Es ist der 20. Oktober 2022. Darkwing Blast erscheint im Handel und mit ihm eine Karte, die zur teuersten Ultra Rare des Jahres avancieren sollte: Kashtira Fenrir.
Schnell ist den Spielern klar, dass diese Karte ein neues Meta-Deck vorbereitet, das früher oder später an der Spitze der Turnierszene stehen würde. Nun ist es endlich soweit.
Ein besonderer Werdegang
Bei Release ist der neue Archetype erst einmal recht überschaubar. Da ist natürlich der erwähnte Fenrir und dann gibt es die andere Monsterkarte in Ultra Rare, Kashtira Einhorn. Anders als Fenrir ist diese zunächst recht günstig und erhält kaum Aufmerksamkeit. Fenrir hingegen findet sich schon früh in verschiedenen Decks, denn die Karte kann auch wunderbar generisch genutzt werden.
Mit Einhorn verhält es sich da ein bisschen anders, das dient vor allem als Searcher für das Themendeck. Mit der Zeit steigt aber auch dieser Preis, denn den Spielern wird immer deutlicher bewusst, dass Kashtira das neue Spitzendeck werden wird und man dann an drei Exemplaren von Kashtira Einhorn nicht vorbeikommen wird.
Dann gibt es da die beiden Super Rares Kashtira Shangri-Ira und Kashtira-Geburt. Beide werden in den modernen Kashtira-Decks zwar durchaus gespielt, als Super Rares kosten sie aber fast nichts.
Genauso verhält es sich mit der Common Kashtira Oger. Die andere Common, Kashtira-Vorbereitung, wird als Falle nicht oder selten gespielt.
Als Deck taugt das nun noch nicht, aber das änderte sich mit Release von Photon Hypernova im Februar diesen Jahres. Mit acht neuen Supportkarten kann Kashtira nun endlich als eigenständiges Deck gespielt werden – und wird es erst einmal nicht. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist bei Release des neuen Core-Boosters Tränenklage-Ishizu immer noch der amtierende Spitzenreiter und deutlich stärker als Kashtira. Das hat die YCS Lyon gezeigt, wo Kashtira zwar einen soliden dritten Platz belegte, Tränenklage-Ishizu aber sonst ganz eindeutig den Top Cut dominierte.
Zum anderen ist Kashtira bei Release unangemessen teuer: Das Deck sprengt die 1000-Euro-Grenze und wird in der Community spöttisch Cashtira genannt. Wieso also sollte man ein Deck spielen, das teurer und schwächer ist als Tränenklage-Ishizu? Die Antwort auf diese Frage heißt Banlist, den die wurde direkt nach der YCS Lyon gültig und zerrte Tränenklage-Ishizu aus dem aktiven Spiel heraus. Kashtira rückte nach und da stehen wir nun: in einem Format, in dem Kashtira an der Spitze der Meta steht, in dem Despia hoch gehandelt wurde und bisher weitgehend enttäuscht und in dem so viele verschiedene Decks gespielt werden wie lange nicht mehr.
Heute möchte ich euch zwei Decklisten des Kashtira-Decks präsentieren, die auf den letzten großen Turnieren erfolgreich abgeschnitten haben. Anschließend sprechen wir über zentrale Karten des Deckthemas und schauen uns Unterschiede in den Builds an.
Das Siegerdeck aus Los Angeles
Schauen wir zunächst über den großen Teich nach Los Angeles. Auf der 250th YCS am ersten Aprilwochenende konnte sich Paul Stephen Aronson hier im Finale durchsetzen. Er spielt das Deck so:
Monster | Zauber | Fallen | Extra Deck | Side Deck |
3 Kashtira Einhorn 3 Kashtira Fenrir 2 Kashtira Riseheart 1 Kashtira Oger 1 Schreckensklaue Kashtira 1 Tränenklage Kashtira 3 Aschenblüte & Freudiger Frühling | 3 Kashtiratheosis 3 Unterdrückter Planet Wraitsoth 3 Kashtira-Geburt 3 Topf des Wohlstands 2 Topf der Begierden 2 Talent der drei Taktiken 1 Landformen 3 Buch des Mondes 2 Feindkontrolle | 1 Kashtira-Urknall 3 Unendliche Unbeständigkeit | 1 Fossilkrieger Schädelritter 1 Garura, Flügel des nachklingenden Lebens 2 Göttliches Arsenal AA-Zeus – Himmelsdonner 3 Kashtira Arise-Heart 1 Finsterwaffe, Drache der Zerstörung 1 Nummer 89: Diablosis der Gedankenhacker 1 Mecha-Phantomungeheuer Drachossack 2 Nummer 11: Großes Auge 2 Kashtira Shangri-Ira 1 Grosalamander Almiraj | 3 Albtraumritterin Beschädigerin Iblee 3 Dimensionsverschieber 3 PSI-Hüllenpanzer Gamma 1 PSI-Hüllentreiber 2 Kein Dunkler Herrscher mehr 3 Feierliches Urteil |
Der Zweitplatzierte aus London
Zeitgleich zur YCS in Los Angeles fand auch die 250th YCS London statt. In einem spannenden Finale konnte sich schlussendlich zwar der Franzose Samir Bachar mit seinem Spright-Deck durchsetzen, der Deutsche Tom Kleinegräber hat mit Kashtira aber ein großartiges Turnier gespielt und sich einen starken zweiten Platz redlich verdient.
Monster | Zauber | Fallen | Extra Deck | Side Deck |
3 Kashtira Einhorn 3 Kashtira Fenrir 1 Kashtira Riseheart 1 Kashtira Oger 1 Schreckensklaue Kashtira 2 Aschenblüte & Freudiger Frühling 1 Nibiru, das Urwesen | 3 Kashtiratheosis 3 Unterdrückter Planet Wraitsoth 3 Kashtira-Geburt 3 Topf des Wohlstands 1 Talent der drei Taktiken 1 Stoß der drei Taktiken 3 Auslöschungsinformant 1 Landformen 2 Buch des Mondes 2 Verbotene Lanze 1 Buch der Verfinsterung | 1 Kashtira-Urknall 2 Ausgeglichener Zweikampf 2 Unendliche Unbeständigkeit | 1 Garura, Flügel des nachklingenden Lebens 1 PSI-Hüllenlord Omega 2 Göttliches Arsenal AA-Zeus – Himmelsdonner 3 Kashtira Arise-Heart 1 Finsterwaffe, Drache der Zerstörung 1 Nummer 89: Diablosis der Gedankenhacker 1 Mecha-Phantomungeheuer Drachossack 1 Nummer 11: Großes Auge 2 Kashtira Shangri-Ira 1 Donner, Dolch-Fellsöldner 1 Endloskette Goliath | 3 Dimensionsverschieber 3 PSI-Hüllenpanzer Gamma 1 PSI-Hüllentreiber 2 Geistermädchen & Spukhaus 1 Aschenblüte & Freudiger Frühling 1 Blitzsturm 1 Harpyien-Flederwisch 1 Stoß der drei Taktiken 1 Überläufer 1 Ernenner des roten Lotus |
Kashtira Fenrir und Kashtira Einhorn
Im Grunde sind diese beiden Karten der Kern des Decks. Kashtira Fenrir ist der Vorreiter, der es auch außerhalb des Deckthemas als Engine in so manches kompetitive Deck geschafft hat.
Fenrir kann sich selbst von der Hand spezialbeschwören, wenn ihr kein eigenes Monster kontrolliert. Mit ihm könnt ihr euch ein beliebiges Kashtira-Monster aus dem Deck suchen. Meist schließen derartige Sucheffekte den eigenen Searcher aus, das ist hier anders und ihr könnt euch theoretisch mit Kashtira Fenrir einen weiteren Fenrir suchen. Das ist ungewöhnlich und zugleich auch stark, zusätzlich kann Fenrir aber auch noch eine gegnerische Karte verdeckt verbannen, was sowieso das ist, was Kashtira meistens tut: gegnerische Zonen blocken und Karten verdeckt verbannen. Unangenehm also.
Kashtira Einhorn funktioniert im Wesentlichen genauso wie Fenrir: Auch diese Karte könnt ihr unter den entsprechenden Voraussetzungen spezialbeschwören, sie sucht euch allerdings eine Kashtira Zauberkarte und eben kein Monster. Auch verbannt sie keine Karte vom Feld, dafür aber eine aus dem gegnerischen Extra Deck – und zwar nicht zufällig, sondern ihr könnt wählen. Das ist der Grund, warum die meisten kompetitiven Decks ihre wichtigsten Extra Deck Monster mindestens zweimal spielen.
Kashtira Riseheart
An den Ratios von Paul Stephen Aronson und Tom Kleinegräber seht ihr schon, dass Kashtira Riseheart nicht dieselbe Wichtigkeit hat wie Fenrir oder Einhorn. Dennoch, ganz verzichten werdet ihr auf diesen Mitstreiter nicht.
Ihn könnt ihr spezialbeschwören, wenn ihr ein Kashtira-Monster kontrolliert. Das ist zwar recht einfach zu bewerkstelligen, es ist trotzdem immer etwas schlechter, wenn Effekte von anderen Monstern abhängig sind und sich nicht von alleine aktivieren können. Zusätzlich könnt ihr für den Rest des Spielzugs nur noch Xyz-Monster vom Extra Deck beschwören. Da ihr größtenteils sowieso auf Xyz baut, ist das kein Problem, ein paar wenige Spieloptionen nimmt euch diese Einschränkung aber doch. Dafür kann Riseheart während eurer Main Phase die drei obersten Karten des gegnerischen Decks verbannen – natürlich verdeckt. Dann wird seine Stufe zu 7, was für die nachfolgenden Xyz-Beschwörungen mehr als willkommen ist.
Kashtiratheosis und Unterdrückter Planet Wraitsoth
Ja, Fenrir und später auch Einhorn sind keine günstigen Karten. Der Grund, warum Kashtira so teuer ist, liegt aber vor allem in Zauberkarten wie Kashtiratheosis oder Unterdrückter Planet Wraitsoth. Beide sind Secret Rares aus Photon Hypernova und daher sehr teuer und beide werden je dreimal gespielt.
Kashtiratheosis sorgt dafür, dass ihr immer genug Monster auf dem Feld habt, beziehungsweise über ausreichend Material für eure Xyz-Beschwörungen verfügt. Mit ihr könnt ihr nämlich ein Kashtira-Monster direkt vom Deck spezialbeschwören, sofern ihr bereits ein Kashtira-Monster kontrolliert. Zusätzlich kann Kashtiratheosis euch eine verbannte Karte zurückbringen, wenn sie selbst verbannt wird. Sie hilft euch also dabei, auf eure Ressourcen zuzugreifen und sollte daher dreimal gespielt werden – auch wenn das dem Geldbeutel wehtut.
Auch Unterdrückter Planet Wraitsoth sucht euch ein Kashtira-Monster und trägt so elementar zur Konstanz des Decks bei. Außerdem könnt ihr eine Karte auf dem Spielfeld wählen und zerstören, wenn ihr den Effekt von Kashtira Shangri-Ira aktiviert. Das ist zwar recht spezifisch, aber ihr werdet Shangri-Ira in diesem Deck vermutlich in nahezu jedem Duell aktivieren können, das relativiert die Sache dann wieder etwas.
Kashtira Shangri-Ira
Sprechen wir doch direkt einmal über Kashtira Shangri-Ira und die anderen Extra Deck Monster. Während jeder Standby Phasen (also auch der gegnerischen) könnt ihr ein Kashtira-Monster vom Deck spezialbeschwören. Das ist nett, aber eigentlich nicht das Elementare an dieser Karte. Wenn gegnerische Karten verbannt werden, könnt ihr eine seiner Main-Monsterzonen oder seiner Zauber- und Fallenzonen blockieren. Dieser Effekt ist nicht once per turn, sodass ihr das komplette gegnerische Feld blockieren könnt und so den Gegner spielunfähig machen könnt. Lediglich auf die Extra-Monsterzone könnt ihr nicht zugreifen, aber die hilft dem Gegner irgendwann auch nicht mehr weiter. Zusätzlich verfügt Shangri-Ira über einen Schutzeffekt, der ihn zum Preis eines Materials vor Zerstörung durch Karteneffekte oder Kampf bewahrt. Auch dieser Effekt ist nicht once per turn und da ihr für die Beschwörung dieses Xyz-Monsters beliebig viele Monster der Stufe 7 verwenden könnt, ist diese Karte ganz schön hartnäckig.
Kashtira Arise-Heart
Er ist das eigentliche Bossmonster des Decks und begleitet uns seit Photon Hypernova. Seine Beschwörung mit drei Monstern der Stufe 7 ist zu bewerkstelligen, ihr könnt ihn aber auch mit nur einem Kashtira-Monster beschwören, wenn ihr zuvor Kashtira Shangri-Iras Effekt genutzt habt. So oder so erhaltet ihr mit Kashtira Arise-Heart einen Dimensionsriss auf Beinen, der jede Karte verbannt, die eigentlich auf den Friedhof gelegt würde. Einmal pro Kette könnt ihr dann eine dieser verbannten Karten an Arise-Heart als Material anhängen. So sammelt ihr Material, von dem ihr dann drei Stück abhängen könnt, um eine Karte auf dem Spiel zu wählen und verdeckt zu verbannen. Dieser Effekt ist nur soft once per turn und wenn ihr mehrere Arise-Heart kontrolliert, könnt ihr diesen Effekt auch mehrmals nutzen. Es lohnt sich also, Kashtira Arise-Heart dreimal zu spielen. Die gute Nachricht ist, dass dieses Xyz-Monster zwar eine Secret Rare ist, aber trotzdem noch recht bezahlbar.
Das restliche Extra Deck
Abgesehen davon seid ihr beim Extra Deck recht frei in euren Entscheidungen und zugleich auch gar nicht: Der Archetyp selbst gibt nicht mehr her, aber der Platz dürfte euch dennoch eng werden. Da die meisten Kashtira-Monster Stufe 7 haben, empfiehlt es sich, auf Xyz-Monster mit Rang 7 zu setzen – zumal ihr bei einigen Karten ja auf Xyz gelockt seid. Wo immer Xyz gespielt werden kann, muss unbedingt auch Göttliches Arsenal AA-ZEUS – Himmelsdonner gespielt werden und das in Kashtira-Zeiten am besten zweimal, falls euch einer verbannt wird.
Ihr werdet also bei der Wahl eurer Xyz-Monster auf Rang 7 setzen und da bieten sich natürlich Mecha-Phantomungeheuer Drachossack, Finsterwaffe, Drache der Zerstörung oder Nummer 11: Großes Auge an. Das ist keine Innovation bei Kashtira, schon das Rotäugig-Deck oder der Dunkle Magier setzten auf diese Mitstreiter. Denkbar wäre zudem auch Rotäugiger Leuchtfeuer-Metalldrache, der, ähnlich wie bei Despia Masquerade der flammende Drache, Burnschaden austeilt, wann immer eine Karte oder Effekt aktiviert werden.
Das Side Deck
So ähnlich sich die Decks von Kleinegräber und Aronson sein mögen, so sehr unterscheiden sich ihre Side Decks. Aronson hält es hier eher knapp, spielt Bordbrecher wie Kein Dunkler Herrscher mehr und Karten zur Annullierung wie Feierliches Urteil, das ja gerade erst einen Reprint in Maze of Memories erhalten hat. Kleinegräber geht da mehr in die Breite und deckt mehr Eventualitäten ab, setzt stärker auf Handtraps, aber auch Side Deck Veteranen wie Blitzsturm oder Harpyien-Flederwisch sind zu finden. Bemerkenswert ist, dass Kleinegräber im Main Deck einen einzelnen Nibiru spielt und da auch im Side Deck nicht nachlegt. Stoß der drei Taktiken findet sich bei ihm zwar – einmal im Main und einmal im Side Deck – es wirkt aber irgendwie so, als würde diese Karte hinter den anfänglichen Erwartungen zurückbleiben.
Auch verzichtet Tom Kleinegräber auf Albtraumritterin Beschädigerin Iblee, was erwähnenswert ist, da Iblee momentan insgesamt recht oft gespielt wird. Ich persönlich bin kein solcher Fan von Iblee und finde sie zu umständlich, würde hier aber natürlich niemals urteilen, denn der Erfolg gibt Aronson in der Wahl seiner Side Deck Karten einfach recht.
Was tun?
Ich denke, es dürfte nun deutlich geworden sein, wie stark Kashtira im aktuellen Format ist und wie schwer das Deck aufzuhalten ist, wenn es erst einmal richtig loslegt. Auf großen Turnieren wie eben auch der besagten YCS ist Kashtira im Top Cut stark repräsentiert und auch auf Locals tummeln sich die Spieler dieses Decks. Also lohnt es sich, sich entsprechend zu wappnen und das könnt ihr zum Beispiel mit diesen Karten tun:
Nibiru, das Urwesen
Nibiru, das Urwesen wird je nach Format immer wieder mal relevant. Als Kashtira im Februar erstarkte, war Nibiru die naheliegende Wahl und hat so manches starke Board einfach leergefegt. Nun ist das natürlich auch den Kashtira-Spielern nicht entgangen und die meisten spielen mittlerweile einfach um Nibiru herum, indem sie nach ihrer vierten Beschwörung aufhören. Dann liegt in der Regel ein Kashtira Arise-Heart auf dem Feld, der für ausreichend Ungemach sorgt und euer Nibiru auf der Hand ist völlig nutzlos. Tom Kleinegräber tut also wohl gut daran, Nibiru nicht dreimal zu spielen, meine Wahl wären aber dennoch zwei Exemplare im Main oder Side Deck.
Artefakt Longinuslanze
Kashtira tut in der Regel zwei Dinge: Zonen blockieren und Karten verbannen. Was aber, wenn das Deck Letzteres nicht kann? Möglichst früh solltet ihr Artefakt Longinuslanze abwerfen. Dann kann der Kashtira-Spieler nichts mehr verbannen und auch sein Topf des Wohlstands erweist sich als nutzlos.
Aschenblüte & Freudiger Frühling
Die Aschenblüte ist zurück im kompetitiven Spiel! Hat das Tränenklage-Format eher auf Bordbrecher gesetzt, sind nun Handtraps wieder auf dem Vormarsch. Aschenblüte & Freudiger Frühling wird Kashtira nicht gänzlich aufhalten, aber doch ins Stocken bringen. Vermutlich findet sich diese Handtrap sowieso in den meisten Decks gegen Despia, aber wenn ihr mit ihr zum Beispiel Kashtiratheosis annulliert, dann tut das Kashtira schon auch weh.
Kurikara Gottheitsinkarnation
Wer das Finale der YCS London gesehen hat, der weiß, wie unglaublich gut diese Karte sein kann. Das hat den Hype um Kurikara Gottheitsinkarnation natürlich entfacht und sie richtig teuer werden lassen. Samir Bachas Sieg über Tom Kleinegräber ist in großen Teilen dieser Karte zuzuschreiben. Mit ihr werdet ihr alle gegnerischen Monster los, die in diesem Spielzug ihren Effekt genutzt haben und das ist bei Kashtira Shangri-Ira und Kashtira Arise-Heart generell der Fall. Auf der YCS haben wir gelernt, dass dieser Effekt nicht mal once per turn ist, lediglich den Effekt, ein gegnerisches Monster während der End Phase vom Friedhof spezialbeschwören zu können, hat diese Einschränkung.
Bücher
Am besten haben sich diverse Bücher etabliert, die Kashtira-Decks den Garaus machen sollen. Im Grunde funktionieren alle ähnlich: ihr flippt mit Buch des Mondes, Buch der Verfinsterung und Buch der Mondverfinsterung die gegnerischen Monster in die verdeckte Verteidigungsposition und das ist es dann auch schon. Als Schnellzauberkarten sind die Bücher aber maximal flexibel, sodass sie momentan in vielen Decks oder Side Decks zu finden sind. Übrigens: Buch des Mondes war in den frühen Anfängen des TCGs eine absolute Staple-Karte und durfte in keinem Deck fehlen. Mit ihr wurden Flippeffektmonster wie zum Beispiel Magier des Glaubens recycelt, gelegentlich half sie aber auch gegen schwierige Gegner wie Jinzo.
Superpolymerisation
Wir spielen aktuell in einem Format, in dem wenig auf FINSTERNIS-Monster gesetzt wird, wenn man von Despia vielleicht einmal absieht. Daher sind derzeit die Abgeheuerlichen nicht wirklich präsent und auch übliche Superpoly-Targets wie Hungergift-Fusionsdrache oder Raubpflanze Drachostapelia sind nicht überschwänglich gut. Stattdessen lohnt es sich, der Diversität des Formates Rechnung zu tragen und bei den Targets im Extra Deck ein wenig umzudenken: Garura, Flügel des nachklingenden Lebens aus Power of the Elements eignet sich wunderbar. Die Karte ist nicht ganz günstig und wird wohl auch in der diesjährigen Mega Tin keinen Reprint erhalten, es lohnt sich aber, die paar Scheinchen zu investieren.
Zusätzlich solltet ihr Schlammdrache des Sumpfes in Erwägung ziehen, der als Material zwei Monster derselben Eigenschaft aber mit unterschiedlichen Typen fordert.
Superpolymerisation bleibt eine starke Karte, Kashtira verfügt als Deck aber über Monster unterschiedlicher Eigenschaften und unterschiedlichen Typs, was den Einsatz der Schnellzauberkarte nicht immer so einfach macht.
Fazit
Direkt nach Release war Kashtira einfach zu teuer. Mittlerweile hat sich das etwas entspannt, obgleich das Deck als Top Meta Deck natürlich immer noch ordentlich zur Kasse bittet. Wer den Preis nicht scheut, wird mit einem Deck belohnt, das in der obersten Riege mitspielen kann. Gleichzeitig sei aber auch darauf hingewiesen, dass das bloße Kopieren einer erfolgreichen Deckliste noch kein Garant für den eigenen Erfolg ist. Ein Deck muss auch gespielt werden und auch wenn ich selbst Fan davon bin, sich Ideen und Inspirationen von bestehenden Listen und erfolgreichen Spielern zu holen, kann ich nur jedem empfehlen, sein eigenes Ding zu machen und das Deck so zu spielen, wie ihr es wollt und wie es euch Spaß macht.
Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick, was die Preise von Kashtira Fenrir und Kashtira Einhorn angeht: Beide Karten stammen aus Darkwing Blast und dieses Booster ist als Kandidat für die diesjährige Mega Tin bereits bestätigt. Wir dürfen also hoffen, Fenrir und Einhorn bald als Reprint zu bekommen, was dem Preis beider Karten auf jeden Fall gut täte.
Habt ihr Erfahrungen mit Kashtira gemacht und habt das Deck vielleicht sogar selbst in London oder auf einer Regional erfolgreich gespielt? Dann teilt doch eure Erfahrungen in den Kommentaren mit uns!
Euer
Hyozan