5 Karten aus… Antiquities (#3)

Willkommen zurück bei 5 Karten aus…
Diesmal geht es um Antiquities. Die zweite Erweiterung von Magic und das erste Set von 1994 hat sich auf Artefakte fokussiert und damit wohl den Grundstein dafür gelegt, dass Artefakte bis heute ein paar der herausragendsten Synergien aufweisen. Gleichzeitig war es auch das erste Set, das die bis heute andauernde eigene Story von Magic vorgestellt hat und Zungenbrecher wie „phyrexianisch“ in den Sprachgebrauch des geneigten Nerds eingeführt hat. Nennt eure Kinder übrigens bitte nicht Urza oder Mishra…

Urza’s Tower

Kurz vorweg: Antiquities hatte einige extrem starke Karten, die nur dadurch beschränkt wurden, dass sie mehr oder weniger unangenehmen Beschränkungen unterlagen. Urza’s Tower, genau wie seine Gegenstücke Urza’s Power Plant und Urza’s Mine, ist eine dieser Karten: Sie generiert einfach so ganze drei Mana, solange man auch die beiden anderen Länder kontrolliert. Diese drei Karten bilden bis heute in verschiedenen Formaten die Grundlage des sogenannten Tron Decks, welches verschiedene Tutoren für Länder gemeinsam mit teuren Karten nutzt, um teure Karten wie Inkwell Leviathan oder Karn Liberated weit früher zu spielen, als deren hohe Kosten vermuten lassen. Im Gegensatz zu so einigen anderen Karten aus Antiquities konnte diese Kombination bislang auch recht erfolgreich dem Banhammer entkommen und bis heute Pauper, Modern und andere Formate prägen.

Atog

Mein verzweifelter Versuch, diesen Artikel nicht nur aus farblosen Karten bestehen zu lassen. Atog verdient aus zweierlei Gründen Erwähnung: Zum einen erlitt sie kürzlich einen Ban im Pauper, wo sie Affinity etwas zu mächtig gemacht hat. Atog kann sehr schnell sehr stark werden, gerade heute, wo Tokens wie Food, Clues oder Blood eine Masse auf dem Feld landen können. Zum anderen war sie das erste Exemplar einer Art von Kreatur, die exklusiv für Magic war. Klar, Drachen und Elfen kennt man schon aus diversen anderen Fantasy-Welten, aber Atogs gibt es nur hier. Die kleinen Kerlchen haben eine etwas unkonventionelle Diät aus Artefakten und, wie man in späteren Sets sehen wird, diversen anderen unappetitlichen Dingen.

Mishra’s Workshop

Zurück zu den overpowerten Karten. Drei farblose Mana aus einem Land. Einzige Beschränkung ist, dass man das Mana nur für Artefakte ausgeben darf. Das muss natürlich fair sein. Workshop führt im Vintage verschiedene Artefakt Decks als Manaquelle an und wird damit wohl auch bis in alle Ewigkeiten weitermachen. Wie auch die oben genannten Tron Länder spiegelt auch der Workshop die damligen Protagonisten der Story wieder: Urza und Mishra stritten sich im Krieg der Brüder, um einen mächtigen Stein, von dem jeder eine Hälfte besaß. Ihr Konflikt bildete so die Grundlage für die gesamte aktuelle Story, auch wenn diese sich gerade, um technisch aufgemotzte Ninjas dreht.

Rocket Launcher

Wieder mal eine kuriose Karte, die nicht wegen der Mechaniken, sondern wegen des zugrunde liegenden Designs einen Platz verdient. Magic hat Schwerter, Rüstungen und Pfeil und Bogen, aber „moderne“ Feuerwaffen sind ziemlich selten und werden zum ersten Mal wieder in New Capenna angedeutet. Das ganze ist wohl auf Jugendschutzgesetze zurück zu führen, welche 1994 wohl noch nicht galten. So kommt es hier zu einem Raktenwerfer auf einer Magickarte, der zwar spielerisch nie gut genug für irgendein Deck ist, dessen Artwork aber immer wieder ein Grund ist, sich zu wundern.

Ivory Tower

Es gibt auch faire, gute Karten in Antiquities: Ivory Tower war die erste solide Karte für Life Gain und damit etwa in Control Decks am Anfang hochrelevant. Sie konnte in jedem Zug locker zwei bis drei Leben generieren, was gerade gegen frühe Aggro Decks ein mehr als bequemes Polster darstellte. Alte Sets sind aus heutiger Sicht oft aufgeteilt in einige extrem starke Karten und diverse schwache Kreaturen und Verzauberungen, die von der Geschichte vergessen wurden. Ivory Tower schafft den Spaghat zwischen den Extremen meisterhaft und verdient sich so den Platz hier.

Das waren damit die fünf Karten aus Magic „Antiquities“. Revised bestand nur aus Reprints, insofern betrachten wir als nächstes fünf Karten aus Legends.

Euer Berkut

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert