Die Mechaniken von Adventures in the Forgotten Realms

Das neueste, von Dungeons and Dragons inspirierte Set „Adventure in the Forgotten Realms“ bietet zwar nur drei neue Mechaniken, aber zumindest eine davon hat es richtig in sich. Dazu kommt eine Mechanik, die wir bisher nur in Un-Sets gesehen haben, und die auch eine Erwähnung verdient. Viel Spaß mit diesem ersten Blick auf das Set!

Classes

Die typischen Klassen aus D&D und anderen Rollenspielen sind tauchen in diesem Set auf. Mechanisch sind es Verzauberungen mit Level Up, wie man es aus dem ersten Zendikar kennen mag. Sie erlauben euch, über die Zeit mächtige Effekte aufzubauen. Für EDH sind solche etwas langsameren Effekte oft sehr gut geeignet, anderswo bin ich mir nicht so sicher, ob man die Manakosten stemmen möchte. Vielleicht ist das eine sehr persönliche Meinung, aber in meinen Augen sind diese Karten, die sich von selbst ständig verändern, ein ziemlich gelungener Aspekt des Spiels, sodass ich mich sehr auf Klassen freue!

Pack Tactics

Die wohl langweiligste Mechanik des Sets. Pack Tactics ist ein Trigger, der immer dann ausgelöst wird, wenn man mit ausreichend starken Kreaturen angreift. Die Farben, in welchen man das bisher sieht, passen perfekt: Aggro in Rot und Grün. Karten wie Minion of the Mighty sorgen allerdings dafür, dass man mit der an sich schlichten Mechanik einigen Spaß haben kann, während Karten wie Werewolf Pack Leader stark genug sind, um auch mal ein Turnier zu sehen. Nichts spannendes, aber eine solide neue Mechanik.

(Venture into) Dungeon

Dungeon Map (AFR)

Die Dungeons, das titelgebende Element von Dungeons and Dragons, werden auch hier repräsentiert, und das als eine Art Minigame. Immer, wenn ihr einen Dungeon durch einen Karteneffekt betreten dürft, könnt ihr auf einer von drei Dungeon-Karten entweder den obersten Raum betreten oder, wenn ihr das schon getan habt, einen Raum weitergehen. Die Effekte sind dabei so aufgebaut, dass sie euch im Regelfall ein bisschen nutzen (einzelne Tokens, Marken oder Scry), bis ihr am Ende einen Effekt bekommt, der wirklich etwas bringt. Dazu haben einige Karten Bonuseffekte, wenn ihr einen Dungeon erfolgreich zuende gebracht habt. Insgesamt ist die Mechanik ein wenig langsam, was sie für Control Decks zu prädestinieren scheint, andererseits wirkt gerade der Tomb of Annihilation Dungeon wie gemacht für Aggro. Die Frage ist hier glaube ich vor allem, ob es genügend gute Karten gibt, um ein Deck darum zu bauen. Ein erster Blick lässt ein solches Deck vor allem in Orzhov Farben, also Weiß und Schwarz verordnen. Sehr cooles Konzept, auf dem man in Zukunft, etwa mit neuen Dungeons oder einem zweiten Set mit der Mechanik aufbauen kann.

d20 – Würfel

Würfel und deren Abhängigkeit kennen wir sonst nur aus Un-Sets.
Eigentlich sollte ich das kritisieren: Eine Mechanik, die ihren Erfolg von externen Glücksfaktoren abhängig macht, passt in meinen Augen nicht ins Standard oder allgemein kompetitive Spiele. Man muss dem aber zugute halten, dass man hier bis auf sehr wenige Ausnahmen eine sehr zahme Herangehensweise gewählt hat: Ja, manchmal generiert man mit Glück ein kleines Token mehr und natürlich kann das mal den Unterschied zwischen Sieg oder Niederlage ausmachen, aber im Wesentlichen sind es kleine Boni, die nicht das Spiel entscheiden. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass der Ausgang von Turnieren jetzt regelmäßig vom Zufall und Würfelglück abhängt. In diesem Set, das sich ja ganz offenkundig an das wohl bekannteste Pen and Paper Rollenspiel anlehnt, dürfen Würfel wohl nicht fehlen, und die Umsetzung dieser an sich bedenklichen Mechanik wirkt doch sehr gelungen.

Das war’s dann auch mit den Mechaniken der neuesten Abenteuer. Dungeons, Würfel und auch die neuen Klassen sind wirklich kreative Mechaniken, von denen ich in normalen Sets allenfalls mal eine erwartet hätte. Pack Tactics ist unspektakulär, im Vergleich sogar richtig langweilig, aber das ist angesichts der anderen Mechaniken völlig okay und wurde immerhin gut umgesetzt. Ist das ein Grund, sich auf das Set zu freuen? Ich finde schon. Einen Blick auf die Karten werfen wir dann in der anstehenden Set-Review, bis dahin wünsche ich euch jedenfalls alles Gute und viel Spaß mit euren Lieblingsspielen!

Euer Berkut

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