Guten Tag, liebe kartenspielende Gemeinde, heute kommen wir zum letzten Teil meiner Reihe „Fantastische Karten und wie sie zu spielen sind“. Die letzten Male hatten wir generische Karten abgehandelt, wir hatten Bossmonster und Floodgates. Nun haben wir den letzten Teil dieser Artikelserie. Und zwar was für Karten heute nur noch in Ausnahmen einen Weg in euer (mehr oder minder) kompetetives Deck finden sollten. Yu-Gi-Oh! Ist ein sehr langlebiges Kartenspiel. Seit 2002 (bei uns zumindest) entzückt es den ein oder anderen Spieler und es ist nach Magic the Gathering oder dem Pokemon Sammelkartenspiel eines von den großen drei TCGs, die lange Zeit überlebt und die größte Spielerschaft haben.
Erklärung: Was ist Powercreep eigentlich?
Und natürlich kommen von Set zu Set immer stärkere Karten heraus. Was damals die Elfenzwillinge waren (Vanilla, 1900 ATK, der Rest war nicht wichtig), war dann in Cybernetic Revolution der Cyberdrache, der als Stufe 5 Monster mit 2100 ATK einfach spezialbeschworen werden konnte. Und sehr viele themeninterne Karten wurden schlichtweg durch andere Karten ersetzt, innerhalb dieser Deckthemen, die dann einfach besser waren. Beispiele dafür wären sehr viele HELD-Karten, deren Fusionen mit der Zeit immer besser waren und wodurch ältere Fusionen schlichtweg nicht mehr gespielt wurden. Und was Zauber- und Fallenkarten angeht, ist die Sache noch viel schwerer gewesen.
Damals, ja damals hatte man in vielen Decks sowas wie Schwerkraftbindung gespielt, aber irgendwann ist das dann auch gewandelt. Und heute zeige ich euch einige Karten auf, auf die ihr schlichtweg verzichten solltet, wenn ihr ein modernes Deck bauen und damit auf einer Local auch abräumen wollt. Und natürlich, auch da gibt es immer wieder Ausnahmen, wo so eine Karte mal gut kommen kann, aber das sind eher die Ausnahmen als die Regel.
Monster
Monsterkarten haben viele Probleme gehabt. Viele frühe Monster hatten unterwältigende Effekte, viele alte Monsterkarten sind schlichtweg zu langsam und natürlich gibt es auch einfach quasi unbeschwörbare Monster.
Es ist so. Man versucht in einem Deck so wenig generische Monster wie es möglich ist einzubauen und die Zahl der Combopieces maximal zu erhöhen, damit man diese eher zieht. Je öfter eine Karte im Deck vorhanden ist, desto wahrscheinlicher ist es, diese auch zu ziehen. Und es ist auch so, dass man möglichst wenig situative Karten im Maindeck spielt, wenn man spezifischer geschriebene Karten im Sidedeck hat, ist das in Ordnung, diese holt man dann in Game 2 oder 3 ins Maindeck, wenn man spezielle Strategien kontern will.
Garnets
Und das ist auch gut so. Dazu ist das Sidedeck auch da. Karten, die man nicht unbedingt auf der Hand haben will, spielt man in der Regel einmal, weil sie auf der Hand Bricks ergeben, Beispiele wären der berühmte Edelsteinritter Granat, dessen englischer Name „Garnet“ als Synonym für eine tote Karte auf der Hand ist, da er durch Brillante Fusion (mittlerweile gebannt) aus dem Deck genutzt wird. Hier mal eine kleine Auflistung. Und: Karten, die ich davor schon aufgezählt hatte, werde ich nicht noch einmal erwähnen. Beispielsweise Karten wie Verbanner des Strahlens, Verbanner des Lichts ect pp.
Herbeigerufener Totenkopf (und jedes andere Vanilla Stufe 5+ Monster)
2500 ATK für einen Tribut. Aber leider keinen Effekt und damit auch keine Protection, kein Gegnerinterrupt… der gute Beauftragte der Dämonen, wie der Herbeigerufene Totenkopf im Anime genannt wurde, ist leider heute wirklich unbrauchbar und eines der besten Beispiele für Karten, die heute einfach zu langsam sind, vor allem da er ein weiteres Monster als Tribut benötigt. Dazu muss man ihn auch noch ziehen und wenn man mit mehr als einen auf der Starthand startet, kann das zu einem sogenannten „Brick“ führen, zu einer komplett unspielbaren Hand. Es gibt Ausnahmen, Blauäugig muss zwingend ihren Blauäugigen weißen Drachen spielen, Dunkler Magier und Rotäugiger schwarzer Drache waren Pflicht, wenn man den Rotäugigen dunklen Dragoner spielen wollte (was jetzt auch nicht mehr ganz so wahr ist…). Aber all diese Decks haben Mittel und Wege, ihr Monster anderweitig durch Effekte aufs Feld zu bekommen. Blauäugig über diverse Zauber, genauso wie Dunkler Magier und Rotäugig. Genauso wie Neos oder jedes andere Deck, welches auf einen hochstufigen Vanilla ausgelegt ist.
Elfenzwillinge (und jedes andere Vanilla Stufe 4- Monster)
1900 ATK sind einfach zu wenig, abgesehen davon, dass es auch Monster mit 2000 ATK gibt, wie zum Beispiel den Genverzerrten Kriegswolf. Selbiges gilt auch für Monster mit 2000 oder mehr DEF, für die sogar noch mehr als für die ATK. Ein Monster zu setzen und zu passen ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß, das Ding wird einfach irgendwie weggelegt oder mit… Piercingschaden umgerannt oder wegraigekit… Es ist einfach nicht so gut, vor allem weil diese auch das Problem haben, dass sie keinen Effekt haben. Es gibt aber Decks, Beispiel dafür wäre Magieschlüssel oder Sushiffe, die auf bestimmte Vanillas Wert legen. Die kann man in ihrem Deck auch bedenkenlos spielen bzw. Magieschlüssel funktioniert nur mit Vanillas wirklich gut. Da nimmt man meist die Monster mit der höchsten ATK, weil es da auch schon wieder egal ist. Und Magieschlüssel ist halt auch kein gutes Deck, leider.
Menschenfresserkäfer und viele andere frühe Flippeffektmonster
Naja wie oben schon gesagt ist es heute nicht zielführend, mit einem Set Monster zu enden. Menschenfresserkäfer war eines der ersten Flippmonster, seinerzeit war das „Zerstöre ein Monster“ auch ein guter Effekt, aber das war damals. Die Zukunft ist jetzt, alter Mann! Ähem. Dazu unterwältigende Werte und so viel gibts dazu halt nicht zu sagen. Selbst damals gab es recht schnell bessere Flippmonster oder Karten, die andere Monster zerstört haben.
Magier des Glaubens
Eine Zauberkarte zu recovern ist ein unheimlich mächtiger und guter Effekt, vor allem, wenn man bedenkt, wie gut manche Zauberkarten einfach sind. Das auf einem nicht wirklich themenzugehörigen Flippmonster zu haben, ist aber leider gar nicht so gut.. Magier des Glaubens war lange zu Recht verboten, aber ihre Zeit ist einfach abgelaufen, muss man so sagen.
Infektionsfee Lily
Unkompliziert für 2000 LP Monster mit über 3000 ATK umrennen zu können, war damals wirklich gut. Für heutige Verhältnisse ist es aber viel zu viel. Lebenspunkte sind prinzipiell erstmal wie Geld. Damit bezahlt ihr Effekte, wenn die LP auf 0 fallen, dann seid ihr pleite. Eine mächtige Karte, die euch Probleme machen würde, für 4000 LP (durch Feierliches Urteil) zu negieren und zu zerstören ist seinen Preis mehr als locker wert. 2000 LP zahlen, um einen Kampf zu gewinnen, ist es schlichtweg nicht. Stellt euch vor, wir nehmen die Metapher mit dem Geld nochmal. Ihr habt 80 Euro und gebt davon 40 für ein Spiel eurer Wahl aus, mit dem ihr lange Spaß haben werdet. Und dann vergleicht das einfach dazu, dass ihr stattdessen 20 Euro für einen temporären Boost in einem Mobilegame zahlt, von dem ihr ein paar Tage etwas habt, aber danach die Mobile-Payspirale weiter mahlt und der Boost weg ist. Lebenspunkte sind nichts weiteres. Bezahlt nicht für Effekte, die euch langfristig nichts bringen.
Truppen im Exil
Tjo. Die kann man wegtributen, um ein Monster zu zerstören. Und damit war er schonmal besser als der gute Menschenfresserkäfer. Aber heute ist Raigeki auf 3. Und das kostet nichts. Monster zerstören per Effekt ist nur gut, wenn ihr: a) das Monster dabei nicht verliert. b) Das Monster abseits davon auch noch was macht und c) wenn es vom Extradeck kommt. Truppen im Exil ist leider keines davon. Aber es ist eine unheimlich wichtige Karte im Goat-Format. Was das ist… das sollte glaub ich jemand anderes mal tun…
Brecher, Magischer Krieger
Entweder ihr habt nen 1900 ATK Beater auf dem Feld oder ihr zerstört ne Spell oder Trap. Der war damals wirklich, wirklich gut, mit einem erlaubten MST (Mystical Space Typhoon, englisch für Mystischer Raum-Taifun), einem Schweren Sturm und vielleicht ein paar Staubtornados… Er war wirklich nicht schlecht. Aber man muss ihn normalbeschwören und 1900 ATK ist heute auch nicht mehr die Welt… vor allem, weil er die nur dank einer Zauberzählmarke hat… und wenn es darum geht, spielt doch Endymion! Die haben viele Zauberzählmarken. Der Brecher ist, was das angeht, einfach zu veraltet.
Geister-Sensenmann/Marshmallon und einige andere durch Kampf nicht zerstörbare Karten
Oder allgemein unzerstörbare Karten. Geister-Sensenmann wurde von Marshmallon abgelöst, der auch noch Burnschaden macht, und dann gab es einfach mit der Zeit bessere, zugänglichere Monster mit besserer Protection. Kampfimmunität ist manchmal gar nicht so gut, stellt euch mal vor der Gegner lässt da nen Chaos MAX drübertapern… Aber da gibt es halt auch allgemein bessere Karten, beispielsweise Beelze von den diabolischen Drachen, der mit 3000 ATK immun gegen Kampf und Karteneffektzerstörung ist. Und da gibts viele Beispiele, stallen ist mit anderen Karten einfach besser…
Sangan/Hexe vom Schwarzen Wald
Die waren damals wirklich, wirklich broken. So viele Monster waren durch die beiden suchbar. Und dann wurden sie gebannt. Und dann umgeschrieben. Und jetzt darf man die Effekte der Monster nicht mehr nutzen, wenn man sie durch eine der beiden gesucht hat. Und hard Once per Turn sind sie auch… Sehr traurig. Sie wären heute in ihrer Urform immer noch wirklich gute Karten. Gebannt wurden sie damals wegen dem Chaos-Imperatordrachen, den ich hier kurz anschneide, der auch nicht mehr gespielt wird, wegen einem Errata. Und da gibt es viele andere Karten, die drunter fallen. Beispiele dafür wären im Zauberbereich Gehirnkontrolle oder Tempel der Könige, im Fallenbereich Ring der Zerstörung oder Austausch des Geistes. All diese Karten haben OTKs ermöglicht und waren auf ihre Weise maximal schädlich fürs Spiel. Joa, und die beiden waren es wegen Yata-Garasu.
D.D. Kriegerlady/D.D. Angreifer
Auch hier haben beide einen ähnlichen Effekt. Beide banishen auf Angriff das gegnerische angegriffene Monster und sich selbst. Manchmal gibt es Momente, wo ich mir eine der beiden wünsche, aber ihre Zeit ist halt auch rum, vor allem weil es bessere Wege gibt, Karten des Gegners zu verbannen, beispielsweise durch Gefängnis des Eisdrachen oder Trishula, Drache der Eisbarriere.
Perfekte Ultimative Große Motte, Torwächter, Valkyrion… suchts euch aus
Unbeschwörbare Monster. Beziehungsweise unbeschwörbar sind sie nicht. Sie sind einfach zu teuer für das was sie tun. Haben keine Effekte außer ihre Beschwörungsbedingung, können manchmal nicht zurückgeholt werden… Klar, man kann ein Deck darum bauen, dann ist die Frage, ob es das wert ist. 3500 ATK (Motte und Valkyrion)/3750 ATK (Torwächter) sind einfach nicht so viel. Züge kommen drüber, Avramax sowieso oder ich hau einfach n Raigeki drauf. Es lohnt einfach nicht.
Götterkarten
Und das mag hier sicher niemand hören, die Götterkarten sind nicht gut. Man kann dezidierte Decks um sie herum bauen, das funktioniert auch, aber einfach mal einen Obelisk ins Blauäugig-Deck nehmen, weil Kaiba das auch getan hätte… nein. Der Kosten/Nutzen-Faktor außerhalb darauf abgestimmten Decks ist einfach nicht vorhanden. Tut mir echt leid, euch das so zu sagen.
Gorz, Gesandter der Finsternis
Dieses Monster hatte einen Impact, der nicht zu verachten war. Schaut an, es gab immer mal Karten, die haben aktiv etwas daran geändert, wie gespielt wurde. Die Lautlose Ehre ARK hat dafür gesorgt, dass man Monster lieber mal auch in Def beschwört, Schwerer Sturm hatte dafür gesorgt, dass niemand alle seine Zauber/Fallen auf einmal setzt und Gorz hat den Leuten beigebracht, zuerst mit dem schwächsten Monster anzugreifen. Gorz beschwört sich bei leerem Feld, wenn Schaden verursacht wird und beschwört entweder einen Token mit ATK in Höhe des Kampfschadens oder burnt in Höhe des erlittenen Burnschadens. Das Problem ist, dazu muss der Gegner angreifen. Gründe, warum auch Aufrichtig, eine andere Battlehandtrap, nicht gespielt wird. Weil das meist einfach zu spät ist. Und um gegnerische Angriffe aufs leere Feld zu punishen, dafür haben wir heute den Ausgeglichenen Zweikampf…
Extradeckmonster
Im Extradeck ist Platz für 15 verschiedene Karten. Das ist wirklich wenig, wenn ihr Rang 4 Spam spielt, da muss man sich zum Beispiel sehr stark eingrenzen. Da gibt es wirklich viel, was heute einfach nicht mehr lohnt, weil es einfach Karten gibt die bessere Effekte haben oder schlichtweg mehr machen. Einige Beispiele hier aufgelistet. Und: Wir reden hier nur von Karten, die man damals in jedem Deck gespielt hat. Ein Sternenstaubdrache ist prinzipiell in einem Sternenstaubdrachen-Deck auch noch spielbar, aber damals wurde er wirklich oft in jedem Stufe-8-synchrofähigen Deck gespielt und das ist heute nunmal nicht mehr so.
Kurzerklärung Extradeck
Das Extradeck ist, ähnlich eurem Sidedecks gleich, euer Tool um einerseits euer Feld aufzubauen, andererseits euer Tool, um euch gegen den Gegner zu verteidigen und ihn damit zu kontern. Je spezifischer eine Karte geschrieben ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man sie in einem Duell wirklich braucht und um so eher ist es sinnvoller, diese Karten durch Karten auszutauschen, die unspezifischer geschrieben ist. Und dann ist noch der Aspekt da, dass man im Extradeck selten eine Karte mehr als einmal spielt, wenn, dann sind es meist extrem wichtige Engine-Karten oder Combopieces, die man durchspielt, mit 3 oder 4 Monstern die, dann das Endboard ergeben (mal mehr, mal weniger). Das Extradeck ist extrem eng und demzufolge fallen einige objektiv gesehen gar nicht mal so schlechten Karten einfach hinten runter, weil man schlicht den Platz braucht.
Nummer 50: Schwarzes Maisschiff
Fangen wir mal gleich mit den XYZ an. Das Schwarze Maisschiff war einst eine richtig gute Karte. Ein Monster mit gleich oder weniger ATK (2100 ATK) auf den Friedhof legen war ein guter Effekt, vor allem, da er jegliche Zerstörungsschutzeffekte ignoriert, und viele Boards sind damals auf Monster wie Nummer 101 geendet, welches gleichviel ATK hatte. Aber es kamen, dann immer bessere Mittel und Wege sich unkompliziert, um Monster zu kümmern… ein paar davon haben wir hier auch noch.
Nummer 101: Lautlose Ehre ARK
Es gibt ein Deck, welches die ARK noch spielt. Sharks (Haie). Damals hat man sie aber in fast jedem Deck, welches 2 Stufe 4 Monster bauen konnte, gespielt. Einfach nur, weil es ein unkomplizierter Removal war. Die Leute haben, dann aber gelernt und einfach ihr Monster in Def beschworen, weil ARK nur Monster einsaugen konnte, die spezialbeschworen in Attack lagen. Traurig.
Finsterer Rebellions-XYZ-Drache
Für zwei Stufe-4-Monster einfach die ATK eines gegnerischen Monsters halbieren und die Differenz sich selbst anrechnen. Das ist Dark Rebellion. Unkompliziert und gut. Damit gewann man jeden Kampf. Heute hat man für solche Karten aber einfach nicht mehr den Platz, es ist prinzipiell immer noch eine gute Karte (wie einige in dieser Auflistung hier), aber der Platz fehlt einfach nur. Wobei meines Wissens spielen manche Phantomritter-Decks ihn immer noch.
Gagaga-Cowboy
„Cowboy for Game“. Damals war das echt häufig. In Def beschworen für ein Material macht er 800 Burn. Damit hat man damals Spiele beendet. Für mehr war er nicht da. Und der heutige Extradeckplatz ist so knapp bemessen, da kann man sich keine Karte drin leisten, die einmal von 10 Spielen das Spiel gewinnt. Schade eigentlich. Und ein wichtiger Punkt, warum man das Extradecklimit nicht anheben sollte, weil solche Karten davon profitieren. So muss man halt nachdenken was man jetzt reinhaut und was nun wertvoller ist. Combo oder ein Burn, der manchmal das Spiel gewinnt. Die Wahl sollte klar sein.
Nummer 106: Riesige Hand
Diese Karte war eine Teuflische Kette auf Beinen. Für zwei Detaches hat sie den Effekt eines Monsters negiert. Das war gut. Aber bei Konami hatte jemand nicht nachgedacht und hat das Ding zu einer YCS-Preiskarte gemacht… Himmel war die damals teuer. Aber ich schweife ab. In jedem Spielzug einen Effekt zu negieren ist ein wirklich guter Effekt. Und wäre der Extradeckplatz da, würde man sie wohl auch noch manchmal sehen… oder wahrscheinlich nicht mehr, weil sie dann einfach zu baiten ist. Und es gibt ja Karten wie Verbotener Tropfen, Verbotener Kelch und (zumindest für deinen Zug) Kein Dunkler Herrscher mehr. Aber da sie aus dem Extradeck kommt, könnte sie noch Nische sein…
Diamant-Direwolf
Und noch ein Rang-4-Monster. Für einen Detach und ein zerstörtes (Geflügeltes-) Ungeheuer (-Krieger) zerstört der Direwolf eine x-beliebige Karte auf dem Spielfeld. Meistens wurde er selbst gewählt, dann eine gegnerische Karte und schwupps, waren beide weg. Es gab später effektivere, weniger selbstdestruktive Wege, aber sie war mal häufig gesehen. Und manchmal, ganz manchmal, sieht man sie noch, Yosenju spielt sie zum Beispiel noch.
Castel, der Himmelssprenger-Musketier
Glaube jetzt haben wir das komplette damalige R4nk-Package durch. All die Karten, die vorangingen, hatten eines gemeinsam. Alle waren Rang 4. Und alle waren generisch. Und alle wurden in Rang-4-Spamdecks gespielt, manche von ihnen auch in Decks, die nur ein paar Stufe 4 Monster gespielt haben. Und Castel war der beste. Castel hat für 2 Detaches eine Karte ins Deck zurückgespinnt. Das ist heute noch einer der besten Wege, Karten zu removaln. Und warum wird Castel nicht mehr gespielt? Ja.. zum Einem weil Albtraumritter Einhorn das gleiche macht und dabei als Combomaterial genutzt wird und weil der Extradeckplatz wirklich eng ist.
Sternenstaub-Drache/Sternenstaub-Funkendrache
Endlich fertig mit XYZ-Monster, jetzt schauen wir uns Synchros an. Sternenstaubdrache negiert einen Zerstörungseffekt und kommt nach einer Weile wieder. Sternenstaub-Funkendrache protectet für einen Spielzug eine Karte. Prinzipiell beide ganz gut, wäre da nicht das Problem, dass beide erstmal einfach zu baiten sind, zum anderen gibt es deutlich mehr und deutlich bessere Karten im Synchrolineup, vor allem Stufe 8 ist sehr beliebt. Psi-Hüllenlord Omega, Kalliberlade-Wilddrache… die sind einfach besser. Sternenstaubdrache sieht man manchmal noch in diversen Decks, die mit Straße zum Sternenlicht spielen, aber auch da eher seltener.. Sternenstaub-Funkendrache wiederum ist komplett aus der Zeit gefallen.
Rotdrachen-Erzunterweltler
Bei Jack Atlas Bossmonster ist es wenigstens einfach zu sehen, warum er nicht mehr gespielt wird. Narblicht-Rotdrachenerzunterweltler, Glühender Rotdrachen-Erzunterweltler… er hat zu viele bessere Varianten. Ziemlich klassischer Powercreep.
Schwarzer Rosendrache
Stufe 7 Synchro, zu Synchrozeiten und in Synchrodecks der beste Nuke des Spiels gewesen. Sich selbst in die Luft jagen ist aber leider nicht mehr zeitgemäß. Und Schwarzes Loch, Reißender Tribut, Raigeki und Blitzsturm sind auf 3, Harpyien-Flederwisch auf 1. In Rosendrachen-Decks spielt man Akis Assmonster noch, anderswo einfach nicht mehr. Und achja, gehört hier nicht hin aber LOOK AT THIS POKEMON! So muss ein Pflanzendrache aussehen und nicht so wie Alola-Kokowei oder Mega-Gewaldro!
Kalliberlade-Drache
Und nun sind wir mal bei den Linkmonstern. Beziehungsweise bei dem Linkmonster. Es ist so. Die meisten Linkmonster sind einfach nur Climbing Tools, es sind keine Endboards, sondern Kombostücke, um dein Board zu bauen. Link 4 Monster sind meistens, dann die Endstation. Kalliberschwert-Drache, Avramax, Apollousa, Zugangskodier-Sprecher… alles wirklich gute Monster, und da haben wir das Problem des OG Kalliberladedrachen, einem der ersten guten Link 4er, die generisch waren (wenn ich mich recht erinnere). Er hat schlicht zu viel Konkurrenz.
Cyber-End-Drache
Das mach ich jetzt echt ungern. Es ist ja so, Fusionsmonster, vor allem alte, haben unfassbar spezifische Materialien. Und die wenigsten waren eigentlich ihr Geld… ähm ich meine ihr Material wert. Und viele Fusionen aus der Vergangenheit waren einfach nur maximal unterwältigend. Ausnahmen waren Thousand-Eyes oder Last Warrior, aber darum gehts nicht. Damals, als Cyberdrache „broken!!!“ genannt wurde, weil er sich mit 2100 ATK einfach so spezialbeschwören ließ, waren Fusionen eigentlich schon häufiger, aber niemals wirklich gut. Komplett GX handelte ja irgendwie, um Fusionen oder so. Keine Ahnung, ich schaue keine Anime (jedenfalls nicht GX). Cyber-End-Drache war das Bossmonster eines heute immer noch guten Decks, den Cyberdrachen. Er braucht 3 Cyberdrachen und macht Trampelschaden. Und da liegt der Hase im Pfeffer.
3 Cyberdrachen sind viel, heute nicht mehr so, weil jeder und seine Familie im Cydra-Deckthema auf dem Feld und dem Friedhof „Cyberdrache“ heißt, aber das tradest du für 4000 ATK. Mit 2 Cyberdrachen kommt man auf Cyber Zwillingsdrache, der 2800 ATK hat und zweimal angreift. Direkt wären das 5600 Damage. Und mit Kraftbündnis sind beide ein OTK, aber gönne es jedem, wenn er mit einem 8000 ATK Cyber-End-Drachen in einen Magischen Zylinder reinrennt. Er ist seine Ressourchen einfach nicht wert. Und ja, wenn jemand so… nennen wir es kreativ ist und euren Nova schießt, dann könnt ihr den holen, meistens ist aber Twin die bessere Wahl. Oder Amoklauf-Drache. End ist ein Notfallhammer.
Ultimativer blauäugiger Drache
Gleiches Spiel wie beim Cyber-End-Drachen. Zu teuer. Und hat bessere Varianten von sich mit Effekt. Glaube das einzige Deck, welches den Ultimativen blauäugigen Drachen noch spielt ist Tenyi, aber auch nur wegen Fäuste des unvergleichlichen Tenyi, eine Falle, die wenn sie zerstört wird, ein Nicht-Effekt-Monster vom Extradeck holt und der Ultimative zufällig der mit der höchsten ATK ist. Ungefähr 0/10 Blue Eyes-Decks spielen ihn ernsthaft. Ah ich hab ja noch den Drachenmeisterritter vergessen… ach kommt. Der Ultimative wird schon nicht gespielt, da glaubt ihr, eine Fusion aus einem Fusionsmonster, welches 3 Stufe 8 Vanillas und ein Stufe 8 Ritualmonster braucht wird gespielt? Uff. Dazu noch ein paar Worte… zu hoher Aufwand für viel zu wenig Ergebnis.
Zauberkarten
Auch wenn es viele nicht hören wollen, es gibt etliche Karten im Zauberbereich, die damals wirklich einen Impact hatten, aber heute einfach nicht mehr mithalten können. Die meisten Themenzauberkarten sind so mächtig heute, mit verschiedenen Searches ect, da können viele alte Karten nicht mithalten. Natürlich, die besten gebannten Karten sind Zauberkarten der Vergangenheit, aber für viele Karten sieht das einfach anders aus. Dazu kommt, dass viele Zauberkarten einfach nicht gespielt werden, weil sie schlicht und ergreifend keinen wirklichen Impact aufs Feld mehr haben, Angriffsbehinderungen sind einfach nicht wirklich gut und reine Statboosts sind halt auch verschwendet in den meisten Fällen und ändern nichts am Feld.
Yu-Gi-Oh!=Mathematik
Yugioh ist ein wenig so wie Mathematik. Eine Karte zu spielen ist ein -1, eine Karte als Tribut anzubieten oder abzuwerfen ist ein -1, eine Karte des Gegners zerstören ist ein +1, eine Karte zu ziehen ist ebenso ein +1. Topf der Gier ist ein bedingungsloses +1 und deswegen verboten, Emporkömmling Goblin ist ein sogenannter „neutral“ und ist auf 1, weil er dein Deck effektiv, um 3 Karten verkleinern würde (aktuell um eine Karte). Im Deckbau sollte man sich auf 40 Karten beschränken, mehr machen das Deck inkonstant. Und deswegen ist diese Mathematik so wichtig, je weniger situative Karten im Deck, desto eher bekommst du die Karten, die du zum Spielen brauchst. Und deswegen sind die folgenden (und vorherigen) Karten einfach problematisch.
Gemeinsam sind wir stark/Kraft der Magie
Es ist so. Ausrüstungszauber sind unglaublich anfällig gegenüber Removals. Und da gibt es auch so viel. Und jetzt zähl ichs mal auf, wir haben Zwillings-Twister, Blitzsturm, Harpyien-Flederwisch, Kosmoszyklon, Galaxiezyklon, Mystischer Raum-Taifun… Und das waren nur die Zauberkarten. Die Karten wären, wenn man Ausrüstungen spielen will, immer noch die besten, weil sie wirklich hohe Boosts vergeben, aber die meisten Decks brauchen das einfach nicht mehr. Selbiges gilt für…
Axt der Verzweiflung
…und Megawandler, Axt des Narren und wie alle von diesen Karten heißen. Schwarzer Anhänger wird in einem Deck noch gespielt, und zwar Umkehr-Ratespiel. Das Deck… uff das erkläre ich mal wann anders, es ist ein echt cooles und spaßiges, aber echt inkonstantes Fundeck, welches ausführlicher behandelt werden sollte. Die anderen Ausrüstungen spielt man einfach nicht mehr… Elma würde man heute noch spielen, aber nicht wegen dem Boosteffekt… sondern ein wenig mehr der Zweiteffekt…
Verräterische Schwerter
Dem Gegner am Angreifen hindern ist ja schön und gut, aber was machste dann, wenn die Lichtschwerter verschwinden? Dann hat er ein Board aufgebaut, was dich dreimal OTKed. Oder er schießt sie einfach mit Removals… Die Karte wird oft von Wiedereinsteigern gespielt und ich habe auch leider schon mitbekommen, dass selbige auch von etablierten Turnierspielern ausgelacht wurden, eine Sache die absolut nicht geht. Macht es doch einfach so wie ich und erklärt, warum die Karte nicht gut ist. Angriffsnegierungen sind einfach irrelevant, weil der Gegner macht das, was er eh macht, darf aber nicht angreifen. Dann wartet er halt. Sie haben einfach keinen Impact selbst mehr auf das Spiel. Und deswegen sind sie nicht gut. Die Verbergenden Schwerter wiederrum sind gut, weil die Monster, die dadurch verdeckt werden, nicht als Material für Synchros/XYZ/Link/Feuerholz genutzt werden dürfen, da sie verdeckt sind (was aber nicht bedeutet, dass ihr die stattdessen spielen solltet…). Fusionen gehen, aber cmon, wer fusioniert heute noch vom Feld.
Blitzeinschlag
Raigeki, Schwarzes Loch und Blitzsturm existieren und haben keine Handkarte als Kosten. Blitzeinschlag war damals eine Karte, da Raigeki verboten war, heute ist sie immer noch eine Karte, aber keine gute. Dazu muss man aber noch anmerken, dass viele Metadecks gar nicht mehr solche Karten wie Raigeki oder Schwarzes Loch spielen. Weil sie einfach nicht den Platz haben und gegnerische Felder anderweitig auseinandernehmen können. Raigeki ist eher was für Roguedecks, also Decks, die nicht selbst in der Meta vertreten sind, aber doch gegen bestimmte Metastrategien gut aufgestellt sind, Schwarzes Loch ebenso, wobei Decks, die durch Selbstzerstörung profitieren, deutlich lieber das Schwarze Loch spielen als die wirren Raigekis. Losgekettet wäre da ein Beispiel. Und dann kommt noch der Faktor hinzu, dass viele starke Bossmonster von heute schlichtweg immun gegen Zerstörungseffekte sind oder danach zumindest floaten, sprich etwas nachbeschwören können.
Spalt/Aufschlagen/Hammerschuss
Raigeki, Schwarzes… ich hör ja schon auf. Das Trio der Monsterzerstörung zerstört halt… alle… Monster (bzw Blitzsturm nur alle in Atk), und da sind Karten, die einzelne Monster zerstören, nicht mehr zeitgemäß. Aber Spalt und Aufschlagen zielen nicht… macht beide Karten nicht gut, aber ist gut zu wissen.
So ziemlich alle Zauber, die Burnschaden verursachen
Es ist ja so, Burnkarten können ein Spiel gewinnen. Sei es Simochi-Burn (ich glaub das mach ich echt, stelle dann einfach mal paar Burndecks vor) oder Umkehr-Ratespiel (ist streng genommen auch ein Burndeck) oder das berühmt-berüchtigte Mystic Mine Burn… alle drei Decks machen entweder konstant Schaden oder viel Schaden auf einmal und behindern dabei den Spieler. Die meisten Karten, die nur Burn-Schaden machen, machen aber meist einfach zu wenig. Ich rede nicht von Karten, die den Burnschaden sammeln wie Kessel des alten Mannes oder Wellenbewegungskanone.
Karten, die LP heilen
Selbiges gilt aber auch für LP-Regenerierungskarten. Die sind noch irrelevanter. Ich hatte es ja oben erklärt. LP sind sowas wie Geld, oder eine Ressource. Genauso wie eure Hand, euer Deck und euer Friedhof Ressourcen sind. Ihr gewinnt das Spiel nicht, weil ihr einmal 1000 LP geheilt habt. Emporkömmling Goblin gibt dem Gegner 1000 LP und zieht euch eine Karte und die ist auf 1 limitiert, weil sie viel zu gut ist. Ich meine, wenn ihr Aroma spielt (für Unwissende: Ist ein Deck, welches Effekte hat, die sich aktivieren, wenn ihr selbst geheilt werdet und/oder mehr LP als der Gegner habt), selbst da spielt ihr keine reinen LP-Gain-Karten. Themenintern reicht doch da.
Mystischer Raum-Taifun und viele seiner Variationen
Machen wirs kurz. Es gibt einfach zu viele bessere Variationen. Aber in Decks, die nicht abwerfen wollen oder den Removal wirklich brauchen ist es immer noch eine okaye Karte. Aber meist ist es sinnvoller, Zwillings-Twister oder Kosmoszyklon zu spielen.
Friedensbote
Gleiches wie bei den Verräterischen Schwertern. Sie hindert den Gegner nur am Angreifen. Mehr nicht, und das ist schlichtweg zu wenig. Solange man nicht ein wirkliches Stalldeck spielt, zum Beispiel Final Countdown, ist die Karte nicht gut.
Stufenbeschränkung – Gebiet B
Stufe 4 und höhere Monster werden in Def gedreht. Oder wie XYZ-Monster sagen „Stufe? Ich hab nen Rang“. Und Linkmonster dabei so „I bin a Linkmonster, I kann mich garned in Def drehen haha“ (Ja, in meiner Vorstellung haben Linkmonster bayerischen Dialekt. Probleme?). Ja. Friedensbote und Schwerter waren schon nicht gut… der isses auch nicht..
Adliger der Auslöschung
Ja naja. Kaum einer settet mehr Monster. Crossout (nicht zu verwechseln mit dem Designator) war eine Konterkarte gegen Flippmonster, aber… naja die spielt halt auch fast keiner mehr… außer Schattenpuppen… und nur dafür Adliger der Auslöschung reinnehmen? Sollte es mal ein Flippdeck geben, welches wirklich oben in der Meta mitspielt, dann wird sie kommen, bis dahin ist sie leider eigentlich fast immer tot auf der Hand.
Feindkontrolle
Entweder ein Monster in Def drehen oder ein Monster tributen und ein gegnerisches Monster bis zur End Phase klauen. Ja… das machen andere Karten heute besser, vor allem da Monster drehen einfach echt nicht mehr gut ist. Die Kampfposition ist meistens einfach egal…..
Fallenkarten
Fallen sehen heute allgemein schon nicht wirklich mehr Play aus, da sie schlichtweg zu langsam sind. Fallen heute müssen einen massiven Einfluss aufs Spiel haben. Und Battletraps (Fallen, die in der Battle Phase gezündet werden) sind meist zu spezifisch, vor allem in einer Zeit, in der Fieldnukes und Blitzstürme einfach Gang und Gebe sind. Fallenkarten haben allgemein aber das Problem, dass sie erst eine Runde liegen müssen und seltener aus der Hand aktiviert werden. Und dann kommt noch der Faktor hinzu, dass viele Decks aus vielen Engine-Karten bestehen und diese mit generischen Karten aufgefüllt werden. Da fällt dann mal die Entscheidung, ob es heute mal eine Spiegelkraft sein soll oder ob man doch lieber ne Unendliche Unbeständigkeit reinnehmen soll. Und meist fällt es eher auf letzteres, weil die Karte vielseitiger zu nutzen sind und in der Not auch aus der Hand im gegnerischen Spielzug aktiviert werden kann, was unglaublich wertvoll ist.
Gedankenspiel im Falle Spiegelkraft
Ein Gedankenspiel. Spiegelkraft hat die gleiche Bedingung, dass sie auch bei leerem Feld aus der Hand aktiviert werden kann. Abgesehen von zerstörungsimmunen Monstern… kann man da doch deutlich flexibler handeln. Ausgeglichener Zweikampf ist ja auch eine Battletrap im streng genommenem Sinne. Und die wird auch immer noch gespielt. Aber kommen wir wieder zu den gepowercreepten Fallen und bringen mal ein paar Beispiele.
Sakuretsu-Rüstung
Spiegelkraft ist auf 3 und hat gefühlt 3000 Variationen. Ein angreifendes Monster zerstören ist halt schon echt unterwältigend. Ihr müsstet alle Spiegelkräfte, Dimensionsgefängnis und nochn paar Karten spielen, bis ihr dazu kommt, wirklich Sakuretsu-Rüstung spielen zu müssen. Und dann würde euer Deck nur aus Battletraps bestehen. Sie ist veraltet, sie hat einige Geschichten zu erzählen, aber ihre Zeit ist rum.
Dimensionsgefängnis
Verbannt ein angreifendes Monster. Ein überraschend guter Removal, weil es nicht zielt, nicht zerstört und gezündet werden kann, wann es will (jedenfalls auf Angriff). War damals DIE Waffe gegen Beelze von den diabolischen Drachen, ist heute aber leider nur noch eine viel zu langsame Battletrap ist. Wobei die eine der besseren ist.
Spiegelkraft
Naja eigentlich das gleiche wie die zwei anderen Karten, wobei ich zugeben muss, dass eine gut gezündete Spiegelkraft Wunder wirken kann, dann sollte man aber auch genau wissen, was man tut. Dass es eine Battletrap ist, ist in dem Falle nicht sooo extrem wichtig, eher der Fall, dass man meist schlicht den Platz dafür nicht hat. Der Faktor, dass es eine Battletrap ist, kommt halt dazu, ist aber nicht entscheidend. Gilt übrigens für alle Variationen der Spiegelkraft.
Magischer Zylinder
Spiegelt den Schaden. Jo. Wenn die Karte unverhofft kommt, tuts weh, musste ich als Trains-Spieler leider häufiger erleben, aber auch da. Es ist einfach eine zu langsame Karte, die zu situativ ist. Meist hat man heute nicht ein Monster mit massig Angriff auf dem Feld, sondern viele mit okayem Angriff. Gegen Cyberdrachen kann sie wehtun, aber wer spielt schon Cyberdrachen..
Eisenschrott-Vogelscheuche
Battletraps sind einfach nicht mehr gut. Die recyclet sich immer wieder, hält pro Runde also einen Angriff auf, aber so viele Eisenschrott-Vogelscheuchen kannst du gar nicht in der Backrow haben, um alle Angriffe deines Gegners aufzuhalten. Und dazu halt das übliche. Ist anfällig gegen Backrowremoval, lässt sich leicht baiten und verliert den Nutzen, wenn der Gegner mehr als ein Monster mit viel ATK hat. Hat aber eine Nische in reinen Ultimaya Tzolkin-Decks, ähnlich wie Staubtornado, aber pur spielt die so keiner wirklich…
Waboku
Wenn ihr ein Stundeck spielt, dann ist Waboku Pflicht. Wenn nicht… dann nehmt sie einfach nicht mit rein. Der Schutzeffekt ist gut, vor allem, da er immer gezündet werden kann, aber das wars auch. Sie hindert den Gegner nicht dran, sein Feld aufzubauen, sie schützt nur dich selbst. Wenn das dein Ziel ist, dann solltest du sie ausmaxen, genauso wie Angsteinjagendes Gebrüll, Flinke Vogelscheuche, Kampfausblender ect… aber ansonsten nein.
Schwerkraftbindung
Oh Junge, Stufe 4 oder höhere Monster dürfen nicht angreifen! Anyway, Kalliberschwertdreche 4 Game. So würds heute aussehen. Die Karte war damals eine gute Stunkarte, aber durch die Existenz von XYZ und Linkmonstern ist sie irrelevanter geworden als sie es ohnehin schon in der Synchrozeit war.
Ruf der Gejagten
Ein Monster wiederbeschwören geht heute einfach einfacher. Themenintern gibt es viele Karten, die das können, themenextern haben wir z.B. Wiedergeburt. Das ein oder andere Deck kann sie spielen, aber in den meisten Fällen hat sie einen nicht wirklich relevanten Impact aufs Feld. Und sie ist anfällig und kann dein Feld blockieren, wenn du das dadurch beschworene Monster anderweitig weglegst, z.B. durch ne Linkbeschwörung.
Ring der Zerstörung
Hat ein Errata bekommen und wäre ansonsten noch auf der Banlist. Wenn ihr so einen Effekt unbedingt haben wollt. Brennende Spiegelkraft ist exakt das. Aber Ring der Zerstörung sieht heute einfach keinen Play mehr, weil sie umgeschrieben wurde. Allgemein ist es so, dass Erratas Karten meistens zerstören und sie gar nicht mehr gespielt werden. Ausnahmen sind Brionac, Drache der Eisbarriere und Kaiserlicher Befehl, die… naja… gebannt wurde. Alle anderen Erratas haben die Karten komplett zerstört.
Bodenlose Fallgrube
Gut, wenn ihr Traptrix (Fallenstellerinnen) spielt, ist die Pflicht. Ansonsten war das eine Staplekarte, die immer weniger Play gesehen hat, auch wenn sie eine Pendelbeschwörung komplett aufhalten kann oder allgemein Massenbeschwörungen verhindern kann, ist sie zu anfällig und zu langsam für das, was sie heute tun müsste.
Staubtornado
Ich könnte hier jetzt wieder jeglichen besseren Backrowremoval aufzählen, aber ich lass es mal. Als reine Falle etwas zu langsam, war damals aber in Ultimaya Tzolkin-Decks eine gute Variante, um Karten zu setzen und um wieder einen Synchrodrachen zu beschwören. Und außerhalb solcher Decks sollte man sie nicht spielen. Außerdem gibts den Schweren Staubsturm, der macht das gleiche, nur besser.
Teuflische Kette
Negiert ein Monster. Zielt leider und ist zu langsam und hat das gleiche Probleme wie alle Fallen und die gute Nummer 106. Es gibt einfach bessere Karten, was das angeht. Teuflische Kette war mal eine gute Karte, aber als die Riesenhand für alle verfügbar war, hat sie schnell an Bedeutung verloren, weil die Kette musstest du ziehen, die Hand hast du einfach beschworen.
Abschluss
Man kann es eigentlich so zusammenfassen. Die eine Hälfte an Karten hat einfach unterwältigende Effekte, die heute schlichtweg nicht mehr gut sind oder einen zu geringen Impact aufs Spiel selbst haben und die andere Hälfte hat einfach bessere Versionen bekommen. Das ist beides normal, manche Karten werden erst gut, wenn eine bestimmte Mechanik oder ein spezifisches Deckthema in der aktuellen Meta vertreten ist, einige Karten werden halt auch nie wieder an ihren alten Glanz herankommen, wieder andere Karten waren einfach nicht wirklich gut geschrieben. Und natürlich muss man auch sagen, dass es einige viele Karten gibt, die einfach nicht gut sein wollten.
Packfiller und schlechte Deckthemen
Konami kann nicht nur gute Karten drucken, viele Sets bestehen, wenn man es genau anschaut, aus 4-5 guten Karten, 30-45 Karten für spezifische Deckthemen… und der Rest ist Packfiller-Kram, Karten, die gedruckt werden, damit ein Set aufgefüllt wird. Nicht jedes Deckthema ist gut, das kommt dann noch dazu, da haben wir zum Beispiel das komplette Vehicroid-Thema, welches aus Karten mit wirklich schlechten Effekten besteht, die kaum synergieren haben. Dann haben wir zum Beispiel Cyberdrachen, die unheimlich gut synergieren.
Vergleich zu anderen TCGs
Das ist nunmal der Lauf eines TCGs, einige Karten werden für die Fans alter Monster gemacht, wieder andere werden niemals irgendwie eine Relevanz haben. Und das ist wie gesagt normal. Ein Digimon-Set besteht auch nicht nur aus ultraguten super spielstarken Karten, auch da sind viele situative Karten oder auch unbrauchbare Karten verpackt. Aber wenn man mal ehrlich ist, sollte Konami nicht ganz auf die Schiene gehen und viele Mistkarten drucken, vielleicht geht man mal in sich und sucht sinnvollen Support für unterwältigende Deckthemen und hievt diese damit auf eine spielbare Ebene, wer weiß?
Und was haben wir jetzt daraus gelernt?
Nunja. Karten werden stärker. Das ist nunmal so. Was damals ein einzelner Removal für einen Discard war, ist heute halt ein kompletter Fieldnuke. Und es gibt Karten, die können dem Powercreep gar nicht zum Opfer fallen. Beispiele findet ihr auf der Bannedliste, Bereich Verbotene Karten, Zauberkarten. Da läuft es meist darauf hinaus, dass die Karten dort zu stark sind und dass man schwächere Versionen dieser Karten druckt.
Umgekehrter Powercreep
Das hatten wir auch schon einige Male, Mystischer Raum-Taifun war eine Weile lang auf 1 limitiert, da gab es Karten wie Staubtornado, Twister oder Sakuretsu-Rüstung als Ersatz für die gebannte Spiegelkraft. Oder, der euch sicher geläufigere Fall, dass Topf der Begierden und Topf der Extravaganz deutlich schwächere, da mit Kosten versehene Versionen von Topf der Gier sind. Generische Karten sind unglaublich wichtig und es lohnt, wenn man sich ernsthaft mit dem Spiel beschäftigen will, dass man mal über den Tellerrand schaut. Vielleicht erkläre ich mal in einem zukünftigen Artikel, wie man preislich teure Karten durch Budgetvarianten ersetzt, aber ich glaube das sollte es erstmal sein mit größeren Guides. Aber bis dato, man liest sich!
Und einen riesigen Dank an alle, die sich diesen Artikel zum Yu-Gi-Oh! Sammelkartenspiel tatsächlich durchgelesen haben. Das weiß ich zu schätzen.
Grüße,
Kalina