Weiter geht’s mit dem dritten Teil der Review von D&D: Adventures in the Forgotten Realms und den schwarzen Karten!
Acererak the Archlich
Das Payoff für Dungeons: Acererak erfordert einen bestimmten Dungeon, aber dieser ist für Aggro wohl auch der beste. Bis dahin bietet er die Möglichkeit, für drei Mana immerhin den Dungeon zu erkunden, sodass er keine völlig tote Karte ist. Danach ist er als 5/5 für drei Mana, die auch noch positive Effekte hat, natürlich wahnsinnig effizient. Die Stärke von Acererak hängt natürlich in erster Linie vom Rest des Decks ab. In einem Dungeon-Deck ist Acererak auf jeden Fall eine hervorragende Karte.
Ebondeath, Dracolich
5/2 sind seltsame Stats; für einen Drachen, der aber eh nur angreifen soll und sich wiederbelebt, völlig in Ordnung. Bei Ebondeath muss ich vor allem an Control denken: Dort kann er einigermaßen zügig das Spiel beenden und vor allem noch im Gegnerzug gespielt werden, sodass man sich nicht austappen muss. Später kann er auch noch leicht zurückgeholt werden, wenn man ein Removal spielt. In Aggro könnte er, wie viele andere Karten in verschiedene Decks passen, um sich im Lategame abzusichern. Starke Karte!
Lolth, Spider Queen
Ein Planeswalker für Decks rund um sterbende Kreaturen. Theoretisch könnte man an Rakdos Aggro denken, aber bei dem Deck glaube ich nicht, dass man fünf Mana für einen Walker ausgeben will, dessen offensivste Fähigkeit zwei Tokens generiert. Auch funktioniert Lolth nur gut, wenn man ohnehin schon gewinnt: Wenn man verliert und keine Kreaturen opfern kann, generiert sie auch keine Loyalität, um einen ins Spiel zurückzubringen. Im EDH passt sie natürlich super in diverse Decks, meistens mit Grün, die auch noch sehr schnell ihre Ultimate auslösen können. Gute Karte für EDH, aber vermutlich nicht mehr.
The Book of Vile Darkness
Devotion to Black ist aktuell ein kleines Deck, das mit der Rotation von Theros Beyond auch noch komplett aussterben dürfte. Bis dahin liefert The Book of Vile Darkness aber ein gutes Paket dafür: Devotion 3 ist etwa für Gray Merchant of Asphodel gut und der Effekt passt recht gut zu Erebos und Murderous Rider. Solide Karte für ein Casual Deck im Standard. Ansonsten gibt es wohl im EDH ein paar Decks, die Lebenspunkte opfern und gerne Kreaturen mitnehmen.
Der zweite Effekt ist erneut cool für Casual, aber in den meisten anderen Decks sollte man sich nicht darauf verlassen, zwei andere spezifische Karten ins Spiel zu bekommen.
Asmodeus the Archfiend
„Devil God“ ist auch mal eine Kombination aus Kreaturentypen… Asmodeus erinnert an den übermächtigen Griselbrand, wenn auch etwas fairer. Hier muss man die gezogenen Karten erst noch mit der letzten Fähigkeit „auslösen“ und ordentlich Leben dafür bezahlen. Erneut stellt sich die Frage, wo man das spielen soll. Im Standard sehe ich mal wieder kein Deck, das die Lebenskosten und das ganze Mana bezahlen kann. Spannender ist es im EDH: Dort passt Asmodeus jedenfalls perfekt in Mairsil-Decks oder allgemein alles mit Necrotic Ooze, da man dort einfach sieben Karten für drei Mana zieht, ohne sonst irgendwas zu machen. Starke Karte für diese Decks, außerhalb aber weniger.
Forsworn Paladin
Erneut stellt sich mir die Frage, wo man das braucht: Ein langsamer Schatzgenerator passt nicht unbedingt auf eine Kreatur, die mehr nach Aggro aussieht, und der Combat Trick der dritten Fähigkeit kostet auch erhebliches Mana. Vielleicht passt der Forsworn Paladin in irgendein Midrange Deck, aber für den Moment sehe ich da nichts.
Gelatinous Cube
Eine einigermaßen effiziente Kreatur, die auch noch ein Removal mitbringt. Erstaunlich sind hier vor allem die Stats: 4/3 für vier ist nicht schlecht, wenn man das Removal bedenkt. Natürlich ist Gelatinous Cube anfällig gegen Removal, aber selbst das kann man mit der zweiten Fähigkeit ein wenig kompensieren. Gute Karte, die man sicherlich öfter im Standard sehen wird!
Sphere of Annihilation
Ein langsames Mass Removal, das auch den Friedhof trifft. Sphere of Annihilation ist vor allem gegen aggressive Decks effektiv, wo es etwa für drei Mana alles zwischen Clarion Spirit und Werewolf Pack Leader trifft. Dazu ist es noch gut gegen herumfliegende Tokens und Friedhöfe. Im Standard sollte das mindestens eine gute Option im Sideboard sein, vielleicht sogar im Modern, auch wenn da der eine Zug Verzögerung stören könnte. Gute Karte!
Vorpal Sword
Acht Mana für Super Deathtouch. Im Standard wird man wohl mehr auf direkte Stats in einer Ausrüstung setzen, zumal Ausrüstungen ohnehin eher unbeliebt sind, da sie für sich alleine nichts machen. Im EDH ist dagegen die Gefahr, dass eine Kreatur jederzeit einen Spieler ausschlachten kann, wenn sie ihn angreift, ziemlich spannend. Nette Karte.
Westgate Regent
Ein Flieger, der wächst und ein wenig Schutz vor Removal genießt. Rankle wirkt aktuell durch seine verschiedenen Effekte und vor allem Haste deutlich besser für Aggro, auch wenn er natürlich langfristig weniger Schaden macht, aber auch weniger kostet. Ansonsten sehe ich nicht, wo man Westgate Regent spielen würde: Aggro will keine fünf Mana für eine Kreatur bezahlen, die nicht mal etwas macht, wenn sie ins Spiel kommt und Control dürfte bessere Finisher haben. Falls ihr Vampire als Casual Deck spielt, ist der Regent bestimmt nett, aber das war’s auch.
Wight
3/2 für zwei Mana sind solide Stats, auch wenn die Kreatur getappt ins Spiel kommt. Dazu kann Wight manchmal ein Token generieren, etwa, wenn man ihn gegen eine andere Kreatur abtauscht. Für Aggro im Standard ist das sicherlich eine starke Kombination, auch wenn die Konkurrenz jedenfalls im Moment mit Valki vermutlich besser ist.
Check for Traps
Gegen Kreaturen auf der Hand ist Valki jedenfalls besser. Gegen alles andere haben wir immer noch Duress im Standard, welche ein Mana weniger kostet. Klar, Duress kann weniger treffen, aber meistens reicht es vollkommen aus.
Death-Priest of Myrkul
Vampire und Zombies sind im EDH einigermaßen beliebt und Death-Priest of Myrkul passt perfekt in diese Decks. Für andere Formate ist der Preis von vier Mana wohl etwas hoch, zumal ich keine weiteren Karten mit entsprechenden Synergien sehe, aber ein guter Lord für EDH auf einer Uncommon ist schon sehr nett!
Demogorgon’s Clutches
Mind Rot ist nicht gut genug, aber Blightning war seinerzeit recht beliebt. Bei Demogorgon’s Clutches handelt es sich meistens um ein etwas schwächeres Blightning, das aber immer noch recht solide aussieht. Die Frage ist nur mal wieder, wo man das spielen will: Am ehesten würde es wohl in ein Midrange Deck passen, aber ein solches sehe ich gerade nicht. Möglich wäre hier vielleicht ein schwarz-rotes Deck, das ein etwas längeres Spiel sucht und dem Gegner hiermit und mit Valki, vielleicht sogar Duress im Main Deck die Möglichkeiten nimmt, Antworten zu finden und gleichzeitig durch den Schaden Druck aufbaut. Gute Karte, aber man muss ein Deck für sie finden.
Dungeon Crawler
Den zweiten Effekt kann man vermutlich ignorieren, aber eine 2/1 ist ein solider erster Zug, auch wenn Dungeon Crawlergetappt ins Spiel kommt. Gute Karte für Aggro, die zumindest Lücken füllen wird.
Grim Wanderer
Hier wird’s spannend: Eine 5/3 für zwei Mana ist natürlich extrem stark, aber die bekommt man nicht ohne Weiteres: Grim Wanderer darf nur das Spielfeld betreten, wenn zuvor eine andere Kreatur gestorben ist. Das Ganze passt wohl am besten in Midrange Decks, welche genug Removal haben, um ihn zuverlässig auslösen zu können und genug Mana, um ihn dann auch noch zu spielen. Hier könnte man wieder an Rakdos Midrange denken. Gute Karte mit viel Potential!
Power Word Kill
Aktuell vergleicht man dieses Removal mit Heartless Act. Erneut handelt es sich um ein beschränktes Removal für zwei Mana, das quasi unbeschränkt funktioniert. Die Beschränkung auf Kreaturentypen könnte dabei sogar etwas besser sein: Heartless Act trifft keinen Flourishing Fox oder Polukranos und hat Probleme mit Luminarch Aspirant. Der Power Word Kill kann zwar keinen Goldspan Dragon töten, sonst aber so ziemlich alles, was im Moment relevant wäre. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuesten Drachen im Standard einfügen, aber das hier könnte ein sehr solides Removal im Standard werden.
Ray of Enfeeblement
Braucht man Removal speziell gegen Weiß? Falls ja, kann man Ray of Enfeeblementwohl im Sideboard spielen, aber einen wirklichen Grund sehe ich nicht dazu.
Skullport Merchant
Der zweite Effekt ist in manchen EDH-Decks gerne gesehen. Im Standard dürfte das mal wieder zu langsam sein, aber im Land der Commander ist es eine solide Uncommon.
Warlock Class
Ein Schaden pro Zug für ein Mana wäre okay, aber weniger, wenn man dafür auch noch eine Bedingung erfüllen muss. In einem Deck, das wirklich extrem zuverlässig Kreaturen opfert oder tötet, könnte man sowas spielen, aber eine Karte, die weiter der Engine hilft, wirkt besser. Der Level 2-Effekt ist nett, um später noch etwas Karten zu ziehen, aber man muss sich hier einfach sehr auf das erste Level verlassen, um die Karte zu spielen.
Deadly Dispute
Braucht man mehr Kopien von Village Rites? Deadly Dispute ist eine vernünftige Alternative für den beliebten Spontanzauber, aber soweit ich bisherige Turnierergebnisse sehe, spielt man höchstens eine oder zwei Kopien neben den Riten. Im EDH ist sie vielleicht besser, da man dort den Schatz nicht als Mana, sondern als opferbare Karte betrachten kann.
Devour Intellect
Duress und Co. sind gerade im Early Game stark, wo man wiederum kaum Schätze haben dürfte. Wer ein Deck rund um die Tokens casual spielen möchte, erhält man mit Devour Intellectein günstiges Thoughtseize, aber auf Turnieren wird man das kaum sehen.
Hired Hexblade
Wie zuvor: Ja, mit einem Schatz ist das Hexblade ziemlich gut, aber dafür braucht man so früh im Spiel eben auch einen Schatz, was aktuell schwierig anzustellen sein dürfte.
Shambling Ghast
Aktuelle Rakdos Aggro-Listen spielen diesen Zombie manchmal als frühe Removal Option. Dafür ist er auch okay, aber nicht überragend. Solide Common.
Vampire Spawn
Im Pauper wird er ein wenig in Ephemerate und Mono Black getestet. Für Ephemerate dürfte es bessere Karten geben, vor allem Gray Merchant of Asphodel, aber in Mono Black generiert Vampire Spawn nettes Leben gegen Aggro und sorgt gleichzeitig dafür, dass man selbst dem Sieg etwas näherkommt. Keine überragende Common, aber gut genug, um weiter im Pauper getestet zu werden.
Das war’s dann mit den schwarzen Karten. Es sind einige spannende und auch spielstarke Karten dabei, auch wenn für mich keine einzige Karte wirklich heraussticht. Kommen wir also zur Top 5:
1: Ebondeath, Dracolich
2: Gelatinous Cube
3: Grim Wanderer
4: Power Word Kill
5: Acecerak the Archlich
Das war’s dann mit diesem Teil der Review, im nächsten Part werfen wir einen Blick auf die roten Karten. Alles Gute!
Euer Berkut