Yugioh – Der erste Ausblick auf Extreme Force!

Ein herzliches Willkommen liebe Leidensgenossen! Während das Spiel sich bei uns langsam und quälend an Circuit Break vorbeischiebt (dessen Sneak Peeks übrigens vor wenigen Tagen stattfanden), bahnt sich im OCG bereits das nächste Boosterset an, nämlich das im Titel erwähnte Extreme Force! Nun ist es ein Fakt, dass die verantwortlichen Marketingpersonen im OCG wesentlich freudiger in der Informationsverteilung sind als ihre europäischen Kollegen. Dort werden nämlich von Konami selbst auf regelmäßiger Basis einzelne neue Yugioh Karten des kommenden Boostersets vorab veröffentlicht, um die hungrige Masse noch etwas weiter aufzustacheln. Warum nicht also auch bei uns?

Das Problem besteht nun darin, dass entsprechend wichtige Informationen nur selten zu uns hindurchsickern und man sich hierzulande oftmals damit begnügen muss, erst zu wissen, was man gekauft hat, wenn man den Yugioh Booster aufreißt. Doch dem sei nun Einhalt geboten, denn über den letzten Zeitraum habe ich die interessantesten Informationen, die ich über unser übernächstes Booster aus sicherer Quelle zusammenklauben konnte, gesammelt. Diese stelle ich euch heute mit einem wahrscheinlich unangebrachten Kommentar meinerseits vor.

Darum verschwenden wir keine weitere Zeit und kommen direkt zu…

Shellrokket Dragon

Shellrokket Dragon ist die erste eintreffende Verstärkung für die in Circuit Break erscheinenden „rokket“ Monster, ein um Revolver thematisierter Archetype von Link-Drachen, deren Bossmonster das brandneue Covermonster von Circuit Break, Varreload Dragon ist. Bei diesem Gesellen hier handelt es sich um ein Stufe 2 Finsternis / Drache Effektmonster, welches zu zwei Dingen in der Lage ist. Einmal kann es, wie alle Rokket-Monster, während der End Phase ein anderes Rokket-Monster außer sich selbst aus der Hand oder dem Deck spezialbeschwören, falls er in diesem Spielzug durch Kampf oder Karteneffekte zerstört und auf den Friedhof gelegt wurde.

Doch der andere Effekt ist der interessante Part: Wenn der Effekt eines Linkmonsters aktiviert wird, welcher ihn als Ziel wählt, kann Shellrokket Dragon sich selbst zerstören, um ein Monster in derselben Kartensäule (Die vertikale „Reihe“ in der er gelegen hat wird als Säule bezeichnet) wie er zu wählen und dann dieses Monster sowie jedes Monster in einer angrenzenden Monsterzone zu zerstören. Was daran interessant sein soll? Ganz einfach, neben einem potenten multi-Zerstörungseffekt wird auf dieser Karte ein noch nie zuvor verwendetes wording gebraucht, welches definitiv eine Klarstellung durch das Regelwerk erfordern wird. Zum einen um zu klären, ob Shellrokket mehr als ein Monster neben dem als Ziel gewählten zerstören darf, zum anderen ob diagonale Monsterzonen als angrenzend zählen.

Underclock Taker

Etwas, was wir im TCG momentan dringend benötigen, sind generische Linkmonster mit variierenden Markern. Der in den Mega Tins 2017 erschienene Proxydrache war bereits ein Segen, doch seine nach links und rechts zeigenden Link-Marker machen ihn zu einem eher ungünstigen Kandidaten, um als Ausgangspunkt für Link-Plays zu dienen. Hier kommt Underclock Taker ins Spiel! Das 1000 ATK schwache LINK-2 Finsternis / Cyberse Monster, welches lediglich zwei Effektmonster für seine Beschwörung verlangt, gleicht fehlende Angriffspunkte durch einen interessanten Schwächungseffekt wieder aus. Einmal pro Spielzug kann man ein gegnerisches sowie ein eigenes Monster, auf das Underclock Talker zeigt, wählen (dieser Effekt zielt wohlgemerkt!), um das gegnerische Monster ATK in Höhe der ATK des eigenen Monsters verlieren zu lassen.

Keine schlechte Möglichkeit, falls man auf OTKs oder die Schwächung eines oft schwer zu entfernenden Monsters abzielen sollte. Doch aufgepasst, sein nach unten zeigender Link Marker macht Underclock Talker außerdem zu möglichem Extra-Link Material!

Downbeat

Wer könnte je „nein“ zu einer generischen Combokarte sagen? Mit Downbeat beschert uns Konami ein wirklich interessantes Stück Karton, dem ich doch einiges an Abuse-Potenzial wage anzurechnen. Der Effekt dieser Symphonic Extravaganza ist der Folgende: Ein Spieler kann ein Monster, dass er kontrolliert als Tribut anbieten, um ein Monster mit identischem Typen und Attribut als Spezialbeschwörung vom Deck zu beschwören, jedoch ein Level niedriger als das ursprüngliche Ziel. Kommt jemandem dieser Effekt bekannt vor? Falls ja ist es wenig verwunderlich, denn diesen Effekt gibt es bereits auf der Karte Transmodifizieren, nur dass das beschworene Monster dabei einen Level höher sein muss als das ursprüngliche Ziel. Davon abgesehen kann pro Spielzug natürlich nur eine Kopie von Downbeat verwendet werden.

Mythical Beast Garuda

„Hey… erinnert ihr euch noch an Mystisches Ungeheuer CerberusWie wäre es wenn wir ihm einen ganzen Archetype aus Pendelmonstern verpassen??“ So oder so ähnlich muss der Vorschlag des Konami-Mitarbeiters geklungen haben, während er an seinem Joint gezogen hat. Anders kann ich mir nicht erklären, wer dieses Level 4 Licht / Hexer Pendelmonster in die Existenz gememed hat. Und es ist nicht nur Garuda! Es sind bereits weitere Mitglieder wie Mythical Beast Jackal sowie Mythical Beast Master Cerberus bekannt, deren Kartentexte allerdings noch nicht von offizieller Seite bestätigt wurden. Es scheint, als wolle Konami zwangsweise das Konzept von Zauberzählmarken per Defibrillator-Buff wieder zum Leben erwecken. Den Anschein erregt es zumindest, wenn man sich die drei Effekte dieser Widernatürlichkeit ansieht.

Der Pendeleffekt besagt, dass, sofern man kein anderes Pendelmonster in der anderen Skale hat, man Garuda zusammen mit einer beliebigen Zauber- oder Fallenkarte auf dem Feld zerstören kann. Eine Art Schrottdrachen-Effekt für Backrow also. Die beiden Monstereffekte allerdings, hängen mit dem vom ursprünglichen Cerberus abgeschauten Counter-Konzept zusammen. Einmal agiert Garuda als Handtrap, denn sobald der Gegner ein Monster normal- oder spezialbeschwört, kann der Spieler drei Zauberzählmarken von Karten, die er kontrolliert entfernen, um ihn selbst als Spezialbeschwörung zu beschwören und das gegnerische Monster auf die Hand zurückzugeben.

Der zweite Effekt besagt, dass Garuda selbst jedes Mal, wenn eine Zauberkarte erfolgreich aktiviert wird, eine Zauberzählmarke erhält.

Ob dieser eigenartige „neue“ Archetype irgendeine Form vom Relevanz haben wird, bleibt abzuwarten. Das Einzige, was man jetzt sagen kann, ist dass die Freunde der Magischen Zitadelle hier den in Stein gemeißelten Beweis für Konamis Engagement für Legacy-Support vor sich haben.

Lockout Gardna

Eine Cyberse-Protection Karte! Keine allzu gute wohlgemerkt, jedoch erinnert sie mich in gewisser Weise an Yusei Fudo’s Schildkrieger aus der 5D’s-Ära (die Beste Ära, wenn ihr mich fragt, aber zurück zum Thema). Der kleine Geselle ist nämlich ebenfalls ein Level 3 Erde Monster, in diesem Fall jedoch kein Krieger, sondern ein Cyberse mit 1000 ATK und DEF. Falls dein Gegner einen direkten Angriff durchführen sollte, kann Lockout Gardna in Angriffsposition von der Hand spezialbeschworen werden. Lockout Gardna kann dann in diesem Spielzug nicht durch Kampf zerstört werden.

Der zweite Effekt hingegen hat eher was von Durchbruchfähigkeit, als von Schildkrieger. Ebenfalls einmal pro Spielzug, während des Spielzugs eines beliebigen Spielers, wenn ein Monstereffekt auf der Spielfeldseite des Gegners aktiviert wird, welcher genau ein Cyberse-Monster, das der Spieler kontrolliert, als Ziel wählt, kann Lockout Gardna den Effekt des gegnerischen Monsters anullieren, allerdings wird auch der Effekt des eigenen, als Ziel gewählten Monsters anulliert.

Ohne VRAINS auch nur angefangen zu haben, bin ich mir sehr sicher, dass es sich hier um eine Anime-Adaption handelt und immerhin als das wird die Karte sicherlich einigen VRAINS-Fans (was ein Zungenbrecher..) Freude bereiten.

Flame Administrator

Mehr Cyberse-Support – wer hätte es erwartet? Flame Administrator stellt hierbei den Versuch dar, den Archetype durch mehr Link-Ausgangsmonster mit verschiedenen Markern zu unterstützen und das ist Konami hier auch mehr oder minder gelungen. Der 1200 ATK starke Feuer / Cyberse LINK2 kann jedoch durch seinen eigenen Effekt nur einmal von jedem Spieler kontrolliert werden. Sein anderer Effekt besagt schlicht und ergreifend, dass eigene Linkmonster einen 800 ATK Boost bekommen, sich selbst inbegriffen. Simpel. Vielleicht in einigen Situationen etwas stumpf, aber wenn einem Link-fokussierten Deck die Angriffspunkte fehlen, um etwas zu überrennen, oder einen OTK einzuleiten, tut es gut eine zusätzliche Option zu haben.

Jack Knight of the Azure Blue

Jack Knight of Azure Blue ist einer der sieben neuen Jack Knight Monster, einem Archetype der zusammen mit den in CIBR erscheinenden Crawlern und den in Code of the Duelist erschienenen World Chalice einen riesigen, neuen Klumpen Karten-Lore bildet. Sie erzählen die Geschichte der (laut dem Lore-Text von Vom Weltenkelch auserwähltsieben World Legacys, von denen jedes zu einem Archetype gehört. Der Kelch selbst ist bereits veröffentlicht und teil der World Chalice Gruppe. Die World Armor gehört zum Crawler Archetype. Das Relikt des Jack Knight Archetypes ist zwar noch nicht bekannt, jedoch lassen das Artwork von Whisper of the World Legacy und Key to the World Legacy nicht grade vermuten, dass sie auf der Seite der Guten stehen..

Naja, Lore beiseite, beschäftigen wir uns mit den Jack Knights. Der uns hier vorliegende ist, wie alle Mitglieder des Archetypes, ein Licht / Psi Monster mit relativ hohem Level, welches sich mit seinen sechs Maindeck-Kumpanen (Crimson Lotus, Flickering Flame, Yellow Bloom, Green Heights, Blue Sky und Purple Dust) einen Effekt teilt. Falls sich zwei oder mehr Karten in derselben Säule befinden, können sich die Jack Knights von der Hand in diese Säule spezialbeschwören. Die Ausnahme hierbei bildet das Bossmonster des Archetypes, Jack Knight of the World Scars, ein LINK3 mit nach unten, unten diagonal rechts sowie unten diagonal links zeigenden Markern. Azure Blue’s zweiter Effekt besagt, dass einmal pro Spielzug ein Jack Knight Monster, welches der Spieler kontrolliert, in eine andere Main-Monsterzone verschoben werden kann und zwar als Schnelleffekt. Wozu soll das gut sein? Naja, die Zauber- und Fallenkarten, die der Jack Knight / World Legacy Archetype verwendet (Key to the World Legacy, Whisper of the World Legacy sowie The True Depths sleeping inside the World Legacy) haben die unangenehmen Effekte, Monster, Zauber und Falleneffekte, welche sich in derselben Säule aktivieren, in der sich ein Jack Knight Monster befindet, zu anullieren. Key anulliert hierbei Fallenkarten- und Effekte, Whisper anulliert Zauberkarten und True Depths anulliert Monstereffekte. In anderen Worten kann Azure Blue ein Jack Knight Monster stets dahin verschieben, wo es gebraucht wird.

Cynet Refresh

Im OCG versucht Konami wirklich mit aller Macht Cyberse zu einem metarelevanten Thema zu machen und mit dieser beeindruckend ausgebauten Fallenkarte ist es ihnen teilweise gelungen. Der erste Effekt der Karte ist eigenartigerweise eine Cyberse-Mirror-Match tech: Wenn ein gegnerisches Cyberse-Monster einen Angriff deklariert, zerstört Cynet Refresh sämtliche Karten in den Main Monsterzonen und beschwört dann, während der End Phase, so viele Cyberse-Link Monster wie möglich, die durch diesen Effekt zerstört wurden, zurück auf die Spielfeldseiten beider Spieler.

Der zweite Effekt hingegen klingt um einiges interessanter, sobald ein gegnerisches Monster seinen Effekt aktiviert, kann der Spieler Cynet Refresh vom Friedhof aus dem Spiel entfernen. Dies bewirkt, dass Cyberse Monster in diesem Spielzug von allen Karteneffekten außer ihren eigenen nicht betroffen werden. Wow. Ich kenne mindestens vier Archetypes, die für dieses Kaliber an Protection töten würden. Das einzige Problem ist, dass man dafür die Falle erst einmal irgendwie aktiviert oder abgeworfen haben muss..

Doch das zumindest optisch Schönste haben wir uns bis zum Schluss aufbewahrt. Bitte Applaudiert für Konami sucht das Super Talent:

Ventriloquists Clara & Lucika

An allererster Stelle möchte ich erwähnen, dass ich dieses Artwork liebe und ab sofort progressiv wütender werdende Briefe an Konami schreiben werde, bis wir eine Spielmatte mit den beiden erhalten. Doch Spaß beiseite, allzu überragend ist das bezaubernde Duo noch nicht. Clara & Lucika sind ein Erde / Hexer LINK1 Monster mit einem einzigen, nach oben zeigenden Marker. Das Duo ist das absolut generischste was wir an Linkmonstern bisher gesehen haben und verlangen lediglich ein normalbeschworenes / gesetztes Monster als Material.

Leider werden sie auch direkt mit einem heftigen Nachteil geliefert, nämlich dass sie nur während der Main Phase 2 beschworen werden können, sprich im ersten Zug gar nicht.

Manch einer mag sich fragen, wozu ein LINK1 Monster ohne spezifische Effekte gut sein soll, hat es doch im Bezug auf folgende Linkbeschwörungen nicht mehr spielerischen Wert als ein stinknormales anderes Monster und dazu verlinkt es nicht einmal eine andere Zone, sondern bildet nur durch seine 0 ATK ein offenes Tor für Schaden. Die Antwort darauf ist einfach: Ningirsu the World Chalice Warrior. Der gute Geselle ist momentan nämlich das einzige Linkmonster im TCG, welches spezifisch 2 oder mehr Linkmonster als Material fordert. Doch er wird damit defintiv nicht alleine bleiben und für eben solche Monster sind Clara & Lucika gedacht. Davon abgesehen kann auch ihr Typ verwendet werden. Durch das neue Spellbook of Knowledge kann mithilfe von Clara & Lucika jede Normalbeschwörung in zwei neue Karten verwandelt werden! Jetzt bleibt nur noch eine Frage: Welche von beiden ist die Puppe?

So. Das soll es erstmal zu mir und zu Extreme Force gewesen sein! Wir werden den Booster im TCG übrigens voraussichtlich am 2. Februar 2o18 erhalten, wie immer auf GttG pünktlich vorbestellbar 😉

Was haltete ihr von EXFO und den neuen Karten? Habt ihr noch von anderen gehört, kommentiert unter dem Artikel! Ich verabschiede mich allerdings jetzt, haltet wie immer die Ohren steif und die Hand verdeckt.

Euer M-Luka

Über M-Luka

Seit der Grundschule Duellant, seit The Dark Illusion kompetitiv dabei. Lieblingsdeck: Zoodiac

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