Magic – Masters 25: Die 25 Top und Flop Karten des Sets (Part 2)

Und weiter geht es mit dem Masters 25 Set! Nachdem ihr beim letzten Mal die besten Magic Karten des Sets gesehen habt, kommen hier wieder die besten Karten. Diesmal aber die, die nicht enthalten sind! Dabei war nicht (allein) der Wert der Karten der entscheidende Faktor, sondern die Bedeutung der Karte für das Spiel und das Set, in dem sie released wurde.

Da nicht alle Karten in die Top 5 passen, brauchen wir wieder ein paar…

Honorable Mentions

Crucible of Worlds, Doubling Season, Arcbond Ravager, Demonic Tutor, Celestial Colonade, Dark Confidant usw.

Diese Magic Karten haben eine Gemeinsamkeit: Sie werden gespielt, sie sind für ihre Magic Decks ein integraler Bestandteil und damit für ihre Sets sehr bedeutend. Sie haben aber noch eine weitere Gemeinsamkeit: Wären sie nicht heute noch so gut, hätte man sie vergessen. Natürlich darf man den Einfluss dieser Karten nicht vergessen, aber wenn man nur danach geht, hätte das hier auch die Liste der Karten sein können, die gespielt werden und noch keinen oder länger keinen Reprint bekommen haben.

Birds of Paradise wird zwar heute dank Noble Hierarch weniger gespielt, ist aber immer noch eine der besten Karten, die grün im ersten Zug legen kann. Gegen sie sprechen wohl auch die häufigen Reprints, zuletzt in Conspiracy 2. Trotzdem wäre es schön, mal wieder eines der alten Artworks zu sehen.

Grizzly Bear ist zwar für kompetitves Magic absolut irrelevant, aber bis heute die Messlatte für Kreaturen mit Manakosten 2. Nicht umsonst heißt es, eine Kreatur muss, um im Limited spielbar zu sein, mindestens ein „Bär“ sein. Ein weiterer Kandidat wäre da noch Storm Crow, welche bis heute als Witz in der Magic Community gilt. („Man kann sie für Force of Will nutzen, also ist sie gut.“)

Ehemalige Standard-Allstars wie Astral Slide, Wild Mongrel, Pack Rat, Psychatog, Lin Sivvi oder Dragonstorm

Wieder haben wir eher eine Kategorie an Karten statt einiger spezieller Einzelner. All diese Kandidaten haben einen hohen nostalgischen Wert für die Leute, die sie zu ihren Glanzzeiten gespielt haben. Man muss auch dazu sagen, dass manche von ihnen (z.B. Lin Sivvi oder Dragonstorm) nicht einfach in ein Draft-Format passen. Trotzdem wäre es schön zu sehen, wie sich die Repräsentanten der Standard-Formate so gegeneinander schlagen würden.

Okay, das waren die Honorable Mentions, kommen wir also zur richtigen Top 5:

Platz 5: Leovold, Emissary of Trest, Council’s Judgment, True-Name Nemesis, etc.

Eine kleine Gruppe von Karten, die bis vor kurzem noch durch Baleful Strix begleitet wurden und sich dadurch auszeichneten, dass sie in eher casual-orientierten Produkten erschienen, aber trotzdem ihren Weg ins Competitive, genauer gesagt ins Legacy (und auch Duel Commander) gefunden haben. Durch das geringe Angebot geht ihr Preis leider nur in eine Richtung, weshalb es etwas schade ist, dass diese Gelegenheit zum Reprint verpasst wurde.

Platz 4: Scapeshift

Okay, zugegeben, auch diese Karte ist integraler Bestandteil eines Modern-Decks, hatte nie einen Reprint und ist sehr teuer. Ihr Grund es trotzdem auf diese Liste geschafft zu haben, ist ihre Verbindung mit der Story ihres Sets: Lorwyn ist, vereinfacht gesagt, eine Welt, die zwischen einer hellen Seite (Lorwyn) und einer dunklen (Shadowmoor) wechselt. Veranschaulicht wird dieser Prozess konkret übrigens erst in einer sehr viel später erschienenen Karte, nämlich The Great Aurora in Magic Origins. Der Wechsel der Landschaft wird jedoch schon hier deutlich, werden doch alle Länder gegen neue ausgetauscht und damit sozusagen die Welt komplett geändert, während einzig die Kreaturen als Bewohner die alten bleiben.

Platz 3: Sol Ring

Okay, vermutlich würde Sol Ring als Uncommon zu Problemen im Limited führen und bei einer höhreren Seltenheitsstufe wäre er eine weitere Rare ohne bedeutenden Wert. Auch ist der Ring wirklich nicht schwer oder teuer zu bekommen, ist er doch in jedem Commander Deck zu finden. Das Problem: Abgesehen vom Vintage wird er im EDH in so ziemlich jedem Deck gespielt. EDH-Spieler mögen Foils. Bislang erschien der Ring in Foil aber nur als extrem seltene Invention, als extrem seltene Judge Reward oder in From the Vault, wobei in dem Fall Qualitätsprobleme bekannt sind. Mit einem Reprint in Masters 25 hätten Commander-Spieler endlich eine Möglichkeit gefunden, eine ihrer Lieblingskarten in hochwertiger und bezahlbarer Foil zu erhalten.

Platz 2: Chainer’s Edict (neben Circular Logic, Battle Screech und mehr)

Noch eine Karte, die eigentlich ziemlich bezahlbar ist. Das Problem an ihr: Sie ist im Pauper theoretisch spielbar, da sie in Magic Online als Common „gedruckt“ wurde. Auf Pappe gibt es sie dagegen nur in Uncommon. Ein Reprint des Erlasses und seinen Kollegen als Common (!) hätte einen gigantischen Beitrag dazu geleistet, die Pauper-Community näher zusammenzuführen und das Format eindeutiger zu machen.

Platz 1: Oubliette

Wer sie nicht kennt und nicht durchlesen möchte: Es ist effektiv ein schwarzer Oblivion Ring. Mono-Schwarz Devotion ist ein recht starkes Deck im Pauper und spielt diese Karte als Removal-Option, die noch dazu zur Devotion beiträgt. Das trägt in Verbindung mit der Tatsache, dass sie nur einmal gedruckt wurde, und das in Arabian Nights, zu einem unnatürlich hohen Preis für ein eigentlich günstiges Format bei. Definitiv eine verpasste Chance von Wizards.

Im Übrigen hätte es auch genügend Optionen gegeben, diese Karten zu Reprinten. Daher hier die Karten, die ich persönlich für deplatziert in einem Set halte, welches die Geschichte unseres Spiels zelebrieren soll.

Honorable Mention

Diesmal nur eine: Prossh, Skyraider of Kher ist einer der beliebtesten Commander überhaupt und war bislang nicht in Foil erhältlich. Dies macht ihn schon attraktiv für ein solches Set, allerdings muss man sich doch fragen, ob eine Karte mit einem Wert von nur etwa einem Euro wirklich als Mythic in ein solches Set gehört.

Platz 5: Armageddon

Versteht mich nicht falsch, Armageddon ist eine tolle Karte, aber sie stört in diesem Set irgendwie: Aus finanzieller Sicht ist sie eine weitere Mythic ohne bedeutenden Wert und im Draft kann sie Spiele sehr unschön gestalten. Klar, ein gutes Foil-Printing von ihr ist schön, aber sollten Foil Mythics wirklich das Ziel eines solchen Sets sein?

Das alles wäre eigentlich verkraftbar, wenn da nicht noch eine ganz andere Karte wäre: Ravages of War. Sie ist im Grunde eine Kopie von Armageddon mit anderem Namen und vor allem ganz anderem Preisschild: Während man für das gute alte Armageddon unter 5 € zahlt, kostet eine einzelne Kopie von Ravages of War im Moment über 60 €. Dazu kommt noch, dass sie effektiv fast nur im Commander gespielt wird, um ein zweites Armageddon zu haben. Vor diesem Hintergrund erscheint Armageddon doch eher fragwürdig oder schlecht durchdacht.

Platz 4: Gisela, Blade of Goldnight

Auch hier ist es nicht die Karte an sich, die problematisch erscheint, sondern die Alternativen: Sowohl Sigarda, Host of Herons als auch Bruna, Light of Alabaster haben im Gegensatz zu Gisela noch keinen eigenen Reprint erfahren und sind entweder beliebte Commander (Bruna) oder Tech-Karten im Modern (Sigarda). Wieder erscheint die Entscheidung von Wizards unverständlich. Man muss aber immerhin sagen, dass Gisela einen Anteil an der Story hatte und für sich genommen kein so schlechter Reprint ist, deshalb „nur“ Platz 4.

Platz 3: Akroma, Angel of Wrath/Akroma, Angel of Fury

Die Karten ähneln sich genug, dass sie sich den Platz teilen können. Beide haben keinen bedeutenden Wert und wurden zuvor schon mehrmals reprintet, kommen jetzt aber trotzdem als Mythic. Das einzige, was sie noch vor der absoluten Spitze rettet, ist die Tatsache, dass auch sie epische Engel sind, die etwas zur Story beigetragen haben und das Terese Nielsen’s Artworks in Foil mit dem Watermark einfach traumhaft aussehen dürften.

Platz 2: Blue Sun’s Zenith

Wo fängt man bei der Karte an? Sie wird kaum gespielt, hat schon mehrere Reprints erhalten und hat sehr deutlich Alternativen, die einfach interessanter gewesen wären: Black Sun’s Zenith hätte dem Limited-Format einen Boardwipe beschert und ist immerhin etwas wert, Green Sun’s Zenith geht sogar einige Euro, macht Drafts spannend und ist allein dadurch bedeutend(er), dass sie im Modern verboten ist. Das einzige, was sie vor dem ersten Platz rettet, ist neben dessen Absurdität die Tatsache, dass es keine Mythic ist und sie damit wenigstens weniger enttäuschend beim Öffnen des Packs ist.

Platz 1: Tree of Redemption

Und der Gewinner (oder eher Verlierer) ist ein *Trommelwirbel* Baum. Aus Innistrad, einem der denkwürdigsten Sets überhaupt, mit einem Thema rund um klassischen Horror, wird ausgerechnet ein Baum reprinted? Ja, Liliana und Snapcaster Mage wurden schon im letzten Modern Masters reprinted, aber es gibt ja noch andere spannende Karten.

Balefire Dragon ist lächerlich teuer für eine Kreatur, die höchstens im Commander ein Zuhause findet. Garruk Relentless erzählt die Wandlung von einem der ersten Planeswalker überhaupt (ist aber zugegebenermaßen eine schwieriger zu druckende, zweiseitige Karte). Gavony Township wird gerne gespielt. Geist of Saint Traft ist aktuell wieder beliebt und eine wichtige Figur in der Story. Grimgrin, Corpse-Born ist extrem beliebt bei Zombie-Spielern. Laboratory Maniac ist eine der beliebtesten alternativen Winconditions und allein als solche mehr als nur für Innistrad bekannt. Mayor of Avabruck dominiert mit seinen menschlichen Kollegen gerade Modern. Mikaeus, the Lunarch (oder gar sein schwarzes Gegenstück aus dem nächsten Set) ist äußerst beliebt und als legendäre Kreatur auch story-relevant. Würde man das hier auf den Block Innistrad ausweiten, kämen noch viel mehr Alternativen zum Vorschein, allesamt besser als Tree of Redemption.

Ihr seht, trotz vieler großartiger Reprints ist dieses Set nicht fehlerfrei. Noch ein Wort dazu: Ja, manche Reprints (unter anderem die von mir genannten) sind schlichtweg fehl am Platze und trüben ein wenig die Freude am Produkt. Wenn man aber über sie hinwegsieht, kommen in diesem Set sehr sehr viele nostalgische Elemente und spielstarke Karten zusammen und werden durch die Watermarks nochmal verschönert, sodass zumindest ich gerne bereit bin, Wizards manche Schnitzer zu vergeben.

Aprospos Nostalgie: Genau darum geht es in der nächsten und letzten Top 5, welche nicht auf objektiven Kriterien wie finanziellem Einfluss oder Spielbarkeit beruht, sondern Karten allein auf Basis von Nostalgie und persönlicher Meinung bewertet. Bis dann,

euer Berkut

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