Grüße, Freunde der Digitalisierung und willkommen zu unserer Analyse des nächsten bevorstehenden Hauptsets, Ignition Assault! Auch wenn uns noch nicht alle Imports beziehungsweise TCG-exklusiven Karten bekannt sind, lohnt es sich, einen Blick auf den garantierten Inhalt aus dem Set zu werfen, welches am 31. Januar 2020 bei uns erscheinen wird. Natürlich läuft auch der Vorverkauf für dieses Set bereits auf Hochtouren, wenn ihr also noch einen Anstoß dafür sucht euch die neuen Karten zu sichern, hilft euch dieser Artikel vielleicht dabei!
Seht dies gleichzeitig als kleine Erinnerung daran, euch rechtzeitig für die Sneak Peek Events anzumelden, welche am 25.01 stattfinden werden.
Doch genug der Vorrede, widmen wir uns dem Set: Ignition Assault besteht wie üblich aus 100 Yugioh Karten und ist das vorletzte Set des VRAINS-Anime, nur noch gefolgt von Eternity Code. Das Set führt eine übliche Anzahl solider, wenn auch stellenweise spezifischer, Supportkarten ein und bringt uns insgesamt drei komplett neue Archetypes:
Megalith, ein Fels-fokussierter Ritualarchetype. Senka, ein auf alten chinesischen Kriegshelden basierender Archetype aus Ungeheuer-Kriegern sowie @Ignister, beziehungsweise Ai. Ein Cyberse-fokussierter going 2nd Archetype aus dem VRAINS-Anime.
Außerdem enthält das Set Support für Sky Striker, Dragonmaid, Time Thief, Karakuri, Generaider, Heraldic Beast, Witchcrafter, Unchained, Mayakashi und Ghostrick.
Auf jede einzelne dieser Supportkarten und die Bedeutung für ihre jeweiligen Archetypes einzugehen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, darum beschränken wir uns auf die relevantesten. Doch zuerst werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Karten des Sets, welche nicht zu spezifischen Archetypes gehören. Beginnen wir mit…
Raigeki Storm
Wenn die japanische Karte ein englisches Wort im Titel hat, so erhält das TCG bekanntermaßen die Karte mit dem japanischen Wort im Namen. So auch bei Raigeki Storm, welche im OCG Lightning Storm heißt.
Der Effekt ist ebenso simpel wie zerstörerisch und vermutlich handelt es sich bei diesem normalen once-per-turn Zauber um die beste Karte des Sets. Raigeki Storm kann nur aktiviert werden, falls der Spieler keine offenen Karten kontrolliert. Sollte dies allerdings der Fall sein, zerstört Raigeki Storm entweder ALLE Monster in Angriffsposition oder ALLE Zauber- und Fallenkarten, die der Gegner kontrolliert.
Eine Karte, welche den Effekt einer seit Ewigkeiten verbotenen Karte (Harpien-Flederfisch) mit Raigeki kombiniert ist definitiv nicht zu unterschätzen und ein willkommenes Werkzeug, insbesondere gegen Backrow-Decks, welche seit der Unlimitierung von Feierliches Urteil ein größeres Spektrum an Abwehrmöglichkeiten gegen Karten wie Roter Neustart und Ausgeglichener Zweikampf haben.
Crochet Sheep (Clotheep)
Clotheep reiht sich zusammen mit Maskerena in die Liste der anspruchsvollen LINK2 Monster ein. Waren wir noch früher froh über LINK2s, die einfach so generisch wie möglich zu bauen waren und zwei Pfeile nach unten haben, so sollten die blauen Kumpanen heute im Optimalfall etwas mehr drauf haben als Zahnbelag. Neben der bereits zum Import angekündigten Predaplant Verte Anaconda gehört Clotheep ebenfalls zur nützlichen Gattung.
Als Materialien verlangt das ERDE Ungeheuer lediglich zwei Monster mit unterschiedlichen Namen. Der Effekt des wolligen Kollegen ist davon abhängig, welche Art von Monster in seine Zonen spezialbeschworen wird. (Ritual, Synchro, Fusion oder Xyz. Pendel wird mal wieder außen vor gelassen). Bei einem Xyz- oder Synchromonster ist das eher uninteressant, da dies lediglich die ATK aller aktuell anwesenden Monster des Gegners um 700 verringert, beziehungsweise die der eigenen um 700 erhöht.
Interessant hingegen wird es bei den Ritual- sowie Fusionseffekten: Bei einem Ritualmonster erlaubt Clotheep es dem Spieler zwei Karten zu ziehen und dann zwei Karten abzuwerfen. Durchaus interessant für den neuen Megalith-Archetype, aber auch Nekroz-Spieler dürften daran durchaus Interesse finden.
Am besten jedoch ist der Fusionseffekt. Bei einem Fusionsmonster (wichtig, die jeweiligen Monster müssen nur in die Zone spezialbeschworen werden, nicht auf ihre respektiven Beschwörungsarten) erlaubt es Clotheep dem Spieler ein Level 4 oder niedrigeres Monster vom Friedhof zu beschwören. Die Gedanken wandern da zu Donnerdrachen, welche mit Clotheep eine Matrix wiederbeleben und in einen zweiten Koloss verwandeln können. Aber auch Decks wie D/D/D, welche Fusionsmonster als Extender verwenden, profitieren vom Schaf. Zu guter Letzt wird auch jedes Deck, welches Instantfusion verwendet, auf eine gewisse Weise geboostet. Selbstverständlich kann dieser Effekt von Clotheep nur einmal pro Spielzug verwendet werden.
Gizmek Mikazuchi, the Nuclear Emperor
Gizmek Mikazuchi, die Fortsetzung der Gizmek Reihe, bestehend aus dem SEHR beliebten Gizmek Orochi und dem gleichwertig nutzlosen Gizmek Yata, bringt diesmal einen direkten Schlag gegen die Bevölkerung der Extra-Monsterzone und ist damit gleichzeitig eine Karte, welche ab der Master Rule Revision im April mindestens 30% ihres Nutzens verlieren wird.
Die Level 9 FEUER Maschine kann von der Hand spezialbeschworen werden, sobald sich ein armer Tor in die Extra-Monsterzone verirrt hat. Einmal auf dem Feld kann Gizmek Mikazuchi ein beliebiges Monster aus der Extra-Monsterzone anzielen und an sich selbst ausrüsten. (Maximal 1, wohlbemerkt). Sobald er es dann vollbringt ein gegnerisches Monster durch Kampf zu zerstören, kann der Spieler ein an ihn ausgerüstetes Monster als Spezialbeschwörung auf seine Spielfeldseite beschwören.
Gizmek Mikazuchi ist eine prinzipiell sehr vielfältige Karte, welche eventuell in diversen Side Decks Verwendung finden wird. Wogegen genau, entzieht sich allerdings aktuell auch meiner Kenntnis. Aufgrund der allgemein bekannten Unzerstörbarkeit im Kampf von Donnerdrachen-Kolossen (und den 3200 ATK von Donnerdrachen-Titan) wird es schwer, einen Donnerdrachen Gegner mit Mikazuchi mit seinem eigenen Koloss unter Druck zu setzen. In einem Sky Striker Matchup könnte er von Nutzen sein, da das Ausrüsten eines Striker-Linkmonsters nicht den Effekt von Raye im Friedhof auslöst, doch wirklich Probleme lösen tut das nicht.
Kurz zusammengefasst: Der Effekt der Karte ist gut, was man genau damit anfangen wird, kann ich euch aber auch nicht sagen.
Gravity Controller
Gravity Controller ist ein eher unbekannteres Monster, allerdings ist sein Effekt nicht zu unterschätzen und auch im OCG hat er stellenweise kompetitives Play gesehen. Der FINSTERNIS Psi LINK1 will als Material lediglich ein nicht-Link Monster in der Extra-Monsterzone und dient sowohl als Out als auch als Tower in bestimmten Situationen.
Gravity Controller selbst kann nicht durch Kampf mit einem Monster in der Main-Monsterzone zerstört werden, solange er in einer Extra-Monsterzone liegt. Er kann ebenfalls in dem Spielzug, in dem er beschworen wurde, nicht als Linkmaterial verwendet werden. Dafür kann er, falls er gegen ein gegnerisches Monster in der Extra-Monsterzone kämpft, am Anfang des Damage Steps sowohl sich selbst als auch das gegnerische Monster ins Deck zurücklegen.
Diejenigen von euch, die etwas weiter denken, werden schon drauf gekommen sein: Diese Karte ist hauptsächlich als „Extender“ für Superpoly-Plays gedacht. Mithilfe von Superpoly verwurstet ihr zwei Monster aus der Main-Monsterzone eures Gegners zu einem Fusionsmonster in eurer EMZ, linkt dies danach in Gravity Controller, habt noch einen Link Arrow frei, welcher es euch ermöglicht, selbst etwas zu beschwören, bevor ihr die Battle Phase betreten und das Monster in der EMZ des Gegners ebenfalls entsorgen könnt.
Eventuell etwas situativ und nur für bestimmte Arten von Decks geeignet gilt es dennoch Gravity Controller nicht zu unterschätzen.
Archetype-spezifischer Support
Sky Striker Ace – Roze
Support für ein Deck, welches seit über einem Jahr in der obersten Liga mitspielt und mehr Banlisten überlebt hat als die meisten wohl erwartet (oder gehofft…) haben. Mit Sky Striker Ace – Roze erhält das Deck endlich die zweite Pilotin, auch wenn diese weitaus weniger beeindruckend ist als ihre (dem Lore nach) Kontrahentin, Raye.
Sobald der Spieler ein „Sky Striker Ace“-Monster auf die eigene Spielfeldseite normal- oder spezialbeschwört (sprich sie bezieht sich sowohl auf Raye als auch auf sämtliche Linkmonster), kann Roze sich selbst aus der Hand beschwören. Solange sie sich im Friedhof befindet, kann sie, sobald der Spieler ein gegnerisches Monster in einer Extra-Monsterzone durch Kampf zerstört oder durch einen Karteneffekt auf den Friedhof befördert, sich selbst wieder aufs eigene Feld spezialbeschwören, um im Anschluss die Effekte eines offenen Monsters des Gegners bis zur End Phase zu anullieren (ohne zu Zielen, wohl bemerkt).
Eine Menge Information, welche es zu verarbeiten gilt, denn Rozes Einsatzbereich ist vielfältig. Nicht nur kann sie als „Sky Striker Ace“-Monster ebenfalls als Linkmaterial für Kagari, Shizuku, Hayate oder Kaina verwendet werden, zusätzlich kann sie sich auch, sofern sie nach der Normalbeschwörung von Raye das Spielfeld betritt, zusammen mit dieser für ein Rank-4 Play verwendet werden. Utopia Double entrichtet an dieser Stelle seine Grüße.
Nicht-zielende Effektanullierung ist definitiv auch nicht zu unterschätzen, vor allem, wenn sie auch durch eigene zerstörende Effekte im gegnerischen Spielzug auslösbar ist. Kombiniert man dies mit der in Duel Overload erscheinenden Sky Striker Ace – Sieg und dem weniger relevanten aber dennoch bald existenten Sky Striker Maneuver – Scissors Cross, welches ein Sky Striker Ace Monster vom Friedhof wieder der Hand hinzufügt (oder bei 3 Zauberkarten direkt spezialbeschwört, Stichwort Kagari) so können sich die meisten unter euch denken, dass die Himmelsjägerinnen aus DASA uns noch eine ganze Weile weiter begleiten werden. Die Duel Overload Box wird voraussichtlich im kommenden März erscheinen, kann aber bereits jetzt günstig bei uns vorbestellt werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ihr definitiv keine Kopien von Raye gegen Roze tauschen werden wollt, aber ebenfalls nicht auf Roze verzichten wollen werdet. Es wird sehr deutlich, dass Konami die Sky Striker zwar im Metagame behalten möchte, allerdings beginnt, durch neuen Support ihren Spielstil abzuändern, um der Playerbase Abwechslung zu bieten. Sei es nun als eigenes Deck, oder als Gegner.
Jack-O-Booran
Eine Hommage an Pumpkin, den König der Geister und ein weiterer Soldat in dem Schier endlosen Lineup an Zombie-Support. Fast so wie bei Blackwings – nur in gut.
Jack A‘ Booran (oder Jack O‘ Bolan, oder was auch immer sich die Übersetzer für irischen Slang aus dem Ärmel schütteln werden) ist ein Extender der angenehmen Sorte, welcher wie der meiste Zombie-Support der letzten Zeit mit dem Spielfeldzauber „Zombiewelt“ arbeitet. Zum Preis eines Zombie-Discards (Stichwort Mezuki, Glow-Up Bloom etc.) beschwört der Kürbiskopf sich selbst aus der Hand aufs Feld. Während der Main Phase des Gegners kann er dann – als Schnelleffekt – ein Zombie-Monster im Friedhof eines beliebigen Spielers aufs eigene Spielfeld spezialbeschwören und sich dann selbst bis zur End Phase des gegnerischen Turns zu verbannen. Das auf diese Weise beschworene Monster wird allerdings verbannt, sobald es das Spielfeld verlässt.
Den Einsatzbereich dieser Karte werde ich den Zombie-Spielern unter euch nicht erklären brauchen, aber für alle anderen: Nicht nur kann Jack O‘ Bolan wichtige Monster aus dem Friedhof des Gegners klauen, um sie dann zu verbannen (Stichwort Sky Striker Ace – Raye) zusätzlich kann er beispielsweise einen zu früh verschiedenen Balerdroch wieder aufs Spielfeld befördern und in einem Atemzug den Effekt von eventuell anwesenden Vampirsaugerinnen auslösen. Selbstverständlich sind alle seine Effekte hard once-per-turns.
Über diese Karte braucht man nicht weiter zu diskutieren. Fantastischer Zombie-Support, von dem jeder Untoten-Enthusiast vermutlich mindestens zwei Kopien benötigen wird.
Abominable Unchained Soul
Die Personifikation der größten der losgeketteten Seelen – der Losgeketteten Scheußlichkeit. Entsprechend vollgepackt kommt dieser Kumpane daher, denn die Unchaineds sind trotz einer gerade zu dreisten Anzahl von Mainset Secret Rares und zu Anfang unfassbar überzogenem Preispunkt spektakulär gefloppt und brauchen nun wirklich großkalibrigen Support, um selbst mit anderen Archetypes kombiniert Relevanz zu entwickeln.
An dieser Stelle kommt die Seele ins Spiel. Ihr könnt sie lediglich einmal pro Spielzug spezialbeschwören, was allerdings bei diesem Effekt eine notwendige Restriction ist. Als „Unchained“-Monster, kann die Seele nämlich von den Zwillingen Aruha und Rakea, dem in Eternity Code erscheinenden Sarama sowie den Zerstörungseffekten sämtlicher Zauber- und Fallenkarten des Archetypes aus dem Deck beschworen werden. Sobald dies passiert, kann der Spieler eine Karte aus der Hand abwerfen, um eine Karte auf dem Spielfeld zu zerstören (nicht-zielend). Während der End Phase des Spielzugs eines beliebigen Spielers, falls die Seele in diesem Spielzug zerstört wurde, kann der Spieler sie als Spezialbeschwörung auf seine Spielfeldseite beschwören, allerdings wird sie unter das Deck gelegt, sobald sie das Spielfeld verlässt.
Das ist das Level an Support, welches Losgekettete benötigen, ob es allerdings ausreichen wird ist fraglich. Sicherlich, stark recycelbare Disruption, welche sich selbst zurückbeschwört ist beeindruckend, doch es löst das Problem des Archetypes nicht: Nämlich, dass sie Kartenvorteil verlieren, wenn man sie so spielt, wie man es soll. Ob eventuelle Unchained-Hybriden durch die Seele an Popularität gewinnen, bleibt abzuwarten.
Light Dragon @Ignister
ls erstes Mitglied und Posterboy des @Ignister Archetypes sowie Covermonster von Ignition Assault ist Light Dragon wider meiner persönlichen Erwartungen tatsächlich ein akzeptierbares Rang 4 Xyz-Monster.
Trotz seiner Namensgebung und seines Cyberse-Typs verlangt er lediglich zwei beliebige Level 4 Monster als Materialien und verfügt über zwei respektable Effekte: Falls ein- oder mehr Monster des Spielers durch einen Karteneffekt zerstört werden würden, kann stattdessen ein Xyz-Material von Light Dragon abgehängt werden. Zusätzlich kann der Spieler ein Xyz-Material von Light Dragon abhängen und offene Monster des Gegners bis hin zur Anzahl von @Ignister Monstern, die er kontrolliert, zerstören, sich selbst inbegriffen. Leider ist dies kein Schnelleffekt, dennoch zur Entsorgung von problematischen Monstern durchaus brauchbar. Der letzte Effekt schließlich erlaubt es dem Spieler, falls ein anderes Cyberse-Monster dem Gegner Kampfschaden zufügt, ein Linkmonster aus dem eigenen Friedhof spezialzubeschwören.
Mit der wachsenden Anzahl von generisch-guten Cyberse-Monstern (beispielsweise dem Topologic-Lineup) ist der letzte Effekt nicht mehr allzu schwer auszulösen und könnte vor allem ab der Master Rule Revision im April interessant werden, wenn Light Dragon nicht mehr an eine Extra-Monsterzone gebunden ist.
Doch das soll es vorerst einmal gewesen sein. Freut euch auf den zweiten Teil, in dem wir uns die drei neuen Archetypes @Ignister, Megalith und Senka genauer ansehen werden.
M-Luka