Yugioh – Der große Centur-Ion Guide

Die 25th Anniversary Rartity Collection klingt noch angenehm nach, da steht schon das nächste und vorletzte Produkt des Jahres in den Startlöchern. Valiant Smashers macht seine Aufwartung und hat uns da etwas Spannendes mitgebracht…

Wackere Zertrümmerer

Ich oute mich mal: Ich liebe schlechte deutsche Übersetzungen von Namen, die im Englischen erst einmal cool klingen. So erfreue ich mich an Perlen der Deutschen Sprache wie Kraftförster für die Power Rangers oder eben wacker für Valiant. Seht es mir bitte nach. 

Das Nebenset hält erst einmal keine großen Überraschungen bereit: Ihr findet im Set Rares, Super Rares und Ultra Rares. Als kleiner Leckerbissen sind auch Collector‘s Rares enthalten und natürlich wirft Konami auch in dieses Set Quarter Century Secret Rares – wie ungefähr in jedes Set dieses Jahr. 

Valiant Smashers besteht aus 10 Ultra Rares, 15 Super Rares und 35 Rares. Commons sind nicht enthalten, ebenso übernimmt die Ultra Rare in Nebensets den Status einer Secret Rare: Sie sind selten und entsprechend teuer, tatsächliche Secret Rares sind nicht vorhanden. Dafür können drei der enthaltenen Karten eine Quarter Century Secret Rare sein und fünf Karten sind als Collector‘s Rares umgesetzt. Hierin liegt auch eine gewisse Kritik, denn die beiden neuen Karten Mementoal Tecuhtlica – Kombinierte Schöpfung und Centur-Ion Legatia sind sowohl als Quarters als auch als Collector’s enthalten. Hier hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht und hätte es begrüßt, wenn einer der Reprints einen Slot dieser edlen Seltenheitsstufen spendiert bekommen hätte. 

Das Set bringt uns drei neue Archetypen ins TCG: Memento, Vaalmonika und Centur-Ion. Auf lange Sicht werden vielleicht auch Vaalmonika und Memento irgendwann relevant, obwohl Vaalmonika ein Pendeldeck ist und die haben eigentlich seit Jahren keinen guten Stand mehr. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass Archetypes aus Deck Building Sets früher oder später gerne mal in den Meta-Olymp aufsteigen.

Sehr vielversprechend ist hingegen Centur-Ion, weshalb dieses neue Themendeck heute auch im Mittelpunkt stehen soll. Ich möchte euch dazu erst einmal die Karten des Decks vorstellen, anschließend auf einige Combos eingehen und zum Schluss über synergierende Engines sprechen.

Centur-Ion

Centur-Ion besteht derzeit aus drei Monstern, zwei Zauber- und zwei Fallenkarten. Für das Extra Deck findet sich ein Synchromonster und eine Zauberkarte ist zwar dem Namen nach keine Centur-Ion-Karte, supportet dieses Deck aber wunderbar. Vorab zu erwähnen ist, dass die zentralen Karten alle Ultra Rare sind und entsprechend hohe Preise erzielen. 

Centur-Ion Emeth VI

Während des gegnerischen Spielzuges könnt ihr Centur-Ion Emeth VI als Spezialbeschwörung von der Hand oder dem Friedhof beschwören. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist, eines eurer Centur-Ion-Monster von der Monsterzone als Permanente Falle in die Zauber- und Fallenzone zu bewegen. Wird dieses Schicksal Emeth VI selbst zuteil und er liegt in der Zauber- und Fallenzone, kann er während eurer Main Phase als Spezialbeschwörung beschworen werden. 

Centur-Ion Primera

Wenn dieses Monster der Stufe 4 eine Permanente Falle ist, schützt es eure Centur-Ion-Monster der Stufe 5 oder höher vor Zerstörung durch Karteneffekte. Davon abgesehen ist Centur-Ion Primera euer Sucher, denn bei Normal- oder Spezialbeschwörung sucht er euch eine Centur-Ion-Karte aus dem Deck. 

Zusätzlich lässt sich auch Primera während der Main Phase spezialbeschwören, wenn er derzeit in der Zauber- oder Fallenzone liegt. Diesen Effekt teilen sich alle drei Effektmonster des neuen Archetypes. Ihr seht also, dass Centur-Ion Primera als Searcher das beste Monster des Decks ist. 

Centur-Ion Trudea

Centur-Ion Trudea bringt erst so richtig Speed in die Mechanik dieses Archetypes. Wenn ihr Trudea kontrolliert, könnt ihr sie und ein beliebiges anderes Centur-Ion-Monster von der Hand und sogar dem Deck zu Permanenten Fallen machen. Natürlich könnt ihr auch sie von dort spezialbeschwören, der Unterschied zu Primera und Emeth VI liegt darin, dass Trudeas Stufe dann um 4 erhöht wird. Das ist ein echter Gewinn, denn Monster der Stufe 8 sind in diesem Deck äußerst willkommen. 

Centur-Ion Legatia

Dieses neue Synchromonster ist mit seinen 3500 ATK schon recht beeindruckend. Als Empfänger fungiert übrigens Centur-Ion Primera und da diese Stufe 4 ist, seid ihr auf Monster der Stufe 8 angewiesen, um Centur-Ion Legatia sinnvoll bauen zu können. 

Zunächst können eure Monster mit maximal 2000 ATK nicht durch Kampf zerstört werden, was ganz nett ist, aber die Battle Phase ist längst nicht mehr die entscheidende Spielphase. 

Bei Spezialbeschwörung zieht ihr mit Centur-Ion Legatia eine Karte und zerstört dann das gegnerische Monster mit der höchsten ATK, ohne dabei das Monster als Ziel anwählen zu müssen. Während der End Phase könnt ihr dann eines eurer Centur-Ion-Monster von der Hand oder dem Friedhof in die Zauber- und Fallenkartenzone legen, was euch ziemlich viele Optionen eröffnet. 

Emblema-Schwur

Obwohl diese Schnellzauberkarte dem Namen nach keine Centur-Ion-Karte ist, ist sie die wichtigste Zauberkarte des Themas und – natürlich! – ebenfalls eine Ultra Rare. Nachdem wir aber seit der Rarity Collection Blumenbaronin, Blitzsturm, Topf des Wohlstands und viele weitere Staples für wirklich wenig Geld bekommen, will ich mich heute gar nicht über die Preise für Centur-Ion beschweren. 

Mit Emblema-Schwur legt ihr ein Monster des neuen Archetypes direkt vom Deck als Permanente Falle in eine passende Zone. Für den Rest des Spielzugs könnt ihr dann nur Centur-Ion-Monster vom Extra Deck beschwören. Da Emblema-Schwur als Schnellzauberkarte aber auch im gegnerischen Spielzug einigen Schabernack veranstalten kann, kann diese Einschränkung leicht umgangen werden. 

Alternativ dazu könnt ihr auch eine Centur-Ion Zauber- oder Fallenkarte direkt vom Deck setzen. Ihr erhaltet mit Emblema-Schwur also Zugriff auf jede Karte des Archetypes, was immens wichtig und gut ist. 

Erhebe dich, Centur-Ion!

Das Deck bringt eine Spielfeldzauberkarte mit und die ist zwingend nötig, um euch ins Spiel zu bringen. 

Zunächst kann euer Gegner diese Karte nicht durch Karteneffekte zerstören, solange ihr ein Centur-Ion-Monster kontrolliert. Das ist aber eigentlich gar nicht so relevant, denn eigentlich benötigt ihr Erhebe dich, Centur-Ion! nur während des Zuges, in dem sie aktiviert wurde. Als Follow-up taugt sie leider nicht so viel. Während der Main Phase, in der diese Karte aktiviert worden ist, könnt ihr ein Cenrtur-Ion Monster vom Deck in die Zauber- und Fallenzone legen. Dafür müsst ihr lediglich eine Handkarte abwerfen. Zusätzlich könnt ihr eine Synchrobeschwörung durchführen, sobald ihr ein Monster als Spezialbeschwörung beschwört – was ihr durchaus auch im gegnerischen Zug mal tut. 

Centur-Ion-Verbindung

Eine zweite Schnellzauberkarte gehört zum Archetype dazu, als Super Rare ist diese aber deutlich bezahlbarer als Emblema-Schwur, dafür aber auch nicht so relevant. 

Im Grunde tut diese Karte das, was alle Karten dieses Decks tun: Ihr könnt ein Centur-Ion-Monster vom Friedhof oder von der Hand als offene Falle in eine entsprechende Zone legen. Soweit nichts Bahnbrechendes. Wenn sich Centur-Ion-Verbindung im Friedhof befindet und ihr Centur-Ion Legatia beschwört, könnt ihr die Verbindung verbannen und ein Monster des Deckthemas vom Friedhof als offene Falle in eine passende Zone legen. 

Centur-Ion-Phalanx

Zwei Fallen hat Valiant Smashers für diesen Archetype auch noch im Gepäck, beide in bezahlbarem Super Rare. Starten wir mit der wichtigeren von beiden. 

Centur-Ion-Phalanx kann bei Aktivierung ein Monster auf dem Feld bis zur nächsten Standby-Phase verbannen. Zusätzlich könnt ihr Phalanx vom Friedhof verbannen und so ein Centur-Ion-Synchromonster vom Friedhof wiederbeleben, es verliert allerdings 1500 ATK. Natürlich könnt ihr aber nicht beide Effekte im selben Spielzug aktivieren.

Wahres Centur-Ion-Erwachen

Diese Karte ist eigentlich ein Omni-Negate, im OCG wird sie dennoch nicht gespielt. Warum das so ist, mag vielleicht nicht sofort erkennbar sein: Wenn der Gegner irgendetwas aktiviert, könnt ihr diese Konterfalle aktivieren und den gegnerischen Monster-, Zauber- oder Falleneffekt annullieren. Dafür müsst ihr eine offene Monsterkarte aus eurer Zauber- und Fallenzone auf den Friedhof legen. Die annullierte Karte wird zusätzlich zerstört. Klingt erst einmal solide, ist es eigentlich auch. Nun wird diese Karte im OCG dennoch nicht gespielt und wenn man darüber nachdenkt, erscheint das sogar logisch: Im Spiel selbst werdet ihr euch mit Centur-Ion Primera eher andere Karten wie die Spielfeldzauberkarte suchen. Diese benötigt ihr nämlich unbedingt für eure Plays, Wahres Centur-Ion-Erwachen ist hingegen einfach nur ein netter Bonus. 

Combo-Guide

Wie angekündigt möchte ich euch einen kleinen Ausblick auf die Combos geben, die das Deck ermöglicht. Dabei ist natürlich immer die Frage, wie ihr euer Deck baut und mit welchen anderen Archetypes und Engines ihr es zusammenwerft. Aber Centur-Ion alleine bietet schon einen recht soliden Ausgangspunkt, denn es verfügt über haufenweise One-Card-Combos. Zumindest, solange ihr zusätzliches Abwurfmaterial habt.

Im eigenen Zug

Idealerweise beginnt ihr mit eurer Spielfeldzauberkarte, Erhebe dich, Centur-Ion!. Durch diese könnt ihr euch Centur-Ion Primera direkt vom Deck in die Zauber- und Fallenzone legen und von dort auch umgehend spezialbeschwören. 

Wird Primera spezialbeschworen, kann sie bekanntermaßen eine Centur-Ion-Karte suchen und das ist Centur-Ion Trudea.

Trudea wird normalbeschworen und anschließend direkt als Permanente Falle in eine passende Zone gelegt. Zusätzlich erhaltet ihr dadurch Zugriff auf Centur-Ion Emeth VI, der nun ebenfalls in der Zauber- und Fallenzone liegt. 

Emeth VI wird dann spezialbeschworen. Zusammen mit Centur-Ion Primera baut ihr aus beiden euer Bossmonster, das Synchromonster Centur-Ion Legatia.

Bei Beschwörung zieht ihr eine Karte, was wichtig ist, denn allgemein gesprochen generiert das Thema nicht unerhört viel Follow-Up. 

Dann seid ihr auch schon in der End Phase angelangt und könnt durch Legatia ein Centur-Ion Monster vom Friedhof als Permanente Falle behandeln und in eine passende Zone legen. Hierbei wählt ihr am besten noch einmal Primera.

Im gegnerischen Zug

Nun kann das Deck aber auch im gegnerischen Zug viel Unheil stiften. 

Zum Beispiel könnt ihr während der gegnerischen Main Phase Trudea und Primera, die sich aktuell beide in eurer Zauber- und Fallenzone befinden, spezialbeschwören und natürlich ihre Effekte nutzen. Für Trudea bedeutet das, dass ihre Stufe um 4 erhöht wird und dann 8 beträgt. Primera sucht euch eine Centur-Ion-Karte als Follow-Up aus dem Deck. 

Dank eurer Spielfeldzauberkarte könnt ihr nun im gegnerischen Spielzug eine Synchrobeschwörung durchführen. Aus Trudea und Primera lässt sich nun ganz vortrefflich Feuerroter Drache basteln. Dieser wählt dann einfach nur noch euren Centur-Ion Legatia und beschwört Glühender Rotdrachen-Erzunterweltler König Elend aus dem Deck. Dem Gegner bleibt also nichts anderes übrig als aufzugeben, denn König Elend verhindert, dass euer Gegner Karten oder Effekte aktiviert und euer Board verursacht mal eben 7500 Punkte Schaden. 

Im Grunde ist das das, was das Deck tut. Wie ihr dorthin kommt, ist quasi egal. Wichtig ist, dass ihr früh Zugriff auf eure Spielfeldzauberkarte erhaltet, aber das könnt ihr auch mit Centur-Ion Primera oder Emblema-Schwur bewerkstelligen. 

Synergien 

Der Achetype verfügt derzeit über ein einziges Extra Deck Monster. Nicht allzu viel, um daraus ein gesamtes Deck zu bauen, daher werdet ihr auf andere Engines und synergierende Archetypes zurückgreifen müssen. Einige davon möchte ich euch vorstellen. 

Superstarker Samurai

Eine spannende Verbindung besteht zwischen Centur-Ion und Superstarker Samurai, denn hier startet ihr mit eurer Samurai-Engine, gelangt aber früh an eure Centur-Ion-Karten. 

Hier solltet ihr mit Superstarker Samurai Wunderkind Wakaushi starten, um dann möglichst schnell zwei Monster der Stufe 4 aufs Feld zu bekommen. Aus diesen baut ihr dann Infernale Flammenbanshee aus Age of Overlord, die ein Pyro-Monster der Hand hinzufügen kann. Zufälligerweise ist Centur-Ion Trudea ein Pyro-Monster, sodass ihr über die Samurai elegant an eure Centur-Ions gelangt. 

Wenn im Januar in Maze of Millennia die Zauberkarte Bonfire erscheint, wird Trudea noch konstanter suchbar, für den Moment tut es Infernale Flammenbanshee aber sehr gut. 

Horus

Wer es gerne richtig teuer mag, der kann auch zu Horus greifen. Dann habt ihr zusätzliche Rang-8-Optionen für das Extra Deck und könnt zusätzliche Feldpräsenz generieren. Centur-Ion endet gerne auf Centur-Ion Legatia und beschwört dann im gegnerischen Zug König Elend. Das ist stark, aber es spricht auch nichts dagegen, zusätzliche Monster auf dem Feld zu haben, die vielleicht sogar über einen Omni-Negate verfügen. 

Fazit

Mit dem Hype ist es immer so eine Sache. Oft werden Karten oder Decks vor Release in den Himmel gelobt und nach Veröffentlichung zeigt sich, dass die Wahrheit anders aussieht und Karten, Engines oder Archetypes einfach enttäuschen. Dann gibt es wiederum Fälle, in denen Karten bei Release keinerlei Aufmerksamkeit erfahren und sich dann durch passenden Support oder synergierende Engines irgendwann in den Meta-Himmel aufschwingen. Centur-Ion nun wurde heiß ersehnt und entsprechend sind die Erwartungen hoch. Ob der neue Archetype diesem Hype gerecht wird, werden wohl erst die nächsten Turniere zeigen. Beobachtungen aus der Vergangenheit zeigen jedoch, dass neue Archetypes aus Deck Building Sets erst einmal eine Weile schlummern und dann schlagartig metaplay sehen. So war das bei Purrely, so war das bei Bezwingerseele und so war das jüngst bei Rettungs-ASS. Tatsache ist, dass Centur-Ion ein starkes Deck ist und viel Potenzial besitzt. Wie sich das Deck letztendlich aber in der Meta positionieren wird, bleibt abzuwarten, zumal hier in den nächsten Wochen sowieso ein bisschen Umbruch zu erwarten ist, auch wenn aktuell vielleicht keine Banlist ansteht. Zusätzlich spielt Centur-Ion in der gegnerischen Main Phase und das gibt dem Gegner dann einfach doch noch einigen Handlungsspielraum. 

Eine Empfehlung auszusprechen, ob es sich lohnt, die neuen Karten anzuschaffen, ist schwer. Einerseits sind viele Karten des neuen Archetypes schon jetzt schmerzlich teuer, andererseits werden die Preise weiter steigen, wenn das Deck sich auf Turnieren erfolgreich behaupten kann. Letztendlich kommt es wohl auf dieselben zwei Fragen an, auf die es immer ankommt: wie sehr ihr Lust auf dieses Deck habt und wie dick euer Portemonnaie ist. 

Euer

Hyozan 

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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