Yugioh – Es weihnachtet sehr: Das perfekte Geschenk

Die Tage werden kürzer, das Jahr sehnt sich nach Wende, Weihnachten steht vor der Tür. Es wird Zeit, einen Blick zurück zu werfen und die Produkte des Jahres noch einmal zu rekapitulieren – was taugt als Weihnachtsgeschenk und was wird nach den Feiertagen direkt umgetauscht?

Ein kurzer Blick zurück 

Das Jahr 2024 hat uns viele gute und einige nicht so gute Produkte beschert. Grundsätzlich war der Hype da, sei es nun für die Mega Tin, metarelevante Booster wie The Infinite Forbidden oder Rage of the Abyss

Allgemein gesprochen wurde das Jahr 2024 durch FEUER-Decks dominiert, vor allem natürlich von Schlangenauge und Tenpai, aber auch die Feuerkönige hatten ihre Glanzzeiten. 

Schauen wir also mal zurück und sehen, was uns 2024 so gebracht hat. Dazu gehen wir rückwärts vor, also von aktuell zu weniger aktuell. Dabei soll es heute nur um die Sets insgesamt gehen und Einzelkarten nicht der Fokus der Betrachtung sein. 

Sondersets

Das Jahr 2024 hat uns einige Sondersets gebracht. Teilweise wissen wir, was die jeweiligen Sets enthalten, teilweise haben wir es aber auch hier mit dem Zufallsprinzip zu tun, was natürlich die Chance auf teure Karten birgt. 

Quarter Century Bonanza

Momentan in aller Munde ist die Quarter Century Bonanza, die auch als Rarity Collection 3 begriffen werden kann. Das Konzept weicht leicht von den beiden Vorgängern ab, im Wesentlichen dürft ihr aber einen ähnlichen Aufbau erwarten.

Dieses Produkt enthält viele der momentan spielstärksten Karten in verschiedenen Raritäten. Das hat zur Folge, dass diese Karten nun nicht mehr teuer sind und ihr eure Sammlung durch gehörig viele Holos ausschmücken könnt, denn dieses Set besteht ausschließlich aus glitzernden Karten.

Mit dabei sind zudem 200 Karten, die vor allem nostalgischen Wert haben, größtenteils aber nicht im aktuellen Spiel gespielt werden (wenn man von alternativen Formaten wie GOAT oder Edison einmal absieht). Pro Booster erhaltet ihr eine dieser nostalgischen Karten und sie ist immer in Platinum Secret Rare oder Quarter Century Secret Rare – den beiden beliebtesten Seltenheitsstufen dieses Produkts. 

25th Anniversary Tin: Dueling Mirrors

Die Mega Tin ist das in diesem Jahr wohl am kontroversesten diskutierte Produkt. Grundsätzlich sind Mega Tins jedes Jahr eine gute Sache, denn sie bringen Reprints der dringend benötigten Karten, die bis dahin einfach zu teuer waren. Dieses Jahr ist das aber nicht so ganz gelungen, denn der Kartenpool war einfach zu groß und die wichtigsten Karten waren ausschließlich Prismatic Secret Rares, also zusätzlich selten. 

Dazu kommt, dass ein Großteil der wichtigsten Karten aus der Tin in der bereits erwähnten Quarter Century Bonanza erneut erschienen sind – günstiger, verfügbarer und in bis zu sieben unterschiedlichen Seltenheitsstufen. 

Dennoch ist die Tin ein nettes Geschenk. Ihr bekommt immerhin auch eine schöne Metallbox, die gerade Fans der ersten Anime-Staffeln anspricht. Vielleicht mag der Inhalt der Tin schon wieder übertrumpft worden sein, das macht die Karten der Tin aber nicht schlechter. 

Die 25th Anniversary Tin: Dueling Mirrors bietet ein schönes Geschenk für einen recht niedrigen Preis, bietet Spaß am Auspacken der Mega Packs und eine Aufbewahrungsbox aus Metall und das ist doch auch was.

25th Anniversary Rarity Collection II

Nach dem großen Erfolg der Rarity Collection I im Herbst 2023 hat Konami im Mai direkt nachgelegt und die 25th Anniversary Rarity Collection II veröffentlicht. Darin findet ihr im Grunde alles, was es nicht in die Rarity Collection I (übrigens auch heute noch ein super Produkt und tolles Geschenk!) geschafft hat, wie Handtraps, starke Monsterkarten und metarelevante Staples. Natürlich sind die Sets der Rarity Collection (zu der übrigens auch die Quarter Century Bonanza zählt) verhältnismäßig teuer, ihr zieht aber eben auch maximalen Wert aus diesen Sets: Quarter Century Secret Rares sind beliebt und werden schnell teuer, spielstarke Karten sind immer willkommen und da jede Karte glitzert, habt ihr auch ordentlich Futter für euren Sammelordner. 

Wem ein ganzes Display der Rarity Collection II zu teuer ist, der greift auf einzelne Booster zurück, auch die bieten jede Menge Spaß beim Öffnen und können eine nette Ergänzung zu einem Hauptgeschenk sein oder einfach als kleine Aufmerksam dienen. 

Legendary Decks II

Seit März finden wir auch wieder die Legendary Decks II in den Regalen. Das ist ein Reprint, da das Produkt längst vergriffen und entsprechend teuer war. Wenn der Beschenkte mit Turnieren nichts am Hut hat, gerne am heimischen Esstisch zockt und mit Freunden einfach eine gute Zeit haben will, in der er die Anfänge des Spiels nachfühlen möchte, dann sind die Legendary Decks genau das richtige Produkt. 

In dieser Box findet ihr drei fertig konstruierte Decks, die den Decks von Seto Kaiba, Yugi Muto und Joey Wheeler zu Zeiten des Battle City Turniers nachempfunden sind. Das ist für Nostalgiker und Yugi-Boomer genau das richtige, nicht aber für Turniere. Diese Decks können in keiner Weise mit dem modernen Yu-Gi-Oh! mithalten und richten sich somit ausschließlich an Fans der Anime-Serie und der Anfänge des TCGs in den frühen 2000ern. 

Eine verhaltene Einschränkung kann man vielleicht für das Kaiba-Deck wagen: Im Februar erscheint ein neues Blauäugig Structure Deck und wird das Thema rund um den Weißen Drachen dann wieder in den kompetititven Bereich katapultieren. Einige der Karten der Legendary Decks II könnt ihr dann wiederverwenden, andererseits erhaltet ihr das allermeiste an relevanten Karten dann im Februar auch im besagten Structure Deck. 

In der Summe beinhaltet diese Box 9 Ultra Rares und 117 Commons. Daraus baut ihr drei vorgedachte Decks, könnt aber natürlich auch mischen und euch eigene Decks bauen. Für Nostalgiker und Anime-Fans ein schönes Produkt, für alle, die kompetitiv spielen wollen, aber uninteressant.

Legendary Dragon Decks

Auch ein Reprint-Produkt, aber nicht ganz so basal wie die Legendary Decks II. Hier findet ihr auch wieder drei vorkonstruierte Decks, die aber nun keine Anime-Referenz haben, sondern beliebte Archetypes in den Blick nehmen: Dunkler Magier, Cyber Drache und Buntäugig.

Dieses Mal findet ihr in der Box 15 Ultra Rares und 100 Commons, die Karten – besonders natürlich die Holos – sind aber deutlich relevanter als bei den Legendary Decks II: Chimeratech-Amoklaufdrache und Cyber Drache Unendlichkeit werden auch heute noch im Cyber Drache Deck gespielt, Dunkler Magischer Kreis und Ewige Seele sind unverzichtbar für Dunkler Magier. Klar, die vorkonstruierten Decks werdet ihr niemals so spielen, wie sie hier enthalten sind, aber zumindest ist der Ansatz einer Strategie erkennbar. 

Heute freilich mag dieses Set nicht mehr wirklich relevant sein, bei ersten Release aber war das ein tolles Produkt, das uns zum Beispiel Auszubildende Illusionsmagierin brachte, die zuvor nur einen JUMP-Print hatte und entsprechend teuer war. 

Fans der drei Deckthemen kommen mit den Legendary Dragon Decks auf ihre Kosten, alle anderen wird das Produkt aber wohl eher weniger hinter dem Ofen hervorlocken. Wobei: Dadurch, dass Uhrwerk-Ritter in der Quarter Century Bonanza seinen Reprint bekommen hat und nun nichts mehr kostet, ist Cyber Drache zu einem wirklich günstigen Set geworden, wenn man von Staples und Handtraps einmal absieht, die man aber sowieso haben sollte.

Boosterserien

Kern des Spiels sind die Boosterserien, die über das Jahr verteilt erscheinen. Sie beinhalten zufällige Karten und bringen das kompetitive, also das turnierfähige, Spiel voran. Üblicherweise gibt es in jeder Boosterserie einige Karten, die jeder haben will, und eine Reihe an Karten, die eher spezifisch sind und somit nur einen Teil der Spieler anspricht. 

Rage of the Abyss

Die Boosterserie Rage of the Abyss kam erst im Oktober zu uns und ist somit eines der aktuellsten Produkte, das das Spiel außerdem stark prägt. 

Das liegt vor allem an Mulreizendem Fuwalos, die auf dem Sekundärmarkt Preise jenseits der 100 Euro erzielt.  

Von dieser Spitze einmal abgesehen, findet ihr in Rage of the Abyss auch Dominus-Impuls, eine Fallenkarte, die als Handtrap genutzt werden kann und Preise um die 55 Euro erzielt. 

Teure Karten hat das Set also, aber die müsst ihr auch erst einmal ziehen. Etwas spezifischer, deswegen aber derzeit nicht weniger metarelevant, sind Karten wie die Azamina-Engine, die ihr wunderbar ins Schlangenauge-Deck werfen könnt oder Feuerkönig Höfling Ulcanix, die das Feuerkönig-Deck auf ein ganz neues Level hebt. 

Bewusst sein sollte euch beim Kauf eines Displays oder einzelner Booster aber immer, dass prozentual gesehen nur ein geringer Teil des Kartenpools wirklich spielrelevant ist und Konami diese Karten dann in der Regel auch in hohen Seltenheitsstufen druckt, um sie teuer zu halten. Und selbst wenn ihr eine Secret Rare aus eurem Booster zieht, ist das noch kein Garant für Wert oder Nützlichkeit, denn auch innerhalb des Secret Rare Slots gibt es weniger brauchbare Karten.

Ob Rage of the Abyss also ein passendes Geschenk ist, richtet sich vor allem danach, wie ehrgeizig der Beschenkte dem Turniergeschehen folgt. Habt ihr es mit jemandem zu tun, der vor allem zu Hause mit Freunden spielt, braucht der kaum Karten aus dem Top-Meta-Sektor, obwohl ein gewinnbringender Verkauf dann wohl auch nicht unangenehm ist. Den Spaß am Öffnen versiegelter Produkte haben aber alle, egal, ob Meta- oder Casual-Spieler.

The Infinite Forbidden

Ähnlich wie mit Rage of the Abyss verhält es sich auch mit The Infinite Forbidden: Wir bekommen in diesem Set zwar metarelevante Neuerungen in Gestalt der Unterweltlerschmied-Engine, aber eben auch sehr nischiges Zeug.

Schön finde ich, dass das Millennium-Deckthema mit diesem Set weiter ausgebaut wird und nun auch wirklich spielbar und teilweise sogar turniertauglich ist. 

Insofern haben wir auch hier einen überschaubaren metarelevanten Teil, dafür aber auch einen Decktyp, der Turnierspieler und Nostalgiker gleichermaßen abholt. Und dabei ist das Millennium-Thema gar nicht mal teuer, was sonst bei nostalgischen Karten auch keine Selbstverständlichkeit ist.

The Infinite Forbidden mag schon ein paar Monate alt sein, ist aber trotzdem noch ein aktuelles Boosterset und ein schönes Geschenk für eine breitgefächerte Zielgruppe.

Battles of Legend: Terminal Revenge

Die Battles of Legend Reihe bietet uns haufenweise Glitzerpappe und wichtige Reprints und zählt so zu den wichtigeren Reprint-Produkten in der Yugi-Welt. 46 Secret Rares und 69 Ultra Rares misst das Set. Mit dabei ist die Chance, eine Quarter Century Secret Rare zu ziehen, die dann zu teils sehr hohen Preisen weiterverkauft oder eben gespielt werden kann. 

Mit dabei ist hier auch ein echtes Sammlerstück: Drachenmeistermagier. Den gibt es nämlich ausschließlich in Quarter Century Secret Rare, was zur Folge hat, dass ihr etwa 750 Euro für eine Near Mint Kopie hinlegen müsst. 

Absurd und lange galt Drachenmeistermagier zwar als nettes Sammlerstück, aber eben als nicht spielbar. Nun, das änderte sich mit der Ankündigung des neuen Blauäugig Structure Decks, denn da ist er sehr wohl spielbar und verleiht dem Deck zusätzliche Stärke.

Klar, Blauäugig klappt auch ohne Drachenmeistermagier, aber ist dann halt etwas schlechter. Wir warten also auf einen erschwinglichen Reprint, der vielleicht irgendwann im nächsten Jahr kommen mag – zum Leidwesen der Sammler, aber zur Freude der Blauäugig-Enthusiasten.

Davon abgesehen habt ihr mit Kurikara Gottheitsinkarnation auch was für den Staples-Binder dabei, könnt Despia durch einen Reprint von Granguignol der Dämmerungsdrache nun noch günstiger spielen und könnt Despia zugleich durch Quarter-Reprints von Markierte Fusion (ich bevorzuge immer noch den Ultimate-Print) und Lubellion der sengende Drache nun bald vollends in High Rare spielen. Das ist schon dekadent: Lubellion, der nur für einen kurzen Augenblick auf dem Spielfeld liegt, um Spiegeljade der Eisklingen-Drache zu beschwören, in Quarter spielen. 

Also: Battles of Legend: Terminal Revenge kann euch mit einer ganz geringen Wahrscheinlichkeit ein ganz großes Sammlerstück bescheren, aber auch sonst findet ihr hier spannende Reprints, die von der Mega Tin erst einmal losgelöst sind, weil Battles of Legend nicht auf das vergangene Jahr beschränkt ist. Dadurch ist das Set etwas für jedermann.

Maze of Millennia

Maze-Sets haben langsam eine gewisse Tradition, wie es scheint: 2023 bekamen wir Maze of Memories, 2024 Maze of Millennia und nun steht uns 2025 Maze of the Masters bevor. 

Ehrlich gesagt, wirklich gut gealtert ist Maze of Millennia nicht. Zu Release haben wir uns über Karten wie Leuchtfeuer und den ersten Reprint von Stoß der drei Taktiken gefreut, Stand heute haben beide aber Reprints in der Bonanza bekommen und sind seither deutlich günstiger. 

Transaktion widerrufen ist eine starke Karte, hat ihren Reprint aber unerwarteterweise in der Mega Tin bekommen und kostet euch seither auch nur noch ein paar Euro. Schön hingegen ist der Reprint von Uralter Gesang. Die Karte ist immer noch nicht günstig und zu teuer für ihren Spielwert, aber Ra-Fans wird‘s freuen. 

Ich freue mich nach wie vor über Nummer 1: Infektions-Summkönig. Den baue ich gerne unter Schmierfink aus der Unterwelt in Finstere Welt, denn mit ihm kann ich Ceruli, Guru der finsteren Welt oder Ken der Kriegerdrache zerstören, die im Laufe des Spielzugs beim Gegner beschworen wurden und eine entscheidende Karte aus dem gegnerischen Extra Deck auf den Friedhof bugsieren, etwa Super-Sternenschlächter TY-PHON – Himmelskrise, der den angriffsstarken Monstern der finsteren Welt durchaus zusetzen kann.

Was also kaufen?

Bei Release hatte jedes Produkt so seine Legitimation, aber Yu-Gi-Oh! ist ein sehr schnelllebiges Spiel und bei Konamis Reprint-Politik sind Sets schnell überholt oder schlicht unattraktiv, weil bereits ein entsprechendes Nachfolgeprodukt in den Läden steht. Nichts verkehrt macht ihr also mit den Produkten, die erst jüngst erschienen sind wie eben die Quarter Century Bonanza. Die spricht Nostalgiker und Meta-Spieler gleichermaßen an, bringt uns viele Glitzerkarten und teilweise teure Sammlerstücke. Mit diesem Produkt sprecht ihr also das größte Zielpublikum an, denn die Bonanza holt sowohl Turnierspieler als auch Casual-Spieler als auch Sammler ab.

Habt ihr es ganz eindeutig mit einem Fan des Old School Yu-Gi-Oh! zu tun, kann die Wahl auch auf die Legendary Dragon Decks fallen, von den Legendary Decks II würde ich dann aber eher absehen, es sei denn, ihr habt es wirklich mit einem Puristen zu tun, der alles jenseits der ersten Stunden ablehnt. 

Wenn nun doch noch Unsicherheiten bestehen, dann fragt gerne in den Kommentaren nach, ich helfe dann mit individuellen Tipps und Ideen weiter.

Abschließend bleibt mir nun nur noch zu sagen: frohes Weihnachts-Shopping, wenig Stress, viel Spaß beim Verschenken und da ich mich die nächsten Wochen auch etwas zurücknehmen werde: Frohe Weihnachten!

Euer

Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert