Yugioh – Mit diesen Engines wird euer Deck metatauglich

Vielleicht kennt ihr das auch, mir jedenfalls geht es so: ihr habt Spaß an Yu-Gi-Oh!, zockt gerne lockere Duelle, seid aber nicht unbedingt im Meta-Bereich unterwegs. Vielleicht spielt ihr ein Budget-Deck, weil ihr nicht bereit seid, Unsummen in Meta-Karten zu stecken, die kurz darauf auf der Banlist landen könnten. Oder euer absolutes Lieblingsdeck ist schlicht nicht metatauglich. Ich möchte euch heute ein paar Engines vorstellen, die relativ generisch funktionieren und die eurem Deck einen ordentlichen Power-Schub verpassen können.

Die Therion-Engine

Über Therion aus Dimension Force habe ich bisher kaum Worte verloren, es wird Zeit, das zu ändern. Die Engine etabliert sich zunehmend im kompetitiven Spiel und lässt sogar eigentliche Casual-Decks zu wahren Meta-Contendern aufsteigen.

Leider ist diese Engine auch richtig teuer. Also wirklich teuer. Das hängt auch ein bisschen von den Ratios ab, die ihr spielt, aber so um die 200 Euro werdet ihr rechnen müssen. Wenn euch das zu viel ist, lest einfach weiter, es folgen auch noch günstigere Engines.

Die Therion-Engine besteht nun aus drei Karten, wobei die Ratios sicher diskutiert werden können.

Starten solltet ihr mit der neuen Spielfeldzauberkarte des Themas, Therion-Diskolosseum. Sie wollt ihr unbedingt auf der Hand haben, daher solltet ihr sie dreimal spielen und eventuell mit Landformen nachhelfen.

Wird sie aktiviert, könnt ihr eurer Hand ein Therion-Monster hinzufügen. Das sollte in dem Fall dann Therion „König“ Regulus sein, euer Omni-Negate, den ihr aufs Feld bringen wollt.

Einmal pro Spielzug könnt ihr außerdem ein Therion-Monster auf den Friedhof legen, um euer Monster vor Zerstörung durch Kampf zu schützen. Da ihr unbedingt ein Therion-Monster im Friedhof braucht, empfiehlt es sich also, im eigenen Zug ein stärkeres Monster anzugreifen und so zwar Kampfschaden zu kassieren, gleichzeitig aber auch Therion „Lily“ Borea in den Friedhof zu bekommen. Nachhelfen könnt ihr ansonsten auch mit der Zauberkarte Endlosmaschine Argyro-System. Das hängt einfach davon ab, wie viel Platz ihr dieser Engine in eurem Deck einräumen könnt oder wollt. Vielleicht spielt ihr sowieso schon Törichtes Begräbnis, dann wäre Therion „Lily“ Borea dafür auch ein dankbares Ziel. 

In eurer Main Phase 2 könnt ihr so Therion „König“ Regulus beschwören, indem ihr eure Borea aus dem Friedhof an ihn ausrüstet. Schon habt ihr euren Omni-Negate auf dem Feld.

Diese Engine funktioniert nicht nur mit Therion „Lily“ Borea, die sehr teuer ist, sondern theoretisch mit jedem beliebigen Therion-Monster. Je nach Deck ist „Lily“ Borea aber die beste Wahl: zum einen ist sie vom Typ Pflanze und diese Engine wird gerne in Sonnenavalon-Decks gespielt, die dadurch vom Casual- in den Meta-Bereich aufgestiegen sind.

Zum anderen könnt ihr mit ihr eure Spielfeldzauberkarte suchen: Therion „Lily“ Borea kann beschworen werden, indem ihr ein Pflanze- oder Therion-Monster vom Friedhof an sie ausrüstet. Wenn ihr dann eine Karte von der Hand oder eurer Spielfeldseite (also zum Beispiel das Monster, mit dem „Lily“ Borea ausgerüstet ist) auf den Friedhof legt, könnt ihr euch Therion-Diskolosseum auf die Hand holen.

Wenn ein Therion-Monster mit Borea ausgerüstet ist, erhält es nicht nur 700 ATK zusätzlich, sondern kann diesen Sucheffekt sogar selber nutzen – und natürlich wird früher oder später Therion „König“ Regulus mit Therion „Lily“ Borea ausgerüstet sein, ihr macht also neben eurem Omni-Negate auch noch ordentlich Plus.

Mit der Spielfeldzauberkarte Therion-Diskolosseum könnt ihr übrigens die Engine endlos recyceln: wird ein Monster nämlich durch Kampf zerstört, könnt ihr euch ein Therion-Monster vom Friedhof zurück auf die Hand holen. Das ist natürlich Therion „König“ Regulus und der Spaß geht von vorne los.

Der neue Sense-Lock

Anders als Therion ist diese Engine wirklich günstig. Das verdanken wir vor allem Ghosts from the Past: The 2nd Haunting, denn dort haben wir einen günstigen Reprint von Kristron Halqifibrax bekommen und um den geht es hier mal wieder.

Diese Combo ist günstiger und vielleicht sogar eleganter als die bisherige Version mit Schicksals-HELD – Destroyer Phoenix Enforcer.

Wichtig ist, dass ihr Kristron Halqifibrax schnell aufs Feld bekommt. Wenn ihr dabei auf die P.U.N.K.- Engine setzt, ist das ganze sogar eine 1-Card-Combo, ihr müsst aber 2 Handkarten abwerfen können: eine für Noh-P.U.N.K. Fuchsmelodie und eine weitere für Jetsynchron. Aber der Reihe nach.

Gehen wir davon aus, ihr habt Kristron Halqifibrax beschworen. Mit ihm sucht ihr euch Jetsynchron und opfert ihn direkt für Linkuriboh (wahlweise geht auch Aufgegebene Seele). Holt euch Jetsynchron vom Friedhof zurück aufs Feld, indem ihr eine Handkarte abwerft. Opfert nun Linkuriboh und Jetsynchron für Artefakt Dagda. Gebt anschließend an euren Gegner ab.

Sobald euer Gegner in seiner Main Phase etwas tut, aktiviert ihr Halqifibrax und verbannt ihn. Kettet Dagdas Effekt an und setzt eure Artefakt Sense direkt vom Deck. Halqifibrax beschwört T.G. Wundermagierin. Wird dieses Synchromonster beschworen, müsst ihr eine Zauber- oder Fallenkarte auf dem Feld zerstören. Das ist natürlich eure Artefakt Sense, die sich daraufhin selbst beschwört und das gegnerische Extra Deck lockt. Damit aber noch nicht genug: Mit T.G. Wundermagierin könnt ihr im gegnerischen Spielzug eine Synchrobeschwörung durchführen. Artefakt Sense und die Wundermagierin sind beide Stufe 5 und welches Synchromonster der Stufe 10 kommt uns da direkt in den Sinn? Na? Genau: Blumenbaronin. Ihr habt mit einem einzigen Halqifibrax also das gegnerische Extra Deck blockiert und einen mächtigen Omni-Negate beschworen, der im eigenen Spielzug auch noch gegnerische Karten zerstören kann. Das ist doch was!

Genießt diese Engine beziehungsweise Combo, solange ihr könnt, denn zweifelsohne wird Kristron Halqifibrax mit der nächsten Banlist endlich verboten.

Eine generische Draw Engine

Viele Decks spielen Karten, die für gewisse Combos unerlässlich sind, die aber auf keinen Fall gezogen werden dürfen. Selbst solche Spitzendecks wie Despia leiden unter einem relativ hohen Brick-Potenzial und das lässt sich am besten durch gewisse Engines umgehen, die euch Karten ziehen lassen. Bei Despia setzt ihr hier auf Albion der ummantelte Drache oder auf die Schreckenspelz-Engine, es gibt aber auch eine Engine, die euch ganz generisch zwei Karten ziehen lässt – und die hat mit dem Dunklen Magier zu tun.

Im B.A.S.E.D.-Deck ist diese Engine schon länger populär, doch auch wenn euch die Karten eine Stange Geld kosten, ist die Engine, um die es jetzt gehen soll, in nahezu jedem Deck spielbar. Es geht um Illusion des Chaos und Seelen der Magier.

Ihr benötigt Illusion des Chaos auf der Hand. Das lässt sich grundsätzlich relativ einfach bewerkstelligen, denn dieses Ritualmonster ist suchbar. Suchbar ist auch Seelen der Magier, und zwar eben mit besagter Illusion des Chaos. Ihr müsst lediglich diese Karte in eurer Hand vorzeigen und dürft dann einen Dunklen Magier oder ein Nicht-Ritualmonster, das Dunkler Magier erwähnt, eurer Hand hinzufügen. In der Engine ist das Seelen der Magier. Dann müsst ihr eine Handkarte auf euer Deck zurücklegen. Illusion des Chaos hat zu diesem Zeitpunkt ihre Aufgabe erfüllt, also legt ihr sie zurück aufs Deck. Seelen der Magier kann spezialbeschworen werden, indem ihr einen Hexer der Stufe 6 oder höher vom Deck auf den Friedhof legt. Ihr ahnt es, das ist Illusion des Chaos, die ihr sonst direkt wieder ziehen würdet und das wollen wir ja nicht. Dann könnt ihr bis zu zwei Zauber- oder Fallenkarten von der Hand oder eurer Spielfeldseite auf den Friedhof legen und dieselbe Anzahl an Karten ziehen. Diese Synergie zwischen Illusion des Chaos und Seelen der Magier ist beachtlich und auf diese Weise neue Karten ziehen zu dürfen, ist mehr als elegant – wie erwähnt ist die Engine aber nicht ganz billig. Die gute Nachricht ist: Seelen der Magier wird noch in diesem Jahr einen erschwinglichen Reprint bekommen! Illusion des Chaos hingegen ist leider erst in Battle of Chaos erschienen und wird daher vermutlich nicht so schnell gereprintet werden. Auch in der diesjährigen Mega Tin ist mit einem Reprint von Karten aus Battle of Chaos fast nicht zu rechnen, dazu ist das Set einfach noch zu neu.

Yu-Gi-Oh! entwickelt sich stetig weiter und altbewährte Engines werden rasch durch neue Combos abgelöst. Heute habe ich euch nur einen kleinen Einblick in die komplexe Spielweise dieses TCGs gegeben, doch vielleicht habt ihr eigene Engines, die euch schon das ein oder andere Mal den Sieg eingefahren haben? Wenn das der Fall ist, erzählt uns doch in den Kommentaren davon!

Euer

Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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