Die Vorbereitungsartikel für die deutsch-österreichische Force of Will Meisterschaft gehen weiter! Diesmal haben wir den Antagonisten der FoW Geschichte im Visier, ein vermeintlich kleiner Junge, der Alice und Kaguya bereits seit geraumer Zeit das Leben schwer macht! Ist er auch im Kartenspiel so stark wie in der Geschichte und wie könnte wohl ein Deck um Gill Lapis aussehen?
Der zu Beginn wohl am meisten gehypte Herrscher des neuen FoW Sets Retter im Mondschein ist ohne Zweifel Gill Lapis gewesen. Mit seiner Schattenbarriere-ähnlichen Fähigkeit sollte Gill allen Insignien, inbsesondere Welt im Wandel, Kugel der Illusionen, Einhalt gebieten, während seine eigene Insignie, Die Erde, Dämonischer Globus, im Tandem mit Apollo, Interdimensionales Raumschiff es ihm ermöglicht sehr früh auf seine Vollstrecker-Seite zu flippen, seine Göttergabe zu nutzen und schließlich dadurch zu gewinnen. Zusammen mit der Möglichkeit Aktiviert-Fähigkeit zu negieren, versprach sich Gill der perfekte Counter zu Reflect/Refrain zu sein! Die Möglichkeit einem Resonator oder Vollstrecker [-200/-200] zu geben war auch ein netter Bonus.
Die Realität sieht allerdings anders aus, denn Gills größte Stärke ist zugleich seine größte Schwäche: Schattenbarriere. Da Gill selbst auf Insignien angewiesen ist, um nicht im Early Game von schnelleren Decks überrannt zu werden, bremst ihn schon eine einzelne Schattenbarriere allein immens aus! Hinzu kommt die übliche Geschichte unserer Anti-Vollstrecker-Freunde Blazer Gill Rabus und Todessense, Lebensschnitter, die Gill sehr leicht zum Astralherrscher machen können.
„Sollte man Gill Lapis dann überhaupt spielen?“
Während der Großteil der Herrscher und Vollstrecker darauf aus sind sich selbst einen Vorteil zu verschaffen, wählt Gill einen unkonventionellen Weg und setzt lieber darauf den Gegner zu benachteiligen. Dies allein lässt Gill bereits eine Nische füllen, welche so manche Spieler vermisst haben könnten. Allerdings füllt Gill diese Nische nur gegen eine ganz bestimmte Art von Deck, nämlich nur gegen diejenigen Decks, die auf Insignien angewiesen sind, wovon es wiederum nicht (mehr) allzu viele gibt. Hier offenbart sich auch das größte Problem dieses Control Herrschers, er ist auf den Gegner angewiesen!
Als Vollstrecker jedoch hat Gill beachtliche Werte von 1200/1200, womit er zweifellos zu den stärksten Vollstreckern aller Zeiten gehört. Zusätzlich befördert er unmittelbar nach seinem Flippen ohne weitere Kosten seinen Spielfeld-Zusatz aus dem Deck direkt auf das Feld, womit seine Werte sogar auf 1400/1400 ansteigen! Wenn jemand also einen guten Vollstrecker „Beatstick“ gesucht hat, dann hat er/sie ihn in Gill gefunden.
„Ich will aber trotzdem ein Gill Lapis Deck bauen!“
Es gibt grob 2 Möglichkeiten wie man Gill Lapis spielen könnte, entweder als Vollstrecker Deck um ihn selbst herum aufgebaut oder aber als Control Deck.
Die erste Variante basiert darauf das Deck mit vielen Insignien vollzustopfen, möglichst früh zu urteilen und den Gegner dann mit Gill selbst zu besiegen. Unabdingbarer Bestandteil des Deck wären Parzifal, Laevateinn, Excalibur, Todessense, Artemis, das Horn der Heiligen Vier Ungeheuer, Marybell, die Erde, Apollo und auch Excalibur X sollte darin einen Platz finden.
Die zweite Variante ist diejenige, die ich eher empfehlen würde: Mit einer eingebauten Schattenbarriere müsst ihr euch nicht mehr großartig um gegnerische Insignien kümmern und könnt euch darauf konzentrieren euren Wille für andere Konter-Karten zu benutzen, bis ihr euch im späteren Verlauf des Spiels sicher genug fühlt zu urteilen. Meistens wird diese Deckvariante mit Wasser und Finsternis gespielt, um so Zugriff auf die vielen „Wasser-Ziehkarten“ wie Grinsekatze und Raum-Zeit-Anomalie zu erhalten. Es sind euch aber wirklich keine Grenzen gesetzt und ihr könnt euch austoben wie ihr wollt, beispielsweise könnt ihr das Ganze auch gerne heißer machen und einen Schuss Feuer hinzutun, um die Flamme der Äußeren Welt spielen zu können, n̶̶i̶̶c̶̶h̶̶t̶̶s̶̶ ̶̶i̶̶s̶̶t̶̶ ̶̶u̶̶n̶̶m̶̶ö̶̶g̶̶l̶̶i̶̶c̶̶h̶̶,̶̶ ̶̶T̶̶o̶̶y̶̶o̶̶t̶̶a! Schließlich ist Gills großer Vorteil derjenige, dass ihr in eurem Deckbau fast uneingeschränkt seid, denn wenn es euch bei Gill nur um die Anti-Insignien-Fähigkeit geht, dann könntet ihr theoretisch sogar auf jegliche Finsternis-Karten verzichten.
„Hmm, vielleicht finde ich ja was! Würdest du Gill Lapis weiterempfehlen?“
Für die deutsch-österreichische Meisterschaft würde ich euch Gill Lapis definitiv nicht empfehlen. Gill mag zwar seine Stärken haben, allerdings können andere Herrscher schlichtweg mehr bieten und euer Deck dabei sogar noch konstanter und flüssiger laufen lassen. Letztenendes gehört Gill zu den vielen Karten, die nur auf dem Papier gut aussehen (im wahrsten Sinne des Wortes)..
..natürlich lasse ich mich aber auch gerne umstimmen ;D
Euer rengeki