Yugioh – Das Eldlich-Deck in neuem Gewand

Wir müssen über Eldlich sprechen. Das Deck hat seit seinem Release in Secret Slayers vor zwei Jahren keinen nennenswerten Support erhalten (Eldlich, der verrückte goldene Lord aus Blazing Vortex und Maximum Gold: El Dorado konnte sich wie erwartet nicht durchsetzen) und steht dennoch momentan recht solide da – der Banlist sei Dank.

Eldlich: Ein immergleiches Thema

Normalerweise lohnt es sich, nach einer gewissen Zeit ein Deckthema erneut in den Blick zu nehmen und zu sehen, wie sich das Deck unter neuem Support oder anderen starken Karten entwickelt. Bei Eldlich ist dieser Blick kaum notwendig und so hat es fast zwei Jahre gedauert, bis ihr hier wieder etwas über Eldlich lesen könnt.

Wirklich verändert hat sich an dem Archetyp selbst nichts. Eldlich der goldene Lord ist immer noch das einzige Monster des Themas und der Fokus auf Zauber- und vor allem Fallenkarten ist natürlich auch nach wie vor noch vorhanden. Warum also ein weiterer Artikel über das Thema? Nun, aufgrund seines sehr klar definierten Umfangs lässt sich das Deck wunderbar mit neuen Karten kombinieren und auch die aktuelle Banlist hat einen massiven Zuwachs an Eldlich-Decks im kompetitiven Bereich verursacht. Schauen wir uns nun einmal das Deck an und sehen, was sich seit den ersten Builds geändert hat.

Das Deck

MonsterZauberFallenExtra Deck

2 Eldlich der goldene Lord
2 Herr des himmlischen Gefängnisses
2 Aschenblüte & Freudiger Frühling
2 Effektverschleierin
2 Cyberse-Apparat
2 Artefakt Sense
1 Schicksals-HELD – Celestial
1 Schicksals-HELD – Dasher
2 Wasserverzauberin des Tempels
1 Umherstreifender Greifenreiter

3 Verfluchtes Eldland
2 Fusionsschicksal
2 Ritus von Aramesir
1 Verhängnisvolles Abenteuer

3 Eldlixir des roten Blutmondes
3 Conquistador des goldenen Landes
2 Huaquero des goldenen Landes
3 Unendliche Unbeständigkeit
2 Dogmatika-Bestrafung
3 Kräfte rauben

1 Schicksals-HELD – Destroyer Phoenix Enforcer
1 Ältestes Wesen N’tss
1 PSI-Hüllenlord Omega
1 Beschworener Mechaba
1 Cyber Drache Nova
1 Göttliches Arsenal AA-ZEUS – Himmelsdonner
1 Superkanonen-Panzerzug Juggernaut Liebe
1 Superkanonen-Panzerzug
1 Sternzeichen-Kundler Pleiaden
1 Zugangskodier-Sprecher
1 Albtraumritter Einhorn
1 Albtraumritter Phönix
1 Lyna, Lichtverzaubererin in strahlend
1 Artefakt Dagda
1 Raubpflanze Verte-Anakonda

Der Eldlich-Archetyp

Die meisten von euch sind sicherlich mit der Spielmechanik des Eldlich-Themas ausführlich vertraut. Für die weniger aktiven Spieler möchte ich dennoch an dieser Stelle den Kerngedanken des Themas noch einmal kurz umreißen.

Eldlich ist ein fallenbasiertes Deck, die nach Aktivierung auch im Friedhof noch weiter verwendet werden können. Ziel ist es in erster Linie, Eldlich der goldene Lord aufs Feld zu bekommen. Das gelingt durch diverse Karten aus dem Eldlixir- und Goldenes Land – Archetyp, die ihrerseits dann wieder in der Lage sind, Fallenmonster zu generieren, die ihr dann entsprechend weiterverarbeitet, bzw. die für den Gegner schädliche Effekte mitbringen.

Dabei setzt das Thema auf eine Mechanik, die sich ausschließlich im Main Deck niederschlägt. Ein Extra Deck ist grundsätzlich also nicht nötig, bietet sich aber natürlich als Futter für Topf des Wohlstands und Topf der Extravaganz an. In dem Build, den ich euch hier vorstelle, gibt es aber durchaus auch Extra Deck-Karten, auf die ihr zugreifen wollt, wie etwa der allseits beliebte Schicksals-HELD – Destroyer Phoenix Enforcer. Kamen Eldlich-Decks bisher mit sehr wenigen Monstern aus, hat auch das sich geändert und das Deck setzt zunehmend auch auf Monsterkarten – was dann wiederum das Extra Deck relevant macht.

Herr des himmlischen Gefängnisses

Die Secret Rare aus Burst of Destiny scheint wie geschaffen für Eldlich-Decks. Ihr müsst sie lediglich während eurer Main Phase vorzeigen, um ihren Effekt zu aktivieren, der dann bis zum Ende des gegnerischen Spielzugs anhält.

Solange Herr des himmlischen Gefängnisses vorgezeigt wird, können gesetzte Karten nicht durch Karteneffekte zerstört werden – und das ist für ein fallenlastiges Deck natürlich absolut relevant und stark. Damit aber nicht genug, denn ihr könnt Herr des himmlischen Gefängnisses mit seinen 3000 ATK und DEF spezialbeschwören, wenn eine gesetzte Karte aktiviert wird und dann auch noch eine Zauber- oder Fallenkarte vom Deck setzen, sofern ihr die besagte gesetzte Karte aktiviert habt.

Als Finsternismonster der Stufe 10 bietet euch Herr des himmlischen Gefängnisses einige Optionen fürs Extra Deck: Zum einen könnt ihr auf Xyz-Monster mit Rang 10 setzen. Ich tue das durch Superkanonen-Panzerzug und Superkanonen-Panzerzug Juggernaut Liebe, der seinen letzten Reprint in Maximum Gold: El Dorado erhalten hat.

Da Eldlich der goldene Lord ein Licht-Monster ist und ihr je nach Build auch bei Monstern niedrigerer Level Licht-Monster spielt (etwa wie hier Cyberse-Apparat, Artefakt Sense oder Effektverschleierin), sind Finsternis-Monster auf der anderen Seite natürlich auch ein dankbares Material für den Friedhof. Ihr könnt so auf Chaos-Monster setzen.

Diese neue Secret Rare ist also ein echter Gewinn für Eldlich – in jeder Hinsicht.

Cyberse-Apparat

Zunehmend gespielt wird auch diese Common aus dem Structure Deck: Powercode Link, die dann Rare-Reprints in Genesis Impact und Maximum Gold: El Dorado erhalten hat.

Wird er als Normalbeschwörung beschworen, dürft ihr ein Monster der Stufe 2 oder niedriger vom Friedhof spezialbeschwören. Dazu bietet sich eigentlich nur Effektverschleierin an, dafür erhaltet ihr ein Empfänger-Monster, aus dem ihr dann zum Beispiel Raubpflanze Verte-Anakonda oder Artefakt Dagda basteln könnt.

Cyberse-Apparat hinterlässt dann auch noch eine nette Spielmarke, wenn er vom Feld auf den Friedhof gelegt wird.

Kräfte rauben

Die Rare aus Dark Crisis hat vor 4 Jahren ihren letzten Reprint erhalten und ist entsprechend teuer. Ein Foil-Reprint ist also definitiv angesagt.

Seit der neuen Banlist ist Kräfte rauben wieder dreimal erlaubt – eine Entscheidung, die ich überhaupt nicht gutheiße: Das Verbot von Kaiserlicher Befehl war völlig nachvollziehbar, denn einen ganzen Kartentyp nutzlos zu machen, ist einfach nicht im Sinne des Spiels. Etwas Ähnliches findet nun aber auch durch die Rückkehr von Kräfte rauben statt: Sie unterbindet einfach jegliche Effekte von Monstern auf dem Spielfeld. Ein Deck wie Eldlich profitiert davon nun aber ungemein, denn hier setzt ihr vor allem auf Zauber- und Falleneffekte oder aktiviert Monstereffekte im Friedhof. Dieser Falle ist es nun auch zu verdanken, dass Eldlich zurück in der Meta ist.

Abenteurer Engine

Und dann ist da natürlich noch die neue Engine rund um die Abenteurer-Spielmarken. Über deren Mechanik muss ich an dieser Stelle sicher nichts mehr sagen, mehr dazu gibt‘s sonst aber HIER.

Diese Engine bietet sich aber aus denselben Gründen an wie Kräfte rauben: Ihr seid im Eldlich-Deck einfach nicht auf Monstereffekte auf dem Spielfeld angewiesen; erst recht nicht auf die von als Normalbeschwörung beschworenen Monstern. Insofern empfiehlt sich der Omni-Negate, den uns Umherstreifender Greifenreiter beschert, ganz eindeutig. Generell solltet ihr in dieser Version des Decks vermehrt darauf achten, dass ihr die gegnerische Strategie durch Annullierungseffekte oder Handtraps früh brecht. Eldlich mag ein konstantes und starkes Thema sein, aber eine gegnerische Übermacht loszuwerden, gehört nicht unbedingt zu den Stärken des Decks – daher am besten alles Unliebsame direkt im Keim ersticken.

Schicksals-HELD – Destroyer Phoenix Enforcer

Der neue Schicksals-HELD findet seinen Weg in immer mehr Decks und macht dem sonst populären Rotäugigen Dunklen Dragoner Konkurrenz. Mithilfe von Fusionsschicksal könnt ihr Schicksals-HELD – Destroyer Phoenix Enforcer genauso bequem beschwören wie Dragoner mit Rotäugiger Fusion. Raubpflanze Verte-Anakonda tut natürlich ihr Übriges.

Destroyer Phoenix Enforcer ist aber aus einem anderen Grund hier die vermutlich bessere Wahl, obwohl es wohl Geschmackssache bleibt, ob ihr auf Dragoner oder Phoenix Enforcer setzt. Mit dem neuen Schicksals-HELD könnt ihr bekanntlich eine eigene und eine gegnerische Karte zerstören. Zerstört ihr hierfür im gegnerischen Spielzug eure gesetzte Artefakt Sense, so zerstört ihr nicht nur eine gegnerische Karte, sondern blockiert für die Dauer des Spielzuges auch noch das gegnerische Extra Deck – das bringt euren Gegner dann schon schnell in die Bredouille, denn ohne Extra Deck sind viele Decks nicht in der Lage, ein Monster wie Schicksals-HELD – Destroyer Phoenix Enforcer loszuwerden.

Der Preis dafür sind entsprechende Schicksals-HELDen im Main Deck, die für sich genommen natürlich Bricks sind – aber das nimmt man in Kauf und war bei Rotäugiger Dunkler Dragoner ja auch nicht anders. Obwohl: Immerhin hat Schicksals-HELD – Dasher im Friedhof einen netten Effekt, der euch ein gezogenes Monster spezialbeschwören lässt – und euch somit natürlich die Einschränkungen der Abenteurer-Engine elegant umgehen lässt.

Das Extra Deck

Hier seid ihr eigentlich relativ frei in der Gestaltung und solltet dennoch ein paar Dinge beachten: Wenn ihr den Platz habt, ist es nie verkehrt, gegen Dogmatika Maximus vorzusorgen und Ältestes Wesen N‘tss und Cyber Drache Nova mit entsprechendem Ziel (hier: Beschworener Mechaba) spielen. Durch die Möglichkeit hochrangige Xyz-Monster zu basteln, ist auch Göttliches Arsenal AA-ZEUS – Himmelsdonner nicht zu unterschätzen und kann dem Gegner ordentlich zusetzen – zumal eure Rang-10-Xyz-Monster zuvor schon einigen Schaden angerichtet haben dürften.

Die Fallenkarte Dogmatika-Bestrafung benötigt ebenfalls ein entsprechendes Extra Deck-Monster, auch hier solltet ihr gezielte Karten einbauen.

Der Rest ist mehr oder weniger generisch. Die bereits erwähnte Raubpflanze Verte-Anakonda ist in jedem Deck, das Fusionen beschwören möchte, eine gute Idee und auch Artefakt Dagda hat aus offensichtlichen Gründen Berechtigung.

Eldlich ist also in neuem Gewand zurück. Die eigentlichen Eldlich-Karten sind mittlerweile durch diverse Reprints nicht mehr wirklich teuer, sodass ihr ein reines Eldlich-Deck heutzutage für wenig Geld bauen könnt. Die moderne Interpretation des Themas sieht aber andere Karten und einen anderen Ansatz vor, sodass das Deck immer noch eine gute Stange Geld kosten kann. Gerade Karten wie Herr des himmlischen Gefängnisses oder die Abenteurer-Engine sind richtig teuer. Klar, auf diese Karten könnt ihr durchaus verzichten und trotzdem ein konstantes Eldlich-Deck zusammenstellen, aber es ist eben wie immer: Je turniertauglicher euer Deck sein soll, desto tiefer müsst ihr auch in die Tasche greifen. Für Duelle gegen Freunde oder die Locals bei euch im Ort reicht aber vielleicht auch eine reine Eldlich-Variante, die ohne die großen Meta-Elemente auskommt.

Euer Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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