Adventures in the Forgotten Realms Set-Review: Blau

Willkommen beim zweiten Teil der Review von D&D: Adventures in the Forgotten Realms, diesmal mit den blauen Karten.

Demilich

Es geht schon mit einer der spannendsten Karten des Sets los: Demilich kann kostenlos sein, und darin liegt der Reiz: In Formaten mit Manamorphose ist Demilich eine Karte für den dritten, manchmal vielleicht sogar zweiten Zug, die aggressive Decks mit vielen Zaubern, die aber noch kein Storm sind, enorm unterstützen dürfte. Man scheint im Moment über Temur Control nachzudenken, was mehr wie ein defensives Tempo Deck aussieht. Das ist dann im Wesentlichen ein Izzet Control Deck mit Wrenn and Six und Abundant Harvest. Es sieht wie ein starkes Konzept aus, auch wenn man teils sehr von einzelnen Zügen abhängig sein könnte. Gute Karte jedenfalls!

Iymrith, Desert Doom

Ein klassischer starker Beatstick. Iymrith, Desert Doom kann als Flieger sicher angreifen, ist durch Ward 4 einigermaßen geschützt und zieht auch noch Karten. Das Ganze passiert auf einer 5/5 für fünf Mana. Insgesamt also ein starker Deal! Diskutiert wird er in Dimir Control, in welchem er einen deutlich besseren Eindruck als sowas wie Lochmere Serpent oder Kaervek macht. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass er in Izzet Control Konkurrenz für Goldspan Dragon darstellt, wobei der rote „Klassiker“ schon echt gut wirkt.

Mordenkainen

Sechs Mana ist viel, aber Mordekainen bietet auch viel: Die +2 ist zum einen einfach dadurch gut, dass sie eine +2 ist, bietet aber auch tollen Card Advantage, der für gerade in Formaten ohne Fetch Lands ohne Weiteres auf den Niveau von Brainstorm sein kann. Das Token der -2 wird im entsprechenden Deck regelmäßig die größte Kreatur im Spiel sein. Die Ultimate erfordert interessanterweise eine ausreichend große Hand, um kein Selbstmord zu sein und wirkt auf mich ein bisschen riskant, aber man sollte einen Walker auch nicht nach seiner Ultimate bewerten. Die Fähigkeiten sind also hervorragend, aber man muss über das Mana reden: Sechs Mana sind viel, auch für Control. Teferi, Hero of Dominaria kommt dadurch darum herum, dass er Länder enttappt, aber das kann Mordenkainen nicht. So hat man zwar einen starken Planeswalker, aber kein Mana offen, um den Gegner in seinem Zug zu unterbrechen. Gegen manche Decks wird das funktionieren, gegen andere vielleicht nicht. Ashiok zeiht aktuell, dass ein teurer Planeswalker jedenfalls funktionieren kann, auch wenn der Alptraum nicht die beliebteste Karte ist. Mordenkainen wird wohl einen ähnlichen Platz einnehmen: Spielbar, aber vom Metagame abhängig.

Dragon Turtle

Ein temporäres Removal auf einer Kreatur. Flash gibt eine angenehme Flexibilität und 3/5 für drei Mana ist erstmal effizient. Ein großer Nachteil liegt natürlich darin, dass Dragon Turtle immer getappt ins Spiel kommt. Für aggressive Decks ist sie so meines Erachtens zu langsam, aber ein sehr defensives Midrange Deck freut sich vielleicht über eine Kreatur, die den Weg ins Lategame ebnet. Dragon Turtle passt grundsätzlich in jedes Deck rein und bietet Potential, und genau deswegen sollte man sie im Auge behalten.

Grazilaxx, Illithid Scholar

Card Draw und eine Art Schutz sind ein nettes Paket, aber erneut stellt sich die Frage, wo man das spielen kann. Tempo sehe ich gerade nicht im Standard und Rogues haben bereits Brazen Borrower und Nighthawk Scavenger als 3 Drops. Borrower wirkt auch immer noch zu gut, hinsichtlich Nighthawk könnte ich mir aber vorstellen, dass man ihn zugunsten eines langsameren Spiels gegen Grazilaxx, Illithid Scholar austauscht. Ansonsten passt der Horror wohl auch noch in EDH, etwa in Edric. Solide Rare!

Mind Flayer

Sower of Temptation war seinerzeit echt beliebt, und das dürfte nicht nur daran gelegen haben, dass Feen sehr stark waren. Mind Flayer ist zwar wohl etwas schwächer, kann aber in irgendeinem Midrange Deck einiges ausrichten, auch wenn er Removal anzieht. Solide Karte.

Tasha’s Hideous Laughter

Ist Modern Mill irgendwann spielbar? UR Mill, das aktuell beliebteste Deck im Modern, hat durchschnittliche Manakosten von knapp über eins, sodass Tasha’s Hideous Laughtersicherlich mal 20 Karten millen kann. Klar, gegen manche anderen Decks sieht es vielleicht schlechter aus, gegen wenige sogar besser, aber zwei Gelächter mit einer Glimpse the Unthinkable können gerne das Spiel gewinnen, und genau darin dürfte hier die große Stärke liegen. Eine starke Karte für ein Deck, das ganz langsam immer besser wird.

The Blackstaff of Waterdeep

Ensoul Artifact war mal eine starke Karte im Standard, aber das lag auch zu einem erheblichen Teil an Darksteel Citadel. Aktuell sehe ich kein Artefakt Deck im Standard und auch keine Anreize, eines zu bauen. Auch im EDH sind die meisten Artefakte als Kreaturen einfach nur schlechter vor Removal geschützt, sodass sich die Karte kaum lohnen dürfte. Casual ist das Beleben von Artefakten dagegen sicherlich ein lustiges Deck mit unzerstörbaren Artefakten, wie der Zitadelle oder sowas wie Darksteel Relic.

True Polymorph

Die Utility von True Polymorph ist gigantisch: Man kann eine gegnerische Kreatur völlig irrelevant machen oder eine eigene sehr relevant. Ich weiß allerdings nicht, wo man sechs Mana dafür zahlen möchte. Im Standard ist für den ersten Zweck jedes Removal besser und für den zweiten spielt man einfach einen Klon oder halt eine gute Kreatur. Im EDH mag es lustig sein, etwa auch, um einen gegnerischen Commander zu kopieren. Clever Impersonator ist vielleicht dafür besser, aber der hat nicht die Option, im Notfall eine Karte von Gegner zu schwächen. Spaßige Karte, aber nur für Casual.

Wizard’s Spellbook

Los geht’s mit den Würfeln. Die Kosten von sieben Mana schieben Wizard’s Spellbook jedenfalls sofort in Richtung EDH, und da wirkt es auch recht stark: Man gibt einer Karte auf jeden Fall Flashback, oft reduziert man ihre Kosten auch auf nur ein Mana und manchmal eskaliert’s komplett. Der Grundeffekt ist jedenfalls immer gegeben, und so erhält man quasi ein dauerhaftes Past in Flames, das manchmal auch noch ausrasten kann. Anderswo sind sieben Mana wohl einfach zu viel, aber im EDH wird es einige Decks geben, etwa zusammen mit rot, die sich über den Effekt freuen.

Yuan-Ti Malison

Schwierig zu bewerten: Als einzige Kreatur ist diese Schlange jedenfalls gut und kann regelmäßig den Dungeon erkunden, aber dann ist sie eben auch die einzige angreifende Kreatur. Control hat an sowas vielleicht Interesse, um trotz des langsamen Spielplans früh Druck aufzubauen und dabei auch noch etwas Kartenvorteil zu generieren. In aggressiveren Decks kann Yuan-Ti Malison aber wohl ein bisschen zu leicht geblockt werden, was sie zu einer weit kleineren Gefahr macht. Trotzdem interessantes Design, das wir bestimmt mal sehen werden.

Displacer Beast

Wenn man unbedingt ein Deck rund um Dungeons bauen möchte, ist das Kätzchen wohl okay.

Eccentric Apprentice

Wie auch das Beast kann man Eccentric Apprentice, was immer das auch sein mag, in einem Deck rund um Dungeons spielen. Immerhin kann er als Flieger gut angreifen und kann später als eine Art Removal funktionieren, auch wenn ich nicht glaube, dass das Deck insgesamt besonders stark wäre.

Feywild Trickster

Bislang sehe ich noch keine wirklich guten Karten mit Würfeln. Cycling zeigt aktuell im Standard, dass man ein Deck um solche Karten bauen kann und dann mittelmäßige Karten nur spielt, um diverse andere Effekte auszulösen, aber Improbable Alliance und die ganzen anderen Karten wirken einfach besser.

Fly

Ein günstiger Weg, Dungeons in euer Deck zu bringen. Klar, Auren sind immer schwach gegen Removal, und Dungeons bringen keine gigantischen Vorteile mit sich, aber wenigstens ist der Preis fair. Auren sind auch ab und zu ein Thema für Standard, sodass ich mir vorstellen könnte, dass man diese Karte mit sehr kurzem Namen mal irgendwo sieht.

Ray of Frost

Mal wieder eine klassische Sideboard-Karte, diesmal gegen Rot. Wenn man etwa in Schwarz ist und dadurch besseres Removal bekommt, sollte man eher das spielen, aber manche Decks werden Ray of Frost brauchen.

Trickster’s Talisman

Ein Klon als Ausrüstung: Bei Trickster’s Talisman ist die Bedingung aber, dass man mit der Kreatur Kampfschaden zufügt, was gerade im EDH mit Utility-Kreaturen nicht immer der beste Plan ist. Es gibt bessere Klone, aber schön, den Effekt mal als Uncommon zu sehen.

Wizard Class

Die ersten beiden Level passen gerade im EDH in mehr oder weniger jedes Deck. Klar, sie sind nicht übermäßig effizient, aber wenn man Card Draw braucht, funktioniert Wizard Class absolut solide. Level 3 ist schwieriger: Marken braucht man nicht in jedem Deck, hier und da passen sie sicherlich gut. Solide Klasse, aber wohl vor allem für EDH.

Bar the Gate

Ich glaube nicht, dass der Dungeon ein zusätzliches Mana wert ist, und das zahlt man hier. Wie zuvor: Wenn man Dungeons als Casual Deck spielen möchte, ist die Karte völlig okay, aber eben auch nur da.

Clever Conjurer

Kiora’s Follower ist in einigen EDH-Decks, etwa Vannifar oder Arixmethes, relativ beliebt, und auch wenn der Gnom eine Ecke schwächer ist, wird er in den gleichen Decks einen Platz als günstiger Enttapper finden. Nicht großartig, aber manche Karten müssen einfach nur ihren Job machen.

Contact other Plane

In 45% der Fälle ist Behold the Multiverse deutlich besser, in weiteren 50% ist Behold minimal besser und in nur fünf Prozent der Fälle ist Contact other Plane wirklich gut. Für ein Deck rund um Würfel ist der Effekt solide genug, aber auch nur da.

Pixie Guide

Wenn man ein Deck rund um Würfel bauen will, kommt man um Pixie Guide wohl nicht herum. Gut ist das Deck nicht, aber im Casual vielleicht ganz witzig.

Secret Door

Ein Verteidiger, der langsam die Dungeons durchforstet. Ja, Dungeons sind ein tolles Konzept, aber fünf Mana sind meines Erachtens einfach zu viel. Secret Door ist aber immerhin ein Outlet für unendlich Mana, das das Spiel gewinnt, ohne zu zielen oder Schaden zu verursachen. Nett für manche EDH-Decks.

Silver Raven

Mono Blau Tempo scheint aktuell kein Deck im Standard zu sein. Der Silver Raven macht viel für ein Mana und könnte so vielleicht mal einen Platz irgendwo finden.

You find the Villain’s Lair

Ein Counterspell, der auch mal als Faithless Looting herhalten kann. Zwei Mana ist für den zweiten Effekt zwar viel zu teuer, aber als zweiter Modus auf einem Counter kann man sich nicht beschweren. Jwari Disruption ist aktuell sehr beliebt, genau wie Mystical Dispute, und beide wirken besser, auch wenn sie im Late Game abfallen. Vielleicht sieht man dieses marginal bessere Cancel mal im Standard, aber wohl kaum besonders oft.

Das war’s dann mit den blauen Karten. Es sind einige nette Sachen dabei, vor allem Demilich wirkt in verschiedensten Formaten hochinteressant. Wirklich herausstechen tut hier nicht allzu viel, aber dafür wirken alle Karten irgendwie solide, was auch mal ganz angenehm ist. Auch dürften viele Karten durch Würfelei oder auch Level Up bei den Klassen einfach ziemlich spaßig im Casual sein. Bleibt also noch die Top 5:
1: Demilich
2: Iymrith, Desert Doom
3: Tasha’s Hideous Laughter
4: Wizard Class
5: Mordekainen

Das war’s dann mit den blauen Karten, weiter geht’s mit Schwarz und einem weiteren starken legendären Drachen, einer Mythic für Dungeons und einem Teufelsgott. Man darf also gespannt bleiben.

Euer Berkut

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert