Willkommen zur Set Review von Zendikar Rising bzw. Zendikars Erneuerung! Man sollte meinen, ein Zendikar ohne Eldrazi kann gar nicht so interessant sein, aber wie sich herausstellt, ist die Welt der Abenteuer, Kor und Elementare auch so spannend genug. Viel Spaß mit der Review und den neuen Magic Karten!
Angel of Destiny
Eine Win Condition für Lifegain Decks. Der Engel sorgt dafür, dass jeglicher Schaden der eigenen Kreaturen am Gegner stattdessen Lebenspunkte für seinen Spieler generiert. Normalerweise würde das das Spiel nur hinauszögern, wäre da nicht die zweite Fähigkeit: Wenn man nur genug Lebenspunkte generiert hat, kann der Engel den Gegner oneshotten. Fünfzehn Leben zu generieren ist dabei grundsätzlich relativ einfach. Der schwierige Teil dürfte darin liegen, den Engel auch zu beschützen. Sechs Punkte Widerstandskraft bewahren ihn vor dem meisten schadensbasierten Removal, aber weiteren Schutz hat er nicht vorzuweisen. Dazu kommt, dass man sein Deck rund um Angel of Destiny aufbauen muss, da normaler Schaden nutzlos wird, sobald er das Spiel betritt. Ein solches Lifegain Deck könnte als Konter gegen Burn durchaus eine Existenzberechtigung im Standard haben, aber das bleibt abzuwarten. Nebenbei bietet er auch noch eine hervorragende Win Condition für diverse Lifegain-, aber auch Weenie-Decks im EDH. Starke Karte!
Emeria’s Call / Emeria, Shattered Skyclave
Zwei (Fast-) Serra Angel mit kurzzeitiger Unzerstörbarkeit für acht Mana sind eigentlich erstmal ein sehr mittelmäßiger Finisher für Control. Interessant und stark wird die Karte erst durch ihre zweite Seite: Man hat immer auch die Möglichkeit, sie als schlechtere Ebene zu spielen. So kann man sie relativ problemlos in ein Control Deck einbauen und hat sehr leicht einen Finisher zur Verfügung, der zwar nicht so spielstark ist, dafür aber nie die Hand zumüllt. Für sich genommen ist keine der Seiten wirklich gut, aber die Flexibilität dürfte dafür sorgen, dass man Emeria einige Male im Standard sieht, zumindest, solange Aggro nicht allzu dominant ist.
Tazri, Beacon of Unity
Das Musterbeispiel für Party. Im Standard ist Tazri erstmal als effizienter Stat Stick zu verstehen. Sie kommt kinderleicht im dritten Zug und bietet dann einen kräftigen 4/6 Body, der später auch noch Kartenvorteil generieren kann. Party ist eine etwas schwer zu berechnende Mechanik, aber mit solchen Karten werden wir sie bestimmt als Deckthema im Standard sehen. Daneben ist sie auch für EDH interessant. Dort ist Party zwar kein so interessantes Thema, aber dadurch, dass Tazri auch Allies sucht, sollte sie für dieses Deckthema ein hervorragender Commander sein. Starke Karte!
Archon of Emeria
Jedes Set muss wohl einen Hatebear haben. Hier erhalten wir ein Rule of Law / Eidolon of Rhetoric auf einem nicht immer besseren, aber definitiv aggressiveren Körper. Dazu kommt der Land Hate der zweiten Fähigkeit. Für drei Mana ist das extrem viel und wird mindestens im Standard und EDH einen Platz in einigen Decks finden.
Archpriest of Iona
Eine weitere starke Party-Karte. Im zweiten Zug dürfte der Kleriker so gut wie immer eine 2/2 sein, was an sich schon ziemlich gut für ein Mana ist. Danach wächst er weiter und kann zu einer fliegenden 5/3 werden, in jedem Fall aber für ein Mana sehr solide Stats bieten. Starke Karte für das neue Deckthema!
Felidar Retreat
Leider erhalten wir keinen kompletten Cycle an Retreats, aber diese alleine ist schon nicht uninteressant: Im EDH passt sie ausgezeichnet in so ziemlich jedes Deck, das einigermaßen in die Breite gehen will. Im Standard wirkt sie dagegen etwas langsam: Sie generiert erst im fünften Zug eine Kreatur, die erst im sechsten angreifen kann. Für Aggro ist das zu wenig. Weenie könnte vielleicht mit dem zweiten Effekt arbeiten, aber auch da wirken vier Mana zu teuer. Control Decks könnten sie als Engine benutzen, mit der sie ständig Feldpräsenz aufbauen, aber da dürfte es wiederum mit Planeswalkern bessere Möglichkeiten geben. Trotzdem, alleine ihre Spielstärke im EDH macht sie zu einer mehr als soliden Karte!
Legion Angel
Mittelmäßige, aber effiziente Stats für das Mana. Wenn man drei dieser Engel im Main Deck spielt und einen ins Sideboard packt, erhält man effektiv eine 4/3 fliegend für vier Mana, die eine Kopie von sich zieht. Das ist für Midrange ganz nett, aber in meinen Augen nicht viel mehr. Wenn man sie sieht, wird es aber interessant in welcher Verteilung zwischen Main Deck und Sideboard sie eingesetzt wird.
Luminarch Aspirant
Eine weitere kleine Kreatur, die mit dem Spiel mitwächst oder Unterstützung bietet. Für Party ist der Archpriest of Iona zwar wohl der bessere Kleriker, aber normale weiße Aggro Decks dürften den Effekt gut gebrauchen können.
Maul of the Skyclaves
Drei Mana für +2/+2, First Strike und Fliegend ist nicht übermäßig effizient und die Ausrüstungskosten machen es nicht gerade leicht den Buff wieder zu verwenden. Wenn man Synergien mit Ausrüstungen hat, kann man den Maul sicherlich effizient verwenden, aber herkömmliche Deckthemen erscheinen zumindest im Standard sinnvoller.
Ondu Inversion
Eine klassische EDH-Karte. Im Standard dürfte ein Boardwipe für acht Mana immer zu teuer sein, auch wenn man ihn als Land spielen kann. Im EDH ist es zwar immer noch ein teurer Wipe, der dafür aber auch Verzauberungen und Planeswalker trifft und im Earlygame oder allgemein in Situationen, in denen man keinen Boardwipe braucht, immer noch als Land funktionieren kann. Solide Karte im EDH!
Skyclave Apparition
Eine etwas eigenwillige Interpretation des klassischen Banisher Priest Effekts. Die Manakostenbeschränkung dürfte nicht allzu sehr stören, wobei das auch ein wenig auf das Metagame und das gegnerische Deck ankommt. Der große Vorteil liegt hier darin, dass der Gegner die verbannte Karte nie zurückerhält, sondern nur eine Kreatur ohne Fähigkeiten, die gerade für Control Decks nie die verbannte Karte ersetzen dürfte. Auch im EDH ist die Apparition etwa in Geisterdecks ziemlich nützlich: Sie löst Tribal-Synergien aus und entfernt nervige Karten mit einiger Zuverlässigkeit. Das hinterlassene Token stört in einem Format mit vierzig Lebenspunkten erst recht nicht. Keine aufregende Karte, aber sehr nützlich!
Squad Commander
Let’s have a Party! Der Commander kommt alleine schon quasi als 4/4 für vier Mana, was okay ist. In entsprechenden Deck sollten aber bereits zwei, vielleicht sogar schon drei Partymitglieder im Spiel liegen, und dann dreht er richtig auf: Drei bis vier Token sind für das Mana schwer zu toppen und diese sind, wenn die volle Party liegt, auch noch ziemlich schwer im Kampf zu kontrollieren. Im Party Deck definitiv eine der besten Karten!
Attended Healer
Lifegain im EDH wird diese Klerikerin sicherlich gebrauchen können, aber für andere Formate ist sie ein bisschen ineffizient.
Fearless Fledgling
Der frischgeschlüpfte Greif dürfte in Landfall ziemlich schnell erwachsen werden. Er wird ziemlich schnell zu einem 3/3 Flieger, was im Standard sehr solide ist. Landfall braucht mehr Karten als ihn, aber man wird ihn bestimmt ab und zu in diesem Deckthema sehen.
Journey to Oblivion
Mit zwei Partymitgliedern ist diese Verzauberung ein Banishing Light, was schonmal spielbar, wenn auch nicht übertrieben gut ist. Mit jedem weiteren Mitglied wird sie allerdings zu einem immer effizienteren Removal. Party Decks werden sie sicherlich spielen, auch wenn ich nicht weiß, ob man sie in ganzen Playsets sehen wird.
Kabira Takedown
Viele Kreaturen zu kontrollieren bedeutet in aller Regel, Aggro zu spielen. Für diese Deckart ist ein getapptes Land allerdings ein weitaus größerer Störfaktor als für andere Decks und besonders effizient ist der Takedown auch nicht. Wenn generisches White Weenie relevant sein sollte, kann man den Takedown vielleicht spielen, aber es dürfte einige bessere Optionen geben.
Kitesail Cleric
Ein 1/1 Flieger für ein Mana mit einem aggressiven Kicker für das spätere Spiel. Das ist insgesamt nicht phänomenal, könnte aber für einen oder zwei Slots in White Weenie ausreichen.
Kor Blademaster
Double Strike ist stark. Kor mit Ausrüstungen waren schon immer ein beliebtes Thema und Krieger wird man unter ihnen genug finden. Das Thema ist wahrscheinlich eher für Casual Fans, aber da ist der Blademaster mehr als solide.
Sejiri Shelter
Midrange kann den Schutz gegen Removal vielleicht gebrauchen, für das Main Deck wirkt sie allerdings etwas ineffizient. Im EDH stört das getappte Land allerdings mal wieder weniger, sodass sie in langsamen Decks eine solide Option sein dürfte.
Skyclave Cleric
Die Kreaturenseite ist recht gut gegen Burn und erinnert an Arashin Cleric, der damals zu diesem Zweck einen Platz in manchen Sideboards fand. Wenn Burn einigermaßen relevant im Standard ist, könnten wir diesen Kleriker in manchen Control Decks finden. Gegen Burn bietet er dann eine frühe Mauer mit einem kleinen Lebenspuffer, gegen alles andere ist ein getapptes Land erträglich. Solide Karte!
Cliffhaven Sell-Sword
Die Stats sind okay und ein Krieger im zweiten Zug kann dank Party relevant sein. Die Common wird keine Wellen im Standard schlagen, aber vielleicht sieht man sie ab und zu mal.
Practiced Tactics
Grundsätzlich haben wir hier ein recht effizientes Removal, das in Party Decks auch genug Schaden anrichten dürfte. Journey to Oblivion dürfte meistens besser sein, aber vielleicht sieht man die Taktiken mal.
Resolute Strike
Wer ein Deck um Krieger und Ausrüstungen spielen möchte, hat hier einen sehr guten Combat Trick. Ich glaube zwar nicht, dass ein solches Deck turnierrelevant wird, aber zumindest für Casual ist das ein ziemlich guter Zauber.
Sea Gate Banneret
Es ist ein Krieger für ein Mana, was ihn in Party zu einem zweiten One Drop neben Archpriest of Iona machen könnte. Eine weitere Karte, die man vielleicht mal sieht.
Das war es mit den weißen Karten. Bei den Rares sind einige Highlights dabei, gerade für alle Party People. Fehlt also noch die obligatorische Top 5:
1: Archon of Emeria
2: Tazri, Beacon of Unity
3: Archpriest of Iona
4: Skyclave Apparition
5: Journey to Oblivion
Allein mit den weißen Karten sieht Party schon ziemlich attraktiv aus. Bleibt dran, im nächsten Teil erwartet euch die Review der blauen Karten. Bleibt gesund!
Euer Berkut