Yugioh – Ziemlich anziehend: Die Elektromagnetkrieger

Nachdem ich in zwei meiner letzten Artikeln den Blauäugigen w. Drache als ikonisches Monster der ersten Stunde in den Blick genommen habe und auch der Rotäugige Schwarze Drache und der Dunkle Magier ihre Nostalgiemomente zugestanden bekommen haben, ist es heute Zeit, sich einer Reihe unscheinbarer, aber ebenso altbekannter Monster zu widmen.

Die Magnetkrieger kursieren schon nahezu seit der ersten Stunde im Spiel. Einen richtigen Auftritt konnten sie aber eigentlich immer nur im Anime verzeichnen: Im Kartenspiel selbst blieben die Magnetkrieger immer in den Ordnern und Boxen und schafften es nicht in die Decks der Spieler. Der Grund dafür ist denkbar simpel: Selbst in den Anfangszeiten waren die Magnetkrieger als normale Monster einfach zu schwach und auch den im Anime so gerne gesehenen Valkyrion, Magnetkrieger konnte man nur äußerst umständlich beschwören. Lange taugten die kleinen Kerlchen also höchstens für Fans des „alten“ Yu-Gi-Oh! und solche, die sich Yugis Deck aus der Serie möglichst originalgetreu nachbauen wollten. Doch das sollte sich ändern…

Im Oktober 2016 erschien mit dem Structure Deck: Yugi Muto eine neue Interpretation des Yugioh Decks des Königs der Spiele, das schlussendlich die Magnetkrieger wieder wettbewerbstauglich machte – oder zumindest fast. Neben den klassischen, effektlosen Magnetkriegern finden sich hier nämlich erstmals die Elektromagnetkrieger, die im Gegensatz zu ihren großen Brüdern zwar nur drei Sterne haben, dafür aber mit nicht zu unterschätzenden Effekten ausgestattet sind. Zugegeben, das Pendant aus dem zeitgleich erschienenen Structure Deck: Seto Kaiba, die ABC-Monster, hat stets mehr Aufmerksamkeit bekommen und es finden sich viel häufiger Decks mit diesen Yugioh Karten, doch sind auch die Elektromagnetkrieger nicht zu unterschätzen, wie wir gleich sehen werden.

Das Deck ist recht überschaubar und spielt die zentralen Karten jeweils dreimal. Gut für euch, denn die meisten der Karten bekommt ihr im Structure Deck: Yugi Muto, so dass dieses Deck preislich sehr günstig daherkommt. Die ergänzenden Karten sind in der Regel ebenfalls für kleines Geld zu erhalten.

Alpha, Beta und Gamma, die Elektromagnetkrieger

Die kleinen Kerlchen machen von ihren Werten vielleicht erst einmal nicht viel her, haben es aber in sich: Alle drei können im gegnerischen Spielzug geopfert werden, um einen Magnetkrieger der Stufe 4 zu beschwören. Spontan denkt man hierbei vielleicht an die klassischen Magnetkrieger, da diese aber effektlos sind, wäre der Wert dieses Zuges recht gering. Stattdessen empfiehlt es sich, Delta, Magnetkrieger zu beschwören.

Die Super Rare aus Raging Tempest ist günstig zu bekommen, für dieses Deck aber von unvergleichbarem Wert: Sie befördert bei Beschwörung einen Magnetkrieger vom Deck auf den Friedhof. Wenn Delta zerstört wird, ist er in der Lage, einen Valkyrion von der Hand oder aus dem Deck zu beschwören. Valkyrions Wert für dieses Deck liegt aber weniger in seiner Präsenz auf dem Spielfeld, stattdessen soll er als Futter für die Fusionsbeschwörung von Imperion Magnum dienen. Valkyrion auf dem Feld zu haben, ist somit, auch im Hinblick auf seine Werte, unter Umständen hilfreich, sein primärer Zweck ist aber ein anderer.

Berserkion, Elektromagnetkrieger und Valkyrion, Magnetkrieger

Ähnlich wie Valkyrion wird auch Berserkion, Elektromagnetkrieger als Material für die Fusionsbeschwörung des Bossmonsters genutzt. Im Gegensatz zu seinem älteren Pendant ist Berserkion jedoch auch für sich genommen ausgesprochen nützlich: Er wird beschworen, indem die kleinen Elektromagnetkrieger Alpha, Beta und Gamma aus dem Spiel entfernt werden. Mit seinen Werten ist Berserkion schon recht stattlich, kann aber darüber hinaus das Feld des Gegners weiter dezimieren. Doch auch für diejenigen, die ihren verbannten Elektromagnetkriegern hinterhertrauern, gibt es gute Nachrichten: Wird Berserkion zerstört (ob durch Kampf oder durch einen Effekt ist dabei unerheblich), werden die verbannten Elektromagnetkrieger spezialbeschworen – und aktivieren dabei selbstverständlich ihre Effekte. Ihr seht also, dass dieses Deck auch ohne unterstützende Karten über den Ansatz einer soliden Draw Engine verfügt, obgleich hier sicherlich noch nachgeholfen werden müsste.

Imperion Magnum, der superleitende Kampfroboter

Nun ist es Zeit, einen Blick auf das Bossmonster des Decks zu werfen, denn das hat es wirklich in sich. Im Grunde zielt das Deck vor allem darauf ab, den großen Kampfroboter aufs Feld zu bringen. Von seinen stattlichen Werten einmal abgesehen, ist diese Karte in der Lage, gegnerische Effekte zu annullieren. Wird er dennoch durch einen Karteneffekt zerstört, zerfällt er wieder in seine Bestandteile, nämlich Berserkion und Valkyrion, die ihr nun entweder von der Hand oder aus eurem Deck spezialbeschwören könnt. Berserkion, wie ihr wisst, kann bei Zerstörung auch noch einmal zerfallen, nämlich in die kleinen Elektromagnetkrieger. Selbst wenn Imperion Magnum also zerstört wird, seid ihr noch lange nicht in der Verlegenheit, mit einem leeren Spielfeld dazustehen. Es lohnt sich also, das große Fusionsmonster schnell aufs Spielfeld zu bringen. Das gelingt durch eine ganze Reihe Supportkarten wie Alpha, Elektromagnetkrieger oder auch Fusionsrecyclinganlage.

Die Edelstein-Ritter

Die Limitierung von Brillante Fusion hat diesem Deck sicher nicht gefallen, ergänzen die Edelstein-Ritter die kleinen anziehenden Kerlchen doch fabelhaft. Brillante Fusion eignet sich dazu, Magnetkrieger vom Deck auf den Friedhof zu befördern. Auch Wachtposten Steinsoldat kann hilfreich sein, da er vom Friedhof beschworen werden kann und somit dankbares Material für XYZ-Beschwörungen darstellt. Empfehlenswerte Edelstein-Ritter für dieses Deck sind Granat, Obsidian oder Lapis. Entsprechend lohnt sich bei der Fusion auf Zirkonia oder Seraphnit zu setzen. Letztere benötigt ein Licht-Monster als Material, hier könnte sich die Handtrap Geisteroger & Schneehase lohnen.

Die Spielfeldzauberkarten: Magnetfeld und  Fusionsrecyclinganlage

Unverzichtbar ist natürlich die Spielfeldzauberkarte Magnetfeld. Mit ihr könnt ihr zum einen einen Magnetkrieger vom Friedhof zurück aufs Feld holen – und natürlich dabei ihren Effekt nutzen – oder unliebsame gegnerische Monster zurück auf die Hand befördern. Um Imperion Magnum schnell aufrufen zu können, kann auch Fusionsrecyclinganlage eine Überlegung wert sein: Die Kosten einer Handkarte tun euch nicht weh und können euch sogar Spielvorteil verschaffen. Wie der Name schon sagt, recycelt diese Spielfeldzauberkarte außerdem ein Fusionsmaterial vom Friedhof und lässt es euch auf die Hand zurückholen – schöne Sache also für Berserkion, Elektromagnetkrieger.

Das Extra Deck kann ganz vielseitig ausfallen, wird aber sicherlich zu etwa einem Drittel aus Fusionsmonstern bestehen. Auf Synchromonster werdet ihr vermutlich verzichten, da ihr nicht viel Spielraum für Empfänger habt, bleiben also noch XYZ-Monster und hier möchte ich euch eine eher unkonventionelle Karte vorstellen:

Gorgonischer Wächter

Ein wenig bekanntes XYZ-Monster, das sich aufgrund der vielen Monster der Stufe drei in diesem Deck aber durchaus lohnt und auch von seinem Effekt her nicht zu unterschätzen ist, auch wenn es auf den ersten Blick nicht zum Elektromagnetkrieger-Thema zu passen scheint. Dabei wird Gorgonischer Wächter gerne unterschätzt: Er kann gegnerische Monstereffekte negieren, die ATK eines gegnerischen Monsters auf 0 reduzieren und ein Monster mit 0 ATK zerstörten. Das Ganze funktioniert als Schnelleffekt, so dass ihr auf diese breite Palette an Effekten auch im gegnerischen Spielzug zugreifen könnt. Das entschädigt dann auch für die wenig beeindruckenden Werte dieser Karte.

Der Rest des Extra Decks ergibt sich dann nahezu von selbst. Nummer 23: Lanzelot, dunkler Ritter der Unterwelt beispielsweise benötigt zwar zwei Monster der Stufe 8 (was Berserkion und Valkyrion sind), kann aber zu einem späten Zeitpunkt des Spiels entscheidend sein, da er mit seiner ATK von 2000 direkt angreifen darf und Karteneffekte annulliert. Über Utopia nachzudenken ist auch nicht verkehrt, ebenso passt Missus-Strahler thematisch und Kalliberlade-Drache sollte auch nicht fehlen, da ihr recht problemlos das benötigte Material aufs Feld bekommt. Das gilt auch für Saryuja-Schädelschrecken, der vielleicht eines Tages ein bezahlbares Reprint erhält.

Nun hoffe ich, euch ein wenig Lust darauf gemacht zu haben, ein altes Thema noch einmal aufzurollen. Wer sich nicht sicher ist, kann dieses Deck auch erst einmal in verschiedenen Varianten online testen, den Grundstock der benötigten Karten findet ihr dann bei uns im Shop.

Euer Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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