Yugioh – Endlich kommt Bewegung ins Spiel!

Endlich tut sich mal wieder so richtig was in der Meta: Justice Hunters mag ein Nebenset sein, bringt aber durch neue Archetypen enormen Wumms in unser Spiel.

Was bringt Justice Hunters?

Was dürft ihr von diesem Set erwarten? Nebensets unterscheiden sich grundsätzlich in einigen Punkten von Hauptsets und die möchte ich bei dieser Gelegenheit noch einmal kurz in Erinnerung rufen: Zum einen findet ihr in diesem Sets keine Commons. Das heißt, neben der einen garantierten Foil-Karte pro Set erhaltet ihr ausschließlich Rares. Auf der anderen Seite der Seltenheitsskala befinden sich in diesem Set keine Secret Rares, sodass Ultra Rares die höchste reguläre Seltenheitsstufe sind – das zeigt sich in der Raritätenverteilung und entsprechend auch im Preis, denn die Ultra Rares erzielen hier dieselben Preise wie die Secret Rares aus Hauptsets. 

Besonders ist, dass ihr mit außerordentlich viel Glück in diesem Set Starlight Rares ziehen könnt, die seit dem Wegfall der Quarter Century Secret Rares diese Seltenheitsstufe ersetzen. Auch dabei sind Collector‘s Rares, die allerdings dieses Mal nur durch zwei Karten repräsentiert werden.

Neben neuen Karten findet ihr in den Nebensets auch immer Reprints, die aber in der Regel nicht sonderlich nennenswert sind. Aus diesem Grund möchte ich die Reprints heute auch gar nicht groß berücksichtigen, denn dabei handelt es sich zum Beispiel um die Patchwork-Engine, die – teilweise zumindest – erst in der Quarter Century Stampede gereprintet wurde. Immerhin: Schreckenspelz-Patchwork hat noch nicht so viele Prints und der letzte ist von 2022, da schadet ein weiterer Reprint wohl eher nicht. Schön sind auch die ersten Reprints von N.As.H.-Ritter und CYyz N.As.Ch.-Ritter: beide Karten haben seit ihrem Release vor 3 Jahren keine erneute Beachtung gefunden.

Die neuen Themen

Drachoschwanz

Ach, wie sehr ich wünschte, Konami hätte das Deckthema auf Deutsch nicht Drachoschwanz genannt. Nun ist das so und wir müssen damit leben, das Deckthema selbst beeindruckt aber durch einige tolle Karten:

Drachoschwanz Lukias

Diese Karte müsst ihr dreimal spielen, denn sie ist als Monster der Stufe 4 der klassische Searcher: Auf Beschwörung sucht sie euch ein Drachoschwanz-Monster aus dem Deck. Außerdem könnt ihr eine Drachoschwanz-Fallen- oder Zauberkarte direkt vom Deck setzen, wenn Drachoschwanz Lukias als Fusionsmaterial verwendet wird.

Drachoschwanz Faimena

Werft ihr sie in der Main Phase via Schnelleffekt ab, könnt ihr einen Drachen oder Hexer als Fusionsbeschwörung beschwören. Das Material muss ganz klassisch von der Hand oder dem Feld kommen. Auch hier: wird Drachoschwanz Faimena als Fusionsmaterial genutzt, könnt ihr eine Fallen- oder Zauberkarte des Drachoschwanz-Themas direkt vom Deck setzen. 

Drachoschwanz Mululu

Auch mit Drachoschwanz Mululu fusioniert ihr im gegnerischen Spielzug während der Main Phase per Schnelleffekt. Dafür muss Mululu allerdings auf dem Feld liegen und kann nicht von der Hand abgeworfen werden wie wir das eben bei Faimena gehört haben. Auch seid ihr hier nun fortan in Fusionsbeschwörungen gelockt, aber das ist nicht wirklich problematisch. Auch hier habt ihr den mittlerweile bekannten Effekt, dass ihr eine Zauber- oder Fallenkarte setzen könnt, wenn Mululu als Fusionsmaterial verwendet wird, zusätzlich könnt ihr hier aber einen gegnerischen Monstereffekt annullieren. 

Drachoschwanz Arthalion

Wir haben nun viel über Fusionen geredet, Zeit also, endlich mal ein Fusionsmonster in den Blick zu nehmen. Drachoschwanz Arthalion wird mit einem Drachoschwanz-Monster und beliebig vielen Monstern auf der Hand fusionsbeschworen. Grundsätzlich wollt ihr so viele Materialien wie möglich nutzen, denn pro Material von der Hand könnt ihr ein Monster vom Feld oder dem Friedhof auf die Hand zurückgeben. Außerdem könnt ihr ihn vom Friedhof zurück aufs Feld beschwören, wenn zwei oder mehr Monster zur selben Zeit auf den Friedhof wandern – wie das etwa bei einer Fusionsbeschwörung der Fall ist. Das funktioniert aber nur einmalig, denn danach wird Arthalion verbannt. 

Lecker

Es wird lecker mit dem neuen Deckthema… nun… „Lecker“. Ernsthaft, versucht Konami überhaupt, halbwegs seriöse Deckthemen zu entwickeln? Warum riskieren sie dann nicht direkt mal was und nennen das Deck im Deutschen Schmackofatz? Wie dem auch sei, Lecker schickt satte vier Ultra Rares ins Rennen.

Becherkatze ☆ Lecker

Die erste Ultra Rare, die wir uns anschauen, ist Becherkatze ☆Lecker, die ihr von der Hand spezialbeschwören könnt, wenn ihr entweder ein Link-1- oder ein Synchromonster der Stufe 2 kontrolliert. Auf Beschwörung sucht euch die Becherkatze eine Lecker-Karte aus dem Deck auf die Hand. Wurde Becherkatze hingegen durch den Effekt eines Synchromonsters beschworen, könnt ihr stattdessen auch einfach eine Karte ziehen. 

Keksmiez ☆ Lecker

Keksmiez☆Leckers Effekt ist ganz ähnlich, die Beschwörungsmöglichkeiten sind jedenfalls schon mal identisch zu Becherkatze. Auf Beschwörung könnt ihr ein gegnerisches Monster 1000 ATK verlieren lassen oder, falls Keksmiez durch den Effekt eines Synchromonsters beschworen wurde, könnt ihr das gegnerische Monster stattdessen zerstören. 

Lollisamtpfote ☆ Lecker

Lollisamtpfote☆Lecker kann ebenfalls auf die beschriebene Weise spezialbeschworen werden. Bei Normal- oder Spezialbeschwörung könnt ihr eine Karte im gegnerischen Friedhof zurück ins Deck mischen. Wird Lollisamtpfote mittels Synchromonstereffekt beschworen, könnt ihr die besagte Karte stattdessen auch verbannen. 

Lecker ★ Greifi

Wenn das Deckthema ein Link-1-Monster fordert, liefert es das natürlich im Idealfall auch selbst und das ist Lecker ★ Greifi

Als Material braucht ihr ein Ungeheuer-Monster der Eigenschaft LICHT, das maximal Stufe 4 hat, was diese Karte schon mal recht spezifisch macht. Auf Beschwörung könnt ihr eine Lecker-Spielfeldzauberkarte direkt vom Deck aktivieren, dann allerdings dürft ihr für den restlichen Spielzug nur noch Link-1- und Link-2-Monster als Linkbeschwörung beschwören. 

Während der Main Phase oder der gegnerischen Battle Phase könnt ihr außerdem per Schnelleffekt zum Preis von 100 Lebenspunkten eine Synchrobeschwörung durchführen, das Material muss aber mindestens 1 Lecker-Monster sein. 

K9

Als Cyber Drache Spieler und Fan alter Deckthemen freue ich mich besonders über K9 und werde mir die Karten wohl zulegen, auch wenn K9-17 Izuna kein Schnäppchen ist. 

K9-17 Izuna 

K9-17 Izuna benötigt ihr dreimal, denn diese Karte könnt ihr ohne Tribut als Normalbeschwörung beschwören, sofern euer Gegner mindestens zwei Karten auf der Hand hat. Ihr könnt Izuna aber auch während der Main Phase per Schnelleffekt beschwören, allerdings nur, wenn euer Gegner in diesem Spielzug bereits einen Monstereffekt auf der Hand oder im Friedhof aktiviert hat. Das ermöglicht es euch, selbst dann schon mitzuspielen, wenn der Gegner anfängt, im Jargon ist von Turn 0 Plays die Rede. 

Wird K9-17 Izuna beschworen, könnt ihr eine K9-Karte vom Deck auf den Friedhof legen. 

K9-⌀⌀ Lupis

Mit K9 wollt ihr vor allem Xyz-Beschwörungen durchführen, daher ist es nur naheliegend, dass es auch Karten gibt, die einem Xyz-Monster einen zusätzlichen Effekt verleihen, wenn sie als Material genutzt werden. Das trifft auch auf K9-⌀⌀ Lupis zu, die das entsprechende Xyz-Monster immun gegen zielende Effekte macht. 

Erneut könnt ihr Lupis weiteren Effekt aktivieren, wenn der Gegner in der Main Phase einen Monstereffekt aktiviert und erneut könnt ihr diese Karte dann spezialbeschwören, das geht sowohl von der Hand als auch vom Friedhof, allerdings wird Lupis dann verbannt, wenn er das Feld verlässt. Damit dieser Effekt, den ja auch Izuna hat, sinnvoll ist, müsst ihr auch im gegnerischen Spielzug Xyz-Beschwörungen durchführen können und das könnt ihr mit dieser Karte per Schnelleffekt – und zwar nicht nur während der Main Phase. 

Welches Thema ist am teuersten? 

So ganz final lässt sich diese Frage natürlich noch nicht beantworten, denn das hängt auch ganz stark mit den jeweiligen Turniererfolgen der Decks zusammen. Eine erste Prognose kann aber auf Grundlage der Ratios und der Seltenheitsstufen getroffen werden. Dabei geht es vor allem um die Ratios der Ultra Rares, die Super Rares kosten euch nur einige Cents, sodass die nicht das entscheidende Kriterium sind. 

Lecker benötigt etwa 12 Ultra Rares: Die drei Main Deck Monster werdet ihr, Stand heute zumindest, jeweils auf 3 spielen, das Extra Deck Monster Greifi empfiehlt sich mindestens zweimal, tendenziell auch eher dreimal. Das heißt, ihr müsst bei Lecker in 12 Ultra Rares investieren. 

Ganz ähnlich sieht es bei den Drachoschwänzen aus. Auch hier benötigt ihr jede der Ultra Rares in dreifacher Ausführung, was euch in Summe auch auf 12 Karten bringt. Die drei Main Deck Monster werden jeweils auf 3 gespielt und auch das Extra Deck Monster solltet ihr dreimal erwägen. Insgesamt merkt ihr schon: Lecker und Drachoschwanz sind ein teurer Spaß.

Einen kleinen Lichtblick gibt es bei K9. Zum einen hat das Thema nur zwei Ultra Rares, zum anderen benötigt ihr die nicht beide auf drei. Klar: K9-17 Izuna ist Dreh- und Angelpunkt des Themas und ihr werdet diese in dreifacher Ausführung benötigen, dafür reicht es, wenn ihr Lupis nur einmal spielt. Hinzu kommt, dass K9 in der Regel auch nur als Engine ergänzend zu einem anderen Deckthema gespielt wird, was die vermeintlich guten Aussichten auch ein wenig relativiert. Außerdem ist anzumerken, dass gerade für K9-17 Izuna im Vorverkauf deutlich höhere Preise aufgerufen wurden als für die anderen Ultra Rares des Sets. Vermutlich hält es sich also schlussendlich doch irgendwie die Waage und seien wir realistisch: Günstig kommt ihr bei Konami sowieso nie weg. 

Lohnt sich Justice Hunters?

Kommen wir nun zum Fazit der ganzen Überlegungen. Ich persönlich mag die neuen Deckthemen ganz gerne. Naja, zumindest Drachoschwanz und K9. Lecker kann ich nicht so viel abgewinnen, das liegt aber generell am Thema und den Artworks und weniger an der Spielmechanik. Aber mir ist klar, dass das Geschmackssache ist und andere sich gerade davon angesprochen fühlen. Das ist etwas Wunderbares, denn erst durch Vielfalt gewinnt dieses Spiel für mich an Attraktivität und da derzeit ja vor allem zwei Decks das Meta-Spiel dominieren, freue ich mich über starke neue Archetypen im Spiel.

Preislich ist das halt mal wieder so eine Sache. Ich schreibe diesen Artikel eine Woche vor Release des Sets und kann mich daher nur auf die Vorverkaufspreise beziehen, die bis zum Release und auch danach noch sehr schwanken werden. Der aktuelle Blick zeigt aber, dass ihr für die Ultra Rares jedes Deckthemas etwa 160 Euro investieren müsst. K9 fordert weniger Anschaffungen, dafür ist Izuna aber fast dreimal so teuer wie die Ultra Rares der anderen Deckthemen. K9 als Engine wird gerne mit Bezwingerseele kombiniert, das selbst auch nicht günstig ist. Ich werde es mit Cyber Drache zusammenwerfen, das wiederum recht günstig ist – dafür aber nicht turniertauglich genug. 

Wie man es nun dreht und wendet, dass Yu-Gi-Oh! kein günstiges Hobby ist, ist keine Neuigkeit und darf gerne auch mal in den Hintergrund rücken: Wer Spaß an diesem Spiel hat und das Geld investieren kann und möchte, der tut es eh und wer entweder das Geld nicht investieren möchte oder kann, der wird sich kaum an den neusten oder besten Decks orientieren und so seinen eigenen Zugang zum Spiel finden, entsprechend der finanziellen Möglichkeiten eben. 

Summa summarum: Justice Hunters hat coole neue Deckthemen am Start, die einen großen Impact auf die Meta haben werden und auch die Reprints sind in Ordnung. Die sind zwar wenig spektakulär und so richtig gut auch nicht, aber immerhin hat Konami hier einige Karten berücksichtigt, die bisher erst wenige Prints haben, insofern ist das auch legitim. Wenn ihr euch für eines oder mehrere der hier enthaltenen Deckthemen interessiert, kann es eine sinnvolle Überlegung sein, sich direkt ein Display zuzulegen: hier werdet ihr den Großteil der benötigten Karten schon ziehen und müsst dann vielleicht nur noch in die ein oder andere Einzelkarte investieren. 

Werdet ihr euch denn Justice Hunters kaufen? Und auf welches der neuen Deckthemen habt ihr es besonders abgesehen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Euer

Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

3 Replies to “Yugioh – Endlich kommt Bewegung ins Spiel!”

  1. Fleur

    hey darf ich bei der 300sten ycs dir dieses deck anbieten?

    Main Deck (53)
    3x Hecahands Breus
    3x Hecahands Goddus
    3x Hecahands Gygas
    3x Hecahands Ibel
    3x Hecahands Yadel
    3x Babycerasaurier
    1x Verschiedosaurier
    3x Ariel, Priesterin der Nekroz
    3x D/D-Gelehrter Copernicus
    3x D/D-Greif
    3x Jurassier-Aeolo
    3x Mächtiger Dinokönig Rex
    3x Prototyp Psychischer Sprenger
    3x Schattenhorror Unform
    1x Schlangenauge Pappel
    3x Hecahands
    3x Hecahands Tartarus
    3x Ibt al Hecahands
    3x Yad al Hecahands

    Extra Deck (15)
    3x Hecahands Xeno
    3x Hecahands Jawza
    3x Arionpos, Schlange des Ghoti
    3x Hitziger Säbelsaurier
    3x Sakra Vendirage

    Side Deck (16)
    3x Obelisk der Peiniger
    3x Superantikes Dinoungeheuer
    3x Zweiköpfiger Dinokönig Rex
    2x Slifer der Himmelsdrache
    1x Barrierenstatue des Abgrunds
    1x Phantom des Chaos
    1x Schlangenauge Pappel
    2x Terminalwelt

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert