Grüße, Freunde der zerschlagenen Hoffnungen und willkommen zu unserer Auflistung der Yugioh Decks, welche nach der September 2020 Banlist am ehesten dazu geeignet sind, eure Locals unsicher zu machen. Wider der Erwartungen vieler Leute ist Konami bei der Erstellung der aktuellen Liste eingeknickt und hat entsprechende Bans auch ohne jegliche Tier-2 oder 3 Events verteilt.
Zugegebenermaßen verkaufen sich neue Produkte ausgesprochen schlecht, wenn die alten immer noch besser sind als alles andere, was zur Verfügung steht, doch nun ist Adamancipator vermutlich das stärkste Deck, was nie eine YCS gewonnen hat, doch ich greife voraus.
Was ist auf der Banlist eigentlich passiert?
Blockdrache, Mecha-Phantomungeheuer O-Löwon und Jetsynchron sind ab sofort verboten. Dies schwächt somit Adamancipator enorm, während jedes Deck, welches sich auf O-Löwon oder Jetsynchron als Ziel für Kristron Halquifibrax verlassen hat, ebenfalls einen Dämpfer erhält.
Zwei Yugioh Karten kehrten von der „Verboten“-Sektion zu uns zurück, darunter Die Phantomritter der rostigen Bardiche sowie nach 16 Jahren Harpyien-Flederwisch. Während es sich bei ersterem vermutlich um eine Strategie handelt, um den Phantomritter-Support aus dem bevorstehenden Set Phantom Rage besser zu verkaufen, ist der Unban von Flederwisch eine Angleichung an das OCG-Format, wo dieser bereits seit Jahren als Power One-Off Legal ist.
Weiterhin wurde Vom Grab gerufen limitiert. Ein etwas bizarrer Hit, den ich mir nur mit zwei Tatsachen erklären kann: Entweder Konami will die Verkäufe für Talent der drei Taktiken künstlich pushen, oder dies kündigt den baldigen Import von Crossout Designator an, einem Vom Grab Gerufen auf Steroiden.
Diverse lang ersehnte Karten durften auch die Limitiert-Sektion verlassen, darunter Cir und Graff, Malebranche des brennenden Abgrunds. Erneut ein Boost für Phantomritter/Brennender Abgrund oder den Hybriden aus den Zwei, genannt „PK-Fire“. Ebenfalls hat Konami die Lächerlichkeit seiner Master Rule 5 „Anpassungen“ eingesehen und Krötellig Umwerfend sowie ABC-Drachenbuster wieder in den Semi-Limitierten Status versetzt. Man kann stark davon ausgehen, dass die nächste Banlist ein unlimit bringen wird.
Zu guter Letzt gibt es die Karten, welche die Liste verlassen werden. Die relevanten davon sind Pantheismus der Monarchen, was dem Deck eine ordentliche Stärkung gibt. Interessanter sind aber Fremdenführerin aus der Unterwelt (erneut, ein willkommener Gast in Phantomritter und Brennender Abgrund Decks) sowie Himmelsjäger-Mech – Witwenanker. Der Unlimit davon verbessert nur weiter die Chancen der Himmelsjäger in einer Welt ohne Mobilisierung-Angriff.
Außerdem wurden schließlich Evigishki-Gustkrake sowie Makyura der Zerstörer entbannt. Ersterer ist ein mächtiger Handloop-Enabler aus vergangenen Zeiten, welcher heute allerdings zu fragil ist, um alten Schrecken zu verbreiten. Letzterer ist lustigerweise aktuell noch ohne sein Errata legal, doch dies wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im kommenden Legendary Duelists 7: Rage of Ra behoben, welches ihr günstig bei uns vorbestellen könnt.
Doch widmen wir uns nun dem eigentlichen Thema, den Decks. Unserer Liste. Bedenkt bitte wie immer, dass diese Liste mein subjektiver Eindruck ist und nicht zu hundert Prozent an analytischen Ergebnissen festgemacht wurde, unter anderem weil die Quelle für diese Ergebnisse, nämlich Großturniere, fehlt.
Platz 10 – ABC
ABC ist aktuell ein Schläferdeck, besitzt aber meiner Meinung nach durchaus großes Potenzial. Die Austag-Mechanik von Drachenbuster kann in Kombination mit Union-Hangar sehr leicht Kartenvorteil generieren. Das Deck ist in der Lage die negativen Seiten von Transportverbund durch Union-Fahrer zu ignorieren. Es kann im gegnerischen Spielzug in weitere Unterbrechungen floaten, indem sich beispielsweise ein Drachenbuster nach dem Verbannen austaggt, damit seine Einzelteile durch I:P Maskerena in eine 3200-ATK Apollousa verwandelt werden können.
Das Deck ist nicht nur durch viele 2/2,5-Karten Combos sehr konstant, zusätzlich kann es vor der 5. Beschwörung auf Karten wie Cyber Drache Unendlichkeit enden, um Nibiru entgegenzuwirken. Auch steht euch hier beispielsweise die Möglichkeit offen, Karten wie Beschworener Mechabah im Extra-Deck zu spielen, um Dogmatika-Maximus entgegenzuwirken.
Die Goldener/Silberner Apparat-Engine sorgt weiterhin für starke Rang-4 Xyz-Plays und auch Zugriff auf den neuen Support aus dem Mechanized Madness Structure Deck (insbesondere Unautorisierte Reaktivierung) hilft dem Deck sehr.
Der letzte Vorteil? Es ist günstig. Je nachdem, ob ihr einen Rotäugigen dunklen Dragoner im Deck inkludieren wollt, könnt ihr schon unter 100 € ein brauchbares ABC-Deck zusammenbasteln.
Platz 9 – Dragoner (Varianten)
Dieser Platz steht stellvertretend für alle Dragoner-Turbo Decks, die sich diesem als Wincondition verschrieben haben (oder zumindest sehr darauf setzen). Dies beinhaltet Variationen wie Guru oder Invoked Dragoon. Sie befinden sich nicht allzu hoch auf dieser Liste, da es doch eine risikoreiche Strategie ist, sich nur auf den Dragoner zu verlassen.
Sicherlich ist er unfassbar stark und leicht zu beschwören, allerdings sind Outs auf dieses Monster nicht so selten, wie man es sich erhoffen würde. Neben jeglichen Kaijus und Kein Dunkler Herrscher mehr sind auch die Neuerscheinungen Verbotener Tropfen sowie Talent der drei Taktiken ein Schlussstrich unter seiner Schreckensherrschaft über das Feld. Mehr Anti-Dragoner Outs findet ihr HIER.
Ist von diesen Outs allerdings keines zur Stelle, kann ein einzelner Dragoner das gesamte Spiel sehr schnell zugunsten seines Besitzers beenden. Trefft bei diesen Decks dementsprechende Vorsichtsmaßnahmen, solltet ihr sie spielen wollen: Karten wie Feierliches Urteil, Antimagischer Duft oder Kaiserlicher Befehl können euren Dragoner angemessen beschützen.
Platz 8 – Paläozoisch
Vielleicht eine etwas kontroverse Platzierung für unsere prähistorischen Freunde, doch in meinen Büchern ist ein Backrow-Deck, welches eine starke, konstante Ressourcen-Engine nebst der üblichen Fallen hat, nie eine schlechte Wahl. Praktisch dasselbe gilt für Altergeist, doch da diese nach der letzten Banlist keine wirklich stärkere Präsenz in Onlineturnieren gezeigt haben, setze ich an dieser Stelle Paleo stattdessen ein. Zudem besteht die Möglichkeit, dass in näherer Zukunft der neue Altergeist-Support zu uns stößt, welcher dem Deck einen wesentlichen Boost verpassen wird – womit diese Platzierung recht weit unten hinfällig wäre.
Die zweite Kopie von Krötellig Umwerfend hilft diesem Deck enorm weiter, da es nun nicht mehr gezwungen ist, die Kröte mit ihrem eigenen Effekt selbst zu recyceln, sondern einen Starter wie Austauschfrosch vom Friedhof wieder der Hand hinzuzufügen.
Klar, aktuell gibt es auch durch den nun erlaubten Harpyien-Flederwisch mehr Optionen gegen fallenbasierte Decks, doch neben der oftmals persönlich anwesenden Kröte helfen auch Karten wie Fallentrick. Diese kann beispielsweise an einen Blitzsturm oder Flederwisch angekettet werden, um Den Drachen wecken aus dem Deck zu setzen. Auf diese Weise endet die grade benutzte Schlüsselkarte in einem Dragoner oder Naturia-Exterio für euch.
Auch Karten wie Dunkles Opfer helfen gegen das Vorhandensein der starken Optionen gegen dieses Deck. Mit dem Opfer beispielsweise Absoluter König Düsen-Jack auf den Friedhof zu legen, gewährt euch sogar noch eine weitere Falle. Außerdem habt ihr natürlich Zugriff auf generische Stops gegen diese Karten, wie Feierliches Urteil.
Platz 7 – Orcust
Ich bin bei Orcust stets etwas vorsichtiger mit der Platzierung. Das Deck ist stark, keine Frage, aber man tendiert dazu, seine Fähigkeiten zu überschätzen. Das Verbot von Harfenhorror hat dem Deck gehörig zugesetzt. Zurück in eine kompetitivere Umgebung holt sie nun die Entbannung der Rostigen Bardiche, welches das Deck zurück zu den alten Tagen der Doppel-Nebelklinge Boards bringt.
Doch heutzutage hat unsere Blaskapelle Zugriff auf ein paar andere Powerplays: Ein auf dem Feld liegender Dingirsu ist beispielsweise exzellent dazu geeignet, in eine Verte Anaconda gelinkt zu werden. Auf diese Art und Weise liegt er nicht nur für Orcust Beckenskelett erreichbar für den gegnerischen Spielzug im Friedhof, ganz nebenbei kriegt ihr auch noch einen Dragoner dabei raus.
Durch Girsu den Orcust-Mekk-Ritter stehen dem Deck wieder mehrere 1,5 (ein DARK-Extender vonnöten)-Karten Combos zur Verfügung, welche auf einer doppelten Nebelklinge der Phantomritter sowie einem Dingirsu-Setup im Friedhof mit Bardiche-Pop enden. Schmeißt die Schrott-Engine mit in den Ring und ihr endet ohne Probleme auf einen Extra Deck Lock durch Busterschwert, welches durch Dingirsus zweiten Effekt noch beschützt werden kann.
Zu guter Letzt gilt es noch die Rank-Up Varianten des Decks zu erwähnen. Man darf nicht vergessen, dass der Rangsteigerungszauber – Start für die Phantomritter aktuell erlaubt ist und über die Rostige Bardiche sehr einfach zu erreichen ist. Der neue Phantomritter-Support in Phantom Rage, zusammen mit Utopiadoppel und Utopia-Kaiser ermöglicht somit das enden auf zwei potenziellen Zielen für den Rangsteigerungszauber, von welchen der Gegner nur einen mit seiner Main Phase Priorität entsorgen kann. Der andere wird dann jeweils entweder in D/D/D Dämmerungskönig Kali-Yuga oder in Wahrer König aller Katastrophen verwandelt, in jedem Fall ein gehöriger Dämpfer für den Zug eures Gegners.
Allerdings gibt es auch Rangsteigerungs-Varianten, welche das ganze etwas zahmer angehen und sich nur dem Wahren König aller Katastrophen widmen, da Dingirsu als DARK Rang 8 Xyz ein passendes Rangsteigerungsziel für diesen ist.
Platz 6 – Himmelsjäger
Die Himmelsjäger sind aktuell in einer seltsamen Position. Obwohl ihre beste Karte verboten ist, sind sie ein sehr kompetentes Grindgame-Deck, welches allerdings ein hohes Maß an Skill von seinem Piloten abverlangt, um erfolgreich zu sein. Die Himmelsjäger haben mit dem dritten Witwenanker gerade ein wichtiges Stück ihrer Optionen zurückerhalten und sind durch die kleine Maindeck-Engine flexibel wie eh und je, was die Aufnahme von Floodgates oder Handtraps angeht.
Zusätzlich sind sie vermutlich das Deck, welches die Selene-Zugangskodiersprecher-Combo mit dem größtmöglichen Nutzen verwenden kann, da sie bis zu 6 (!!) Karten damit schießen können, ohne dass der Gegner reagieren darf. Preislich liegt es ebenfalls in einem sehr humanen Bereich, die einzige Karte, welche euer Portemonnaie etwas strapazieren wird, ist der eben genannte Zugangskodier-Sprecher, welcher allerdings absolut essenziell für die Board-Clearing und OTK-Fähigkeiten des Decks ist.
Doch das soll es erstmal für Teil 1 gewesen sein. In den nächsten paar Tagen könnt ihr euch auf die Veröffentlichung vom zweiten Teil freuen, in welchem ich die (meiner Einschätzung nach) Top-Decks unseres neuen Formats genauer belichten werde.
Bis dahin,
M-Luka.