Grüße, versammelte Freunde der östlichen Mythologie. Heute werden wir mal wieder einen Blick in die verschmierte Kristallkugel werfen, welche sich Promomaterial schimpft und uns den einzigen wirklich neuen Archetype, der in der nächsten Zeit veröffentlicht wird, etwas genauer ansehen. Die Tenyi (oder Tianwei) feiern ihr Debüt im nächsten Mainset Rising Rampage, welches im TCG am 25. Juli veröffentlicht wird!
Einen Teil ihrer Yugioh-Karten erhalten wir bereits in diesem Set, der nächste stößt dann im übernächsten Mainset, Chaos Impact, zu uns. Zuallererst gibt es wie üblich ein paar allgemeine Informationen über den Archetype: Bei den Tenyi handelt es sich um einen Archetype, welcher ausschließlich aus Wyrm-Monstern von verschiedenen Eigenschaften besteht.
Drei der Grundelemente der Maindeck-Monster (FEUER, WASSER und WIND) haben Level 4, während die LICHT und FINSTERNIS-Versionen Level 7 sind. Der ERDE-Tenyi ist ein Level-1-Empfänger. Warum, werdet ihr später sehen.
Nach aktuellem Informationsstand besteht der Archetype aus sechs Maindeck-Monstern, vier Extradeck-Monstern, einem Fieldspell, einem normalen Spell und einer Konterfalle. Ansätze der Geschichte hinter dem Archetype sind ebenfalls bereits bekannt:
Lore
Die Tenyi-Monster basieren auf den sieben Chakras des Hinduismus. Reine Kraft, sogenanntes Chi, manifestiert sich in der Form von Drachen, welche ihre Gestalt ändern, basierend auf der Art des Chis. Die Schüler des großen Tenyi-Meisters bekommen jedoch eine plötzliche Verwandlung mit, als ihr Lehrmeister von der Kraft eines dunklen Chi ergriffen wird.
Wow. Klingt für mich nach der Handlung eines besonders lausigen Animes aus den Achtzigern, doch das ist nicht das Thema. Das Thema ist stattdessen das wichtigste Gimmick, auf dem der Archetype basiert: Nichteffekt-Monster. An dieser Stelle muss allerdings ein wichtiger Unterschied erklärt werden: Alle normalen Monster (gelber Rahmen) sind Nichteffekt-Monster. Aber nicht jedes Nichteffekt-Monster ist ein normales Monster. Verwirrend? Lasst es mich an einem Beispiel erklären:
Nichteffekt-Monster sind alle Monster, die keinen Effekt haben, allerdings auch keinen gelben Rahmen, so wie Edelsteinritter Perle oder Gaia-Ritter der Blitzschatten. Deswegen, bevor ihr euch direkt ins Testen stürzt, bedenkt, dass Supportkarten für Normale Monster wie Stilles Verhängnis nicht auf diese Karten angewandt werden können. Im Zweifelsfall lest immer nach, ob auf der Karte eventuell „Nichteffekt-Monster“ erwähnt werden.
So, jetzt wo wir die Geschichte endlich durchgekaut haben, können wir uns endlich dem Archetype an sich widmen. Also beginnen wir mit…
Tenyi Dragon Manira, Nahata & Sthana
Diese drei munteren Kumpanen sind die weiter oben erwähnten Level-4 Monster des Archetypes. Sie teilen sich mit den anderen Maindeck-Monstern des Archetypes einen gemeinsamen Effekt: Alle Tenyi-Drachen können sich einmal pro Spielzug (hard once-per-turn) als Spezialbeschwörung von der Hand beschwören, falls der Spieler keine Effektmonster kontrolliert. Anmerkung: Das schließt auch den Fall ein, dass ihr GAR KEINE Monster kontrolliert.
Jeder von ihnen hat dann zusätzlich entsprechende Effekte, indem er sich aus der Hand oder vom Friedhof verbannt. Diese drei Gestalten fokussieren ihre Effekte auf die Interaktionen von Nichteffekt-Monstern auf eurem Spielfeld:
– Manira (FEUER) kann, falls der Gegner eine Karte oder einen Effekt aktiviert, welcher ein oder mehrere eurer Nichteffekt-Monster als Ziel wählt, sich als Schnelleffekt von der Hand oder vom Friedhof verbannen, um die Aktivierung der Karte oder des Effekts zu anullieren und sie zu zerstören.
– Nahata (WIND) kann, falls eines eurer Nichteffekt-Monster gegen ein offenes Monster des Gegners kämpft, sich als Schnelleffekt verbannen, um besagtes Nichteffekt-Monster um 1500 ATK zu pushen.
– Sthana (WASSER) kann, falls eines oder mehrere eurer Nichteffekt-Monster durch Kampf oder Karteneffekt zerstört werden, sich verbannen, eines der zerstörten Monster wählen, als Spezialbeschwörung beschwören und danach ein Monster des Gegners zerstören. Wichtig an dieser Stelle ist, dass der Zerstörungseffekt nicht zielt.
Klingt ja im Grunde genommen recht solide. Alle wichtigen Punkte sind abgedeckt und ein Archetype voller Handtraps wirkt nicht gerade angenehm, vor allem weil man die Tenyi-Drachen ja nicht einmal mit Called by the Grave aufhalten kann. Schließlich verbannen sich alle bereits als Kosten selbst. Machen wir also weiter mit…
Tenyi Dragon Ashuna & Vishudda
Ashuna und Vishudda sind die erwähnten Level-7 Monster und gehören vermutlich zu den stärksten Mitgliedern des Archetypes, da sie die wichtigsten Bereiche abdecken: Consistency und Removal! Neben den weiter oben erwähnten Standard-Tenyi-Effekten kann Ashuna sich selbst aus der Hand oder dem Friedhof entfernen, um ein beliebiges Tenyi-Monster aus dem Deck spezialzubeschwören.
Dies ist allerdings kein Schnelleffekt, außerdem dürft ihr für den Rest des Spielzugs keine Monster mehr beschwören, außer Wyrm-Monster. Da ihr aber bald sehen werdet, dass dieses Deck eher auf Control-Aspekte abzielt, um seine Kraft für den tödlichen Schlag zu sammeln, ist dies nicht weiter problematisch.
Vishudda hingegen agiert etwas aggressiver: Solange man ein Nichteffekt-Monster kontrolliert, kann er sich aus der Hand oder dem Friedhof entfernen, um eine Karte, welche der Gegner kontrolliert, zu wählen und auf die Hand zurückzugeben. Leider ist auch dies kein Schnelleffekt, allerdings sehr praktisch, um etwaige zerstörungsimmune Problemmonster oder Floodgates zeitweilig aus dem Weg zu räumen.
Tenyi Dragon – Adhara
Dies ist das letzte Mitglied der Tenyi Maindeck-Monster, ein Level 1 ERDE Empfänger. Warum Level 1? Weil ihr ihn mit Vishudda oder Ashuna zu einem gewissen Level-8 Synchromonster verwursten sollt, welches wir uns in wenigen Minuten ansehen werden.
Neben den Standard Tenyi-Effekten verfügt Adhara über die Fähigkeit, sich selbst von der Hand oder vom Friedhof zu verbannen, um ein verbanntes Monster vom Typ Wyrm (außer sich selbst, andere Kopien von ihm selbst sind allerdings legale Ziele) wieder der Hand hinzuzufügen.
An dieser Stelle gilt es noch einmal zu betonen, dass sämtliche Effekte der Tenyi-Drachen hard-once-per-turns sind, sowohl Beschwörung als auch Verbannungseffekt. Nach dieser Gedächtnisstütze vollführen wir nun den Satz ins Extra Deck und beginnen zuerst mit ihren Linkmonstern…
Tenyi Barefisted Monk & Tenyi Ashura
Ein LINK-1 und ein LINK-3, komplett ohne Effekt. Aufregend, nicht wahr? Der Mönchkollege verlangt ein nicht-Link Tenyi-Monster als Material, während sich Ashura mit lediglich 2+ Monstern, inklusive einem Linkmonster zufrieden gibt.
Zu diesen zwei gibt es nicht allzu viel zu sagen. Mönch ist ein wichtiger Enabler, da er dafür sorgt, dass ihr ein Tianwei-Monster beschwören und dann für ihn weglinken könnt, damit ihr ein Nichteffekt-Monster für die diversen Effekte in eurer Hand, beziehungsweise den einen im Friedhof habt.
An Ashura gibt es neben seinen SEHR kräftigen 3000 ATK für ein LINK-3 nicht allzu viel anzumerken, mit Ausnahme von seinen absolut grauenvoll gesetzten Link-Markern. Diese beiden Kollegen sind übrigens auch vom Typ Wyrm, damit sie nicht mit Ashuna anecken. Doch keine Sorge, außer diesen zwei Holzköpfen gibt es noch einen Link mit Effekt und diese Dame hat es in sich:
Tenyi Dragon Sage
Zuallererst gilt es zu beachten: Die Frau ist ein Effektmonster, ergo sie blockiert die Beschwörungseffekte eurer Tenyi-Drachen. Dafür hat es ihr Effekt allerdings in sich: Einmal pro Spielzug könnt ihr als Kosten eine Karte abwerfen und ein Monster vom Typ Wyrm in eurem Friedhof wählen, dann besagtes Monster als Spezialbeschwörung beschwören. Sprich, solange ihr einmal einen Wyrm in euren Friedhof befördern könnt, sollte es kein Problem sein, Tenyi-Drachen von eurer Hand abzuwerfen und durch Dragon Sage in nachfolgenden Zügen zu beschwören.
Allerdings könnt ihr dann für den Rest des Spielzugs keine Effekte mehr von Monstern, welche aus dem Extra Deck beschworen wurden, aktivieren, außer die von Tenyi Monstern. (An dieser Stelle ein Spoiler, das ist außer Sage genau ein weiteres Monster, zumindest bisher.)
Zusätzlich kann Sage, falls eines eurer Nichteffekt-Monster kämpft, eine Karte des Gegners wählen und zerstören. Auch dieser Effekt kann nur einmal pro Zug benutzt werden, allerdings auch im Spielzug des Gegners. Als Materialien verlangt Sage lediglich zwei Wyrm-Monster.
Tenyi’s Dragon Ogre Deity
Hier haben wir schließlich das Bossmonster des Archetypes, die Bestie, in die der Lehrmeister Ashura sich verwandelt und neben Ashuna die einzige Karte des Archetypes ist, welche erst in Chaos Impact erscheint. Doch was das Powerlevel angeht, gehört dieses Monster zu den stärksten Synchromonstern, die in letzter Zeit veröffentlicht wurden, auf einer Ebene mit Kalliberlade-Wilddrache.
Der Drachenoger ist ein generisches Level 8 DARK Wyrm Synchromonster, was in diesem Archetype allerdings, wie weiter oben erwähnt, sehr einfach mit Ashura bzw. Vishudda und Adhara gebaut werden kann.
Einmal pro Spielzug, wenn ein gegnerisches Monster einen Effekt verwendet, egal wo, kann der Spieler es aus dem Spiel entfernen. Zusätzlich, falls der angreifende Drachenoger etwas durch Kampf zerstört, erhöhen sich seine monströsen 3000 ATK um die Punkte des zerstörten Monsters und er kann in dieser Battle Phase einen zweiten Angriff gegen ein Monster ausführen. Definitiv ein absolutes Monstrum, was den Tenyi hier in die Hände gelegt wurde, welches diesem eher langsamen Archetype ein bedrohliches OTK-Potenzial verleiht.
Land of the Eternal Tenyi
Kann jemand mal diese Designer bei Konami beruhigen? Den ersten Satz dieses HÖCHST suchbaren Spielfeldzaubers muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Den zweiten und dritten allerdings auch:
Nichteffekt-Monster auf dem Spielfeld bleiben UNBERÜHRT von jeglichen Monstereffekten. Enorm starker Schutz für den mageren Preis, dass euer Nahata nicht mehr funktionieren wird. Doch es kommt noch besser: Einmal pro Spielzug, falls euer Gegner ein Effektmonster spezialbeschwört, während ihr ein Nichteffekt-Monster kontrolliert: Ihr zieht zwei Karten. Wörtlich plus eins für umsonst.
Einige von euch werden sich vielleicht fragen, was euch diese Karten im gegnerischen Zug bringen sollen. A) Hinterfragt man Advantage grundsätzlich nicht und B) könnt ihr in die eine oder andere empfindliche Handtrap ziehen, um mit der restlichen Combo eures Gegners kurzen Prozess zu machen. Insgesamt eine phänomenale Karte.
The Hollow Cycle of Dragons
Dafür habe ich keine Worte mehr über. Hollow Cycle erlaubt es euch, ein beliebiges Wyrm-Monster vom Deck auf den Friedhof zu legen. Solltet ihr zusätzlich bei der Aktivierung ein Monster kontrollieren, welches kein Effektmonster ist (das ist die Formulierung, sprich ihr könnt auch ein Effektmonster und ein Normales- oder Nichteffekt-Monster auf dem Spielfeld haben, um diesen Bonus zu erhalten) dürft ihr euch zusätzlich ein Tenyi-Monster vom Deck auf die Hand nehmen, welches einen anderen Namen als das auf den Friedhof gelegte Monster hat.
Diese Karte ist Verstärkung für die Armee für Tenyi und Törichtes Begräbnis in einem. Diese Karten sind beide limitiert. Muss ich überhaupt noch wem erklären, wie gut diese Karte ist??
Wenigstens kann man nur eine pro Spielzug aktivieren. Betonung auf aktivieren, nicht verwenden. Wird die Aktivierung dieser Karte anulliert, dürft ihr es nochmal versuchen…
Supreme Tenyi-Style Fist
Zusätzlich zu den sehr großzügig bereitgestellten Werkzeugen, welche dem Archetype bereits zur Verfügung stehen, haben die Tenyi noch eine Konterfalle erhalten. Was sie tut? Ach, nichts Besonderes. Annulliert bloß Aktivierungen von Zauber- oder Fallenkarten sowie Monstereffekten, solange ihr ein Nichteffekt-Monster kontrolliert. Das Übliche eben.
Dazu muss man allerdings sagen, dass Supreme Tenyi-Style Fist den Gegenstand ihres Effektes nicht zerstört, sondern lediglich annulliert. Um diesen Missstand auszugleichen, kann der Spieler natürlich ein Nichteffekt-Monster aus dem Extradeck spezialbeschwören, sollte Tenyi-Style verdeckt durch einen Karteneffekt zerstört werden.
Zusammenfassung
Tenyis sind ein beeindruckender und zuerst recht unscheinbar wirkender Archetype. Ihre Beschränkung auf Nichteffekt-Monster wird durch die abnormale Stärke ihrer anderen Effekte wieder ausgeglichen.
Komplett davon abgesehen haben sie umfassenden Zugriff auf Supportkarten außerhalb ihres Archetypes, wie beispielsweise Geschenk des Weißen Elefanten oder Wasserfall der Drachenseelen, welche direkt für zwei positive Effekte sorgen: Karten ziehen und Wyrm-Monster in den Friedhof befördern.
Wie sich der Spielstil des Decks entwickeln wird, ist bisher nur schwer auszumachen. Theoretisch könnte das Deck diverse Floodgates spielen, da es kein Combodeck ist und wenig Monster aufs Feld bringt. Auf der anderen Seite können sie sehr einfach viele Karten im gegnerischen Zug ziehen, was für ein eher handtraplastiges Deck sprechen würde.
So oder so gibt es eine klare Empfehlung dieses Deck im Auge zu behalten. Es ist höchstwahrscheinlich, dass es im oberen Tier-Bereich mitmischen kann, oder allerwenigstens ein sehr gutes Rogue-Deck sein wird. Ihr könnt euch Rising Rampage bereits günstig bei uns im Shop vorbestellen!
Doch das soll es zuerst einmal von mir gewesen sein! Wie immer hoffe ich, euch ein wenig geholfen zu haben und wir sehen uns im nächsten Artikel.
M-Luka