Hallo liebe Pokémon Fans,
heute möchte ich mit euch eine Reise in die Vergangenheit starten – genauer zum Basis-Format. Daneben soll dieser Artikel auch der Startschuss einer Reihe sein, in der ich euch etwas zu den einzelnen Formaten des Pokémon TCG erzähle.
Was könnt ihr erwarten?
Ganz einfach, ihr bekommt in einem regelmäßigen Turnus Informationen zu den einzelnen Formaten. Darunter fallen Decklisten, Erläuterungen zum geltenden Regelwerk, Vorstellung der Top Tier-Decks und vieles mehr. Dabei erfolgt der Aufbau aller Artikel identisch, somit könnt ihr euch in Zukunft leichter zurechtfinden.
Um welches Format geht es heute?
Dem ersten Artikel dieser Reihe möchte ich dem Basis-Set widmen, welches 1999 in Deutschland erschienen ist. Das Set besteht aus 102 Karten, die wie folgt aufgeteilt sind:
- 69 Pokémon-Karten
- 26 Trainer-Karten (eine Unterscheidung zwischen Unterstützer und Items gab es noch nicht)
- 7 Energiekarten
Mithin haben wir für die Deckideen einen kleinen Pool an Karten, die wir verwenden können. Insbesondere sind von einigen Karten die Entwicklungslinie nicht vollständig im Basis-Set vertreten. Daraus resultiert, dass schon zu Beginn einige Karten für unsere Decks wegfallen.
Regelwerk des Basis-Formates
Das Grundprinzip von Pokémon ist schon seit dem Basis-Format identisch. Jeder Spieler startet mit einem 60 Karten-Deck. Jede Karte darf maximal viermal in einem Deck gespielt werden. Ausnahme hiervon sind Basis Energiekarten. Diese dürfen mehr als viermal gespielt werden.
Zu Beginn zieht jeder Spieler sieben Karten und muss darunter ein Basis Pokémon in den aktiven Spot legen. Ansonsten muss der Spieler seine Handkarten erneut ins Deck mischen und wieder sieben Karten ziehen, bis er ein Basis-Pokémon in den aktiven Spot legen kann. Danach werden die oberen sechs Karten des Decks als Preiskarten auf die Seite gelegt.
Gewonnen hat derjenige Spieler, der als erstes alle sechs Preiskarten genommen hat oder wenn der Gegner keine Pokémon mehr auf seiner Bank hat, nachdem das Aktive kampfunfähig gemacht worden ist.
Außerdem verliert derjenige Spieler, der keine weitere Karte aus seinem Deck zu Beginn der Zugphase ziehen kann.
Nun kommen wir zu den Unterschieden zum aktuellen Format:
- Es gibt keine Unterscheidung zwischen Unterstützer und Item-Karten (diese werden unter dem Begriff Trainer zusammengefasst).
- In deinem Zug kannst du eine unbegrenzte Anzahl an Trainerkarten spielen.
- Der Spieler, der anfängt, darf in seinem ersten Zug sowohl Trainerkarten spielen, als auch mit seinen Pokémon angreifen.
- Sollte ein Spieler ein verwirrtes Pokémon aus dem Aktiven zurückziehen, muss dieser die Rückzugskosten bezahlen und danach eine Münze werfen. Bei Kopf darf das aktive Pokémon mit einem Pokémon auf der Bank ausgetauscht werden, bei Zahl bleibt das Pokémon im Aktiven.
Besondere Karten
Pokémon
Bevor wir nun endlich zu den Decklisten kommen, möchte ich zunächst auf erwähnenswerte Karten und auf Staples eingehen. Beginnen möchte ich mit Nockchan und Elektek. Mit 70 Kraftpunkten und den Angriffen Boxschlag (20 Schaden für eine Energie), Spezialschlag (40 Schaden für drei Energien) würde der heutige Standardspieler unbeeindruckt von Nockchan sein. Dasselbe gilt für Elektek mit seinen 70 Kraftpunkten und den Angriffen Donnerschock (10 Schaden für eine Energie), Donnerschlag (30 Schaden für zwei Energien). Jedoch in einem Format, in dem die Mehrheit der Basis-Pokémon weniger als 50 Kraftpunkte haben, sind beide Pokémon extrem stark. Gerade aufgrund des leichten Setups und den starken Angriffen für relativ wenig Energie sind beide Pokémon enorme Kampfmaschinen, die schnell das Spiel für sich entscheiden.
Der einzige Konter gegen Nockchan in diesem Format ist Porenta mit seiner Resistenz gegenüber Kampf-Pokémon. Jedoch kann Nockchans Partner Elektek aushelfen, denn Porenta hat eine Schwäche gegenüber Elektro-Pokémon.
Trainer
Das Basis-Set enthält einige der ikonischsten und der stärksten Trainerkarten, die auch noch in dem heutigen Standardformat womöglich gespielt werden würden. Diese Trainer-Karten sind teilweise so spielstark, dass diese noch bis zu ihrer Rotation im Jahr 2003 in jedem Deck gespielt worden sind.
Professor Eich
Die erste Karte ist Professor Eich. Diese Karte erlaubt euch, eure Hand abzuwerfen und sieben neue Karten zu ziehen. Ein Karteneffekt, der bis heute existiert und auch in jedem Deck gespielt wird.
Computersuche & Pokémon-Händler
Eine weitere ikonische und starke Karte ist Computersuche. Mit dieser könnt ihr eine Karte aus eurem Deck suchen; vorausgesetzt ihr werft zwei Karten ab. Gerade in Situationen, in denen ihr eine bestimmte Karte braucht, um das Spiel zu gewinnen, scheint die Karte Computersuche perfekt zu sein. Für Decks mit Entwicklung-Pokémon ist die Karte Pokémon-Händler eine wichtige Karte. Diese erlaubt euch ein Basis-/Entwicklung-Pokémon von eurer Hand gegen eines aus eurem Deck zu tauschen.
Energie-Absauger und Super Energie-Absauger
Energie-Absauger und Super Energie-Absauger sind im Basis-Format in jedem Deck zu finden, denn sie erlauben, vom gegnerischen Pokémon die Energie abzulegen. Gerade diese zwei Karten haben einen großen Einfluss auf die Meta und sind auch der Grund, warum kaum Pokémon gespielt worden sind, die mehr als drei Energien für ihre Attacke benötigen.
Göre
Die letzte Karte, die ich euch vorstellen möchte, ist Göre. Eine Karte, die Spiele zu eurem Gunsten entscheiden kann, jedoch muss diese im richtigen Moment gespielt werden. Denn beide Spieler müssen alle ihre Trainerkarten in das Deck mischen. Danach kommt es darauf an, welcher Spieler zuerst eine Trainerkarte zieht und somit wieder die Oberhand hat.
Decklisten
Haymaker (Nockchan/Elektek)
Spricht man über das Basis-Format, wird unweigerlich ein Name fallen: „Haymaker“. Ein Deck, das zur damaligen Zeit als ein Tier Zero-Deck gehandelt wurde und man es nur schlagen konnte, wenn man das Deck selbst spielt.
Warum das Haymaker-Deck als Tier Zero-Deck gilt, wurde schon unter dem Punkt „Besondere Karten“ erläutert. Somit erfolgt hier lediglich die Erläuterung der Deckliste und das Prinzip, was hinter dem Deck steckt.
Pokémon (12) | Trainers (30) | Energie (18) |
4x Nockchan 3x Elektek 2x Porenta 1x Doduo 1x Chaneira 1x Digda | 4x Bill 4x Professor Eich 4x Energie-Absauger 3x Windhauch 3x Aufwisch 3x Energiezugewinn 3x Detektor 2x Super Energie-Absauger 2x PlusPower 2x Göre | 9x Kampfenergie 7x Elektroenergie 2x Doppeltfarblosenergie |
Das klassische Haymaker-Deck basiert auf zwei Pokémon: Nockchan und als Angreifer Elektek. Mit diesen kann schnell Druck auf den Gegenspieler aufgebaut werden. Mit der Karte PlusPower können gegnerische Pokémon schneller kampfunfähig gemacht werden, währenddessen der Gegner mit Energie-Absauger und Windhauch daran gehindert wird, sein Board zu etablieren. Mit Aufwisch könnt ihr euer aktives Pokémon in brenzlichen Situation jederzeit mit einem Pokémon auf eurer Bank austauschen.
Buzzapdos (Zapdos/Elektroball)
Das zweite Deck hört auf den Namen Buzzapdos. Die Schlüsselkarten sind hierbei Lektrobal und Zapdos. Zapdos ist dabei euer Angreifer. Lektrobal befindet sich wegen seiner Fähigkeit in diesem Deck. Diese erlaubt euch Lektrobal als eine Energiequelle zu nutzen, wenn ihr Lektrobal kampfunfähig macht. Schafft ihr es lang genug dem Energie-Absauger auszuweichen, werdet ihr das Spiel sehr schnell für euch entscheiden. Daneben habt ihr die Karte Defender, die ihr sowohl dafür nutzen könnt um den Schaden, den sich Zapdos mit seiner ersten Attacke selbst zufügt zu reduzieren, als auch um Voltobal vor dem Angriff von Nockchan zu schützen.
Pokémon (13) | Trainers (36) | Energie (11) |
4x Zapdos 4x Voltobal 4x Lektrobal 1x Doduo | 4x Bill 4x Professor Eich 4x Energie-Absauger 4x Computersuche 4x Detektor 3x Energiezugewinn 3x PlusPower 3x Defender 3x Göre 3x Wartung 2x Super Energie-Absauger 2x Pokémon-Händler 1x Windhauch 1x Aufwisch 1x Hyperheiler 1x Energiezugewinn | 11x Elektroenergie |
Rain Dance (Turtok/Garados)
Das letzte Deck ist das Rain Dance-Deck und ist neben dem Haymaker ein weiteres ikonisches Deck, das auch in den späteren Formaten in der einen oder anderen Variante auftaucht. Die Schlüsselkarte hierbei ist unser Freund Turtok. Mit seiner Pokémon-Power Regentanz gibt er dem Spieler die Möglichkeit, so viele Wasserenergien an seinen Pokémon anzulegen, wie er auf seiner Hand hat. In Kombination mit Garados als Angreifer ist dieses Deck stark. Jedoch muss hierbei erwähnt werden, dass erst mit der Fossil-Erweiterung das Deck sein volles Potenzial entfalten konnte.
Pokémon (16) | Trainers (30) | Energie (14) |
4x Schiggy 1x Schillok 3x Turtok 3x Garados 1x Chaneira | 4x Pokémon-Züchter 4x Professor Eich 4x Energiezugewinn 4x Computersuche 3x Bill 3x Supertrank 3x Tausch 2x Detektor 1x Wartung 1x Göre 1x Super Energie-Absaugr | 14x Wasserenergie |
Vorschau
Im nächsten Artikel starten wir eine Expedition in einen unerforschten Dschungel, in dem neue Pokémon gesichtet worden sind. Angeblich würde dort ein Käfer-Pokémon mit rasiermesserscharfen Sicheln sein Unwesen treiben. Deshalb: Packt eure Forschungsutensilien und eine Kamera ein, denn wir machen uns auf die Suche nach neuen Pokémon.
Euer Professor Leaf
PS: Gerne könnt ihr in den Kommentaren schreiben, um welches Pokémon es sich bei dem Käfer mit rasiermesserscharfen Sicheln handelt!
Toller Artikel!
Hilft auf jeden Fall um das Retro – Format aufleben zu lassen!
Das Pokémon, welches du suchst, ist bestimmt Sichelor
Hey,
freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Bald erscheint auch der Zweite Teil der Reihe.
Ja, mit deiner Annahme liegst du richtig. Bei dem gesuchten Pokémon handelt es sich um Sichlor 🙂