Magic – Theros Beyond Death Set Review (Mehrfarbig und Farblos)

Willkommen zu den letzten Karten aus Theros – Beyond Death. Getreu dem Sprichwort „Last but not least“ erwarten euch diesmal Götter, Riesen, Planeswalker und ein Cerberus. Lasst euch daher die deutschen Theros Jenseits des Todes Displays und Theros Jenseits des Todes Booster und auch die englischen Theros Beyond Death Displays und Theros Beyond Death Booster aus unserem Shop nicht entgehen!

Dream Trawler

Anfangen tun wir allerdings etwas kleiner: Dream Trawler wirkt wie die klassische Limited Bomb, die aber im Constructed Schwierigkeiten haben wird: Sie funktioniert zwar recht gut in Azorius Control, aber auch in dem Deck kann ich mir gut vorstellen, dass sie schnell durch einen anderen Finisher abgelöst wird. Trotzdem eine solide Kreatur, die wir eine Weile im Standard sehen werden.

Staggering Insight

Curious Obsession war damals recht beliebt, aber leider gibt es keine Anreize, Azorius Tempo zu spielen. Im EDH gibt es aber sicherlich einige Decks, die den Effekt gerne nutzen, etwa Brago im Casual.

Ashiok, Nightmare Muse

Hmm, wer bereits sowas wie Sultai Control spielt, kann einen Planeswalker wie die neue Ashiok definitiv gebrauchen. Davon abgesehen dürfte sie auch in Esper Control eine gute Figur machen. Eine 2/3 als positive Fähigkeit ist auf jeden Fall solide, und ein besseres Recoil als -3 ist auch solide. Starker Planeswalker für Standard!

Atris, Oracle of Half-Truths

Interessantes Design: Am Ende dürfte man immer den besseren Stapel bekommen, da man bei einer schlechten offenen Karte den verdeckten Stapel wählt. So ist es letztendlich einfach eine 3/2 für vier Mana, die quasi zwei Karten zieht. Für Midrange, etwa in Sultai, aber auch für ein eventuelles Tempo Deck ist das sehr solide.

Devourer of Memory

Falls ihr damals in Ravnica ein Deck rund um Surveil gebaut habt, ist das hier wohl ein Alptraum für eure Gegner: Drei oder mehr unblockbare Schadenspunkte in jedem Zug sind damit sicherlich drin. Ich glaube aber nicht, dass diese Karte reicht, um das Deck wieder spielbar zu machen.

Kroxa, Titan of Death’s Hunger

Für zwei Mana erhält man hier entweder einen (wahrscheinlich) relevanten Discard oder drei Schaden ins gegnerische Gesicht und weniger relevanten Discard. Für Rakdos Aggro ist das mit Blick auf Mayhem Devil und Midnight Reaper definitiv spielbar, vor allem, wenn man im Lategame den gleichen Effekt mit einer sehr günstigen 6/6 bekommt. Starke Karte!

Allure of the Unknown

Fünf Mana für fünf Karten ist zwar günstig, aber kaum, wenn der Gegner die beste Karte darunter erhält. Davon abgesehen gibt es mit Ausnahme von Grixis ohnehin kein Deck, welches daran Interesse hätte. Das Design ist trotzdem cool.

Slaughter-Priest of Mogis

In Rakdos Aggro ist das oft eine 4/2 oder gar 6/2 für nur zwei Mana, was definitiv solide ist.

Klothys, God of Destiny

Entweder habe ich eine Anspielung verpasst oder der Name ist echt komisch gewählt. Davon abgesehen ist dieser Gott aber echt stark: Ein Lifeswing über vier Punkte in jedem Zug ist mehr als realisitisch und kann für sich alleine schon das Spiel gewinnen. Die nötige Hingabe für Klothys ist recht schwer zu erreichen, aber auch wenn er keine Kreatur ist, kann Klothys das Spiel maßgeblich beeinflussen. Der wohl stärkste Gott des Sets.

Gallia of the Endless Dance

Es gibt tatsächlich einige solide Satyre, aber Satyr Tribal ist trotzdem eher was für Casual. Gallia ist aber trotzdem für Aggro recht solide. Eine 2/2 mit Haste für zwei Mana ist in Ordnung, vor allem, wenn sie in jedem Zug eine Karte ziehen kann. Für Gruul Aggro kann man sie sicherlich austesten, alternativ ist sie auch für Duel Commander interessant.

Warden of the Chained

Gruul Aggro hat im Standard bereits den besseren Gruul Spellbreaker, und selbst der wird nicht immer im Playset gespielt.

Calix, Destiny’s Hand

Für das Thema Selesnya (vielleicht auch Bant) Constellation ist Calix sicherlich ein sehr guter Planeswalker, aber dafür muss das Thema auch insgesamt gut sein. Im Standard ist Calix nur so stark wie die mit ihm verbundene Strategie, im EDH ist er dagegen eine sehr starke Karte für Decks wie Estrid.

Bronzehide Lion

Fleecemane Lion ist zurück. Irgendwie zumindest. Wie damals bekommen wir eine stabile Kreatur mit einigen Vorteilen. Indestructible für zwei Mana erinnert an das gute alte Regenerieren und macht den Löwen im Standard wohl grundsätzlich spielbar. Die zweite Fähigkeit deutet Synergien mit Verzauberungen in Grün und Weiß an, etwa wenn man einen Setessan Champion verzaubert. Im Gegensatz zu anderen Karten, die für das Deck gemacht zu sein scheinen, ist Bronzehide Lion aber recht universell einsetzbar. Selesnya ist aktuell nicht wirklich bei den Aggro-Decks vertreten, aber das kann sich sehr schnell ändern.

Siona, Captain of the Pyleas

Endlich mal wieder eine richtige Amazone. Siona zeigt recht deutlich, in welche Richtung Selesnya mit Theros gehen soll, nämlich Verzauberungen, eventuell auch Auren. Bei sieben Karten sollte man einen Treffer landen, selbst wenn man nicht so viele Auren spielt. So bringt sie für drei Mana eine weitere Handkarte sowie ein Token mit, was definitiv ganz spielbar ist. Die Frage ist nur eben, ob Selesnya Verzauberungen als komplettes Deck funktionieren.

Athreos, Shroud-Veiled

Für mich ein klassischer Commander-Gott: Sechs Mana für eine Kreatur, die ein paar Züge braucht, um wirklich das Board zu beeinflussen ist im Standard kaum denkbar, im EDH dagegen wunderbar: Dort kann man sich Kreaturen für „nach einem Mass Removal“ sichern oder einfach die eigenen Kreaturen schützen. Das ganze ist zwar etwas langsam, aber im EDH verschmerzbar. Gute Karte für das beste Casual Format!

Kunoros, Hound of Athreos

Der Gott der Unterwelt hat auch direkt seinen Bello mitgebracht. Wie sein mythologisches Vorbild bewacht Kunoros die Welt der Toten und bringt dabei noch einen sehr guten Body mit. Durch letzteren ist er definitiv im Mainboard spielbar und schützt vor Flüchtlingen aus der Unterwelt und kleinen Katzen, die wiederkommen, wenn es Essen gibt. Er schaltet so die wohl beste Engine im aktuellen Standard aus. Starke Karte!

Rise to Glory

Fünf Mana für eine Wiederbelebung klingt nach Commander. Dort ist auch Eldrazi Conscription eine spielbare Karte, was zumindest im Casual für einigen Spaß sorgen dürfte.

Dalakos, Crafter of Wonders

Equipments sind aktuell kein Thema im Standard, auch wenn Embercleave eine Karte ist. Allgemein bewegt sich das Thema eher in anderen Farben, vor allem nicht in Blau. Der erste Effekt ist im EDH interessant, aber für Izzet gibt es massig Konkurrenz. Falls sich in den nächsten Sets ein Thema rund um Ausrüstungen herauskristallisiert, kann er wirklich stark werden, aber im Moment fehlt ihm ein Deck.

Mischivous Chimera

Brineborn Cutthroat wird gespielt, da könnte die Chimäre durchaus eine Chance haben. Izzet Counterburn (oder wie man das Deck auch nennen mag) ist nicht die beliebteste Strategie, bekommt aber immerhin ein nettes neues Spielzeug.

Polukranos, Unchained

Erstmal: Das Artworkt ist absolut episch. Es bleibt aber die Frage, wie stark Polukranos ist. Eine 6/6 für vier Mana ist stark, aber das aktuelle Golgari Deck rund um Nahrung spielt bereits Wicked Wolf. Der bringt zwar weit weniger Stats mit, passt aber durch seine zweite Fähigkeit viel besser in das Deck herein. Auch die Escape-Kosten von Polukranos sind mit sechs Karten und sechs Mana echt hoch, wenngleich man eine wirklich große Kreatur erhält. Dazu kommt als Konkurrenz auch noch Questing Beast. Polukranos ist stark, aber irgendwie glaube ich nicht, dass die legendäre Hydra sich gegen ihre Mitbewerber durchsetzen kann.

Acolyte of Affliction

Glowspore Shaman bietet besseres Setup für halbes Mana, Golgari Findbroker hat bessere Stats. Der Acolyte ist gut, aber die Konkurrenz ist deutlich besser.

Haktos the Unscarred

Haktos ist tatsächlich interessant. Sechs Stärke für vier Mana sind solide, vor allem, wenn sie jeden Zug nahezu unblockbar angreifen können. Er ist jedoch ähnlich wie das mutmaßliche Vorbild, True-Name Nemesis, anfällig für Spot Removal als Antwort auf den Trigger. Auch hat Boros gerade nicht die besten Karten im Standard.

Hero of the Nyxborn

Starke Karte für Heroic, aber im Gegensatz zum ersten Therosblock scheint das Thema insgesamt diesmal bei weitem nicht so stark zu sein. Wer allerdings Heroic im Casual oder etwa Pioneer spielen will, findet hier eine mehr als solide Karte für sein Deck.

Uro, Titan of Nature’s Wrath

Ein Explore für ein Mana mehr mit drei Lebenspunkten wirkt für sich genommen schon okay, auch wenn Growth Spiral den Job besser Macht. Das Potential im Lategame als große Kreatur, die ganz leicht an Primeval Titan erinnert, zurückzukommen, sollte Uro allerdings wenigstens im Standard spielbar machen.

Enigmatic Incarnation

Daraus könnte man direkt ein ganzes Deckthema bauen: Omen of the Sea ist etwa für sich genommen schon spielbar, und hiermit wird es direkt zu einer Kreatur für drei Mana. Auch Sagas wie etwa Medomai’s Prophecy bieten sich gut an, wenn man auf den letzten Teil verzichten kann. Wenn man die Simic-Farben verlässt, bieten sich auch noch Karten wie Disinformation Campaign oder Dovin’s Acuity an. Das ganze sorgt mindestens für eine interessante Strategie im Casual, vielleicht aber auch in ernsteren Spielen.

Eutropia the Twice-Favored

Das soll wohl eine Synergie zwischen Verzauberungen und Simic darstellen. Eutropia erfordert ein Verzauberungsdeck, welches trotzdem stark um Kreaturen arbeitet. Simic geht aktuell allerdings eher in Richtung Flash, und auch wenn die Incarnation und Eutropia solide Karten sind, erscheint mir der klassische Build zuverlässiger. Trotzdem gute Karte für’s Casual.

Nyx Lotus

Nykthos als Manaartefakt klingt mal wieder stark nach EDH. Im Standard erfordert der Lotus bereits ein beträchtliches Board, um wirklich viel Mana zu generieren, was nicht allzu gut zum Ramp-Thema passen dürfte. Im nächsten Set kommen allerdings wahrscheinlich recht große Kreaturen, eventuell wird der Lotus dann in einem monogrünen Deck spielbar. Bis dahin ist er allerdings ein hervorragendes Manaartefakt in monogrünen EDH Decks.

Shadowspear

Bonds of Mortality wird jetzt wohl spielbar. Der Schattenspeer (als legendäres Artefakt hätte er echt einen Artikel im Namen haben sollen) wird bereits im Standard und Pioneer gespielt, dort aber meistens nur einmal. Er ist definitiv eine solide Option, vor allem auch im EDH, wird aber erst wirklich relevant werden, falls es ein richtiges Artefakt- oder Ausrüstungsthema im Standard gibt.

Mirror Shield

Hexproof ist im EDH immer gerne gesehen, falls man dort also ohnehin schon Swiftfoot Boots und ähnliches spielt, ist der Shield gerne gesehen. Ansonsten bietet die Karte eher tollen Flavour mit einer Anspielung auf die Sage von Perseus.

Soul-Guide Lantern

Solider Friedhofshate. Gute Karte für Sideboards, je nachdem wie relevant friedhofsbasierte Decks sind.

Altar of the Pantheon

Guter Manarock für Devotion-Decks im EDH, aber zu langsam für alles andere.

Scry-Tempel (Temple of Enlightenment, Deceit, Malice, Abandon und Plenty)

   Shocklands sind definitiv die besten Länder im Standard, aber man wird auch diese etwas schwächeren Länder mal sehen.

Labyrinth of Skophos

Es ist natürlich kein Maze of Ith, aber immerhin generiert es Mana. Fünf Mana, um eine Kreatur (im Regelfall einen Angreifer) aus dem Kampf zu nehmen ist zwar viel, aber Control kann sich das vielleicht leisten. Solange die Manabase im Standard durch Shocklands so gut ist, wird man das Labyrinth bestimmt mal sehen.

Field of Ruin

Controldecks nutzen den Effekt immer gerne gegen landbasierte Combos und ähnliches. Starker Reprint!

So, das war’s mit Theros Beyond Death. Insgesamt wirkt das Set echt cool. Escape ist eine interessante neue Variante von Flashback und Co. und bietet durch ihre Wiederholbarkeit zumindest einiges an Potential. Constellation ist zwar als Mechanik grundsätzlich langweilig, spielerisch aber interessant, da Verzauberungen ein eher wenig genutzter Kartentyp sind. Devotion stärkt Decks mit weniger Farben, was zumeist für Budget-Spieler spannend ist. Ich persönlich hätte mir mehr Karten mit der Mechanik gewünscht, aber immerhin Monoschwarz ist wieder gut dabei.

Im Übrigen sind die Artworks diesmal wieder erwähnenswert. Es gibt zwar Kandidaten wie Dryad of the Ilysian Grove, die mich in meine schlimmsten Alpträume verfolgen, aber insgesamt wirkt es doch sehr stimmig: Die Cycle rund um die Götter (also die Götter selbst, ihre Interventionen und Omen) sind eindeutig als solche zu erkennen und repräsentieren zugleich ihre Farben und Gottheiten. Außerdem zeigen die Artworks wunderbar die sprichwörtliche Größe der Götter: Die Sptze von Heliods Speer ist in seinem Artwork größer als ein Baum und in ihrem Omen halten die Götter ganze Areale in ihren Händen. Im Vergleich zu den Göttern von Amonkhet bzw. ihren Zombie-Versionen aus War of the Spark, welche eher wie übergroße Geister oder Elementare wirken, erscheint mir das wie ein Fortschritt.

Auch die Sagas bieten mal wieder durch ihr vertikales Format besondere Designmöglichkeiten, diesmal im Stil griechisch angehauchter Malereien wie Medomai’s Prophecy, The Akroan War oder The First Iroan Games. Dazu wurden auch andere Kunstformen eingearbeitet, wie etwa Statuen (The Birth of Meletis), Mosaike (Elspeth Conquers Death) oder gar Kartografie (Kiora Bests the Sea God). Im Übrigen bieten sie auch eine tolle Möglichkeit, die Geschichte oder auch die Vergangenheit einer Welt in Spielmechaniken zu erzählen, was mit herkömmlichen Kartentypen weit schwerer erscheint. In Anbetracht der mechanischen Freiheit und künstlerischen Innovation bei den Sagen hoffe ich sehr, dass wir sie häufiger oder sogar in jedem Set sehen.

Dazu kommen die auf Theros üblichen Verzauberungskreaturen. Sie spiegeln oft den Sternenhimmel von Nyx in ihren Artworks wider, was etwa beim Dreamstalker Manticore gut zu erkennen ist. Nach meiner Einschätzung wirkt das auf die Künstler eher einschränkend und kann die Farbkomposition eines Artworks stören, aber es bietet einen schönen visuellen Indikator für den Kartentyp und passt auf Karten wie Stinging Lionfish einfach perfekt.

Eine Erwähnung haben noch die neuen Standardländer verdient. Wizards geht all-in mit Fullart-Ländern und ich persönlich liebe es. Natürlich passt die neue Art von Artwork nur sehr begrenzt zum Konzept von „Ländern“, aber spätestens seit Ravnica wissen wir, dass WotC eine sehr liberale Sicht zur Frage hat, was alles eine Insel oder ein Sumpf sein kann. Die neuen Länder sind sicherlich nicht für jeden, für manche aber ein echtes Highlight und das ist mir weit mehr Wert als die nächsten mehr oder weniger generischen Fantasy-Landschaften, diesmal mit griechischem Stil.

So, das war’s mit dieser Set Review. Ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Einschätzung der Karten etwas weiterhelfen. Viel Spaß mit Theros Beyond Death!

Euer Berkut

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