Hoffentlich hattet ihr eine fröhliche Advents- und Weihnachtszeit liebe Yugi-Liebhaber! Am 1. Advent war ich bei Glühwein und Keksen auf einem Adventsturnier in meinem örtlichen Lieblings-Geschäft. Im Rahmen dessen dachte ich mir, warum nicht mal nen kleinen Bericht dazu schreiben? Gleichzeitig möchte ich einige Tipps für Neueinsteiger der Turnierszene geben. Egal ob ihr nun regelmäßige Turniergänger seit oder gerade erst angefangen habt: Hier gibt’s was zu erfahren! … Und nein wir haben die Local natürlich nicht abgefackelt. Eine Menge Spaß hatten wir aber trotzdem.
Allgemein
Zuerst mal für diejenigen, die keine Ahnung haben wovon ich schreibe: Ein local Tournament ist, wie der Name schon sagt, ein lokales Turnier. Es findet normalerweise 1-2 Mal pro Woche, zumeist in offiziellen Turnier-Geschäften statt. Die Größe, Dauer, Art und Schwierigkeit ist dabei von Ort zu Ort unterschiedlich. Von ein paar wenigen bis zu mehreren Dutzend Spielern mit mehr oder weniger metarelevanten Decks kann alles dabei sein. Normalerweise spielt man nach der aktuellsten Bannliste, je nachdem wie viele Spieler dabei sind, mehrere Runden. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Turnierformate. Informiert euch vorher also worauf ihr euch vorbereiten solltet. Worauf man sich aber oft freuen kann: Meistens gibt es bei den Turnieren OTS Tournament Packs zu gewinnen. Ein Booster bestehend aus (zumindest meistens..) aktuell relevanten Metakarten. Das gibt es nur als Gewinn- oder Teilnahmepreis und darf nicht offiziell verkauft werden.
Beim Adventsturnier (Advanced-Format) hatten wir vom uralten Harpyien-Deck, über Psi-Hüllen und etlichen Lichtverpflichtet-Varianten, bis hin zu SPIORAL eine sehr große Anzahl unterschiedlichster Decks dabei. Ich selbst habe eine 60-Karten Version von Lichtverpflichtet mit Zombies und der Brilliant-Engine gespielt (Deckliste folgt weiter unten). Insgesamt waren 37 Leute beim Turnier dabei. Ein Pendelmagier-Spieler, der durch den ganzen Tag unbesiegt war, hat sich den ersten Platz verdient. Ich habe immerhin den 15. Platz gemacht. Zwar ist das nicht unbedingt weit oben, aber für zwei Booster hat es trotzdem gereicht. Außerdem gab es ein OTS Tournament Pack 6! Ihr seht also: Es lohnt sich nicht nur des Spaßes wegen an solchen Turnieren teilzunehmen.
Vorbereitung
Da ich selbst auch noch recht neu in der Turnierszene bin, habe ich mich vor allem Online mit meinem Yugioh Deck vertraut gemacht. Man sollte natürlich nicht mit einem halbfertigen Deck zu einem größeren Event gehen. Bei einem lokalen Turnier ist das aber durchaus möglich. Dort kann man auch mit einem unfertigem oder ungetestetem Deck Spaß haben. Damit ich mein Deck noch ein wenig verstärken konnte, habe ich mir z. B. aber auch noch die ein oder andere Karte von Freunden geliehen. Das ist also auch ohne weiteres möglich.
Für euch ist es natürlich gut zu wissen, wann und wo in eurer Nähe welche Turniere stattfinden. Das kann man aber leicht im Internet erfahren, wenn man es nicht schon lange herausgefunden hat. Dann solltet ihr euch mit den dortigen Regeln vertraut machen. Außerdem benötigt ihr eine offizielle Spieler-ID-Karte. Wenn ihr nicht schon eine besitzt, könnt ihr diese aber auch ganz einfach kostenlos im Laden erhalten. Diese Karte ist wichtig, wenn ihr das erste Mal bei einem offiziellen Turnier teilnehmt.
Außerdem: Informiert euch, ob ihr im Laden eurer Wahl tauschen dürft. In den meisten Läden ist das erlaubt, in manchen davon müsst ihr aber z.B. erst etwas vom Laden kaufen damit ihr tauschen dürft. Aber wenn ja: Nehmt euch ein paar Karten mit, die ihr nicht mehr braucht. Viele andere werden das auch machen und meistens ist da irgendwas bei, was man gebrauchen kann. Für das eigene Deck zum Beispiel. Ich habe beim Adventsturnier eine Wettermalerin Schnee gegen eine Super Rare Trickstar Lilienglocke und einigen anderen Karten getauscht. Es lohnt sich also, wenn ihr das wollt.
Zuletzt solltet ihr bei größeren Turnieren eine Deckliste mitbringen und Karten bzw. Kartenhüllen nutzen, welche in einem guten Zustand sind. Es kommt vor, dass euer Deck bei solchen Events überprüft wird. Sollte euer Deck nicht in Ordnung sein, kann das im schlimmsten Fall dazu führen, dass ihr euer Duell verliert. Erkundigt euch in diesem Punkt vorher auf jeden Fall!
Ablauf
Je nach Format ist der Ablauf eines Turniers recht unterschiedlich. Im Adventsturnier lief es so ab, dass am Anfang jeder Runde erstmal die Paarungen bekannt gegeben wurden. Es gab davon insgesamt 5 bei uns. Also spielte man insgesamt in 5 Matches gegen 5 verschiedene Personen, mit einer ähnlichen Punktzahl wie man selbst. Man sollte also einige Zeit für ein Turnier einplanen, wenn man bedenkt, dass eine Runde bis zu 45 Minuten dauern kann. Ein normales Match besteht aus bis zu 3 Duellen, wer zuerst zwei davon für sich entscheiden kann, gewinnt das Match. Zum Beginn des Matches wird z.B. ein Würfelwurf (Oder anderes kurzes Spiel mit eindeutigem Gewinner) gemacht. Der Gewinner darf dann entscheiden wer zuerst mit seinem Zug anfängt. So viel nun zur Theorie.
Matches
Ich habe in meinem ersten Match gegen ein Paleozoisch-Frosch Deck (*Hier obligatorischen Toadally Awesome Witz einfügen*) gespielt. Es basierte natürlich darauf mit seinen Fallenkarten und Krötelig Umwerfend den Gegner zu kontrollieren. Den Würfelwurf habe ich verloren und musste deswegen als zweites Angefangen, konnte das erste Duell aber trotzdem für mich entscheiden. Das zweite Duell musste ich auch anfangen. Dies konnte ich schließlich aber auch gewinnen, da ich mit meiner Starthand genug von seinen Fallen zerstört habe.
Die zweite Runde war gegen ein Schwarzer Magier Deck. Wieder habe ich den Würfelwurf verloren und musste auch wieder als zweites anfangen. Da mein Gegner aber keinen guten Anfang hatte, konnte ich auch dieses Duell für mich entscheiden. Das zweite Duell durfte ich also wieder anfangen.. Da ich Nachbars Gras ist Grüner auf der Starthand hatte, konnte ich über 20 Karten von meinem Deck auf den Friedhof legen und auch das zweite Duell gewinnen.
Im dritten Duell ging es dann gegen Zwielichtverpflichtet. Das war wohl das lustigste Match des Tages für mich. Wer Lichtverpflichtet kennt, der weiß das Märchenschweif – Schnee wohl eine der besten Karten im Deck ist. Noch nie habe ich diese Karte so oft beschworen werden sehen, wie in diesem Match. Das erste Duell durfte mein Gegner anfangen, da er den Würfelwurf (schon wieder…) gewonnen hatte. Er hat schnell sein Board aufgebaut und nach langem hin und her, hat er meine Lebenspunkte auf 0 reduzieren können und gewann somit das erste Duell. Im zweiten Duell lösten wir dann insgesamt um die 10-mal Märchenschweif – Schnee auf. Mein Gegner hat mir dann, im ersten Zug nach dem Timeout, meine Spezialbeschworenen Monster zerstört, indem er mit Nummer S39: Utopia Prime seine Lebenspunkte auf 10 reduzierte. Ich konnte in meinem Zug Topologik-Bomberdrache beschwören, indem ich die Brilliant-Engine-Kombo durchgeführt habe. Mit ihm griff ich seinen Utopia an und entschied das zweite Duell für mich. Das Duell endete dann in einem Unentschieden, weil man im Timeout kein neues Duell anfangen kann.
Das vierte Duell ging gegen Wahrer Dracho. Hier habe ich es geschafft meinen Gegner im ersten Duell durch ein Deckout zu besiegen. Die anderen beiden Duelle wurden (wenn auch knapp!) von ihm gewonnen, wodurch er das Match insgesamt gewinnen konnte. Interessant war es trotzdem. Dieses Match war wohl das schwerste was ich hatte, da mein Gegner sein Deck komplett ausgebaut hatte (Aber die Ultimate Rares waren immerhin schön anzusehen…).
In der letzten Runde ging es dann gegen Deskbot. Das konnte mein Gegner dann auch für sich entscheiden, da ich einige Fehler machte und meine Starthände nicht unbedingt die besten waren (und mein Gegner hatte das Pokerface des Jahrtausends). Spannend war’s auf jeden Fall. Aber genug zu den Matches. Kommen wir zum nächsten Thema!
Deckliste
Mein Deck bestand aus drei Haupt-Engines und einigen Support Karten. Die Zombie-Eingine habe ich recht klein gehalten, da ich eigentlich nur Shiranui-Solitär auf der Starthand sehen wollte. Zombie des Gleichklangs will man in diesem Deck möglichst nicht auf der Starthand haben. Da er aber ungemein gut für Synchrobeschwörungen ist und ein eingebautes Törichtes Begräbnis für Zombies besitzt, spiele ich in zweimal. Shiranui-Seelenmeister zerstört bei seiner Verbannung eine offene Karte auf dem Spielfeld und lässt sich gleichzeitig spezialbeschwören, wenn Solitär mit verbannt wird. Das ganze mit Märchenschweif – Schnee gepaart ist exzellent. Mezuki und Gozuki werden hoffentlich durch die Lichtverpflichtet-Engine gemillt, damit Mezuki einen Zombie vom Friedhof beschwören kann.
Apropos Lichtverpflichtet: Sie waren größenteils dazu gedacht meine Karten vom Deck auf den Friedhof zu bekommen. Am Liebsten sah ich dabei natürlich Wulf und Felis, da ich beide dann spezialbeschwören durfte. Raiden war gerne auf der Starthand gesehen, da er einfach eine der besten Normalbeschwörungen im gesamten Deck ist. Er schickt bis zu vier Karten auf den Friedhof und ist gleichzeitig ein Stufe vier Empfänger. Genauso wichtig wie die Monster sind aber wohl die beiden Zauberkarten Solarwiederaufladung und Angriff der Lichtbrigade. Sie lassen einen zwei Karten ziehen bzw. einen beliebiges Lichtverpflichtet-Monster auf die Hand nehmen. Gleichzeitig legen auch sie Karten vom Deck auf den Friedhof. Zuletzt und wohl eine der besten Karten für jedes Deck, das millt: Minerva, die erhabene Lichtverpflichtete. Nachdem sie in Battles of Legend: Light’s Revenge endlich ihren Reprint bekommen hat, ist sie zu einer Staple in vielen Decks geworden. Nun aber zur letzten Engine des Decks.
Die Brilliant-Engine, welche ich noch für zusätzliche Konsistenz (und zusätzlichem Brick..) mit der Raubpflanzen-Engine gespickt habe, sorgt für eine zweite Normalbeschwörung, indem sie Edelstein-Ritter Seraphinit beschwört. Idealerweise beginnt man mit Einzelfeuerblüte und endet nach einer ellenlangen Kombi bei Seraphinit, Tausend Klingen und Trick-Clown sowie einer Missus-Strahler (Bäh. Englisch klingt eindeutig besser..) und einigem Futter für Schnee im Friedhof. Die zweite Normalbeschwörung lässt sich dann z. B. durch Zombie des Gleichklangs in zwei PSI-Hüllenlord Omega erweitern. Das große Problem hierbei ist die Anfälligkeit für fast alle Handtraps.
Abgesehen von den Engines habe ich noch ein paar weitere Support Monster gespielt. Ganz oben dabei ist Märchenschweif – Schnee, vor allem in Kombination mit Riesen Rex zu nennen. Zusätzlich habe ich Karten gewählt, die ich sowohl verwenden kann, wenn ich sie auf meiner Starthand sehe oder auf den Friedhof gelegt habe. Goblindbergh ist in diesem Deck sehr gut, um z. B. Wulf von der Hand zu specialn und dadurch eine Rank-4-XYZ (also Minerva) zu beschwören. Außerdem bildet er ein Ersatz-Target in der Brilliant-Engine, falls man Tausend Klingen auf der Starthand hat.
An Zauberkarten habe ich neben Karten für die Konsistenz, vor allem „Comeback“-Karten wie Seelenlast und Schwarzes Loch gespielt. Sollte ich mit dem Deck mal als zweites anfangen, konnte ich diese Karten nutzen, um das gegnerische Feld leichter zu brechen. Über Nachbars Gras ist grüner muss ich wohl nicht mehr wirklich sprechen. Es ist eine Auto-Win-Karte (zumindest meistens..) und macht die 60-Karten Version überhaupt erst möglich. Leider ist auch diese Karte anfällig gegen Aschenblüte. Da sie mir auf dem Turnier aber nicht begegnet ist, ist das aber auch nicht so schlimm gewesen.
So. Das war’s mit dem Deck. Mein Extra bzw. Side Deck sind ziemlich Standart. Im Extradeck befinden sich Omega, Minerva, Beelze und Bagooska sowie ihre Kumpanen. Im Side Deck finden sich eine etwas größere Kaiju-Engine fürs second gehen sowie Dimensionsbarriere und Antimagischer Duft gegen Pendelmagier.
Alles in allem macht das Deck sehr viel Spaß. Nur wie im letzten Meta-Ranking schon gesagt, ist der Glücksfaktor für das Deck etwas zu groß. Es ist schön zu sehen wie der Gegner in seinem ersten Zug bereits an zwei Omegas, einer Minerva und einem Bagooska verzweifelt. Gleichzeitig möchte man aber auch in anderen Duellen gleich Aufgeben, weil man mit Alexandrit, Lilienkobra, Wulf, Trick-Clown und am besten noch einer Brillianten Fusion auf der Hand einfach nichts anfangen kann. Und ja. Das ist mir schon passiert.
Fazit
Meine erste Adventslocal werde ich als eine schöne Erinnerung im Kopf behalten. Ein großes Lob an den Veranstalter, dass er so viele Preise vergeben hat. Die Stimmung war super, die Matches haben Spaß gemacht und fast die Hälfte der Teilnehmer hat was bekommen, was ich wirklich als eine gelungene Aktion empfinde. Ich hätte selbst zwar besser Spielen können, aber auch aus Fehlern lernt man. Ich kann jedem empfehlen, der Lust hat und es noch nie probiert hat, an lokalen Turnieren teilzunehmen. Bisher hatte ich immer Spaß dabei (auch als ich von 14 Personen letzter wurde, ja) und man braucht zumindest auf lokaler Ebene keine 10 Handtraps, um gut abschneiden zu können.
Bis dahin! Minimopp~
„Toadally Awesome“ – Ich musste gerade so drüber lachen 😀