Hallöchen, wissbegierige Duellanten! „Ich merke immer mehr und mehr, wie schwierig es ist, sich in Yugioh wieder hineinzufinden, wenn man zwischendurch einmal eine Pause macht.“ Das ist eine von vielen Aussagen von meinen Freunden bzw. ehemaligen Duellanten. Dem kann ich nur zustimmen, denn es hat sich viel in der Welt von Yugioh geändert, was den Wiedereinstieg in das Kartenspiel nicht gerade einfacher macht. Deswegen habe ich mir gedacht, dass ich einmal einen Beitrag über die Grundprinzipien des Spiels Yugioh veröffentliche. In einem weiteren werde ich euch dann auch noch erklären wie man am besten wieder mit Yugioh anfangen kann.
Die Karten
Es gibt viele verschiedene Karten in diesem Kartenspiel, dazu zählen Monsterkarten, Zauber-/Fallenkarten und viele andere, die bis hierhin erstmal nicht wichtig sind. Beginnen wir mit den Monsterkarten:
Die Monsterkarte hat einen braunfarbigen Rand mit verschiedenen Informationen. Oben steht der Name der Karte wie in diesem Beispiel „Empfängerkrieger“. Daneben befindet sich ein Kreis mit einer Überschrift und japanische Schriftzeichen im Mittelpunkt des Kreises. Dies ist die Eigenschaft des Monsters. Es gibt sieben Stück davon: nämlich, Feuer, Erde, Wind, Wasser, Licht, Finsternis und Göttlich. Das sind quasi die Kategorien, in denen die Monster hineinpassen. Unter dem Namen befindet sich die Stufe des Monsters. Diese ist für das Spielen der Karte wichtig, denn man kann nicht jede Karte sofort spielen. Dies ist abhängig von der Stufenanzahl. Die Stufen 1-4 kann man sofort spielen, für die Stufen 5 und 6 muss man ein vorhandenes Monster auf dem Spielfeld opfern. Für alle Stufen über 6 braucht man zwei Opfergaben an vorhandenen Monstern. Diese Opfergaben nennt man auch Tribute.
Unter den Stufen findet man ein Bild des Monsters, damit man sich eine Vorstellung der Karte machen kann. Diese Bilder können je nach Ausgabe der Karte anders sein, haben aber keinen Einfluss auf das Spielerlebnis. Unter dem Bild befindet sich die Kartennummer, die für jede Karte individuell ist. So kann man herausfinden, ob es sich um eine echte oder gefälschte Karte handelt. Als nächstes kommen wir zum Information- bzw. Effektkasten der Karte. Oben in der Klammer steht der Typ der Karte. Davon gibt es 24 Stück, die da wären Aqua, Dinosaurier, Donner, Drache, Fee, Fels, Fisch, Geflügeltes Ungeheuer, Hexer, Insekt, Krieger, Maschine, Pflanze, Pyro, Reptil, Seeschlange, Ungeheuer, Ungeheuer-Krieger, Unterweltler, Zombie, Psi, Göttliches Ungeheuer, Creator God, Wyrm und Cyberse. In diesem Beispiel ist der Typ Krieger. Daneben stehen noch andere Informationen wie z. B. Effekt(-monster) oder Empfänger. Bei dem Effektmonster handelt es sich um ein Monster, das einen bestimmten Einfluss auf’s Spiel hat. Diese haben einen dunkleren Braunton als normale Monster. Man kann den Effekt des Monsters beim Hinlegen der Karte aktivieren. Diese Effekte stehen dann in der Kartenbeschreibung des Monsters.
Ebenfalls gibt es noch weitere verschiedenfarbige Monsterkarten, die unterschiedliche Beschwörungsbedingungen haben. Ritualmonster sind blau und werden durch Ritualzauberkarten beschworen. Fusionsmonster sind lila und werden in der Regel durch die Zauberkarte „Polymerisation“ aufs Feld gerufen. Synchromonster sind weiß und erfordern ein Empfängermonster. Xyz-Monster sind schwarz und benötigen Monster gleicher Stufen. Pendelmonster besitzen zwei Effekttexte und Linkmonster sind wieder blau und haben insgesamt 8 Pfeile am Bildrand.
Als letzten wichtigen Stammpunkt hätten wir die Angriffswerte (ATK) und die Defensivwerte (DEF). Diese sind von Karte zu Karte unterschiedlich und meistens abhängig von der Stufe des Monsters. Die ATK-Werte sind wichtig für den Angriffsmodus und die DEF-Werte sind wichtig für den Defensivmodus, denn man kann eine Karte in den Angriffsmodus stellen oder in den Defensivmodus.
Zu den einzelnen Modi werde ich später mehr erzählen, doch jetzt kommen wir erstmal zu den Zauberkarten:
Diese sind so ähnlich aufgebaut wie die Monsterkarten, sie haben nur keine Stufen und Angriffs- bzw. Verteidigungspunkte. Die Farbe der Karte ist in einem Grünton. Oben steht der Name der Karte. Neben dem Namen ist ein bestimmtes Symbol abgebildet, welches die Art der Karte wiederspiegelt. So steht ein Unendlichkeitszeichen für eine dauerhafte Zauberkarte, eine Flamme für ein Ritualzauber, ein Kreuz für eine Ausrüstungszauberkarte, ein Blitz für eine Schnellzauberkarte und ein Kompasskreuz für eine Spielfeldzauberkarte. Bis auf die Schnellzauberkarten müssen alle Zauberkarten in deinem Spielzug aktiviert werden. Die Schnellzauberkarte kann jederzeit aktiviert werden, sogar von der Hand aus. Die einzelnen Zauberkarten können durch andere Karten zerstört werden, außer es steht etwas anderes im Effektkasten der Karte.
Nach den Zauberkarten kommen wir zum Gegenstück, den Fallenkarten:
Diese sind fast identisch zu den Zauberkarten. Sie sind nur in einem rosa-rot gefärbt, haben aber ebenfalls äußerlich die gleichen Eigenschaften einer normalen Zauberkarte. Der Unterschied ist nur, dass sie quasi Schnellzauberkarten sind, die aber vorher auf das Spielfeld gelegt werden müssen und nicht in der Runde aktiviert werden können, in der sie gesetzt wurden.
Die beiden Kartentypen werden verdeckt in die jeweilige Zone gelegt und bei der Aktivierung umgedreht. Nachdem die Karte benutzt wurde, wird sie vom Spielfeld entfernt.
Das Deck und Spielfeld
Um Yugioh spielen zu können, braucht ihr erstmal ein Yugioh Deck. Ein reguläres Deck besteht aus 40-60 Karten. Diese können ganz unterschiedlich angeordnet sein; ihr könnt also so viele Fallen-/Zauber-/Monsterkarten haben wie ihr wollt. Die maximale Anzahl der Karten ist in den Turnierregeln festgelegt, beträgt aber im Regelfall 3. Ihr könnt euch ein Deck anlegen oder bereits vorhandene kaufen.
Für Einsteiger würde ich schon vorgefertigte Decks empfehlen, die euch ein wenig die Arbeit abnehmen bei der Zusammenstellung von verschiedenen Karten. Gerade für die Duellanten, die durch den Anime an die Karten gekommen sind, kann ich euch nur die Starter Decks Seto Kaiba Reloaded und Yugi Reloaded ans Herz legen. Ebenfalls empfehlenswert ist das Starter Deck 2018 Codebreaker, welches für die neueren Kämpfe auf dem Yugioh-Schlachtfeld geeignet ist. Die Decks könnt ihr hinterher auch noch mit anderen Structure Decks upgraden. Diese befinden sich ebenfalls in unserem Shop.
Wenn ihr euch jetzt für ein Deck entschieden habt, kann man auch schon fast mit dem Spielen anfangen. Doch zuerst muss man wissen, wie das Spielfeld aufgebaut ist. Das originale Spielfeld, welches wir in diesem Beitrag behandeln, enthält jeweils 14 Felder für jeden Spieler, wovon zehn der Felder für Monster, Zauber- und Fallenkarten sind, eins für das Deck, eins für den Friedhof, das gegenüberliegende Feld zu dem Deck ist für das Extradeck, darüber befindet sich das Spielfeldzauberkartenfeld. Die Namen sind selbsterklärend.
Das Spiel
Bevor das Spiel beginnt, mischt man seine Karten und packt diese danach auf seine Deckzone. Jeder Spieler beginnt mit der gleichen Lebenszahl. Dies sind traditional 8000 Lebenspunkte. Diese 8000 Lebenspunkte dürfen nicht auf 0 kommen, sonst ist das Spiel vorbei. Ihr könnt natürlich auch eine andere Lebenspunktzahl anwenden, aber diese ist gängig. Danach könnt ihr euch einigen, wer als erstes anfangt. Der Vorteil, man kann den Spielverlauf mit dem ersten Spielzug in eine Richtung lenken. Nachteil ist, man hat eine Karte weniger als der Gegner bei seinem Zug und man kann noch nicht sofort angreifen.
Wenn ihr euch geeinigt habt, kommt die Draw-Phase, bei der jeder von euch fünf Karten von dem Maindeck zieht. Dies gilt aber nur am Anfang des Spiels, danach wird bei jeder weiteren Draw-Phase nur eine Karte gezogen. Die Karten werden nach dem Ziehen nicht automatisch gemischt; das passiert nur, wenn der Effekt einer Karte dies besagt. Danach kommt die Standby Phase, die bei Zauber-/Fallenkarten eine Rolle spielen kann. Im Anschluss befindet sich die 1. Main Phase. Dort könnt ihr Karten ausspielen und/oder ein Monster pro Spielzug beschwören bzw. verdeckt setzen. Dies gilt aber nicht für Spezialbeschwörungen, die dürfen so oft wie möglich gemacht werden.
Nachdem ihr eure Karten gesetzt habt, könnt ihr in die Battle Phase gehen und euren Gegner angreifen. Dort ist es wichtig zu wissen, dass der Gegner nur Kampfschaden durch Monster nimmt, die in der Angriffsposition sind. Das heißt, selbst wenn euer Monster unendlich viel ATK hat, wird der Gegner keinen Schaden erleiden, solange sein Monster in der Verteidigungsposition ist. Er kann aber dafür nicht angreifen. Wenn sich aber nun zwei Monster in der Angriffsposition befinden und kämpfen, kommt es auf die ATK der beiden Monster an. Wenn euer Monster mehr ATK hat, wird das Monster auf der Seite eures Gegners vernichtet und er erleidet die Differenz beider ATK-Werte als Schaden. Wenn der Gegner z. B. ein Monster mit 500 ATK und ihr eins mit 600 ATK habt, wird das Monster zerstört und euer Gegner bekommt 100 Lebenspunkte abgezogen. Bei einem Gleichstand werden beide Monster zerstört und keiner erleidet Schaden. Wenn das Monster eures Gegners eine höhere ATK hat als eures und ihr angreift, wird euer Monster zerstört und ihr erhaltet ebenfalls die Differenz der beiden ATKs als Schaden. Im Verteidigungsmodus ist das ähnlich, dort wird das Monster mit kleineren DEF-Werten zerstört, bei einem Gleichstand der Werte bleiben aber beide erhalten oder, wenn die ATK niedriger sind, bekommt nur ihr den Kampfschaden, euer Monster wird aber nicht zerstört. Ihr könnt mit jedem Monster einmal pro Spielzug angreifen, außer es ist in den Effekten der Karten anders aufgeführt.
Nach der Battle Phase kommt die 2. Main Phase. Dort könnt ihr nochmals Karten legen, aber kein Monster beschwören, wenn ihr dies schon in der 1. Main Phase getan habt. Nach der zweiten Main Phase gibt es eine End Phase, bei der nochmals Karten aktiviert werden können und danach ist der Gegner dran. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis ein Spieler ausgeschieden ist.
Schlusswort
An sich ist das Spiel nicht schwierig und wenn man sich ein wenig beschäftigt auch für Neueinsteiger machbar. Es kann zwischendurch verwirrend sein, die vielen Effekte zu realisieren und ebenfalls nervig sein, die Karteneffekte durchzulesen. Doch wenn man sich mit seinem Deck angefreundet hat, hat man schnell Spaß am Spiel und kennt seine Karten fast auswendig. Ich persönliche finde, dass man auch durch die Videospiele einige neue Züge und Effekte erklärt bekommt, was gerade für euch als Einsteiger hilfreich ist. Mehr Infos findet ihr bei dem Artikel Yugioh Dawn of a New Era.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum ergänzenden Artikel,
Euer Elias Geek