Magic – War of the Spark / Krieg der Funken Set Review (Allied Colours)

In Anbetracht der Vielzahl an mehrfarbigen Magic Karten wird die Review von War of the Spark (Krieg der Funken) dazu auf zwei Teile aufgeteilt. Wir beginnen mit den Freundfarben, also Azorius, Dimir, Rakdos, Gruul und Selesnya.

Azorius

Dovin, Hand of Control

Zugegeben, ich mag den Namen, aber seine Fähigkeiten scheinen irgendwie nicht zueinander zu passen: Die Passive ist ziemlich nützlich gegen Control, während die -1 eher Midrange oder Aggro ausbremsen will. Im Standard behindert ihn das deutlich, da keiner der Modi für sich genommen ausreicht. Wirklich nützlich ist er dagegen im EDH, wo beide Fähigkeiten gegen verschiedene Spieler helfen können.

Teferi, Time Raveler

Alleine die Passive macht den neuen Teferi zu einem absoluten Albtraum für Control. Die +1 ist dagegen nur in sehr speziellen Decks nützlich und gerade Control hat diesen Effekt nicht wirklich nötig. Die -3 ist dagegen wieder richtig gut und bietet soliden Tempovorteil gegen verschiedenste Decks. Teferi überzeugt als Planeswalker also weiterhin!

Time Wipe

Ein Boardwipe für fünf Mana ist bekanntlich schwierig, vor allem wenn man auf Kaya’s Wrath zurückgreifen kann. Eine eigene Kreatur zu retten, ist zwar nett, um etwa einen Augur of Bolas erneut nutzen zu können, trotzdem stört der Unterschied zum Wrath schon sehr. Im EDH stört das weniger, und da wird man den Wipe sicher öfter sehen.

Dovin’s Veto

Zurecht eine der gehyptesten Karten des Sets. Das Veto bietet Control gerade im Modern eine hervorragende Option für’s Mirror Match, die auch gegen andere Decks durch ihre mit Negate vergleichbare Effizienz vollkommen mithalten kann. Mindestens im Sideboard werden wir das Veto also häufig sehen, aber auch ein oder zwei Plätze im Main Deck scheinen sicher. Im Standard ist Control zwar nicht so stark aufgestellt, aber auch dort wird man das Veto anstelle von Negate sehen.

Elite Guardmage

Das Gesamtpaket macht hier einen sehr netten Eindruck, aber aktuell sehe ich kein Deck, das den Guardmage spielen will. In Esper Control kann man ihn vielleicht mal ausprobieren, aber er wirkt doch deutlich schlechter als Augur of Bolas, so dass er höchstens ein Kandidat für’s Sideboard ist.

Dimir

Ashiok, Dream Render

Der geschlechtslose Albtraum kehrt zurück und bringt direkt zwei Fähigkeiten mit, die in verschiedenen Sideboards helfen: Die Passive schaltet etwa Fetchlands ab und stört diverse Decks in verschiedenen Formaten, während die -1 wunderbaren Graveyard Hate liefert. Für letzteres gibt es zwar bessere Optionen, die Kombination aus zwei relevanten Sideboard-Fähigkeiten macht Ashiok aber zu einem heißen Kandidaten für verschiedene Formate.

Tezzeret, Master of the Bridge

Ich mag keine allzu guten Buy-a-Box Promos und Tezzeret ist eine davon. Aktuell sehe ich zwar im Standard keine wirklich guten Artefakte und für Modern ist er zu teuer, aber im EDH wird er einige Decks finden: Artefakte sind dort omnipräsent, und bis man bei sechs Mana ist, kontrolliert man locker mal drei. Wenn dann alle weiteren Artefakte, und vor allem Planeswalker, drei Mana weniger kosten, kann das schnell das Spiel beenden. Insgesamt also guter Walker für EDH mit viel Potential für zukünftige Standard-Formate.

Enter the God-Eternals

Fünf Mana für eine 4/4, vier Leben und ein Removal (Mill kann man wohl ignorieren)? Klingt wahnsinnig effizient, besonders gegen die Drakes von Izzet Aggro. Zu bedenken ist jedoch, dass Exil-Removal im Moment sehr wichtig im Standard ist, und gerade das bietet der göttliche Auftritt nicht.

Soul Diviner

Die Stats sind okay und die Fähigkeit hilft richtig: Planeswalker dürften im Standard deutlich an Relevanz gewinnen, und der Diviner sorgt in diesen Decks für konstanten Kartenvorteil ohne echte Kosten. Auch als Angreifer oder Blocker macht er notfalls keine schlechte Figur. Zu beachten ist außerdem, dass er auch die Marken von Amass-Tokens oder in Sultai von einer Hydroid Krasis nutzen kann. Gute Karte!

Gleaming Overseer

Wie gesagt, ich bin kein Freund von Amass, aber Schutz und Evasion machen die riesigen Tokens deutlich besser, so dass der Overseer mindestens für „Amass-Tribal“ sehr wichtig ist. Im EDH verträgt er sich übrigens exzellent mit dem Scarab God.

Tyrant’s Scorn

Grundsätzlich eine grundsolide Karte, aber die Konkurrenz ist groß: Cast Down trifft fast alle aktuellen Gefahren, und für alles andere hat man in Esper Control ein Mortify. Nach der Rotation von Dominaria in einigen Monaten könnte sie aber höchst relevant werden.

Rakdos

Angrath, Captain of Chaos

Menace ist nett, aber redundant zu Gleaming Overseer. Amass schadet zwar nicht, für vier Mana macht Angrath aber leider viel zu wenig.

Dreadhorde Butcher

Solange der Metzger einmal durchgekommen ist, was im zweiten Zug nicht allzu schwer ist, ist er ein sehr zuverlässiger Angreifer und Enabler für Spectacle. Gute Karte für Rakdos Aggro!

Widespread Brutality

Für sich genommen ist die Brutalität ziemlich ineffizient, aber mit ein paar anderen Amass-Karten kombiniert, bringt sie einen sehr effizienten Board Wipe. Leider sind die Armeen aber wie gesagt ziemlich anfällig für Removal.

Angrath’s Rampage

Effizientes Removal, welches fast jeden Schutz umgeht und trotzdem noch ein recht spezifisches Ziel wählen kann? Klingt gut, gerade auch im EDH. Das Opfern von Kreaturen hier und in Lilis Triumph dürfte auch weiter Amass schaden.

Mayhem Devil

Wie gesagt, es gibt zwei gute Removal, die den Gegner Karten opfern lassen, und der kleine Teufel macht daraus schon fast ein Tribal Deck. Mit entsprechendem Support kann man den Devil also durchaus mal ausprobieren.

Gruul

Domri, Anarch of Bolas

Mit Llanowar Elves kann er im zweiten Zug kommen und so einen 5 Drop, der nicht gekontert werden kann, im dritten Zug beschwören. Das alles macht ihn gerade gegen Control zu einer sehr guten Karte, aber auch ohne dieses Matchup ist Domri sehr praktisch für verschiedene Aggro-Decks mit größeren Kreaturen.

Samut, Tyrant Smasher

Haste für das eigene Board ist immer nett, gerade auch im EDH mit Blick auf eventuelle Combos. Die Fähigkeit ist auch nicht schlecht, aber solange wir Rekindling Phoenix im Standard haben, wird sowas nicht für den 4 Drop Slot ausreichen. Im EDH kann man sie dagegen gut mal austesten.

Living Twister

Die Stats sind in den Farben reichlich überraschend, aber insgesamt eher unpassend. Das Removal über die erste Fähigkeit ist zwar nett, aber erst im Lategame wirklich nützlich. Bis dahin stören jedoch die eigenartigen Stats und der Mangel an Evasion.

Domri’s Ambush

Solides Removal, gepaart mit einem Buff für die eigene Kreatur? Klingt reichlich praktisch. Wenn man im aktuellen Matchup keine Lava Coil braucht, kann man den Ambush durchaus auspacken.

Rubblebelt Rioters

Im dritten Zug sind sie leider zu schwach, später ist man mit anderen (teureren) Kreaturen besser bedient. Trotzdem nettes Konzept.

Selesnya

Ajani, the Greathearted

Vigilance bringt nicht viel, Lifegain ist für sich genommen auch eher nutzlos. Interessant ist allein die -2, die aber entweder ein kreaturenlastiges Deck verlangt (welches ich aktuell nicht wirklich in Selesnya sehe) oder in Superfriends Sinn macht. Letzteres ist eine naheliegende Option im neuen Standard, aber Proliferate (und was anderes macht die -2 letztlich nicht) erreicht man auch einfacher. Schade drum…

Huatli, the Sun’s Heart

Die Dinokönigin ist zurück und bringt mal wieder Defender-Support mit. Wer möchte, kann sich daraus zusammen mit Arcades aus M19 ein Defender-Deck bauen, aber das ist eher ein gutes Casual Deck als der nächste Turniergewinner. Die -3 passt zwar, macht aber leider zu wenig.

Tolsimir, Friend to Wolves

Für fünf Mana gibt Legolas einem sechs Power und Toughness über zwei Kreaturen verteilt, drei Leben und ein kleines Removal. Das alles ist nett, muss aber auch eigenständig ausreichen, da es leider keine anderen guten Wölfe im Standard gibt. Am Ende bezweifle ich aber, ob dieses Paket wirklich ausreicht, um Selesnya attraktiv zu machen.

Huatli’s Raptor

Die Stats sind solide, und Proliferate wird in verschiedenen Decks nützlich sein. Man könnte ihn mit Simic kombinieren, um so Bant-Counters zu bauen oder aber einfach in Superfriends als Blocker einbauen. Nette Karte!

Pledge of Unity

Benalish Captain ist besser und verlangt nicht, dass man Grün in White Weenie splashed. Für Selesnya Tokens ist der Pledge ganz gut, aber das Deck wird nicht durch die eine Karte plötzlich gut.

Die Azorius haben mit einem guten und einem soliden Planeswalker sowie einem neuen Staple für Control in verschiedensten Formaten voll abgeräumt. Dimir erhält mit Ashiok eine tolle Karte für verschiedenste Sideboards sowie zwei Rares, die hoffentlich ihre Decks finden. Rakdos sieht leider deutlich weniger gut aus und muss sich mit einem soliden Removal und zwei passablen Aggro-Kreaturen zufriedengeben. Auch Gruul erhält nur einen guten Planeswalker, der dafür aber einigen Impact haben dürfte. Selesnya bekommt eine höchst effiziente Kreatur, die man sicherlich in einigen Decks sehen wird, enttäuscht aber bei den Planeswalkern.

Freut euch auf den nächsten Teil der Review, in dem ich nicht nur die Feindfarbkombinationen behandle, sondern endlich auch zum Big Bad Nicol Bolas sowie der epischsten Version von Niv-Mizzet überhaupt komme. Bis dahin alles Gute,

Euer Berkut

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert