Yugioh – Das große Bannlisten ABC

Moin liebe Leidensgenossen! Die neue Bannliste steht hoffentlich bald vor der Tür. Anstatt euch jetzt also mit einer langweiligen Banlist Prediction zuzulabern, dachte ich mir, heute schreibe ich mal über das Thema im Allgemeinen, nämlich in Form eines Bannlisten ABCs! Wissenswertes, Fakten, Beispiele (vieeele Beispiele), Erklärungen und einiges mehr erwarten euch im heutigen Artikel!

Angefangen hat das ganze Dilemma der Yugioh Bannlisten im Jahre 2002. Genauer gesagt am 1. Mai. Also schon ein Jahr, nachdem das Yugioh TCG nach Europa gekommen war, gab es die ersten (vermutlich nötigen) Eingriffe in das Spielgeschehen. Interessant dabei ist zu wissen, dass nur je 5 Monster- und Zauberkarten Limitiert, sowie zwei Zauberkarten Semi-Limitiert wurden. Die ersten Karten wurden erst im Oktober 2004 gebannt.

Bei der Gelegenheit gleich zum Thema Bann: Aktuell finden sich genau 80 Kartennamen in dieser Kategorie. Der Preis für die Karte, die schon am längsten im Exil leben muss, geht dabei an gleich zwei Gewinner: Yata-Garasu und Chaos-Imperatordrache – Gesandter des Endes. Diese beiden Karten sind seit ihrem Bann 2004 nie wiedergesehen worden. Grund dafür: Yata-Garasu lässt den Gegner seine Draw-Phase überspringen und Chaos-Imperatordrache schickt mal eben sämtliche Karten auf Hand und Feld auf den Friedhof und sorgt pro Karte für 300 Schaden. Kombiniert sorgen die beiden also erfolgreich dafür, dass der Gegner kein YuGiOh spielen darf!

Card Games brauchen leider oftmals Bannlisten. Grund dafür ist unter anderem die Raffinesse der Spieler, denn es tauchen immer wieder Karten auf, bei denen sich die Möglichkeit bietet diese zu missbrauchen. Und das wird dann in den meisten Fällen auch getan. Ein Beispiel, was vielen noch in Erinnerung sein dürfte: SPIORAL – Schnellreparatur nach seiner Beschwörung vom Friedhof als XYZ-Material verwenden, damit er nicht verbannt wird.

Die Dauer der Bannlisten ist im TCG unterschiedlich und nicht festgelegt. Von Notfall-Bannlisten, die nur wenige Wochen vor der eigentlichen Bannliste in Kraft treten, bis hin zu Bannlisten, die über ein halbes Jahr aktiv sind, ist alles dabei. Ein offizielles Statement von KONAMI gibt es hierzu leider nicht.

Errata sind jegliche Änderungen am Text einer Karte. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Bei manchen wird der Text verständlicher gestaltet. Bei anderen werden Fehler im Kartentext behoben. Oft werden Errata auch genutzt, um den Effekt einer Karte abzuschwächen, damit die Karte von der Bannliste genommen werden kann. Ein Beispiel ist Sangan, der 2004 gebannt und erst mit seinem Erratum 2017 von der Bannliste genommen wurde.

Formate sind im Normalfall von der Bannliste abhängig. Ein Format meint eine Zeitperiode, in der bestimmte Decks im Meta waren. Meistens ist das stärkste Deck Namensgeber für das jeweilige Format. Das letzte Format war z. B. das Zoo-Format (Zoodiak war halt überall… *würg*).

Geld ist auch ein Thema, welches die Bannliste beeinflusst. Auch wenn man es manchmal nicht glauben mag, KONAMI ist trotz allem eine Firma, die Geld verdienen will. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Deckthemen wie Zoodiak erst nach einer späteren Zeit gehittet wird, als das SPIORAL-Thema. Ein Grund dafür ist wohl, dass bei Zoodiak viele der wichtigen Karten als Secret Rare gedruckt und dementsprechend wenig aus Maximum Crisis gezogen wurden. SPIORAL existiert schon länger und hat erst nach einiger Zeit, mit der Veröffentlichung von SPIORAL-Doppelhelix den Weg ins Meta gefunden. Doppelhelix ist „nur“ eine Ultra Rare Karte und bringt KONAMI bei weitem nicht so viel Geld ein. Deshalb (zumindest vermutlich…) der frühere Hit auf der Bannliste.

Hype um die Bannlisten ist verständlich und fast schon normal. Die Bannlisten sind für jeden, der zumindest etwas tiefer in das Spiel eintauchen will, eine Grundlagenentscheidung für verschiedene Dinge. „Lohnt es sich mein Deck weiterzuspielen, wenn bald die nächste Bannliste kommt?“ Diese Frage hat sich wohl fast jeder Spieler schon einmal stellen müssen. Die Antwort gibt’s aber leider erst mit der Veröffentlichung der Liste.

Informationen zur Bannliste gibt es leider viel zu wenig. Wir bekommen im TCG unter anderem kein genaues Datum für die nächste Bannliste. Dass sie kommt ist zwar sicher, aber wir wissen nie wann. Nur wenige Tage vorher wird die Bombe losgelassen, was sich dann meistens im Entsetzen oder der Freude verschiedener Meta-Spieler widerspiegelt.

Januar ist leider schon fast vorbei, sodass die nächste Bannliste wohl bald erscheinen sollte. Wir wissen, dass bei der aktuellen Bannliste der Hinweis gegeben wurde, dass die nächste nicht vor Januar kommen wird. Das bedeutet, sie könnte jeden Tag erscheinen! Es könnte aber auch sehr gut erst eine Bannliste im März kommen.

Kluge Entscheidungen müssen sowohl von KONAMI als auch von den Spielern getroffen werden. KONAMI hat leider schon (zumindest meiner Meinung nach) oft unter Beweis gestellt, dass sie genau das nur selten schaffen. Aber auch die Spieler müssen nach jeder Bannliste überlegen und Entscheidungen treffen. Zum Beispiel, wie die neue Bannliste das eigene Deck beeinflusst. Sind Karten Limitiert oder gar Verboten worden? Sind alte Karten wieder zugänglich oder haben ein Erratum bekommen? Das sind nur einige Fragen, die sich jeder Spieler stellen muss.

Limitierte Karten sind Karten, welche man nur ein Mal in seinem Deck spielen darf. Raigeki zum Beispiel ist seit mehreren Bannlisten in dieser Kategorie. Bei Semi-Limitierten Karten, darf man zwei Kopien einer Karte im Deck spielen. Gründe für eine Limitierung sind meistens entweder die Unterbindung irgendwelcher Loops oder aber die Verringerung der Konsistenz, mit der man bestimmte Karten auspielen kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist Maxx „C“. Er ist limitiert, damit man ihn nicht so oft aktivieren kann. Das Problem dahinter: Im aktuellen Meta-Game ist er eine Karte, die den Zug des Gegners praktisch beendet. Man kann zwar noch weiterspielen, da man dem Gegner aber keine Karten schenken möchte, hört man meistens mit seinem Zug auf. Viele Spieler wollen ihn entweder Verboten oder Unlimitiert sehen.

Mannigfaltigkeit meint Vielfältigkeit und ist einer der Hauptgründe, warum die Bannliste überhaupt existiert. Ein Grund für die Bannliste ist nämlich Yugioh Decks, die schon lange im Meta sind abzuschwächen, um Platz für andere Decks zu machen. Das konnte man besonders gut an der vorletzten Bannliste in Japan erkennen. Alle Decks, die zu diesem Zeitpunkt im Meta waren, wurden auf der Bannliste gehittet und nicht mehr spielbar gemacht. Das Problem dabei war, dass SPIORAL davon ausgenommen wurde, weshalb es keine Alternative zu diesem Deck gab. Daher entstand das letzte Tier 0 Format (= Ein Format, in dem ein Deck gespielt werden muss, wenn man auf einem Turnier gut abschneiden will). Jetzt nach der neuen Bannliste sieht man allerdings, dass im Meta eine sehr große Vielfalt vorhanden ist. Die nebenstehende Grafik von Roadoftheking.com zeigt das sehr gut.

Nicht legale Karten gibt es natürlich auch. Das aktuellste Beispiel dafür ist Linkuriboh, ein Link-1 Cyberse Monster mit einem Kuriboh-typischen Schutzeffekt. Während er in Japan frei zugänglich ist, gibt es ihn im TCG nur in Amerika zu erhalten und er ist bei uns auf Turnieren nicht legal. Grund dafür ist, dass er eine amerikanische Jump-Promo ist, welche es in anderen Regionen einfach nicht gibt. Bis wir also einen Reprint bekommen, der in einem überall erhältlichen Set ist, werden wir ihn und auch andere Karten nicht spielen dürfen. Die andere Variante sind Karten, die als Preiskarten ausgegeben werden und im Kartentext „Diese Karte darf nicht in Duellen verwendet werden.“ stehen haben. Darunter fallen unter anderem die originalen drei Götterkarten.

Original Card Game ist das asiatische Gegenstück zum Trading Card Game, welches wir in Europa haben. Es ist abgesehen von den meisten Regelungen ein völlig anderes Spiel. Sie haben eine andere Bannliste, haben mehr Karten (meistens auch früher) als wir und zumeist auch ein anderes Metabild. Außerdem ist im TCG ab und an ein anderes Artwork vorhanden. Das beste Beispiel hier ist Nummer 41: Bagooska der schrecklich müde Tapir. In Japan ist er nämlich nicht schrecklich müde, sondern schrecklich betrunken.

Problematisch ist an der Bannliste vor allem, dass sie kein festes Datum hat. Man kann verstehen, dass Notfall – Bannlisten zwischendurch herausgebracht werden müssen. Aber, so wie aktuell, auf jede einzelne Bannliste warten zu müssen ohne Gewissheit darüber zu haben, wann sie kommt, ist einfach nicht gut. Außerdem ist es ein großes Problem, dass sich KONAMI kaum um die Meinung der Spielerschaft kümmert und mehr auf Geld als auf ihren Ruf aus ist. Das sorgt dafür, dass Decks, welche viel zu lange im Meta sind (*hust* Zoodiak) nicht rechtzeitig gehittet werden.

Qualifizieren tun sich für die nächste Liste vor allem SPIORAL und Trickstar, aber auch Pendelmagier könnten gehittet werden. SPIORAL ist momentan das dominanteste Deck, welches mit der letzten Bannliste schon einen Schlag gegen die Konsistenz bekommen hat. Dieser Schlag reichte aber nicht aus, um SPIORAL als Top-Deck vom Thron zu stoßen. Daher könnte das mit der nächsten Bannliste durchaus passieren. Trickstar könnte auch gehittet werden, da die Combo um Reinkarnationelke und Kauz & Schlossvogel den Gegner praktisch am Spielen hindert. Pendelmagier bekommt mit dem nächsten Hauptset Extreme Force ein neues Link-Monster, welches das Deck ordentlich verstärkt. Daher könnte es schon im Vorfeld einen leichteren Hit abbekommen.

Rückkehren tun Karten, die erstmal auf der Bannliste gelandet sind, eher selten. Meistens nur, wie schon gesagt, mit einem Errata. Wer möchte zum Beispiel Zoodiak zurückkommen sehen? Selbst im aktuellen Meta wäre das Deck auf voller Power auf einer Höhe mit SPIORAL. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Karten, die eigentlich von der Bannlist befreit werden können. Die meist Geforderste darunter ist wohl Elementar-HELD Stratos. Sein Effekt ist zwar gut, würde aber Helden nicht unbedingt im Meta relevant machen.

Sekundärmarkt. Damit ist der Markt gemeint, der nicht von KONAMI kontrolliert wird, sondern in der Regel von den Spielern selbst. Produkte auf diesem Markt sind schon einmal irgendwie gekauft worden. Daher interessiert es KONAMI schlichtweg nicht, was auf diesem Markt passiert. Im Gegensatz zur Meinung einiger Spieler, hat der Sekundärmarkt auch keinen Einfluss auf die Bannliste. Der Grund warum teure, aber starke Karten wie Ausgeglichener Zweikampf nicht auf der Bannliste landen ist der, dass die Sets, in denen sie vorkommen, noch immer verkauft werden. Entweder das oder es ist noch ein Reprint geplant, um noch mehr Geld aus bestimmten Sets herauszuholen.

Traditional Format ist ein Format, in denen es keine verbotenen Karten gibt. Alle Karten, die eigentlich Verboten sind, sind im Traditional Format nur limitiert. Es ist ein Format, das 2004 entstand, als die ersten Karten verbannt wurden. Spieler wollten weiter mit den eigentlich verbannten Karten spielen, daher wurde dieses Format eingeführt. Interessant zu wissen ist, dass es das Format im OCG nicht gibt. Selten wird aber ein regionales Turnier im Traditional Format organisiert, da zumeist im Advanced Format gespielt wird. Abgesehen davon, dass es dort keine verbotenen Karten gibt, sind beide aber identisch.

Unterschiede zwischen den Bannlisten im TCG und OCG sind teilweise gravierend. Zum Beispiel ist der Chaos-Imperatordrache – Gesandter des Endes im OCG gar nicht auf der Bannliste, während er bei uns seit seinem ersten Bann nicht von der Liste herunterkam. Auf der anderen Seite ist Dragonische Darstellung im OCG komplett verboten und hier nicht. Natürlich gibt es auch Gemeinsamkeiten. So sind zum Beispiel SPIORAL – Drohne und – Schnellreparatur auf beiden Bannlisten limitiert. Allerdings liegt das nicht an irgendwelchen Absprachen. TCG und OCG handeln größenteils unabhängig voneinander.

Voraussetzungen für eine Karte auf der Bannliste zu landen gibt es nicht direkt. Natürlich werden Karten, die einfach nicht gut sind, wahrscheinlich nicht auf der Liste landen. Es ist auch offensichtlich, dass Karten mit zu starken Effekten früher oder (eher..) später auf der Bannliste landen werden. Aber es gibt auch Karten, deren Effekte auf den ersten Blick nicht stark aussehen, in der richtigen Combo aber z.B. für unfaire Vorteile genutzt werden können. Auch hier ein Beispiel: Der Tyrann Neptun wurde Anfang 2017 verbannt, da er zusammen mit Lyrikliedervogel – Unabhängige Nachtigall zu einem Monster mit 5000 ATK, einem Schutz vor sämtlichen Effekten und einem Burn von 5000 ATK im eigenen Spielzug wurde. Einzeln schienen die Effekte als nicht so gut, was zusammen aber in einem bannwürdigen Monster endete.

Wünsche hat jeder für die Bannlisten. Meine persönlichen sind für den nächsten Bannhammer eine Limitierung von SPIORAL-Resort und/oder einen Bann von SPIROAL-Generalplan. Außerdem wäre ein Hit gegen Pendelmagier schön. Das wird zwar eher unwahrscheinlich sein, weil Extreme Force für Pendelmagier Spieler ein „Must-Have“ ist, aber hoffen werde ich trotzdem. Unwahrscheinlich ist es aber auch, denke ich, dass Trickstar Reinkarnationsnelke auf der kommenden Bannliste gehittet wird. Genauso wie Pendelmagier bekommt das Deck in Zukunft viel Support und würde es auf der Bannliste landen, wären die neuen Supportkarten nicht mehr interessant genug.

X-mal wird die Bannlist wohl noch kommen. So lange das Spiel existiert, wird es auch weiter Bannlisten geben. Einzig sollte sich KONAMI dazu entschließen das Spiel nicht mehr weiterzuführen, würden wir keine mehr bekommen. Allerdings denke ich, würde sich irgendjemand anderes mit der Aufgabe beauftragt sehen die Bannliste zu verwalten. Es würden dann wohl auch verschiedene Formate entstehen, wie sie in Magic the Gathering existieren. Aber bis es dazu kommt, wird es hoffentlich noch eine lange Zeit brauchen.

Youtuber sind ein wichtiger Teil der YuGiOh-Community. Sie geben Infos über Decklisten, neue Karten, Releasedaten von irgendwelchen Sets und und und. Darunter fallen natürlich auch Informationen zur Bannliste. Meist in Form von mehr oder minder übertriebenen Reaktions-Videos. Trotzdem ist es gut, schnell über die nächste Bannliste Bescheid zu wissen, denn manchmal tritt eine Bannliste nach nur wenigen Tagen oder gar sofort in Kraft. Dann müssen die gehitteten Karten in den Decks angepasst werden, weil sonst auf dem nächsten Turnier Probleme entstehen können.

Zum Ende bleibt eigentlich nur noch die Verabschiedung. Ich hoffe euch hat dieser Überblick zum Thema Bannliste geholfen. Lasst es mich doch einfach mal wissen!

Bis dahin~ Minimopp

Über Minimopp

Moin! Student aus Hamburg, 20 Jahre und seit 4 Jahren in YuGiOh unterwegs!

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