Yugioh – Viel Deck für wenig Geld: 5 spielstarke Budget-Decks!

Ich habe mich in den letzten Artikeln ausgiebig mit den aktuellen Spitzendecks befasst. Wir haben einen Blick auf Virtualwelt geworfen, haben Drytron kennengelernt und die aktuelle Version von Zoodiak unter die Lupe genommen. Zuletzt ging es um das Side Deck und auch das ist eher für die kompetitiven Spieler unter euch interessant.

Nun spielt nicht jeder Fan des Yugioh Sammelkartenspiels mit demselben Anspruch und viele von euch haben vielleicht auch gar kein Interesse an Turnieren. Sei es, weil ihr einfach keine Freude daran habt und lieber locker mit Freunden zockt, sei es, weil euch die Karten zu teuer sind und ihr euer Geld lieber in andere Hobbys steckt – ganz egal. Aber auch ihr sollt hier natürlich auf eure Kosten kommen und deswegen werfen wir heute einmal einen ausführlichen Blick auf die Yugioh-Decks, die aktuell zwar nicht ganz oben mitmischen, euch dafür aber auch keine Monatsmieten abverlangen. Es geht um spielstarke Budget-Decks.

Ein paar Worte vorweg

Es gibt unterschiedliche Wege, den Preis für das eigene Deck gering zu halten. Der offensichtlichste ist auf Structure Decks zurückzugreifen, die ja in der Regel für kleines Geld zu bekommen sind. Meistens lohnt sich da die dreifache Anschaffung und schon hat man einen soliden Deckkern zusammen.

Ein anderer Weg ist es teure Karten im Deck durch Karten mit ähnlichen Effekten zu ersetzen. Ihr werdet hier natürlich Abstriche machen müssen, denn eine Karte im Wert von 50 Euro kann und darf natürlich nicht den genau selben Effekt haben wie eine Karte für zwei Euro. Teilweise sind die Unterschiede aber marginal und für den Preisunterschied durchaus zu verschmerzen – siehe etwa Kein Dunkler Herrscher mehr und Verbotener Tropfen.

Und dann gibt es Decks, die größtenteils sehr günstig sind, die aber nicht ohne eine oder zwei teure Karten funktionieren. Hier müsst ihr einfach abwägen, ob sich die Investition für euch nicht doch lohnt: Wenn euer gesamtes Deck auf einen Wert von beispielsweise 40 Euro kommt, kann es auch verschmerzbar sein, in eine oder zwei teure Karten zu investieren, sodass euer gesamtes Deck danach vielleicht einen Wert von 100 Euro hat – in der Yugioh-Welt immer noch ein moderater Preis. Vieles ist auch einfach eine Frage des Timings: Niemals solltet ihr kurz vor Veröffentlichung einer neuen Banlist ein neues Deck bauen und niemals solltet ihr euch teure Karten kurz vor dem Release einer Mega Tin zulegen. In diesen sind nämlich die beliebtesten Karten des vorangegangenen Jahres in günstigen Reprints enthalten. Aber welche Decks lohnen denn nun momentan?

Dinosaurier

Die Dinos halten sich aktuell recht stabil und sind von den letzten Banlists null betroffen gewesen. Je nachdem, wie ihr dieses Deck spielt, kommt ihr hier mit einer dreifachen Ausführung des Structure Decks: Dinosmasher‘s Fury wirklich weit. Eigentlich müsst ihr hier nur in Sachen Handtraps etwas nachbessern, aber auch die sind ja spätestens seit dem Release der Duel Devastator Box im Herbst 2019 nicht mehr wirklich ein Kostenfaktor.

Teuer ist im Main Deck eigentlich nur Tierverzierter Archosaurier. Der kommt mit einem Kostenpunkt von etwa 50 Euro pro Exemplar daher und da ihr ihn eigentlich zweimal spielen solltet, schmerzt diese Anschaffung natürlich schon. Da die restlichen Karten aber wirklich günstig sind, relativiert sich auch das im Gesamtbild wieder.

Für die Dinos benötigt ihr außerdem nicht einmal ein Extra Deck. Ihr solltet euch aber dennoch eins bauen und dabei zwei Dinge erwägen: Evolzar Dolkka macht sich hier richtig gut, ist aber auch recht teuer.  Für die Draw Engine bietet sich Topf der Extravaganz an, der trotz einiger Reprints – etwa im Toon Chaos Booster und der 2020 Mega Tin: Tin of Lost Memories – immer noch sehr teuer ist. Ihr könnt auch ohne diese beiden Karten ein solides Dinosaurier-Deck spielen und beispielsweise auf eine andere und günstigere Topf-Karte ausweichen, Tierverzierter Archosaurier wird aber früher oder später ein Muss. Dafür steht auch nicht zu befürchten, dass der auf die Banlist wandert, sodass die Anschaffung eines Dino-Decks nachhaltig sein dürfte. Mehr zum Thema findet ihr übrigens HIER.

ABC

Die neue Banlist hat uns die Hauptkarte ABC-Drachenbuster wieder dreimal zurückgebracht. Zudem hat dieses Deck im Laufe des letzten Jahres einiges an Support erhalten, der auch nicht wirklich teuer ist, sodass ihr hier insgesamt ein sehr günstiges, aber aktuell recht spielstarkes Deck habt. Die wichtigsten Karten aus dem Main Deck findet ihr im Structure Deck: Seto Kaiba. Und auch wenn das Structure Deck selbst mittlerweile recht teuer geworden ist, sind die Karten als Einzelkarten doch wirklich günstig. Wer sich dennoch ein bisschen etwas gönnen möchte, der sollte in Unendliche Unbeständigkeit investieren, denn davon abgesehen, sind wirklich alle Karten bezahlbar. Im Extra Deck könntet ihr Rotäugiger Dunkler Dragoner mit Raubpflanze Verte-Anakonda spielen, müsst das aber nicht. Wenn ihr euch entscheiden müsst, investiert lieber in Unendliche Unbeständigkeit. Wichtig im Extra Deck war stets Transportverbund aus Duel Overload, die jedoch mit der aktuellen Banlist verboten worden ist, was das Thema natürlich schwächt und  Cyber Drache Unendlichkeit, den ihr auch problemlos bekommt.

Wichtig ist außerdem die neue Support-Karte Union-Fahrer aus Eternity Code. Die Ultra Rare kostet zwar ein paar Euro, wirklich ein Loch in euern Geldbeutel sprengen tut sie aber nicht, sodass ABC definitiv ein spannendes Deck ist, mit dem ihr auf Turnieren zwar nicht unbedingt den Sieg einsacken werdet, aber eure Gegner ins Schwitzen bringen könnt. Wenn ihr Interesse an diesem Deck habt, erfahrt ihr HIER mehr darüber.

Dragon Link

Was ist eigentlich mit Dragon Link los? Im September noch war dieses Deck einer der absoluten Spitzenreiter, mittlerweile sieht man es kaum noch. Zugegeben, die letzten Banlists haben diesem Deck echt weh getan und die Verbote von Mecha-Phantomungeheuer O-Löwon und Linkreuz haben dieses Deck wirklich geschwächt, trotzdem steht und fällt dieses Deck ja nicht ausschließlich mit diesen beiden Karten, sodass sich sicherlich hier noch einiges rausholen lässt.

Dragon Link hat im letzten Jahr gut an Popularität gewonnen, was auch einem zunehmend fallenden Preis für dieses Deck zu verdanken ist. Den Deckkern, bzw. die Rokket-Enginge, bekommt ihr im Structure Deck Rokket Revolt, andere teure Karten haben günstigere Reprints erhalten, so etwa Kalliberlade-Wilddrache oder auch Sternenvasall Seyfert, die ihr beide in der Tin of Lost Memories findet. Die war übrigens wirklich gut zu den Drachen und brachte darüber hinaus Reprints der Wachdrachen Elpy und Pisty, Schlägerdrache und mehr.

Und immerhin: auf der letzten LCS, der LCS X, konnte Gabriel Netz mit Dragon Link erneut den Sieg erringen, nachdem er bereits auf der LCS VIII mit Virtualwelt angetreten war und sich auch dort den ersten Platz erkämpfte.  

Paläo-Frosch

Im Gegensatz zu Dragon Link hat im Falle des Paläozoisch- bzw. Frosch-Decks die Banlist eher gut getan, denn sie bringt das Xyz-Monster Krötellig Umwerfend zurück auf 3. Hinzu kommt, dass diese durch ihren Reprint in Rare in der Maximum Gold Box mittlerweile mehr als erschwinglich und somit für Budget-Spieler attraktiv geworden ist.

Generell verlangt euch dieses Deck nicht viel ab: Roninkröte und Täuschungsfrosch, beide unerlässlich, sind sowieso schon nicht teuer, finden sich nun aber auch noch mal im Structure Deck Freezing Chains und dürften so ganz elegant und unkompliziert zu bekommen sein.

Auch was die paläozoischen Fallen angeht, habt ihr leichtes Spiel. Paläozoischer Olenoides, Paläozoischer Canadia und Paläozoischer Dinomischus stellen keinen großen Kostenpunkt dar, letztere bekommt ihr zum Beispiel sogar in Ultra Rare in der Duel Overload Box und selbst dafür müsst ihr nicht viel berappen.

Zusätzlich findet ihr in Freezing Chains die Fallenkarte Maßregelung in ihrem ersten Reprint. Diese war zwar davor auch schon nicht so teuer, jedoch wird das besagte Structure Deck dadurch noch attraktiver für Fans der Frösche und des Paläozoisch-Themas.

Monarchen

Last but not least möchte ich euch die Monarchen ans Herz legen. Es gibt Decks, die benötigen kein Extra Deck und spielen daher Topf der Extravaganz, was auch nicht ganz günstig ist. Die Monarchen hingegen dürfen nicht einmal ein Extra Deck besitzen, was euch auch nicht in die Verlegenheit bringt, den teuren Topf anzuschaffen (oder gar seinen neuen Mitstreiter aus Blazing Vortex). Ohne Extra Deck und ohne Topf der Extravaganz oder Topf des Wohlstands sind schon entscheidende Kostenfaktoren ausgemerzt. Aber auch im Main Deck finden wir vor allem Karten, die aus dem Structure Deck: Emperor of Darkness stammen und somit günstig sind. Im Herbst konnte dieses Deck beim Remote Duel Invitational Turnier sogar den zweiten Platz erkämpfen! Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass seitdem keine großen Erfolge mehr den Monarchen zuzuschreiben sind, denn die Konkurrenz in Form von Virtualwelt, Drytron oder Zoodiak-Eldlich ist einfach zu stark.

Nichtsdestotrotz sind die Monarchen ein zähes Völkchen, die sich seit 2016 nie ganz aus dem kompetitiven Spiel vertreiben ließen und auch heute noch durchaus spielbar sind.

Sicherlich ließen sich nun noch weitere Decks anführen, denn einige, die durchaus spielbar und stark sind, habe ich nun nicht erwähnt. Himmelsjäger, Nekroz  oder auch Grosalamander sind immer noch spielbar und mittlerweile wirklich günstig. Alle drei standen einst am Gipfel der Meta und sind sicherlich nicht unbedingt schlecht, wenn auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Wir könnten die Liste der Budget-Decks noch endlos weiterführen und beispielsweise auch Magidolce, Streichbuben oder U.A. ins Feld führen. Ihr habt also auch mit kleinem Budget eine große Auswahl und das ist es doch, was Yu-Gi-Oh! so attraktiv macht: Es ist einfach für jeden etwas dabei.

Euer Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert