extravaganz, Raubpflanze Verte-Anakonda und Zugangskodier-Sprecher werden, obwohl das Set mit Reprints von Beschwörung, PSI-Hüllenanzer Gamma oder Verfluchtes Eldland auch sonst einiges zu bieten hat. Neu dabei ist weiterer Support für das Numeron-Thema, den wir uns jetzt einmal genauer anschauen:

Nummer C1000: Numerounius

Das Numeron-Thema spukt nun schon eine ganze Zeit lang durchs TCG, konnte sich aber nie so recht durchsetzen. Seit dem Verbot von Nummer S0: Utopisches ZEXAL scheinen die Numeron-Karten ihre Daseinsberechtigung eingebüßt zu haben. Nun kommen mit Nummer C1000 und Nummer iC1000 zwei neue Karten hinzu, die dem Thema neuen Aufwind geben könnten.

Nummer C1000: Numerounius verlangt von euch 5 Monster der Stufe 12 als Material, kommt dann aber mit einem netten Effekt daher:

Als Schnelleffekt könnt ihr ein Material abhängen und dann ein anderes Monster auf dem Feld zerstören. Außerdem könnt ihr am Ende der Battle Phase alle anderen Monster auf dem Feld zerstören und dann ein Monster vom gegnerischen Friedhof bei euch spezialbeschwören.

Wird Nummer C1000 außerdem durch einen gegnerischen Karteneffekt zerstört, könnt ihr Nummer iC1000: Numerounius Numerounia vom Extra Deck beschwören und Nummer C1000 als Material anhängen.

Nummer iC1000: Numerounius Numerounia

Und jetzt wird es absurd. Wird dieses Xyz-Monster nämlich auf die beschriebene Weise spezialbeschworen, erhält es während des gegnerischen Spielzugs eine ATK und DEF von 100.000 und nein, da hängt keine Null zu viel dran, es sind tatsächlich 100.000 ATK und 100.000 DEF! Wenn dieses Monster von einem Monster dann auch noch den folgenden Spielzug nach Beschwörung übersteht, erhält es zwei Effekte:

Zum einen muss jedes gegnerische Monster diese Karte angreifen, was natürlich die sichere Niederlage bedeutet.

Wenn euer Gegner zum anderen seinen Zug beendet, ohne eine Battle Phase durchgeführt zu haben, um dem ersten Effekt zu entgehen, gewinnt ihr das Duell.

Oh, und außerdem könnt ihr ein Material abhängen, wenn der Gegner euch angreift. Dann wird der gegnerische Angriff zwar annulliert, dafür erhaltet ihr Lebenspunkte in Höhe der ATK des angreifenden Monsters.

Der Gegner hat also genau einen Spielzug Zeit, dieses Monster loszuwerden. Das ist unter den richtigen Voraussetzungen nicht weiter schwer (dafür gibt es Kaijus, Dragoner und vieles mehr), nur muss der Gegner diese Karten eben auch direkt parat haben. Ist das nicht der Fall, wird es schnell brenzlig.

Numeron-Chaosritual

Schön und gut, aber um die volle Power von Nummer iC1000: Numerounius Numerounia nutzen zu können, müsst ihr erst einmal ein Nummer C1000: Numerounius aufs Feld bekommen und der benötigt bekanntlich 5 Monster der Stufe 12 als Material – die man üblicherweise nicht einfach so herumliegen hat. Da nun kommt Numeron-Chaosritual ins Spiel.

Die Zauberkarte hat ebenfalls recht spezifische Aktivierungsbedingungen: Während des Spielzuges, in dem euer Nummer C1: Numeron-Chaostor Sunya durch einen Monstereffekt zerstört worden ist, könnt ihr ein Numeron-Netzwerk und 4 „Nummer“ Xyz-Monster, die auf dem Friedhof liegen oder verbannt sind, wählen. Dann könnt ihr Nummer C1000: Numerounius spezialbeschwören und es erhält eine ATK von schlappen 10.000 und eine DEF von 1.000. Die gewählten Karten werden dann als Material angehängt. Danach könnt ihr zwar nur noch einmal eine Normal- oder Spezialbeschwörung durchführen, das sollte aber auch genügen.

Numeron-Sturm

Kaum erschienen, soll diese Karte Anfang Dezember in Brothers of Legend direkt seinen ersten Reprint erhalten.

Mit ihr könnt ihr alle gegnerischen Zauber- und Fallenkarten zerstören, sofern ihr ein Numerounius-Monster kontrolliert. Außerdem erhält der Gegner nette 1.000 Punkte Burn-Schaden.

Abgesehen von diesen vier Karten, die zwar auf den ersten Blick sehr verlockend wirken, insgesamt aber so spezifisch sind, dass sie nicht mal so eben in jedem Deck gespielt werden können, bringt uns Maximum Gold: El Dorado eine ganze Reihe starker Reprints. Einige davon kommen in einem tollen alternativen Artwork daher:

Meine Top 3 Highlights

Ich kann euch hier unmöglich alle Reprints vorstellen, daher beschränke ich mich auf meine persönlichen Top 3. Lasst mich aber gerne in den Kommentaren wissen, was eure Highlights aus Maximum Gold: El Dorado sind.

Schon länger ist die Karte I:P Maskerena als Reprint angekündigt gewesen. Sie wird aktuell zwar nicht oft gespielt, ich habe sie aber im Extra Deck und finde sie recht nützlich: Im gegnerischen Spielzug eine Linkbeschwörungen durchführen zu können, kann das Blatt wenden und euch einige Vorteile verschaffen. Da ich Zombies spiele, kann ich mit ihr auch den Effekt von Untergangskönig Balerdroch triggern und so selbst bestimmen, wann das Zombie-Bossmonster ein gegnerisches Monster verbannt.

Je nach Situation baue ich mit I:P Maskerena dann Albtraumritter Einhorn, Mekk-Ritter Crusadia Avramax oder Kalliberschwert-Drache. Das ist zwar nicht unüberwindbar, aber durchaus eine Möglichkeit, den Gegner zum Umdenken zu zwingen – zumal die so beschworenen Monster vor Zerstörung durch Karteneffekte geschützt sind.

Ja gut, dass Zugangskodier-Sprecher hier in den Top 3 aufgeführt ist, dürfte wohl niemanden überraschen.

Zugangskodier-Sprecher kam als Secret Rare in Eternity Code zu uns und zählt seitdem zu den aktuell teuersten Karten (wenn man Promos, Starlight Rares und Ghost Rares einmal außen vor lässt).

Als Material benötigt sie nur 2+ Effektmonster und besitzt das Potenzial, das Spiel auf einen Schlag zu euren Gunsten zu wenden.

Zunächst einmal kann euer Gegner nicht auf die Aktivierung der Effekte von Zugangskodier-Sprecher reagieren, was immer stark ist. Wird er also als Linkbeschwörung beschworen, könnt ihr ein Linkmonster wählen, das als Material für seine Beschwörung herhalten musste, und Zugangskodier-Sprecher ATK in Höhe der Linkzahl des besagten Monsters erhalten lassen.

Darüber hinaus könnt ihr ein Linkmonster von eurer Spielfeldseite oder dem Friedhof verbannen und eine gegnerische Karte zerstören. Dieser Effekt ist nicht einmal once per turn, die einzige Einschränkung ist, dass ihr jede Eigenschaft nur einmal verbannen könnt.

Zugangskodier-Sprecher war eigentlich ein heißer Kandidat für die diesjährige Mega Tin, die Tin of Ancient Battles. In dieser Box werden bekanntlich die besten Karten aus jedem Set des vergangenen Jahres neu aufgelegt, so natürlich auch Karten aus Eternity Code: Girsu, der Orcust-Mekk-Ritter, Tierverzierter Archosaurier oder auch Fusionsentsendung sind alle in der Tin versammelt. Letztere hat quasi unmittelbar danach einen weiteren Reprint im Structure Deck Cyber Strike erhalten, einem der besten Produkte des Jahres.

Karten wie Kammer-Drachenmädchen und besagter Zugangskodier-Sprecher fehlten in der Tin, was erst einmal einige Spieler enttäuscht haben dürfte. In Maximum Gold: El Dorado liefert Konami nun beide Karten nach. Erstere ist mit etwas über 10 Euro kein wirklicher Kostenfaktor mehr, wohingegen die Preise für Zugangskodier-Sprecher nach wie vor horrend sind.

Mein drittes Highlight ist Raubpflanze Verte-Anakonda.

2020 gehörte Duel Overload zu den einflussreichsten Sets des Jahres – neben Rise of the Duelist vielleicht. Wir haben dort Karten wie Kristron Halqifibrax oder Transportverbund bekommen. Transportverbund ist mittlerweile verboten, was aber natürlich für den immensen Einfluss dieser Karte spricht. Kristron Halqifibrax erlebt gerade aber noch einmal einen Anstieg an Plays, denn mit ihm können wir im gegnerischen Zug ein Synchromonster beschwören und daraus dann auch die neue und sehr begehrte Ultra Rare Blumenbaronin aus Legendary Duelists: Synchro Storm basteln, die einen starken Annullierungseffekt mitbringt.

Raubpflanze Verte-Anakonda nun erlaubt uns bekanntlich, direkt aus dem Deck zu fusionieren und wird vor allem in Kombination mit Rotäugige Fusion eingesetzt, um Rotäugiger Dunkler Dragoner zu beschwören.

In Brothers of Legend bekommt dieses Fusionsmonster seinen ersten Reprint – allerdings in Starlight Rare, sodass mit einer Preissenkung nicht zu rechnen ist. Und auch Rotäugige Fusion bekommt endlich einen neuen Ultra Rare Reprint, denn seien wir mal ehrlich: wer spielt schon gerne Commons?

Dass nun die gesamte Dragoner-Engine neu aufgelegt wird, lässt wohl den Schluss zu, dass nicht so bald mit einem so oft geforderten Verbot dieser Engine zu rechnen ist. Seit dem Release von Schicksals-HELD Destroyer Phoenix Enforcer mag sich Dragoners Einfluss aber auch etwas geschmälert haben, obwohl er für mich immer noch die stärkere Karte ist.

Fazit

Kommen wir zu einer kurzen abschließenden Betrachtung.

Maximum Gold: El Dorado setzt fort, was Konami schon lange tut und vereint nostalgische Karten mit spielstarken Reprints. So ist beispielsweise Exodia, die Verbotene im Set enthalten, nicht aber ihre Arme und Beine. Das zeigt, dass sich die Box auch und vielleicht sogar vor allem an Sammler richtet, die es auf die besondere Seltenheit Premium Gold Rare abgesehen haben.

Natürlich sind aber auch metarelevante Karten enthalten und somit richtet sich das Set natürlich nicht nur an Sammler, sondern deckt eine möglichst breite Zielgruppe ab, was aus wirtschaftlicher Sicht ja auch absolut sinnvoll ist.

Schön ist, dass es nun endlich möglich ist, ein bezahlbares Eldlich-Deck zu spielen. Das ist zwar im Laufe der Zeit aus der Meta immer mehr rausrotiert, aber natürlich immer noch ein solides Deck. Nachdem Eldlich der goldene Lord nun seinen zweiten Reprint erhalten hat (dieses Mal sogar in alternativem Artwork) und es auch die themeneigenen Zauber- und Fallenkarten in dieses Set geschafft haben, ist Eldlich attraktiver denn je.

Ich bin großer Fan der Premium Gold Rares und finde sie einfach schick. Ich weiß aber auch, dass es viele Spieler und Sammler gibt, die dieser Seltenheitsstufe nichts abgewinnen können. Für die ist Maximum Gold: El Dorado dann wohl nicht das richtige Produkt, alle anderen kommen aber auf ihre Kosten. Wie ist eure Meinung zu diesem Set? Lasst mir gerne einen Kommentar da 🙂

Euer Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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