Yugioh – Warum die Zoodiaks einfach (zu) gut sind!

IMG_0606Hallo liebe Yu-Gi-Oh!-Spieler und Freunde des gepflegten Kartenspiels. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, erschien kürzlich in Raging Tempest ein kunterbunter Tierhaufen namens Zoodiak, mit denen wir uns heute näher beschäftigen werden! Woher kommt das Themendeck und warum schlug es im OCG so stark ein? Wie konnten die Zoodiaks bzw. Teile von ihnen bis zu 90% der Topcuts bei sanktionierten Turnieren einnehmen? All das erfahrt ihr hier in meinem allerersten Artikel für Gate-to-the-Games!

Wer oder was sind die Zoodiaks?

Die Zoodiaks sind ein im Booster Set Raging Tempest erstmals erschienenes Themendeck, welches auf eine einzigartige XYZ-Beschwörung setzt. Alle erschienen Monster sind Ungeheuer-Krieger der Stufe vier bzw. des Rangs vier mit dem Attribut „Erde“ und sind an die 12 Tiere des chinesischen Tierkreiszeichens angelehnt. Der Name Zoodiak, im englischen Zooodiac, soll ein Wortspiel aus den Begriffen „Zoo“ im Sinne von Tiergarten und „Zodiac“ im Sinne von Tierkreis sein.

Was macht dieses Themendeck denn so besonders?

Wie bereits erwähnt, setzen die Zoodiaks auf eine einzigartige Art der XYZ-Beschwörung. Normalerweise braucht man ja für eine XYZ-Beschwörung mindestens 2 Monster der selben Stufe. Die Zoodiak Extradeck-Monster legen sich jedoch einfach über eines Ihrer Maindeck- oder Extradeck-Monster. Diese Mechanik ist zwar nicht gänzlich neu und von beliebten Monstern wie „Cyber Drache Unendlichkeit“ oder „Nummer S39: Utopia der Blitz“ bekannt, jedoch benötigen diese bereits ein XYZ-Monster, über welches man sie drüberlegt. Wird nun ein Extradeck-„Zoodiak“ über ein Maindeck-„Zoodiak“ gelegt, so erhält dieses nochmal einen Effekt abhängig vom angehängten XYZ-Material und dessen Angriffskraft, denn prinzipiell haben diese keine eigenen Angriffs- bzw. Verteidigungspunkte.

Warum gewinnen die Zoodiaks nun so viel?

IMG_0607Durch diese äußerst einfache Art der XYZ-Beschwörung können die Zoodiaks sehr schnell und effektiv Monster beschwören und der rasche Zugriff auf die Rang 4 Toolbox gibt einem die Möglichkeit auf fast jede Situation während eines Duells eine passende Antwort parat zu haben. „Raging Tempest“ bringt uns 9 der 12 Monster aus dem Tierkreiszeichen und das essentiellste von ihnen ist die Ratte. „Zoodiak-Rattpier“ hat zwei nützliche Effekte, wovon einer der wohl wichtigste des ganzen Themas ist. Ersterer besagt, dass wenn er normalbeschworen wird, man eine Zoodiak-Karte vom Deck auf den Friedhof legen darf. Meist nutzt man dafür die Fallenkarte „Zoodiak Kombo“, die man aus dem Friedhof verbannen kann, um 5 Zoodiak-Karten mit unterschiedlichen Namen zurück ins Deck zu mischen und anschließend eine Karte zu ziehen. Dies gibt einem sowohl Ressourcen, um seine Kombos wieder neuzustarten, als auch eine weitere Handkarte.

IMG_0608Der zweite Effekt von „Zoodiak-Rattpier“ besagt nun, dass ein Ungeheuer-Krieger XYZ-Monster mit ihm als Material folgenden Effekt hinzubekommt: „Einmal pro Spielzug: Du kannst 1 XYZ-Material von dieser Karte abhängen; beschwöre 1 „Zoodiak-Rattpier“ als Spezialbeschwörung von deiner Hand oder deinem Deck. Da man nun einfach verschiedene Extradeck-Zoodiaks übereinander legt, kann man diesen Effekt zweimal pro Spielzug verwenden und seine beiden „Zoodiak-Rattpier“ aus dem Deck beschwören, um diese beiden für ein Rang 4 XYZ-Monster zu überlagern und über das andere Zoodiak-XYZ noch einen „Zoodiak-Drachzack“ zu legen, welcher im Spielzug eines beliebigen Spielers eine offene Karte anzielt und dann zerstört. Dies macht das Deck so stark und vielseitig, denn man braucht nur 1 Karte aus seinem Maindeck, um die Kombo zu starten und anschließend hat man noch immer 4 bzw. 5 Handkarten und kann somit das Deck noch mit den derzeit besten Zaubern und Fallen im Spiel verstärken.

Wie spielt man das Zoodiak Deck nun bzw. wie kombiniert man diese Karten am besten?

Hier möchte ich kurz auf die drei am häufigsten vertretenen Decks im OCG eingehen, da diese alle eine Zoodiak-Engine eingebaut haben und sie dennoch in jedem dieser Decks einem unterschiedlichen Zweck dient. Dies unterstreicht nochmal die Vielseitigkeit dieses Themas.

Durch das passende Attribut von „Zoodiak-Rattpier“ kann man ihn über „M-X-Saber Beschwörer“ aus dem Deck beschwören. Daher hat sich eine Engine aus drei „Geschwindigkeitsroid Terrorkreisel“ und 1 „Geschwindigkeitsroid Taketomborg“ etabliert, um ohne eine Normalbeschwörung zu nutzen seine Kombo zu starten. Nutzte man zunächst noch „Coachkapitän Bärenmensch“, um anschließend über „Coachkönig Riesentrainer“ drei Karten zu ziehen, so wurde dies nach und nach verworfen, da es als zu unkonstant angesehen wurde. Hatte man Mal nicht die Möglichkeit die Ratte aus dem Deck zu beschwören, so musste man sie gegebenenfalls normalbeschwören, was sich zu stark mit „Coachkapitän Bärenmensch“ biss.

Unterbrochener Kaiju SchlummerNach und nach kristallisierte sich das Kaiju-Zoodiak als stärkste Variante des Decks heraus. Hier spielt man 4-5 Kaijus, um Ziele für die drei Kopien von „Unterbrochener Kaiju Schlummer“ im Deck zu haben. Da im OCG „Raigeki“ verboten und „Schwarzes Loch“ limitiert ist, stellt dies einen extrem konstanten zwei Karten OTK mit Hilfe von „Gagaga-Samurai“ dar. Um noch konstanter an „Zoodiak Rattpier“ zu kommen, nutzt man in dem Deck 3 Kopien von „Feuerformation-Tenki“ sowie die Karte „Zoodiak Sperrfeuer“. Diese permanente Zauberkarte kann 1 offene Karte auf der eigenen Spielfeldseite (auch die Karte selbst) zerstören, um dann eine Zoodiak-Karte aus dem Deck spezialzubeschwören. Nun wird das Deck noch mit allerhand nützlichen Karten ergänzt wie „Dimensionsbarriere“, „Zwillings-Twister“ oder „Maxx „C““.

Das Infernoid-Zoodiak nutzt die Zoodiak-Engine, um den sehr starken „Bujintei Kagutsuchi“ zu beschwören, der die obersten 5 Karten vom Deck auf den Friedhof legt, was essenziell für das Infernoid-Deck ist und ihnen damit viel von ihrer eingebüßten Konstanz wiedergibt.

Durch die hohe Abhängigkeit von der XYZ-Beschwörung und, damit einhergehend, der Anfälligkeit gegenüber „Dimensionsbarriere“, wurde das Deck auch vermehrt mit dem „Beschwörer“ Themendeck vermischt, welches im Booster Set Fusion Enforcers am Donnerstag den 23. Februar bei uns in Europa erschienen ist. Dieses Themendeck fusioniert teilweise mit Monstern aus dem Friedhof beider Spieler und ermöglicht dadurch weitere Spielzüge.

Wie gewinnt man nun gegen das Deck?

Durch die unglaublich hohe Konstanz des Themendecks ist es natürlich für viele Decks fast unmöglich gegen das Deck anzukommen, jedoch können Effekte, die das Feld aufräumen hier sehr nützlich sein. „Schwarzes Loch“ und „Raigeki“ werden im nächsten Meta bestimmt ihren Platz, wenn auch nur im Sidedeck, finden. Die bereits angesprochene „Dimensionsbarriere“ ist ebenfalls sehr stark dagegen und kostet dem puren Zoodiak Deck einen ganzen Zug. Auch „Maxx „C““ wird wieder eine beliebte Karte sein, um das Deck auszukontern, da man sonst aufgrund der vielen Spezialbeschwörungen einen immensen Kartenvorteil erlangt. Eine sehr günstige Methode fürs Sidedeck stellt die Karte „Verbotene Apokryphen“ dar. Diese lässt den Gegner bei 2 oder mehr XYZ-Monstern alle davon auf den Friedhof senden. Man muss jedoch festhalten, dass das Themendeck selbst meist alle angesprochenen Karten im Main- oder Sidedeck spielen kann und daher wirklich schwer zu bezwingen sein wird.

Ausblick auf das nächste Meta

Nachdem es in Japan knapp 2 Wochen gedauert hat, bis das Zoodiak Themendeck die Turnierszene vollständig erobert und die Metalfosen und ABC vom Thron gestoßen hat, so sieht das bei uns bisher anders aus. Wie man bereits am ersten großen Turnier, der YCS Seattle, gesehen hat, dominiert das Deck nämlich seit dem Release von Raging Tempest!

Zwar wurde erst kürzlich das neue D/D/D-Themendeck veröffentlicht, aber dieses wirklich schwierig zu meisternde Kombodeck kann es schlichtweg nicht mit der Konstanz der Zoodiaks aufnehmen. Im gerade erschienenen Beschwörer-Themendeck und den ebenfalls in Raging Tempest erschienenen Windhexen vermute ich schon eher einen harten Konkurrenten. Diese werden mit Artefakten gespielt, um dem Zoodiaks den Zugriff auf ihr Extradeck zu verbieten und wie man auch im OCG sehen konnte, waren es die am meisten gespielten Decks, um der Dominanz der Zoodiaks gegenzuwirken.

Ich bedanke mich herzlich fürs Lesen meines Artikels und solltet ihr noch Fragen haben, so schreibt es einfach in die Kommentare und ich beantworte sie euch gerne. Im Laufe der Woche veröffentliche ich auch noch einen Artikel über die YCS Seattle, welcher euch einen Einblick auf gute und auch günstige Techkarten im nächsten Format geben soll, also schaut auch dann gerne wieder vorbei!

Euer Aliakhsander

Über Aliakhsander

Yu-Gi-Oh!-Spieler mit viel Erfahrung im Metabereich, der gerne junge und auch bisher unentschlossene für den Competitivebereich des Spiels begeistern möchte :)

5 Replies to “Yugioh – Warum die Zoodiaks einfach (zu) gut sind!”

  1. Luca M

    Hallo erstmal und hoffentlich einen schönen Donnerstag :),
    Ich hab mir schon lange vor Release gedacht, dass Konami wieder einen (wie bei Kozmo) nicht genug mit extrem starken Karten vollstopfen kann. Die Zoodiaks werden wahrscheinlich das ganze Jahr über (im Falle einer Banlist mit neuen Variationen vergleiche Kozmo) das Meta regieren. Wegen der enormen Kosten der Einzelkarten, hoffe ich auf Vergünstigung durch Re-Prints, in z.B. einem Premium Gold Pack. Bei Kozmo war es ja das gleiche, welche uns zum Beginn des Jahres 2016 Sorgen bereitete. Bin gespannt was 2018 auf den Tisch kommt 😀

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  2. Aliakhsander Autor dieses Beitrags:

    Hallo und vielen Dank für den netten Kommentar 🙂

    Ich denke mit vergünstigungen wirst du so schnell nicht rechnen können :/ Die Zoodiaks sind erst jetzt erschienen und Duelist Saga ersetzt dieses Jahr die Premium Gold Edition. Außerdem war das Kozmodeck zu dem Zeitpunkt schon seit August bzw. November verfügbar. Die neueren Karten wie Tincan, Kozmojo und Dark Eclipser wurden leider nicht in PGLD 3 geprinted :/ Allerdings glaube ich bzw. bin ich der festen Überzeugung, dass das in Duelist Saga noch genug gute Karten erscheinen werden um seine Decks mit den Zoodiaks mithalten lassen zu können. Auch das Invoked bzw. Beschwörer Themendeck hat viele Elemente, welche die Zoos am Spielen hindern. Schau dir doch mal das Set Fusion Enforcers genauer an 🙂

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    • Luca M

      Ja, das Kozmo Deck (welches ich selbst noch in einer Cyber-Variante spiele 🙂 ) wurde erst Anfang 2016 durch seinen plötzlichen Support im Meta hervorgehoben. Ja, auf Duelist Saga freue ich mich schon, da sie viele Oldschool-Karten enthält. Werde mir sicher ein Display kaufen 😀

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  3. Michael

    Zoodiak ist stark, aber ganz ehrlich: Wenn ich mit Blumen-Kartian in Runde 1 Lichtschauer und -fackel raushole, laufen die echt derbe auf. Auch wenn der Gegner Kaiju-Schlummer auspackt.

    Obwohl die Fackel auch mit dem Wildschweinrehtterling zusammen echt schwer zu toppen ist, weil der Gegner die Friedhofskontrolle verliert.

    Und wenn alle drei Synchros in Runde 1 rauskommen hat man gegen jede Zoodiak-Vari einen Instantwin garantiert. 🙂

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  4. Seras

    Wenn ich die Kommentare hier lese, kriege ich beinahe Angst, mit einem Schicksalsdamendeck auf Regional zu gehen. 😀

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