Magic – Commander Legends Set Review Mehrfarbig

Weiter geht es mit dem vorletzten Teil der Set Review zu Commander Legenden bzw. Commander Legends. Die mehrfarbigen Magic Karten bestehen ausschließlich aus legendären Kreaturen und damit potentiellen Commandern. Die Reihenfolge ist hier klassisch WUBRG, wir beginnen also mit den Karten, deren Manakosten mit Weiß-Blau anfangen und machen mit Weiß-Schwarz weiter etc.

Kwain, Itinerant Meddler

Und es fängt irgendwie enttäuschend an. Kwain ist günstig und ein passabler Commander für Group Hug, aber da erwarte ich mehr als eine zweifarbige Howling Mine. Selvala, Explorer Returned generiert auch noch Mana, auch wenn sie in anderen Farben ist und ein Mana mehr kostet. Kynaios and Tiro of Meletis haben einen ähnlichen Effekt, bringen aber mehr Farben mit. Ein Hasenzauberer ist cool, aber spielerisch wäre hier wirklich mehr drin gewesen.

Kangee, Sky Warden

Azorius ist die Farbkombination der Flieger und Kangee bietet genau dafür einen einfachen aber effizienten Commander. Der Buff ist ordentlich und kann gerade mit einer Token Armee schnell für viel Schaden sorgen. Kampfbasierte Commander haben es immer etwas schwer, aber Kangee ist immerhin effizient und bietet in dieser Farbkombination eine Abwechslung zu den üblichen Control Decks.

Nevinyrral, Urborg Tyrant

Bekannt für seine Scheibe bietet Nevinyrral vor allem eine Armee und eine Absicherung, falls er mal abgeräumt werden sollte. So wird er zum perfekten Commander für Decks, die sich um tote Kreaturen drehen: Mit der zweiten Fähigkeit generiert er Token, die man opfern kann und seine letzte Fähigkeit kann durch diverse Opfer Outlets jederzeit leicht ausgelöst werden. Der Schutz seiner ersten Fähigkeit ist eher kosmetischer Natur, aber gerne gesehen. Starker Commander, der einige innovative Decks hervorbringen wird!

Liesa, Shroud of Dusk

Die Stats erinnern ein wenig an Baneslayer Angel, insgesamt wird dieser Engel aber in meinen Augen etwas weniger Impact haben. Liesa ist zwar effizient, aber Orzhov bietet diverse Optionen, die besser sind als ein guter Beatstick, der kein zusätzliches Mana erfordert, um nach dem Tod zurückzukommen. Man kann Liesa durchaus spielen, aber es dürfte in Orzhov Farben bessere Optionen geben.

Thalisse, Reverent Medium

Ein typischer Commander für Token Decks, aber als solcher ziemlich gut! Thalisse verdoppelt quasi alle Token, die man erhält, und auch wenn große Token hier wenig bringen, gehen diese Decks ohnehin eher in die Breite. Für dieses Deckthema gibt es zwischen Rhys, Akim, Ghired, Brudiclad und Co. schon diverse Commander, aber abgesehen von vielleicht Teysa Karlov noch nicht in diesen Farben. Wer Orzhov Tokens bauen möchte, ist hier mehr als gut bedient!

Colfenor, the Last Yew

Abzan Toughness ist ein recht beliebtes Thema, aber auch mit einem bereits beliebten Commander: Doran, the Siege Tower. Gegen diesen muss Colfenor sich auch durchsetzen, was in meinen Augen schwierig wird. Ja, Colfenor bietet gute Recursion, aber ein Thema wie Toughness muss man zunächst erstmal durch einen Effekt wie den von Doran oder Assault Formation spielbar machen. Colfenor kann dies leider nicht. So ist er eine großartige Karte in Decks wie Doran, für sich genommen aber wohl eher nicht gut genug.

Nymris, Oona’s Trickster

Ein Flash Commander ist auch mal was neues. Nymris bietet leichten Kartenvorteil auf einem eher mittelmäßigen Body, kann dafür aber gerne mal vier Karten in einer Runde durch alle Spieler ziehen. Wer Flash Tribal spielen will, ist mit Nymris sehr gut beraten.

Araumi of the Dead Tide

Für mich der interessantere Commander in Dimir-Farben: Araumi ist wohl am ehesten mit dem guten alten Scarab God vergleichbar, indem sie Kreaturen mit dem primären Ziel wiederbelebt, ihre ETB Effekte auszunutzen. Encore verdreifacht diese dabei, was etwa mit Mulldrifter mal eben für sechs Karten sorgen kann. Die Karten vom Friedhof als Kosten sollten dabei leicht verschmerzbar sein, schließlich dürfte man sich ohnehin selbst millen. Interessant ist der Vergleich zum Gott aus Amonkhet: Für diesen spricht, dass man immer „nur“ vier Mana für das Token zahlen muss, er nicht so leicht stirbt und auch noch Schaden anrichtet, keine Karten aus dem Friedhof verbraucht, bleibende Token erzeugt und ein wenig Hellsicht generiert. Für Araumi spricht neben den geringeren Kosten vor allem die Tatsache, dass sie drei Token und damit drei Trigger erzeugt! Für die Nutzung dieser Trigger ist sie damit in meinen Augen die bessere Kandidation. Egal, zu welchem Ergebnis ihr dabei kommt, Araumi ist definitiv ein exterm interessanter und wohl auch starker Commander, vor allem für eine Uncommon!

Obeka, Brute Chronologist

Sundial of the Infinite in der Command Zone. Das Gimmick, den Zug früher zu beenden, ist im Casual schon recht beliebt und kann jetzt endlich auch im Commander gespielt werden. Karten wie Feldon of the Third Path, Flameshadow Conjuring, Ideas Unbound und viele weitere werden mit diesem Commander plötzlich sehr stark. Schön, dass diese Strategie jetzt auch mal einen eigenen Commander bekommen hat. Gute Karte!

Zara, Renegade Recruiter

Viele Spieler mögen große Kreaturen im EDH und Zara kann diese hervorragend nutzen. Oft genug wird man bei ihren Angriffen auch noch einen ETB Trigger erhalten, der so manchen Vorteil bringt. Mit einem Opfer Outlet sorgt sie auch noch quasi für Discard. Als Commander weiß ich nicht unbedingt, was man für ein Deck um sie bauen könnte, aber sie dürfte in sehr viele Decks einfach gut reinpassen.

Captain Vargus Wrath

Ein solider Buff für die eigene Piratenarmee hilft dem Deck und Thema lange nicht genug. Man kann Vargus auf jeden Fall gut im Piratendeck spielen, als Commander ist er allerdings ziemlich schwach.

Gnostro, Voice of the Crags

Ein Storm Commander in Jeskai Farben ist nicht unbedingt etwas neues, aber Gnostro ist eine interessante Interpretation: Gerade der zweite Modus sorgt dafür, dass man immer ein Removal zur Verfügung haben dürfte, welches mit ein paar Tricks zum Enttappen auch mehrfach genutzt werden kann. Die Konkurrenz in diesen Farben ist zwischen Kykar, Elsha, Narset und anderen zwar ziemlich hart, aber Gnostro dürfte neben den Titanen von Jeskai zumindest eine Nische finden.

Blim, Comedic Genius

Donate ist ein weiteres Thema, das man gerne mal in der Command Zone sieht. Blim ist dabei ein umgekehrter Zedruu in anderen Farben. Die Frage ist hier letztendlich, wessen Farben man bevorzugt. Blim gibt einem Zugriff auf Demonic Pact, Forbidden Crypt und andere Karten, man verliert aber auch die Optionen von Blau und Weiß. Letztendlich muss jeder selbst wissen, ob er den eher aggressiven Ansatz von Blim oder den freundlicheren von Zedruu bevorzugt, spannende Commander sind beide jedenfalls.

Juri, Master of the Revue

Für das Opfer Thema dürfte es bessere Commander geben, etwa Korvold, Fae-Cursed King. Juri passt allerdings hervorragend in dieses Deckthema und wird so in ziemlich vielen Decks zu finden sein.

Yurlok of Scorch Thrash

Mana Burn ist zurück! Allein für die Anspielung auf das uralte Deckthema ist Yurlok schon großartig, aber er wirkt tatsächlich auch wie ein solider General. Symmetrische Effekte wie Heartbeat of Spring oder gar sowas wie War’s Toll können mit Yurlok ziemlich schnell schmerzhaft werden, sodass man um ihn herum ein interessantes Ramp Deck bauen kann. Klar gibt es in den Farben von Jund stärkere Commander, aber nur wenige sind so spannend wie dieser Viashino.

Belbe, Corrupted Observer

Belbe kann ohne allzu große Probleme sechs Mana pro Zug generieren, was ziemlich stark sein kann. Der Effekt wirkt allerdings symmetrisch und kann so auch den Gegnern ziemlich helfen. Am besten ist der Effekt wohl mit Karten, die an allen Gegnern regelmäßig Schaden anrichten, wie etwa Pestilence, Loyal Subordinate oder Sanctum of Stone Fangs. So bekommt man regelmäßig seine sechs Mana, während die Gegner kaum mehr als zwei oder vier erhalten dürften. Es gibt auch genug starke Artefakte oder Eldrazi, in welche man dieses Mana pumpen kann. Insgesamt ein starker und vor allem interessanter neuer Commander, den wir bestimmt noch öfter sehen werden.

Abomination of Llanowar

Okay, eine Masse lebender und toter Elfen ist gelungener Horror, aber als Commander ist diese Abscheulichkeit leider wenig gelungen. Ja, sie wird zu einer großen Kreatur, aber einfch nur ein großes Vieh mit Menace und Vigilance ist ein bisschen wenig in der Command Zone. Für Elfen Decks wird sie ein hervorragender Beatstick sein, nur als Commander gibt es bessere Optionen.

Archelos, Lagoon Mystic

Gerade die zweite Fähigkeit wirkt bei dieser Schildkröte spannend: Diverse Karten, gerade Länder kommen getappt ins Spiel. Archelos beschleunigt diese Karten enorm und kann so dank seiner guten Farben den Kern eines soliden Ramp Decks bilden. Wenn man Wege hat, ihn zu tappen, etwa mit Freed from the Real, kann man ihn auch noch nutzen, um die Gegner ein wenig zu behindern. Spannend wird es vor allem, wenn man dies nur im Gegnerzug tut. Starker Commander mit schönen Möglichkeiten!

Hans Eriksson

Ach Hans… Allein für die Anspielung auf den guten alten Lhurgoyf hat Hans einen Platz in unseren Herzen verdient. In Decks dürfte er allerdings auch ganz gut sein: Hans bringt, solange man die oberste Karte seines Decks kontrollieren kann, locker gigantische Kreaturen ins Spiel, auch wenn sie ihn manchmal umbringen können. Der Nachteil sollte sich allerdings mit manch einem Equipment oder ähnlichem leicht ausgleichen können. Netter Commander und vor allem voller Flavour!

Tuya Bearclaw

Sie kann groß werden, wenn man andere große Kreaturen kontrolliert. Das ist irgendwie enttäuschend. Ein großer, günstiger Beatstick ist sicherlich in einigen Decks spielbar, als Commander sehe ich sie aber nicht.

Jared Carthalion, True Heir

Monarch in der Command Zone ist schonmal ziemlich gut. Jared muss mit Queen Marchesa konkurrieren, was ihm aber auch etwas schwer fällt. Die Königin macht euch direkt zum Monarchen, was einfach besser ist als Jared’s Umweg über die erste Fähigkeit. Dazu kann sie nützliche Tokens generieren, während Jared einfach nur wächst. Der Flavour im Verhältnis zu Marchesa ist absolut großartig, spielerisch wirkt er allerdings unterlegen. Trotzdem ist Monarch eine Mechanik mit viel Potential und Jared bietet auch dank seiner drei Farben einige gute Möglichkeiten im Deckbau. Gute Karte!

Bell Borca, Spectral Sergeant

Boros Commander hatten bislang immer das Problem, etwas zu sehr auf den Kampf fokussiert zu sein. Bell Borca stellt hier mal eine Ausnahme da. Er spielt zwar auch mit Kampfwerten rum, sorgt dafür aber mit seiner letzten Fähigkeit für etwas, was Boros Commandern normalerweise fehlt: Kartenvorteil. Vier Mana sind für eine Karte mehr pro Zug auch ein solider Preis. Gerade als Geist hätte er ein oder zwei Keywords bekommen können, ist aber auch so schon ganz solide. Das ganze überzeugt mich zwar immer noch nicht genug, um diese Farbkombi im EDH auszuprobieren, ist aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

Reyav, Master Smith

Ein weiterer Boros Commander für Ausrüstungen. Reyav ist ohne Frage ziemlich effizient, aber in der Command Zone würde ich mir immer noch eher Kartenvorteil oder allgemein eine Engine wünschen. Er passt jedenfalls in viele Decks hervorragend rein, ob er sie allerdings anführen kann, bleibt abzuwarten.

Ghen, Arcanum Weaver

Verzauberungen sind wirklich kein neues Thema im EDH, in diesen Farben allerdings schon. Ghen’s Effekt ist dabei auch noch einigermaßen neuartig, bislang hat man keine Möglichkeiten in der Command Zone, Verzauberungen zurückzuholen. Wer Verzauberungen in diesen Farben spielen will, ist mit Ghen also sehr gut beraten!

Lathiel, the Bounteous Dawn

Lifegain war noch nie so schlagfertig. Lathiel eröffnet einen etwas anderen Lifegain Build. Normalerweise nutzt man Schwarz, um dem Gegner dabei auch noch Leben abzuziehen oder das eigene Polster zu nutzen. Mit Lathiel fallen viele Optionen weg, man erhält dafür aber die starken Kreaturen und Lifegain Karten aus Grün und einen Commander, der jede Menge +1/+1 Marken verteilen kann. Mit diesen findet sich auch das zweite Thema des Decks, welches in diesen Farben auch hervorragend unterstützt wird. Starker Commander, den wir bestimmt noch oft sehen werden!

Hamza, Guardian of Arashin

Ein reiner Marken Commander, aber als solcher ziemlich gut. Hamza betritt das Feld locker für vier Mana oder weniger und sorgt ab diesem Moment für deutliche Kostenreduktion. Er hat zwar selbst keinen Weg, Marken zu verteilen, das sollte einem entsprechenden Deck aber nicht allzu schwer fallen. Starker Commander, gerade für eine Uncommon!

Amareth, the Lustrous

Meines Erachtens bieten sich für Amareth zwei Themen an: Kreaturen und Länder. In beiden Decktypen kann Amareth permanent für Kartennachschub sorgen, besonders, wenn man bedenkt, dass auch Token zählen. Trotzdem sehe ich nicht ganz, wo er wirklich besser wäre als andere Commander. Ja, er bietet Kartenvorteil, das aber zu recht hohen Manakosten und mit einem gewissen Zufallselement. Solider Commander, der aber Probleme mit seiner Konkurrenz haben wird.

Gor Muldrak, Amphinologist

Ein Sultai Commander, der darauf basiert, möglichst wenig Kreaturen zu kontrollieren? Gor Muldrak kann Gegner dazu animieren, sich gegenseitig anzugreifen, was für politische Decks ganz nett ist, aber es gibt viel bessere politische Commander. Als ernstes Deck fällt mir auch nichts ein, wo er wirklich gut wäre. Er passt perfekt in politische Decks rein, wird aber kaum welche anführen.

Imoti, Celebrant of Beauty

Ein Commander, der einfach nur teure Zaubersprüche unterstützt, ist auch mal was nettes. Imoti sorgt dank Cascade einfach für permanenten Kartenvorteil. Das ist zwar nichts wirklich spektakuläres, man sollte aber ordentliche Goodstuff Decks um sie bauen können. Apropo Cascade, da wäre noch…

Averna, the Chaos Bloom

Eine kurze Recherche ergab, dass es in den Farben zwanzig Karten mit Cascade gibt. Hier liegt leider das Problem von Averna: Sie ist ein großartiger Commander für das Thema, aber ihr Kartenpool ist ziemlich klein. Ausgehend von 40 Ländern muss man noch 40 Slots im Deck füllen, die jedenfalls nicht direkt mit dem Commander synergieren. Das lässt das Deck etwas instabil wirken, wobei man da auch noch die Spielpraxis abwarten muss. Averna wird jedenfalls mit jeder weiteren Cascade Karte ein immer attraktiverer Commander!

Schlussworte

Wow. Also, WOW! Die mehrfarbigen Karten wissen zu überzeugen. Alle sind in irgendeinem Deck gut spielbar und zumindest über 20 sind auch als Commander mindestens spielbar. Gerade die dreifarbigen Rares erinnern in ihrem Design an Commander Decks, womit dieses Set eine unglaubliche Vielzahl neuer Decks eröffnet. Eine Top-Liste lässt sich hier nur schwer erstellen, aber besonderes Augenmerk verdient hier in meinen Augen Obeka, der eine sehr beliebte Mechanik endlich als eigenes Deck möglich macht. Hier muss man insbesondere die Entscheidung loben, dass keine der Karten Mythics sind, sodass all diese neuen Commander gut für jeden zugänglich sein sollten. Jedes Set hat seine Highlights, aber Commander Legends hat bei den mehrfarbigen Karten enorm viele!

Euer Berkut

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