Das erste Hauptset des Jahres bringt uns einiges an neuen Yugioh Karten, Support für beliebte Archetypes und sogar eine neue Topf-Karte ist dabei. Welche Karten für euer Yugioh-Deck besonders attraktiv sein können und was ganz allgemein die teuersten Karten des Sets sind, wollen wir uns heute einmal genauer anschauen.
Ein paar Fakten
Im OCG ist die Boosterserie bereits seit Ende Oktober 2020 auf dem Markt, wir hier dürfen uns erst seit dem 5. Februar über neue Karten freuen.
Wenig überraschen dürfte, dass ein Blazing Vortex Booster neun Karten beinhaltet, ein Blazing Vortex Display kommt mit 24 Packs daher. Das Set setzt sich aus 5 Starlight Rares, 10 Secret Rares, 14 Ultra Rares, 26 Super Rares und 50 Commons zusammen. Insgesamt also aus 101 Karten, da Trishula, Drache der Eisbarriere ausschließlich in Starlight Rare zu finden ist, während die anderen Starlight Rares Zweitbesetzungen für Secret und Ultra Rares darstellen. Trishula ist übrigens auch der einzige Reprint des Sets, alle anderen Karten sind neu. Fans des Eisdrachen müssen nun aber nicht darauf hoffen, diese Karte in der extrem seltenen Starlight Rare Version zu ziehen, sondern können einfach zum neuen Structure Deck: Freezing Chains greifen, das ebenfalls im Februar erschien.
Neue Archetypes und Support für altbewährte Mitstreiter
Das Set bringt uns gleich vier neue Archetypes: Springans und S-Kraft sind gänzlich neu, und auch Kriegsfelsen und Materiaktor schaffen den Sprung ins TCG.
Wer stattdessen weniger experimentierfreudig ist und lieber auf altbewährte Archetypes setzt, der findet in Blazing Vortex natürlich auch Support für bereits erprobte Decks. Virtualwelt beispielsweise erhält durch Oto-Hime der Virtualwelt – Toutou und die Fallenkarte Tor der Virtualwelt – Xuanwu weiteren Support.
Oder mögt ihr es eher klassisch? Auch hier hat Blazing Vortex was im Angebot, denn ihr findet hier neuen Support für das Bewaffneter Drache Thema, das den Spielern seit der GX-Ära ein Begriff sein dürfte.
Gehen wir nun aber auf die begehrtesten Karten des Sets genauer ein und sehen, was davon wirklich neuen Wind in unser Format bringen kann.
Bewaffneter Drache Donner LV10
Diese Secret Rare ist zugleich auch das Titelmonster des Boosters und dafür preislich absolut erschwinglich. Der Grund dafür ist schlicht, dass diese Karte allgemein betrachtet nicht sonderlich nützlich ist und als generische Karte nicht viel taugt.
Einen Effekt erhält sie nur, wenn sie durch den Effekt eines Bewaffneter Drache Monsters spezialbeschworen wird und dann richtet sich der Effekt nach der ATK. Ab einem Wert von 100 kann diese Karte nicht durch Kampf zerstört werden, ab 1000 ATK erhält sie einen Schnelleffekt, der jedoch nur im gegnerischen Zug angewendet werden kann: Ihr könnt dann eine Handkarte abwerfen und eine Karte auf dem Feld zerstören. Dieser Effekt zielt zwar leider, als kleinen Ausgleich erhält Bewaffneter Drache Donner LV10 dann aber noch 1000 ATK. Ab einer ATK von 10000 könnt ihr einmal pro Spielzug alle anderen Karten auf dem Feld zerstören.
Diese Effekte sind nett, dennoch dürfte diese Karte kaum auf Turnieren oder in den entsprechenden Spitzendecks zu finden sein.
Eldlich der verrückte goldene Lord
Spannend zu sehen ist, dass das Eldlich-Thema weiteren Support in Form eines Fusionsmonsters erhält. Anders als sein Vorgänger ist diese Karte allerdings sehr bezahlbar. Obwohl: seit seinem Reprint in Premium Gold Rare in der Maximum Gold Box ist auch Eldlich der goldene Lord keine allzu große Anschaffung mehr – das Deck hingegen spielt immer noch ganz oben mit, ob nun pur oder als Engine.
Für den verrückten goldenen Lord nun braucht ihr einen klassischen goldenen Lord und ein beliebiges Zombiemonster der Stufe 5 oder höher. Zombiewelt kann hier ein wichtiger Faktor sein, denn diese Spielfeldzauberkarte macht aus allen Monstern auf dem Spielfeld Zombies und lässt euch somit potenziell auch gegnerische Monster als Material ins Auge fassen. Wird diese Secret Rare beschworen, kann sie fortan weder durch Kampf noch durch Karteneffekte zerstört werden. Und das will schon was heißen, denn die Fusion wartet mit einer ATK von 3800 und einer DEF von 3500 auf. Wenn ihr dann auch noch ein Zombiemonster als Tribut anbietet, könnt ihr ein gegnerisches Monster übernehmen. Dieser Effekt zielt zwar und ihr könnt mit dem übernommenen Monster in diesem Spielzug weder angreifen noch seine Effekte aktivieren, dafür behaltet ihr die Kontrolle über das gegnerische Monster auch nach eurem Zug.
Es dürfte spannend werden, zu sehen, ob und wie diese Karte zum Einsatz kommt. Klar ist aber, dass sie keinen leichten Start hat, denn Eldlich ist in seiner bisherigen Form erprobt und erfolgreich.
Himmlischer Zephir – Miradora
Dem aufmerksamen Leser mag aufgefallen sein, dass wir uns preislich immer weiter nach oben bewegen und Himmlischer Zephir – Miradora bewegt sich preislich hier eher noch im unteren Bereich.
Miradora startet erst einmal damit, dass weder ihre Aktivierung noch Effekte annulliert werden können, was in einem Format, das genau darauf abzielt, ein böser Nebeneffekt ist. Außerdem könnt ihr sie ganz einfach spezialbeschwören, wenn euer Gegner ein Monster mit 2000 oder mehr ATK aus dem Extra Deck beschwört, was natürlich stark an Dogmatika erinnert. Wird Himmlischer Zephir – Miradora so spezialbeschworen, könnt ihr ein Monster auf der gegnerischen Seite, das aus dem Extra Deck beschworen worden ist, wählen und seine Effekte annullieren. Kurz und knapp: Miradora annulliert, kann dabei aber selbst nicht annulliert werden und verschafft euch zusätzliche Feldpräsenz. Wenn das mal nicht interessant ist…
Unterweltgöttin der geschlossenen Welt
Hier haben wir es mit einem der raren Link-5 Monster zu tun. Für seine Beschwörung benötigt ihr mindestens 4 Effektmonster, ihr könnt aber auch ein gegnerisches Monster als Material verwenden, was für sich genommen ja schon wirklich hilfreich ist, wenn es darum geht, Rotäugiger Dunkler Dragoner und ähnliche hartnäckige Störfaktoren loszuwerden und wo bisher vor allem Kaijus zum Einsatz kamen. Wenn Unterweltgöttin der geschlossenen Welt also als Linkbeschwörung beschworen wird, könnt ihr einfach mal so alle gegnerischen Monstereffekte annullieren. Außerdem bleibt diese Karte von allen Karteneffekten unberührt, außer von zielenden. Das ist spannend, denn bisher war das eigentlich eher immer andersherum. Und als wäre das für sich noch nicht stark genug, könnt ihr einmal pro Spielzug auch noch die Beschwörung vom Friedhof verhindern – natürlich als Schnelleffekt. Zu Recht also ist Unterweltgöttin der geschlossenen Welt eine Secret Rare und zu Recht ist sie die zweitteuerste Karte des Boosters. Sie ist absolut generisch, an keinen Archetype gebunden, benötigt kaum Ressourcen und kommt mit einem derart vielseitigen Effekt daher, dass der Gegner Probleme haben dürfte, sie wieder loszuwerden. Und auch ihre ATK von 3000 ist nicht unattraktiv.
Topf des Wohlstands
Kommen wir nun zur mit Abstand teuersten und sicherlich auch begehrtesten Karte aus Blazing Vortex. Ja, Leute, wir haben einen neuen Topf! Und nachdem Topf der Extravaganz seinerzeit sehr begehrt war und trotz Reprints in Toon Chaos und in der 2020 Mega Tin: Tin of Lost Memories noch Preise jenseits der 20 Euro Marke erzielt, kommt nun ein Topf auf den Markt, dessen Effekt zunächst an seinen Vorgänger erinnern lässt. Auch bei Topf des Wohlstands könnt ihr nämlich entscheiden, ob ihr drei oder sechs Karten von eurem Extra Deck verbannt. Dabei wählt ihr diese Karten aber selbst aus und lauft so nicht Gefahr, auf essentielle Extra Deck Monster verzichten zu müssen, sondern könnt einfach die wählen, die ihr in der aktuellen Situation für verschmerzbar haltet. Anschließend könnt ihr Karten in der Höhe der verbannten Extra Deck Karten ausgraben (also drei oder sechs) und eine Karte darunter auswählen, die ihr auf die Hand nehmt. Der Rest wandert in beliebiger Reihenfolge unter das Deck.
Ein paar Einschränkungen bringt Topf des Wohlstands dann aber doch mit: Natürlich ist sein Effekt hard once per turn, darüber hinaus könnt ihr für die Dauer eures Spielzuges keine weiteren Karten durch Karteneffekte ziehen und der Schaden, den ihr in diesem Zug dem Gegner zufügt, wird halbiert. Nichtsdestotrotz wird Topf des Wohlstands vermutlich in vielen Belangen Topf der Extravaganz ablösen. Ihr dürft hier zwar nur eine Karte eurer Hand hinzufügen, aber ihr bestimmt die zu verbannenden Monster und ihr bestimmt die Karte, die ihr dafür auf die Hand bekommt. Das gewährt euch maximale Flexibilität und Kontrolle, was diese Karte auch so stark macht. Ihr Einsatzgebiet ist dabei jedoch nicht gänzlich generisch, ähnlich wie bei Topf der Extravaganz dürfte sie vor allem in den Decks zum Einsatz kommen, in denen das Extra Deck nicht unbedingt Bestandteil der Strategie ist.
Mein Favorit unter den neuen Karten ist ja Unterweltgöttin der geschlossenen Welt. Ich spiele sowieso gerne Linkmonster und sehe in dieser Karte ein immenses Potenzial. Aber natürlich wird erst die Zeit zeigen, ob sie sich im kompetitiven Spiel behaupten kann. Auf welche Karten aus Blazing Vortex freut ihr euch am meisten? Gibt es Karten, die eure Decks immens stärken oder sogar Karten, gegen die ihr nicht ins Feld ziehen wollt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Euer Hyozan