Yugioh – Ein despianisches Auf und Ab

Despia ist ein Deck, das uns seit geraumer Zeit mal mehr und mal weniger in Schach hält. Im April kam das Structure Deck: Albaz Strike auf den Markt und hat einen immensen Hype ausgelöst, der vor allem der Fusionszauberkarte Markierte Fusion und den neuen Fusionsmonstern zuzuschreiben ist.

So schnell wie es aufgetaucht ist, ist Despia aber auch wieder aus dem kompetitiven Bereich verschwunden. Das Deck hat den Sommer über etwas in der Versenkung geschlummert, toppte hin und wieder und konnte sich auch auf den Nationals in Europa das ein oder andere Mal durchsetzen. So wirklich gerecht wurde das Deck seinem anfänglichen Hype nach meinem Empfinden aber nie.

Was ist Despia?

Die Anfänge des Despia-Decks liegen schon einige Jahre zurück. 2020 erschien in Rise of the Duelist die Secret Rare Gefallener von Albaz. Dabei handelt es sich um ein Effektmonster, das bei Beschwörung eine Fusionsbeschwörung durchführen kann und dabei neben sich selbst auch gegnerische Monster verwenden kann. Eine Superpolymerisation in Monstergestalt quasi. Das Problem war nur, dass es kaum valide Targets für diesen Effekt gab: Themenintern konntet ihr mit ihm nur Titaniklad der Aschendrache beschwören, der neben Gefallener von Albaz ein Monster mit 2500 oder mehr ATK benötigt. Davon abgesehen konntet ihr natürlich auch auf generische Targets zugreifen: Als FINSTERNIS-Monster sind mit dem Gefallenen von Albaz auch Hungergift-Fusionsdrache oder Raubpflanze Drachostapelia denkbar, sofern der Gegner die benötigten Materialien mitliefert. Wirklich konstant war das aber nicht.

2021 kam schließlich Hilfe. Dawn of Majesty brachte den Despia-Archetypen ins TCG und mit ihm eine Reihe von Monstern, die wunderbar mit dem Gefallenen von Albaz harmonieren, denn auch Despia setzt auf Fusionen.

Wirklich ernsthaft spielbar wird das Thema aber erst durch das Structure Deck: Albaz Strike im Frühling 2022.

Heute, bald ein dreiviertel Jahr später, gelangt das Deck, das trotz der Unverzichtbarkeit des Gefallenen von Albaz sich namentlich als Despia durchgesetzt hat, zu neuer Attraktivität. Das hat vor allem zwei Gründe:

Despia war lange ein teures Deck. Aluber der Narr von Despia ging zu seinen Hochzeiten für bis zu 100 Euro pro Kopie über den Ladentisch – und ihr braucht drei davon. Das hatte sich mit Ghosts from the Past: The 2nd Haunting erledigt, denn da bekam der Hauptsucher des Themas einen erschwinglichen Reprint in Ultra Rare. Die Konsequenz war, dass die anderen Karten im Preis massiv stiegen und ihr für Masquerade der flammende Drache, Despianischer Quaeritis, Auslöschungsinformant oder die Patchwork-Engine tief in die Tasche greifen musstet. Wächter-Schimäre mit ihren 50 Euro tat ihr Übriges, zumal sie in den ersten Despia-Builds zweimal gespielt wurde.

Erlösung brachte die Tin of the Pharaoh‘s Gods, die seit Ende September im Handel ist. Hier bekamen alle relevanten Karten des Themas einen Reprint, sodass die wirklich großen Investitionen nun wirklich überschaubar waren.

Aktuell könnt ihr das Despia-Deck für unter 100 Euro spielen, wenn ihr auf Wächter-Schimäre verzichtet und kleinere Abstriche in Kauf nehmt.

Der zweite Grund, warum Despia wieder attraktiver ist, findet sich im neuen Boosterset Darkwing Blast und trägt den sehr unglücklich übersetzten Namen Abgeheuerlich. Bevor ich euch den aber genauer vorstelle, möchte ich euch einen Build zeigen, wie das Despia-Deck zum jetzigen Zeitpunkt aussehen kann. Noch nicht berücksichtigt ist dabei weiterer Support, der in Photon Hypernova zu uns kommen wird.

Das Deck

Der heutige Build ist recht konservativ, was bedeutet, dass er dem aktuellen Standard folgt und sich – bis auf wenige Ausnahmen vielleicht – an derzeit gängigen Ratios orientiert.

MonsterZauberFallenExtra Deck

3 Aluber der Narr von Despia
2 Despianische Tragödie
1 Ad Libitum von Despia
1 Dramaturg von Despia
2 Gefallener von Albaz
1 Flammende Cartesia, die Tugendhafte
2 Der Abgeheuerliche Lubellion
3 Abgeheuerlicher Magnamhut
1 Abgeheuerlicher Druiswurm
1 Abgeheuerlicher Saronir
2 Kettenkobold
1 Sta-Brigade Mercourier

3 Markierte Fusion
3 Markierten-Eröffnung
2 Rot markiert
2 Verlockung der Finsternis
2 Polymerisation
2 Schreckenspelz-Patchwork
2 Superpolymerisation
1 Harpyien-Flederwisch
1 Instantfusion
1 Vom Grab gerufen
1 Törichtes Begräbnis
1 Markierter Wiedergewinn

1 Markiertes Ungeheuer
1 Markierte Verbannung

2 Spiegeljade der Eisklingen-Drache
1 Lubellion der sengende Drache
2 Albion der markierte Drache
1 Brigrand der Ruhmdrache
1 Alba-Lenatus der Abgrunddrache
1 Despianischer Quaeritis
2 Masquerade der Flammende Drache
1 Despianischer Proskenion
1 Wächter-Schimäre
1 Hungergift-Fusionsdrache
1 Raubpflanze Drachostapelia
1 Millenniumäugiges Opfer

Eine abgeheuerliche Bedrohung

Auf die zentralen Karten des Despia-Themas bin ich bereits vor längerer Zeit in meinem Review über Dawn of Majesty eingegangen und auch den Support aus dem erwähnten Structure Deck habe ich bereits ausführlicher unter die Lupe genommen. Stattdessen möchte ich hier nun vor allem den neuen Support thematisieren und zuvor auf das Abgeheuerlich-Thema eingehen, denn letztendlich ist es das, was das Deck am Leben erhält.

Der abgeheuerliche Lubellion

Auf die Effekte der einzelnen Monster bin ich bereits in meinem Review zu Darkwing Blast eingegangen, stattdessen möchte ich hier erklären, warum ich mich gerade für diese Ratios entschieden habe.

Der abgeheuerliche Lubellion kann, wenn ihr ihn auf der Hand habt, als Searcher fungieren und euch Zugriff auf die wichtigsten Abgeheuerlich-Karten gewähren. Insofern gibt es durchaus Argumente, ihn dreimal zu spielen. Ich selbst beschränke ihn dennoch auf zwei Exemplare, weil er auf der Starthand zwar gut kommt, im späteren Verlauf eines Duells aber nicht mehr so hilfreich ist. Gleichzeitig könnt ihr ihn problemlos mit Abgeheuerlicher Saronir oder Markierte Fusion millen und dann vom Friedhof beschwören. So erhaltet ihr Zugriff auf Markiertes Ungeheuer und darum geht es schließlich. Wenn Der abgeheuerliche Lubellion irgendwann im Preis fällt, werde ich eine dritte Kopie erwägen, zum jetzigen Zeitpunkt halte ich ihn einfach für zu teuer für das, was er tut.

Abgeheuerlicher Magnamhut

Magnamhut hingegen ist dreimal zu empfehlen, auch wenn der Preis für eine Super Rare einfach absurd ist. Diese Karte ist aber einfach auch allzu gut: Mit ihr sucht ihr euch erstens bei Beschwörung während der End Phase ein Drache-Monster, was hier entweder Gefallener von Albaz sein kann, üblicherweise aber Abgeheuerlicher Druiswurm ist. Zweitens ist er eine wunderbare Disruption, um im gegnerischen Zug entweder Monster von dessen Friedhof zu verbannen oder auch die eigene Despianische Tragödie zu verbannen, um deren eigenen Sucheffekt auszulösen. Und drittens erhaltet ihr mit Magnamhut ein starkes Monster auf dem Feld, das nach Aktivierung des Effekts aber effektlos ist und so wunderbar für Lubellion geopfert werden kann.

Abgeheuerlicher Druiswurm und  Abgeheuerlicher Saronir

Druiswurm spiele ich aus Platzgründen nur einmal, es gäbe aber genügend Argumente, ihn auch zweimal zu spielen. Wenn ihr ihn zum Beispiel mit Markiertes Ungeheuer auf den Friedhof befördert, könnt ihr gleich zwei gegnerische Karten zerstören: Eine durch den Effekt von Markiertes Ungeheuer, eine durch Druiswurm.

Saronir genügt in Despia auch einmal. Ihr könnt ihn mit Markierte Fusion direkt auf den Friedhof legen, um seinen Effekt zu triggern und dann entweder Der abgeheuerliche Lubellion millen oder Markierten-Eröffnung, um eure Fusionsmonster zu schützen.

Markierter Wiedergewinn und Markiertes Ungeheuer

Dem Namen nach sind die beiden Karten dem Markiert-Thema zuzuordnen, eigentlich funktionieren sie aber vor allem in Kombination mit den Abgeheuerlich-Drachen gut.

Markierter Wiedergewinn lässt euch ein Monster, das verbannt wird, unters Deck legen und dann eine Karte ziehen. Wenn ihr nun mit Abgeheuerlicher Magnamhut Despianische Tragödie oder Sta-Brigade Mercourier verbannt, triggert deren Sucheffekt, ihr dürft durch die Permanente Zauberkarte eine Karte ziehen und in der End Phase aktiviert sich dann auch noch Magnamhuts Effekt. Es ist, wie es immer war: Despia ist ein Deck an unerschöpflichen Ressourcen.

Üblicherweise einmal wird Markiertes Ungeheuer gespielt. Diese permanente Falle ist mit Der abgeheuerliche Lubellion suchbar und kann sogar direkt aktiviert werden. Mit ihr könnt ihr gegnerische Karten zerstören und Markierten Wiedergewinn vom Friedhof zurückholen. Beide Karten sind mehr als erschwinglich und sollten unbedingt im modernen Despia-Deck enthalten sein.

Die Patchwork-Engine

Eigentlich hatte ich erst nicht vor, in dieser Version die Patchwork-Engine zu spielen. Als dann aber der Reprint in Battles of Legend: Crystal Revenge angekündigt wurde, konnte ich nicht anders und im Nachhinein hat sich das als die richtige Entscheidung erwiesen:

Zum einen müsst ihr in diesem Deck relativ viele Handkarten auf den Friedhof legen. Das geschieht in den meisten Fällen für Kosten, sodass der Effekt von Despianische Tragödie nicht aktiviert wird, daher braucht ihr andere Handkarten, die sich zum Abwerfen eignen. Kettenkobold ist da die richtige Wahl und verschafft euch immensen Handvorteil. Gleichzeitig ist Kettenkobold im Friedhof absolut nutzlos, sodass ihr ihn ruhigen Gewissens für eure Abgeheuerlich-Drachen verbannen könnt. Karten wie Despianische Tragödie braucht ihr gegebenenfalls im Friedhof für Markierte Verbannung oder Rot markiert.

Außerdem hilf euch eine Polymerisation im Friedhof bei Wächter-Schimäre, die dann nicht als Ziel von Karteneffekten gewählt werden kann. Aus Platzgründen spiele ich sowohl Schreckenspelz-Patchwork als auch Kettenkobold und Polymerisation zweimal.

Instantfusion und Millenniumäugiges Opfer

Ein großes Problem des Decks sind Handtraps. Besonders Aschenblüte & Freudiger Frühling ist bitter, wenn sie eure Markierte Fusion annulliert, aber auch eine Effektverschleierin auf Lubellion der sengende Drache ist eine ganz unschöne Geschichte, zumal ich Lubellion nur einmal spiele und daher darauf angewiesen bin, ihn ins Extra Deck zurückmischen zu können.

Die Lösung heißt hier Instantfusion. Mit ihr beschwört ihr Millenniumäugiges Opfer, das dank Magnificent Mavens nichts mehr kostet und seit dann vor Monstereffekten des Gegners geschützt. Wenn ihr zudem Markierten-Eröffnung im Friedhof habt, könnt ihr das Opfer noch einen Spielzug länger behalten und seinen Annullierungseffekt auch im gegnerischen Spielzug noch einmal nutzen. Das ist nicht schlecht, denn generell fehlt es dem Deck an potenten Annullierungseffekten.

Bisher erfüllte diesen Job immer Auslöschungsinformant, der seit seinem Release in der 2021er Tin of Ancient Battles im April erstmals wirklich sein Format gefunden zu haben schien. Mit Auslöschungsinformant könnt ihr zwar zusätzlich auch Zauber- und Falleneffekte annullieren, aber die Schnellzauberkarte braucht immensen Platz im Deck, da ihr die zu annullierende Karte selbst spielen müsst.

Platz ist aber im Despia-Deck eine knappe Ressource, daher seid ihr mit Instantfusion und Millenniumäugigen Opfer besser unterwegs.

Brigrand der Ruhmdrache

Wenn der neue Support in Photon Hypernova erscheint, werde ich wohl nicht umhinkommen und Brigrand der Ruhmdrache aus dem Extra Deck streichen müssen. Insgesamt finde ich diese Karte aber unterschätzt, denn er kann euch während der End Phase des Spielzugs, in dem er auf den Friedhof gelegt wurde, einen Gefallenen von Albaz spezialbeschwören. Den könnt ihr dann natürlich für eine Fusion nutzen und so während der gegnerischen End Phase diesen Board ausdünnen, indem ihr einfach seine Monster mitfusioniert. Das ein oder andere Mal hat sich diese Möglichkeit bewährt, da ihr so starke gegnerische Extra Deck Monster einfach wegfusioniert und so problemlos Spiegeljade der Eisklingen Drache beschwören könnt. 

Brigrand wird selbst also nur in absoluten Ausnahmen das Licht des Spielfelds erblicken, ist aber ein wunderbares Ziel für den Effekt von Spiegeljade der Eisklingendrache, der, um zu verbannen, bekanntlich ein entsprechendes Fusionsmonster auf den Friedhof legen muss. Je nach Gusto könnt ihr aber natürlich auch Titaniklad der Aschendrache spielen, der tut im Wesentlichen dasselbe.

Den Gegner nicht mitspielen lassen

In diesem Deck habt ihr die Möglichkeit, ganz alleine Yu-Gi-Oh! zu spielen. Ich bin davon kein Fan, daher finden sich die entsprechenden Karten in meinem Build nicht. Wer das Deck aber kompetitiv auf Turnieren spielen möchte, der sollte wohl auf die entsprechende Combo zurückgreifen:

Als erstes benötigt ihr die Fallenkarte Markierte Austreibung. Die ist zum Glück suchbar mit Aluber der Narr von Despia. Aber damit noch nicht genug, denn ihr braucht für die Aktivierung der Falle ein Fusionsmonster, das ihr als Tribut anbieten könnt. Dadurch könnt ihr zwei Monster vom Friedhof beschwören, eins auf die gegnerische und eines auf die eigene Spielfeldseite. Wenn das dargebotene Opfer jedoch ein Fusionsmonster ist, das Gefallener von Albaz als Material listet, könnt ihr beide Monster auf eure Spielfeldseite beschwören – das ist aber nur bedingt nützlich.

Mit Markierte Austreibung könnt ihr unter anderem Artefakt Sense spezialbeschwören und den Gegner so am Beschwören vom Extra Deck hindern – in diesem Fall ist es hilfreich, wenn ihr beide Monster auf eurer Spielfeldseite beschwören könnt, das geht aber auch anders:

Ras Schüler zum Beispiel wollt ihr auf die gegnerische Spielfeldseite beschwören. Solange er auf dem Spielfeld des Gegners liegt, kann er keine Monster als Spezialbeschwörung beschwören, außer durch den Effekt von Ras Schüler – euer Gegner ist also quasi handlungsunfähig.

Ähnlich sieht es mit Ido die höchste magische Kraft aus. Die Karte hatte bisher nur einen Print in Crimson Crisis. Da war sie eine Secret Rare und das Set ist 13 Jahre alt, ihr könnt euch also vorstellen, dass Ido entsprechend teuer ist. Dabei ist Ido sogar noch ein Quäntchen besser als Ras Schüler, denn wenn ihr ihn auf die gegnerische Spielfeldseite beschwört, kann dieser keine Monster mehr beschwören, auch nicht als Normalbeschwörung. Angesichts dessen, dass euch Ido die höchste magische Kraft ca. 30 Euro kostet und ihr Ras Schüler bereits für wenige Cent aus dem Structure Deck: Obelisk the Tormentor bekommt, rate ich zu Ras Schüler. Der Effekt ist marginal schlechter, aber ihr kommt preislich deutlich besser weg.

Artefakt Sense und Ras Schüler bekommt ihr übrigens via Markierte Fusion in den Friedhof, wenn ihr damit Albion der Markierte Drache beschwört. Als FINSTERNIS-Monster befördert ihr Ido die höchste magische Kraft durch die Fusionsbeschwörung von Lubellion der sengende Drache in den Friedhof. Die Combo ist also recht konstant und kann den Gegner für eine Runde problemlos ausbooten.

Ausblick

Anfang Februar erscheint Photon Hypernova, das die Meta ordentlich durchmischen und Kashtira als eigenständiges Deck in den kompetitiven Bereich katapultieren wird. Mit an Bord ist aber auch weiterer Support für Despia und Abgeheuerlich, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Die Namen sind dabei am OCG orientiert, inoffiziell und bisher auch nur auf Englisch verfügbar.

Bystial Baldrake

Die Bystials bekommen weiteren Support! Bystial Baldrake wird genauso beschworen wie die anderen Abgeheuerlich-Monster, ist aber auf dem Feld gefährlicher als etwa ein Magnamhut oder ein Saronir. Wenn euer Gegner ein Extra Deck- oder ein Ritualmonster beschwört, könnt ihr ein anderes LICHT- oder FINSTERNIS-Monster tributieren und das besagte gegnerische Monster dann verbannen.

Branded Inevitable

Bisher wird mit dem Effekt von Der abgeheuerliche Lubellion vor allem Markiertes Ungeheuer gesucht, selten vielleicht auch Markierter Wiedergewinn oder Markierter Verlust. Wirklich Auswahl ist das nicht, schön also, dass das Deck eine weitere Permanente Fallenkarte bekommt, die ihr mit Lubellion direkt vom Deck aktivieren könnt.

Wenn eines eurer Abgeheuerlich-Monster als Ziel eines Effekts gewählt wird oder der Gegner auf einen eurer Abgeheuerlich-Monstereffekte mit einem eigenen Effekt reagiert, könnt ihr ein Monster mit der Eigenschaft LICHT oder FINSTERNIS vom Friedhof (sprich: auch dem gegnerischen) verbannen und dann den besagten Effekt annullieren.

Da dem Despia-Deck generell Annullierungseffekte fehlen, ist es schön, dass mit der neuen Falle da etwas nachgebessert wird. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie relevant Branded Inevitable letztendlich dann doch wird, denn es gibt vermutlich andere, attraktivere Ziele, die der Gegner lieber anwählt als einen Abgeheuerlichen Magnamhut, der seinen Effekt bereits genutzt hat.

Lindwurm the Gunhammer Dragon

Auch Gefallener von Albaz bekommt eine neue Fusion spendiert und der hat es in sich:

Lindwurm the Gunhammer Dragon kann den Effekt eines gegnerischen Extra Deck Monsters annullieren und anschließend ein Monster auf dem Feld auf die Hand zurückgeben. Wenn sich diese Karte jedoch im Friedhof befindet, könnt ihr im gegnerischen Spielzug einen Gefallenen von Albaz vom Friedhof verbannen und diese Karte spezialbeschwören – oder andersrum. Gemeinsam mit Markierter Wiedergewinn habt ihr hier nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Da der Lindwurm aber ein Ungeheuer, ein Geflügeltes Ungeheuer oder einen Ungeheuer-Krieger als Material benötigt, wird es spannend zu sehen, welche Monster sich hier – neben Sta-Brigade Mercourier – anbieten und wie sich die Builds des Despia-Albaz-Decks künftig wandeln. Andererseits: Mercourier mit Markierte Fusion in den Friedhof zu befördern und dann von dort zu verbannen, um ein Abgeheuerlich-Monster zu beschwören und mit Mercouriers Effekt dann Flammende Cartesia, die Tugendhafte zu suchen, ist schon eine schöne Sache – zumal die Cartesia auch an Relevanz gewinnt:

Grand-Guignol the Finale Dragon

Flammende Cartesia, die Tugendhafte ist jetzt schon ein wichtiger Support für das Deck. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass sich Gefallener von Albaz zu selten tatsächlich im Friedhof befindet, um Cartesias Effekt voll ausschöpfen zu können. Meistens mischt ihr Albaz durch Lubellion ins Deck zurück oder verbannt ihn durch Albion, im Friedhof befindet er sich aber eher selten. Das wird zu berücksichtigen sein, wenn Grand-Guignol die Bühne betritt, denn er benötigt Cartesia und ein LICHT- oder FINSTERNIS-Monster als Material. Durch den Effekt von Flammende Cartesia ist die Fusionsbeschwörung ein Kinderspiel, das Monster, das entsteht, ist hingegen nur etwas für die Großen:

Bei Fusionsbeschwörung könnt ihr ein Monster vom Deck oder Extra Deck auf den Friedhof legen, das mindestens Stufe 6 hat und LICHT oder FINSTERNIS ist. Die Möglichkeiten sind hier mannigfaltig: Ihr könnt Der abgeheuerliche Lubellion oder Abgeheuerlicher Saronir wählen, oder ihr geht im Extra Deck auf Monster, die im Friedhof ihren Effekt aktivieren können wie Albion der markierte Drache, Brigrand der Ruhmdrache oder Alba-Lenatus der Abgrunddrache.

Wenn der Gegner ein Monster durch einen Monstereffekt spezialbeschwört, könnt ihr Grand-Guignol vom Feld oder Friedhof verbannen und dann ein Despia-Monster vom Extra Deck beschwören – oder ein Dogmatika-Monster vom Main Deck, aber da werdet ihr kaum eines spielen und daher eher auf Quaeritis oder Proskenion gehen.

Wenn ihr Despia spielen wollt, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Die Abgeheuerlich-Karten fallen nach der YCS Dortmund im Preis, Despia selbst kostet durch die Reprints in der 2022er Tin of the Pharaoh‘s Gods nichts mehr und Flammende Cartesia, die Tugendhafte ist aktuell auch noch bezahlbar, was sich aber ändern dürfte, wenn im Februar der neue Support erscheint und Cartesia ihr eigenes Fusionsmonster bekommt. Also: zuschlagen und Spaß haben!

Habt ihr auch ein Despia Deck? Schreibt es uns gern in die Kommentare!

Euer

Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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