Yugioh – Die neuen Archetypes in Extreme Force (Teil 2/3)

Seid Gegrüßt Freunde des gepflegten Geldverbrennens! Heute werden wir uns dem zweiten Teil unserer Miniserie widmen, welche den neuen Archetypes aus Extreme Force gewidmet ist. Im ersten Teil, welchen ihr HIER finden könnt, habe ich die Mekk-Knights, ehemals als Jack Knights bekannt, genauer unter die Lupe nehmen. Dieses Mal werden wir uns den Tindangles widmen, einem Flipp-Archetype bestehend aus FINSTERNIS-Monstern vom Typ Unterweltler, welche ihre Namen von einem Teil des Cthulu-Mythos, dem „Hund von Tindalos“ erhalten haben. Besagte Hunde von Tindalos sollen außerirdische Lebensformen sein, welche die „Winkel der Zeit“ bewohnen, was den Namen des Archetypes erklärt: Tindalos + Angle (Engl. Winkel) = Tindangle.

Nach den Krawlern aus Circuit Break ist dies bereits der zweite Flipp-Archetype, welcher in der VRAINS-Ära von Konami veröffentlicht wird. Ähnlich den insektoiden Krawlern sind die Tindangles ein Link-fokussierter Control-Archetype mit einer Vielzahl von Effekten, welche den Gegner am Angreifen hindern. Allerdings setzt der optisch doch recht bizarre Tindangle-Archetype nicht auf sehr niedriglevelige Monster, sondern eher auf einige Tribut-Flippmonster, was man nun wirklich nicht alle Tage sieht.

Doch genug der Vorworte, der Archetype ist zu diesem Zeitpunkt bereits ausgesprochen umfangreich und die jeweiligen Effekte der Monster können nicht in einem einzigen Absatz dargestellt werden, da die jeweiligen Mechaniken doch recht komplex sind. Wir werden uns erst die Monster, dann die Zauber und schließlich die Fallenkarten ansehen, danach wird es wie beim letzten Mal einige Empfehlungen im Bezug auf Tech-Karten und Unterstützung von außen gehen. Fangen wir also an mit…

Tindangle Angel & Tindangle Apostle

Tindangle Angel und Tindangle Apostle werden hier zusammen aufgeführt, da sie beide sich recht ähnlich sind: Sie sind die einzigen ohne Tribut normalbeschwörbaren Monster des Archetypes (in Extreme Force). Attribut und Typ führe ich hier nicht nicht mehr auf, da ausnahmslos alle Tindangle-Monster FINSTERNIS-Unterweltler sind. Doch kommen wir zu den genauen Effekten: Angel kann, einmal pro Spielzug, ein beliebiges Flippmonster von der Hand oder vom Friedhof in die verdeckte Verteidigungsposition beschwören. Wenn dieser Effekt in der Battle Phase des Gegners aktiviert wird, wird die Battle Phase beendet.

Apostle kann bis zu drei eigene verdeckte Monster in die offene Verteidigungsposition ändern (Flippeffekte werden dabei aktiviert) und falls alle der geänderten Monster Tindangle Monster waren, kann der Spieler danach eine Anzahl von Tindangle-Karten vom Yugioh Deck auf die Hand nehmen, bis zur Anzahl der Monster deren Position geändert wurde.

Beide dieser Effekte sind nicht zu unterschätzen. Angel ist ein Recycler und Extender, welcher theoretisch gesehen in jedem auf Flippmonstern basierenden Deck verwendet werden kann. Apostle kann bis zu drei Yugioh Karten gleichzeitig suchen, wobei man nicht vergessen darf, dass Apostle auch Angel auslösen kann, wenn er (..Sie? Es?) angegriffen werden sollte.

Tindangle Base Gardna & Tindangle Intruder

Base Gardna und Intruder sind die zwei Tindangle-Monster, welche jeweils mit einem Tribut normalbeschworen werden müssen, zusätzlich besitzen beide eine gewisse grundlegende Suchfunktion. Wobei man Base Gardna allerdings wohl niemals normalbeschwören wird, denn durch ihren Effekt kann sie als Spezialbeschwörung von der Hand beschworen werden, sobald man auch nur ein einziges, gesetztes Monster kontrolliert. Ihr anderer Effekt ist, dass sie, falls ein Monster in eine Zone auf die ein gegnerisches Link Monster zeigt, als Normal- oder Spezialbeschwörung beschworen wird, während sich Base Gardna auf dem Spielfeld befindet, als Tribut angeboten werden kann, um ein Tindangle Monster in offener Angriffs- oder verdeckter Verteidigungsposition von der Hand oder vom Deck als Spezialbeschwörung zu beschwören. So. Alle Klarheiten beseitigt? Keine Sorge, ich musste diesen Effekt auch etwa fünf Mal lesen bevor die Worte nicht mehr einfach an mir vorbeigezogen sind. Was allerdings immer noch an mir vorbeigezogen ist, ist der Sinn eines derart spezifischen Effektes, welcher sich so stark auf den Gegner verlässt. Ich rieche ein absolut lächerliches Play aus dem Anime.

Intruder fehlt eine karteninterne Beschwörungsmedthode, hat dafür aber einen sehr potenten Effekt: Wird er flippbeschworen, kann man eine Tindangle Karte vom Deck auf die Hand nehmen. Effektiv. Etwas langsam, da es ein Flippeffekt ist, aber effektiv. Durch Intruders zweiten Effekt wird er zwangsweise vom Friedhof als Spezialbeschwörung beschworen, sobald ein Monster in verdeckter Verteidigungsposition aufs Spielfeld beschworen wird. (Oh sieh einer an, Synergie mit Tindangle Angel..). Sein dritter Effekt schließlich besagt, dass wenn er normalbeschworen wird, der Spieler eine Tindangle-Karte vom Deck auf den Friedhof legen kann.

Zusammenfassend kann über das 1-Tribut Duo gesagt werden, dass Base Gardna ein nötiges Übel ist, Intruder jedoch ein Allrounder der eine große Anzahl wichtiger Aufgaben für das Deck erfüllen kann.

Tindangle Hound

Hound ist zurzeit das einzige Tindangle-Monster, welches zwei Tribute erfordert und um es direkt auf den Punkt zu bringen: Die zwei Tribute wären es nicht wert, sollte man ihn wirklich nicht über eine andere Tindangle-Karte beschwören wollen. Hound erhält, wenn er geflippt wird, ATK in Höhe eines anderen gewählten Monsters und ändert dieses Monster dann in die verdeckte Verteidigungsposition. Zwar ähnelt dieser Effekt dem (zu Unrecht..) limitierten Buch des Mondes, allerdings wird der ATK Boost dem Hound nicht viel helfen, sollte er verdeckt angegriffen werden. Insgesamt kann er eher mit dem uralten Spirit-Monster Tsukuyomi verglichen werden.

Sein zweiter Effekt besagt, dass jedes Monster, welches der Gegner kontrolliert 1000 ATK für jedes mit jenem Monster verlinkte Monster verliert. In anderen Worten, zeigt ein Link Monster auf ein Monster, verliert das, auf das gezeigt wird ATK. Meh. Eine ATK-Schwächung ist es kaum wert jemals gespielt zu werden und dies hier ist auch noch eine konditionelle, welche nicht mal alle Monster des Gegners betrifft.

Der dritte und letzte Effekt von Hound besagt schließlich, dass der Spieler ein verdecktes Monster auf dem Spielfeld wählen und in die offene Verteidigungsposition bringen kann, wenn Hound durch Kampf oder Karteneffekt zerstört wird. (Flippeffekte werden hierbei ausgelöst.) Auch wenn der letzte Effekt das für Tindangles wichtige ändern von Kampfpositionen herbeiführt, ist Hound zusammenfassend gesagt dennoch den Aufwand nicht wirklich wert.

Tindangle Acute Cerberus

Acute Cerberus verlangt 3 oder mehr Tindangle Monster als Materialien und ist das momentane Bossmonster des Tindangle Archetypes und ich weiß genau was einige von euch in diesem Moment denken werden: „Ein LINK-3 mit 0 ATK?“ Jap, ihr seht das schon richtig, denn der Effekt von Acute Cerberus erklärt dies: Wenn der Spieler mindestens 3 Tindangle Monster in seinem Friedhof hat, inklusive einer Tindangle Base Gardna (an dieser Stelle erklärt sich, warum sie ein nötiges Übel ist), erhält Acute Cerberus 3000 ATK. Achtung: Erhält! Seine ATK werden nicht zu 3000, er bekommt einen 3000 ATK boost. Zusätzlich erhält er 500 ATK für jedes Tindangle Monster, auf das er zeigt. Weiter kann der Spieler am Ende der Battle Phase, falls Acute Cerberus einen Angriff deklariert hat, eine „Tindangle-Spielmarke“ (FINSTERNIS, Unterweltler, Stufe 1, ATK 0 /DEF 0) beschwören.

Es ist etwas enttäuschend, dass im Jahre 2018 ein Bossmonster mit nichts außer Angriffspunkten überzeugen kann und zusätzlich noch ein recht aufwändig zu beschwörendes LINK-3 Monster ist. Doch man muss Cerberus seine positiven Punkte eingestehen: Durch seine Beschwörungsfähigkeit kann er seine eigenen ATK boosten, außerdem können die Spielmarken für weitere Link Plays genutzt werden, beispielsweise um mit diesem Monster und einer Link-Spinne, welche ihr aus seiner Spielmarke bauen könnt, Topologischer Bomberdrache oder Firewall-Drache zu beschwören. Außerdem könnten sie für den in Europa noch nicht erschienenen Linkuriboh benutzt werden.

Doch eine der gleich gezeigten Karten wird dem Cerberus eine weitere Aufgabe geben. Behaltet im Hinterkopf, dass seine ATK eigentlich 0 sind!

Euler’s Circuit

Euler’s Circuit ist der Tindangle-Spielfeldzauber, welcher Cerberus seine zweite Aufgabe gibt, jedoch besitzt er wie jeder moderne Spielfeldzauber mehrere Effekte: Der erste Effekt besagt, dass wenn der Spieler 3 oder mehr Monster kontrolliert, Monster des Gegners keine Angriffe deklarieren können. Sprich, der Gegner hat so lange keinen Zugriff auf seine Battle Phase, bis er andere Removal-Optionen als Kampf findet. Der zweite Effekt besagt, dass der Spieler während seiner Standby Phase ein Tindangle Monster auf seiner Spielfeldseite wählen und die Kontrolle darüber an den Gegner übergeben kann. Erinnert ihr euch noch, dass Acute Cerberus seine ATK nur erhält, wenn sich 3 Tindangles im Friedhof befinden? Übergebt ihr ihn hiermit an euren Gegner (und seid ihr nicht grade in einem Mirror Match) liegt dort nun ein offenes Tor, welches euren nächsten Angriff praktisch in einen direkten Angriff verwandelt. Alternativ kann dem Gegner ein verbrauchtes Tindangle Flipp Monster übergeben und in der Zone positioniert werden, auf die Acute Cerberus zeigt, um ihn weitere 500 ATK zu verleihen.

Der dritte Effekt von Euler’s Circuit ist, dass er sich selbst suchen kann, vermutlich um auszubalancieren, dass es kein wörtlicher „Tindangle“ Spielfeldzauber ist und somit nicht über Intruder oder Apostle suchbar ist. Falls sich Euler’s Circuit im Friedhof befindet, kann der Spieler sie aus dem Spiel entfernen und eine Tindangle Karte abwerfen, um sich einen Euler’s Circle vom Deck auf die Hand zu nehmen. Insgesamt kann man sagen, dass Euler’s Circuit zwar das Thema der Tindagles unterstützt, allerdings selber keinen Kartenvorteil generiert und eher wie eine „win-more“ Karte als wie ein „Playmaker“ wirkt. Höhö.

Nagel’s Protection

Nagel’s Protection ist leider nur auf dieselbe Weise wie Euler’s Circuit suchbar, doch ihre zwei Effekte machen es durch ihr Powerlevel mehr als wett. Sie sind simpel, aber bei richtiger Verwendung ausgesprochen zerstörerisch: Der erste Effekt besagt, dass Tindangle-Monster in den eigenen Main-Monsterzonen nicht mehr durch Kampf oder Karteneffekte zerstört werden können. Der zweite Effekt sorgt dafür, dass der erste Kampfschaden in jedem Spielzug, den ein Tindangle Monster dem Gegner zufügt, verdoppelt wird. Nur um die Stärke dieser Karte zu verdeutlichen: Sollte man die oben aufgeführte Acute-Cerberus Combo ausführen können und danach ein Tindangle-Monster auf 4000 ATK Boosten können (Megawandler etc..) kann man hiermit ein Duell in einem Schlag beenden.

Tindangle Delaunay

Delaunay agiert gleichzeitig als Abwehr- und Utility, zusätzlich ist sie via Intruder und Apostle suchbar. Der Effekt selber ist definitiv auf der besseren Seite: Falls der Spieler Kampfschaden durch ein angreifendes Monster des Gegners erhält, solange er 3 oder mehr Tindangle Monster mit verschiedenen Namen im Friedhof hat (man bemerke, es ist keine Base Gardna Voraussetzung) kann der Spieler einen Tindangle Acute Cerberus als Spezialbeschwörung aus dem Extra Deck beschwören, sowie das angreifende Monster zerstören. An dieser Stelle sollte ich wohl anmerken, dass jedes aus dem Extra Deck beschworene Monster in eine Extra-Monsterzone beschworen werden muss, egal auf welche Weise es beschworen wurde. Das gilt auch für diese Falle.

Der zweite Effekt kann lediglich aktiviert werden, wenn der Spieler keine Monster in der Extra-Monsterzone kontrolliert (…beispielsweise wenn der beschworene Acute Cerberus jetzt durch Euler’s Circuit in den Besitz des Gegners übergegangen ist.) Delaunay kann aus dem Friedhof verbannt werden, um 3 Tingangle Monster mit unterschiedlichen Namen aus dem Friedhof als Spezialbeschwörung in die verdeckte Verteidigungsposition zu beschwören.

Delaunay ist definitiv eine der stärkeren Tindangle-Karten, nicht nur durch ihre Suchbarkeit, sondern auch durch ihre Synergie mit Foolish Burial Goods.

Techs und Support außerhalb des Archetypes

Wie jedes Deck, welches sich zum Großteil auf FINSTERNIS-Monster verlässt (und wie wir uns erinnern sind Tindangles ausnahmslos FINSTERNIS) ist die gute alte Verlockung der Finsternis immer eine gute Idee. Wie bereits erwähnt sind Decks, welche auf Flippeffekten basieren, üblicherweise langsamer als andere. Dem kann jedoch mit Karten wie Buch von Taiyou abgeholfen werden, um die Effekte der Monster direkt nach dem Setzen auslösen zu können.

Eine andere Karte mit demselben Effekt ist Bauern des Weltvermächtnisses, welche zwar eine Falle ist, demnach also selber einen Zug liegen muss, dafür den besagten Effekt jedoch während des Spielzugs beider Spieler durchführen kann, sprich man kann beispielsweise Angel am Beginn der Battle Phase des Gegners aufflippen, um sie direkt zu beenden.

Eine weitere sinnvolle Addition wäre Geist der Herbstwinde. Falls man sich auf Doppelbeschwörung oder ähnliche Mechaniken verlässt, kann sie mit ihrer Normalbeschwörung jedes gesuchte Flippmonster vom Deck der Hand hinzufügen. Schließlich kann ich noch die Zauberkarte Seichtes Grab empfehlen, welche beide Spieler ein Monster von ihrem Friedhof in die verdeckte Verteidigungsposition spezialbeschwören lässt. Dies hilft nicht nur den Mechaniken der Tindangles, sondern – wie ich herausfinden musste – es legt auch die Zauberkarte Sündenbock lahm, da es den Gegner dazu zwingt ein Monster zu beschwören, was es unmöglich macht Sündenbock in eurer Endphase zu aktivieren und euch vor entsprechenden Bedrohungen wie Kalliberlade-Drache schützt.

Zu guter letzt bleibt noch zu erwähnen, dass die Tindangles noch zwei weitere Support-Karten erhalten, Tindangle Trinity und Gergonne’s End, diese allerdings erst im übernächsten Booster Flames of Destruction erhältlich sind und darum in einem Update-Artikel meinerseits getrennt mit anderem neuen Support behandelt werden.

Doch dies soll es vorerst von mir gewesen sein! Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen und wir sehen uns dann bei Teil 3 wieder, den neuen Mythical Beasts! Übrigens: Extreme Force Displays, Booster und ab dem Release auch Einzelkarten könnt ihr natürlich in unserem Shop erwerben!

M-Luka.

Über M-Luka

Seit der Grundschule Duellant, seit The Dark Illusion kompetitiv dabei. Lieblingsdeck: Zoodiac

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