Seid gegrüßt, verehrte Leserschaft. Heute beschäftigen wir uns mit einer Frage, welche schon ein- ums andere Mal für nervenzerreißendes Nägelkauen gesorgt hat: Was zum Teufel soll ich siden? Das Side Deck ist seit jeher eine flüchtige Erscheinung, gibt man doch massive Mengen an Barem für Karten aus, die man den Großteil der Zeit nicht einmal spielt. Ein Extrem waren zusätzliche Extra-Deck Monster, als Ghost Reaper noch relevanter war, aber darum soll es nicht gehen. Alledem zum Trotz ist das Side Deck ein essenzieller Baustein, um den Sieg in einem Match davon zu tragen und sich auf verschiedene Gegner möglichst gut einstellen zu können.
Bevor es nun aber zum eigentlichen Artikel geht und ich mich in den Untiefen zwischenmatchlicher Kartenhetze verliere, beantworte ich die meist gestellte Frage bereits jetzt: Ja, das Meta-Ranking ist unterwegs, jedoch habe ich es aufgrund des taktisch unpraktischen Releases von Maximum Crisis nach hinten verlegt, da sich ansonsten (ohne irgendwelche neuen Releases..) nicht wirklich viel an der Spitze bewegt hätte. So haben wir jedoch drei neue Mitspieler für das Ranking gewonnen, welches dann innerhalb der nächsten Woche veröffentlicht wird!
Um zuverlässig vorhandene Konter für die jeweiligen Situationen zu haben, muss man das aktuelle Meta analysieren, auswerten und passende Yugioh Karten finden, die direkt eine Faust in den jeweiligen Schwachpunkt der Decks setzen können – ein wenig dieser Arbeit werde ich euch heute abnehmen. Apropos: Im nächsten Meta-Ranking werde ich euch noch einige zusätzliche Tipps geben, was man, außer den hier aufgeführten Karten gegen den jeweiligen Kontrahenten verwenden kann. Seid also gespannt, doch nun ohne weitere Umschweife zu den ersten fünf stolzen Kandidaten:
10 – Denko Sekka
Franchisekennern und Paleozoic-Spielern als Danko Wrekka bekannt, landet diese wirklich ausgesprochen potente Lady nur auf Platz 10. Warum? Ganz einfach, der Archetype, den sie auskontert, ist bei uns hier nicht ansatzweise so präsent wie im Amiland. Dort drüben hat mangelnde Vorbereitung und ein spontaner Anfall von Massenidiotie Paleozoic ermöglicht gleich zwei YCS zu toppen. (Was ist der Plural von YCS? Und wie spricht man es aus? YCSs? YCS-esses? Egal.) Ähnlich androgyn entworfen wie Zoodiak Drachzack hat auch das Geschlecht dieser Dame zu Diskussionen angeregt, zusätzlich zu ihrem – sagen wir unvorteilhaft positionierten – Ärmel.
Bei einem stolzen Preis von derzeit nahezu 20 Euro für eine Kopie, wäre eine Anschaffung durchaus eine zweite Überlegung wert. Eine Budget-Variante wäre Legacy of the Duelist (Ja, die Karte und ja, mir geht es auch auf die Nerven, dass sie neuerdings Karten nach Booster Sets benennen.) Jedoch bleibt Legacy of the Duelist eine crushbare permanente Zauberkarte, während Denko Sekka es euch bei Präsentation vor der vollen Backrow des Gegners direkt ermöglich die wundervolle Frage zu stellen: „Warning or GG?“
9 – Antimagischer Duft
Der Duft erleidet ein ähnliches Schicksal wie Denko Sekka. Obwohl die Karte ein unbeschreiblich starkes out gegen Pendeldecks ist, hat sie in der momentanen Meta einfach wenig zu kontern. Die spärlich vorhandenen Reste der ehemaligen Königsliga, der Metalfoes sind es kaum noch wert, einen Side Deck Platz an dieses ausgesprochen hässliche Stück Porzellan voll Kloduftsteine zu vergeben. Davon abgesehen, dass es immer noch horrend überteuert ist, für das was es ist. Doch wer weiß? Wir erwarten im TCG noch ein weiteres Pendel-Structure Deck, namentlich Pendulum Evolution, sofern Konami nicht wieder einen Surge-of-Radiance/Curse-of-Darkness Move abzieht und alle neuen Karten einfach in absolut überzogener Rarity auf die nächste Boosterserie verteilt.
Vielleicht macht es ja Pendelmagier tatsächlich als eigenen Archetype relevant. Plus, die Leute, die unbedingt einen Common Erleuchtungspaladin haben wollten, können sich dann auch freuen.
8 – Königlicher Erlass
Du rennst ständig mit dem Gesicht voran in die Backrow? Twin Twister oder Königlicher Erlass bringen wohlige Erlösung! Du spielst bereits drei Twin Twister? Tja, sieht so aus, als ob du diesen Retro-Schwenk in dein Side aufnehmen müsstest. Wie ihr euch sicherlich denken könnt, ist dieses Schmuckstück aus der grauen Yugi-Vorzeit nicht für jedes Deck oder jedes Matchup interessant, sondern lediglich für die, die etwas ausschweifendere Problem mit Zauber/Fallenzerstörung haben. *Hust* Dinos *Hust*
Attraktiver Bonus: Es schaltet die on-field Effekte von Paleozoics aus, allerdings nicht die im Friedhof – also Augen auf beim Eierkauf!
7 – Geisteroger und Schneehase
Die Budget-Version von Ash Blossom – nicht ganz so stark, hat es aber trotzdem faustdick hinter den … Hörnern? Handtraps sind die neuen Fallen dieses Formats und Ghost Ogre ist eine der besten, hinter Maxx „C“, versteht sich. Auch wenn sie die zerstörte Karte nicht annulliert, so beraubt sie dem Gegner doch einer wertvollen Ressource und kann ihm unter Umständen den gesamten Zug versauen. Vor allem gegen die neuen True King Dino Decks hat sie sich als verlässlich herausgestellt, da diese mehr als genug Möglichkeiten bieten, sie anzuketten – hauptsächlich an Seelenfressender Oviraptor. Durch eine ansprechende Anzahl an Reprints – unter anderem in Premium Gold 3- Infinite Gold und in den Mega Tins 2016 – ist Ghost Ogre auch preislich auf einer Stufe, die einen Kauf von drei Exemplaren rechtfertigen kann.
Man merkt: Die geisterhaften Anime-Schwestern mit den abstrakten Artworks enttäuschen nie.
6 – D.D. Krähe
Seit Ewigkeiten aus Film, Funk und Fernsehen bekannt, ist der gefiederte Geselle, hinter dem auf seinem Artwork übrigens Dimensionsriss zu sehen ist. Für alle die es nicht bemerkt haben – eine gerngesehene und -verwendete Staple im Side Deck. Der Friedhof hat sich innerhalb der letzten paar Kapitel der Yu-Gi-Oh! Geschichte zu einer zweiten Hand entwickelt und so kann D.D. Krähe friedhofsfokussierte Decks dort treffen, wo es am meisten weh tut. Sie hat vor Äonen bereits die Ziele von Wiedergeburt aus den Friedhöfen entfernt und die mächtige Karte ins Leere verpuffen lassen.. und heute? Heute bietet sie Infernoids, Lightsworns & Co. paroli.
Doch die Krähe hat noch ein viel ausschweifenderes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Dein Zoo-Gegner geht dir auf den Keks, weil er seinen Zug bereits konsequent eine halbe Stunde lang aufrecht hält? Verbanne seinen Norden und die Sache ist erledigt. Dein Gegner hat grade geslumbert und du willst vermeiden, dass er sich noch einen Kaiju aus dem Deck kramen kann? Krähe und die Sache ist erledigt. Ihr merkt, es ist immer besser eine zu haben und sie nicht zu brauchen als eine zu brauchen und sie nicht zu haben.
Doch nun verabschiede ich mich für heute, denn die Wortanzahl schießt in die Höhe. Seid gespannt auf Teil 2 sowie das Meta-Ranking, welches, wie bereits erwähnt, beides innerhalb der nächsten Woche auf euch zukommen wird. Wie immer hoffe ich euch informiert und unterstützt zu haben – und immer dran denken: Ohren steif, Hand verdeckt.
Luka out.
alter ich wollt hier in ruhe den artikel lesen, aber bei dem bild hats mich grad übel verissen hahaha