Yugioh – Die Top-10 Meta-Decks des September 2020 Formats (Teil 2)

Willkommen zurück zum zweiten Teil unserer Auflistung der Post-Banlist Champions. Nachdem wir im letzten Teil bereits die Auswirkungen der neuesten Banlist sowie die Plätze 10 bis 6 besprochen haben, widmen wir uns heute der Königsklasse, den Top-5! Da alles wichtige bereits abgeklärt ist, bewegen wir uns ohne weitere Verzögerungen zu…

Platz 5 – Dinosaurier

Seelenfressender Oviraptor

Obwohl eines der wenigen offiziell von Konami veranstalteten Turniere, das Remote Duel Invitational, von Dino gewonnen wurde, hat dieses Deck keinerlei Konsequenzen auf der Limitierten- und Verbotenenliste erhalten.

Der vor geraumer Zeit von der Liste genommene Verschiedosaurier beschützt jeden Dinosaurier auf dem Spielfeld, was dem Deck als Combo-Deck eine große Resistenz gegen Handtraps verleiht, besonders wenn der Gegner keine Erfahrung mit diesem Matchup hat. Ein kleiner Fun-Fact ist nämlich, dass Reprodocus ebenfalls Dinosaurier ist und das Deck über mehrere 2-Karten-Combos verfügt, die zu 100% Nibiru-sicher sind (da alle Monster auf dem Feld Dinosaurier sind und unter dem Schutz von Verschiedosaurier stehen, so lange bis Evolzar Dolkka das Feld betritt, welcher Nibiru dann anullieren kann.).

Besagte Combo endet durch den Effekt von Reprodocus auf einem Ultimativleiter, Evolzar Dolkka (oder Laggia) sowie einem Wind-Lock durch Barrierestatue der Sturmwinde und Simorgh, Vogel der Oberherrschaft. Letzterer sorgt dafür, dass weder er noch die Statue als Ziel gewählt werden können (was Unendliche Unbeständigkeit blockt) und Dolkka kann sämtliche anderen Handtraps negieren, was dieses Setup nahezu unaufhaltbar macht. Sollte euer Gegner die recht schmächtige Barrierestatue überrennen wollen, könnt ihr seine Normalbeschwörung problemlos mit Ultimativleiter zubooken. Lediglich Kein Dunkler Herrscher mehr (oder der komplett unerwartete Harpyen-Spieler) kann diesem Board etwas anhaben. Für ein Harpyien-Deck, wären allerdings vermutlich bereits der Leiter und der Dolkka zuviel, demnach…

Platz 4 – Eldlich-Varianten

Eldlich der goldene Lord

Was Eldlich-Decks angeht, verschwimmen in letzter Zeit die Grenzen ein wenig. Bereits vor der letzten Banlist war ein Eldlich-Deck oftmals schon kaum definierbar, ein wilder Mischmasch aus Beschworenen, Schattenpuppen, Dogmatika und den besagten Eldlich. Die einzige klare Trennung existierte bei Numeron Eldlich, welches sein Geld auf den Effekt von Nummer S0: Utopische Zukunft setzt, sowie der ehemals besten Variante, Synchron Eldlich, welche eine 1/1,5-Karten Halqifibrax Combo verwendet hat, um gefühlt 30 Karten zu ziehen.

Ohne Jetsynchron oder O-Lion funktioniert diese Variante allerdings nicht mehr. Somit müssen Leute, die bereits ein- oder mehrere Organe veräußert haben, um sich ein Playset Goldene Lords überhaupt leisten zu können, auf Alternativen zurückgreifen.

Die Numeron-Engine wurde nach kurzer Experimentierphase nicht wirklich weiterverwendet, stellt jetzt allerdings wieder eine attraktive Alternative dar. Auch der weiter oben erwähnte Mischmasch mit Beschworenen und Dogmatika spielt sich genau wie vor der Liste. Der kleinste gemeinsame Nenner ist an dieser Stelle Seelen der Magier, welcher jedem der enthaltenen Archetypes irgendwie hilft.

Ganz direkt gesagt, könnte man dieses Deck genau so gut mit dem 3. Platz tauschen oder gleichstellen, da die Grenze zwischen ihnen immer stärker aufweicht.

Platz 3 – Dogmatika-Varianten

Der Fokus liegt hierbei auf Dogmatika-Beschworene. Allerdings sind auch Dogmatika-Schattenpuppen, Dogmatika-Zoodiak und exotischere Hybriden wie Dogmatika Salamangreat vertreten.

Wie bereits erwähnt sind der 4. und der 3. Platz praktisch fast gleich, da sie sich teilweise ineinander beinhalten, mit variierender Engine-Größe. Trotzdem habe ich das Bedürfnis den Dogmatika-Archetype nochmal getrennt hervorzuheben, und zwar aufgrund seiner Flexibilität. Nahezu jedes Deck, welches nicht grade ein reines Combo-Deck ist, kann eine Dogmatika-Engine in sich aufnehmen und diese Fähigkeit der Engine macht es für mich besser als Eldlich. Zwar soll sich diese Liste auf das aktuelle Format beziehen, solltet ihr allerdings in Erwägung ziehen einen der gelisteten Archetypes zu kaufen, ist Dogmatika aufgrund seiner Beschaffenheit als Engine Eldlich überlegen.

Platz 2 – Dragon Link

Endlich ist seine Zeit gekommen zu glänzen. Drüben im Land der aufgehenden Sonne war Dragon Link bereits letztes Jahr in eine ausufernde Schreckensherrschaft verfallen, welche dort mehrere Verbote nach sich zog. Auf dieser Seite der Eurasischen tektonischen Platte allerdings, haben wir lediglich das Errata von Rotäugiger Finsterer Metalldrache erhalten, welches ihn auf ein Hard-once-per-turn beschränkte.

Wachdrache Elpy und Konsorten sind uns erhalten geblieben, was sich jetzt bemerkbar macht. Dragon Link Decks können durch diverse Formen von Disruption hindurchspielen, da praktisch das gesamte Deck aus Extendern besteht. Dies hat auch Einfluss auf die Deckgröße, welche üblicherweise um die 50 Karten herum liegt. Schlicht und ergreifend, weil der Platz nicht ausreicht, um sämtliche Extender, Starter UND Handtraps in ein Deck zu quetschen. Die Endboards dieses Decks können sich allerdings sehen lassen.

Neben dem zu erwartenden Bounce durch Priesterliches Siegel der Himmlischen Sphären und dem üblichen Kalliberlade-Wilddrache, haben sie auch Zugriff auf den Extra-Deck Lock über Transportverbund und Busterschwert sowie seit neuestem auch dieselbe Interaktion wie der Erstplatzierte: Hand Control.

Ein durch Halqifibrax beschworener Vylon-Würfel sowie Chaosdrache Levianeer verleihen dem Deck durch Rauchgranate des Diebs die Möglichkeit bis zu zwei Karten aus der gegnerischen Hand zu entfernen, zusätzlich zur normalen Combo. Nebenher hat das Deck viele Möglichkeiten Handtraps zu baiten oder durch sie hindurchzuspielen, da die Extender alle von verschiedener Natur sind. Zusätzliche Beschwörungen können aus der Hand, vom Friedhof oder vom Deck kommen, es gibt keine Einschränkungen auf einen Ort. Das negieren einen Starters oder Extenders könnte sogar einen anderen enablen.

Doch auch dieses Deck, mit seinem Zugriff auf jedweden Drachen-Support der je erschienen ist, verglüht in den Flammen von…

Platz 1 – Infernoble Knight

Flammedler Ritter Kaiser – 
Charles

Seit dem mehr oder minder direkten Ableben von Adamancipator sind die Flammedlen Ritter die beste verfügbare Strategie. Und zwar deswegen:
Zwar hat ihnen das Verbot von Jetsynchron und O-Löwon zugesetzt, da sie diese zuvor als Extender in ihrer Combo verwendet haben. Doch nach nur sehr kurzer Zeit haben einige der besten Spieler bereits neue Abläufe entwickelt, welche dem Deck wörtlich genau dasselbe Play ermöglichen.

Zwei Krieger-Monster sind alles was gebraucht wird, um auf mehreren Negates + Zerstörung einer Karte durch Charles & Roland + Blick in die Hand inklusive Discard zu enden. Je nachdem womit diese Hand gefüllt ist, bis zu drei Mal.

Was macht das Deck so gut?

Die neuen Combos der Flammedler-Ritter Spieler ersetzen Jetsynchron durch Deskbot 001, welcher sich bei der gleichzeitigen Beschwörung von zwei oder mehr Maschine-Monstern nicht once-per-turn vom Friedhof zurückholen kann.

Dies harmoniert perfekt mit ihrem neuen Ziel für Mecha-Phantomungeheuer Auroradon: Mecha-Phantomungeheuer Coltflügel, welcher auf seine Beschwörung hin gleichzeitig zwei weitere Spielmarken erschafft. Die Fähigkeit, welche sich die meisten Mecha-Phantomungeheuer teilen, nämlich dass sie ihre eigene Stufe um die der kombinierten Stufe der Mecha-Phantomungeheuer Spielmarken auf dem Feld erhöhen, kommt dabei auch sehr zugute. Denn Coltwing ist 4, mit einer MPB-Spielmarke ist er 7. Und ein weiterer Neuzugang im Flammedler-Ritter Deck macht daraus dann den Stufe-9 Charles: Seuchenverbreitender Zombie!

Dieser ist nämlich das Target eines durch Isolde beschworenen Armageddonritters, welcher nun ebenfalls seinen Platz in das Deck gefunden hat und sich für das Zurücklegen einer Handkarte auf das Deck vom Friedhof beschwören kann. Dies ermöglicht es dem Deck Karten ins Deck zurückzulegen, welche sich dort befinden müssen, wie zum Beispiel Coltflügel (da man Auroradon nur aus dem Deck beschwören kann).

Doch da hört es noch nicht auf: Ebenfalls verwendet das Deck nun den altbekannten Werkzeugdrachen. Nicht nur kann dieser den Archetype-eigenen Sucher Flammedle Waffen – Durendal vom Deck der Hand hinzufügen, zusätzlich gibt es einen Neuzugang: D.D.R. – Reinkarnation aus einer Anderen Dimension. Denn: Seuchenverbreitender Zombie ist kein Hard-once-per-turn! Er verbannt sich nach Verwendung seines Effekts lediglich selbst. Durch D.D.R. könnt ihr also bis zu zwei Handkarten für zwei zusätzliche Beschwörungen des Zombies opfern. (Ein Discard durch D.D.R, ein „aufs-Deck-legen“ durch den Zombie selbst.). Dazu sei angemerkt, dass ihr durch Göttliches Schwert – Phönixklinge praktisch immer einen gratis Discard zur Hand habt. Selbige Phönixklinge sorgt auch immer dafür, dass ihr durch D.D.R. jeden Krieger aus eurem Friedhof zurückbeschwören könnt, indem ihr ihn vorher mit selbiger verbannt.

Dies alles wird noch getoppt von Unsterblicher Phönix-Gearfried. Ein Monstereffekte anullierendes Powerhouse, welches beim Angriff die Form von Removal in Form eines nicht-zielenden Ausrüsten an sich selbst bildet.
In einem vereinfachten Gamestate oder unter einem Extra-Deck Lock kann ein Gearfried alleine das Spiel entscheiden. Nicht zuletzt wegen der Tatsache, dass Ogier und Oliver ihn aus dem Friedhof kontinuierlich mit Equips versorgen und ihn nebenbei noch sehr schwer zu outen machen.

Doch das soll es vorerst von mir gewesen sein. Wir sehen uns im nächsten Artikel, in welchem wir uns die Archetypes aus dem im November erscheinenden Hauptset Phantom Rage genauer ansehen werden! Vergesst daher nicht euch das Set mit Tiefpreisgarantie bei uns vorzubestellen.

M-Luka

Über M-Luka

Seit der Grundschule Duellant, seit The Dark Illusion kompetitiv dabei. Lieblingsdeck: Zoodiac

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