Normalerweise gilt die Mega Tin in Sachen Reprints als das beste Set des Jahres. Sie reguliert die Decks dahingehend, dass ab Release auch Budget-Spieler Zugriff auf spielstarke Karten haben, die bis dahin nur jenen vorbehalten waren, die auch bereit sind, Unsummen in ihr Deck zu investieren.
Dieses Jahr gilt aber wohl nicht die Mega Tin als das beste Produkt, sondern das neue Set Magnificent Mavens.
Hier erfahrt ihr, was euch in dieser neuen Box erwartet.
Was ist Magnificent Mavens?
Zugegeben, die deutsche Übersetzung als „Prachtvolle Experten“ ist holprig und irgendwie sinnbefreit, bleiben wir also beim englischen Namen, obgleich auch der wenig Auskunft darüber gibt, was euch in dieser Box erwartet. Aber dafür bin ich ja da:
Beim Öffnen springt einem zuerst die Packung mit 70 Kartenhüllen entgegen, die in jeder Box enthalten sind. Hier gibt es sechs unterschiedliche Designs aus dem Himmelsjäger-, dem Mayakashi– oder dem Hexwerker-Thema. Welches ihr bekommt, ist Zufall, diverse Openings von unseren Lieblingsyoutubern haben aber gezeigt, dass ihr in einem Display mit sechs Boxen gute Chancen habt, alle sechs Designs zu ziehen.
70 ist dabei eine wirklich gute Anzahl an Hüllen: Üblicherweise spielt ihr im Main Deck genau 40 Karten, im Extra Deck und Side Deck habt ihr jeweils 15 Karten, sodass ihr mit euren 70 Hüllen genau hinkommt. Wenn ihr im Main Deck mehr Karten spielt, sind die Hüllen aber auch problemlos separat erhältlich.
Wenn ihr euch nach dieser ersten Freude weiter in der Box vorarbeitet, stoßt ihr auf vier Booster. In diesen befinden sich jeweils 5 Karten – und zwar alle in Ultra Rare! Aus einer Box erhaltet ihr also 20 glitzernde Karten und 70 Hüllen, das ist doch eine gute Ausbeute. Was genau das für Karten sind, verrate ich euch jetzt:
Die Pharaoh‘s Rares
Mit sehr viel Glück zieht ihr aus diesem Set nicht nur starke neue Karten oder begehrte Reprints, sondern auch die seltenen Pharaoh‘s Rares. Die sehen auf den ersten Blick aus wie normale Ultra Rares, bei genauer Betrachtung werdet ihr aber feststellen, dass das glitzernde Kartenbild mit einem Hieroglyphen-Muster durchzogen ist. Diese besondere Seltenheitsstufe gibt es seit King‘s Court und ihr solltet beim Öffnen eurer Booster genau darauf achten, ob sich da nicht vielleicht eine Pharaoh‘s Rare versteckt: Bei einem Influencer-Openings wurde nämlich eine dieser besonderen Karten gezogen und gar nicht als solche erkannt, weil der Effekt sich nur im richtigen Licht zeigt.
Welche neuen Karten gibt es?
Neben 90 Reprints enthält das Set auch 16 neue Karten. Neben Zombie-Support in Gestalt von Yuki-Onna, die Eiszapfen-Mayakashi und zwei Spielmarken, kommt nun auch der gefürchtete Ishizu-Support ins TCG, um den es nun gehen soll:
Kelbek die alte Vorhut
Während uns die Artworks der neuen Karten zurück nach Battle City befördern, sind die Effekte der Karten so ausgelegt, dass sie im modernen Yu-Gi-Oh! relevant sind und vor allem im eh schon starken Tränenklage-Deck ihren Platz finden werden. Kelbek gehört zu den besten dieser neuen Karten und wird vermutlich daher auch dreimal gespielt werden, auch wenn das abzuwarten bleibt.
Das Tränenklage-Deck arbeitet sowieso schon stark mit dem Millen von Karten, Kelbek die alte Vorhut treibt das nun noch auf die Spitze: Seinen Effekt könnt ihr aktivieren, wenn Karten von der gegnerischen Hand oder dem gegnerischen Deck auf dessen Friedhof gelegt werden (also natürlich auch bei Handtraps). Dann wählt ihr einfach ein gegnerisches Monster, das als Spezialbeschwörung beschworen worden ist, wählen und Kelbek beschwören. Das gegnerische Monster wandert dann auf die Hand zurück.
Wird aber Kelbek selbst von Hand oder Deck auf den Friedhof gelegt, was bei Tränenklage mehr als üblich ist, dann müssen beide Spieler die obersten fünf Karten ihres Decks auf den Friedhof legen. Wofür ist Chaosherrscher, der chaotische magische Drache eigentlich gestorben?
Agido der alte Wachposten
Ähnlich stark und daher wohl auch dreimal zu empfehlen, ist Agido der alte Wachposten. Ihn könnt ihr zu denselben Bedingungen spezialbeschwören wie Kelbek, nur dass er bei Spezialbeschwörung eine ERDE Fee vom Friedhof spezialbeschwören könnt. Auch der Mill-Effekt ist im Kern derselbe. Wenn sich aber Austausch des Geistes im Friedhof befindet, legt ihr bequem weitere 5 Karten vom Deck auf den Friedhof, dabei könnt ihr sogar wählen, ob diese Karten von eurem Deck oder dem gegnerischen stammen.
Neben dem offensichtlichen Einsatz im Tränenklage-Deck könnten sich diese Karten vielleicht auch in einer perversen Deckout-Strategie in Zusammenarbeit mit Runisch wiederfinden. Metatechnisch gesehen bleiben sie aber natürlich für Tränenklage als absolutes Top-Deck relevant.
Keldo die heilige Beschützerin
Anders als die beiden Vorgänger werdet ihr Keldo generell wohl eher zweimal spielen, obgleich die Ratios sich natürlich erst noch etablieren müssen.
Mit ihr könnt ihr euch Austausch des Geistes oder eine Karte, die ihn erwähnt, vom Deck auf die Hand suchen. Dazu müsst ihr Keldo die heilige Beschützerin spezialbeschwören, was ihr aber bequem tun könnt, indem ihr ein ERDE Fee-Monster abwerft. Zusätzlich verfügt diese Ultra Rare über den Schnelleffekt, 3 Karten von einem beliebigen Friedhof ins Deck zurückmischen zu können. Wenn sich Austausch des Geistes auf dem Feld oder im Friedhof befindet, sind es sogar 5 Karten. Damit könnt ihr quasi jeglichen Zugriff auf den Friedhof kontrollieren, weil ihr Karten, die im Friedhof gewählt werden, einfach von dort zurück ins Deck packen könnt. Vor Despia liegen also trotz des spannenden Abgeheuerlich-Supports schwere Zeiten, denn Karten wie Rot markiert oder Markierte Verbannung werden fortan nicht mehr so einfach funktionieren.
Mudora das Schwertorakel
Auch Mudora werdet ihr vermutlich eher auf 2 spielen.
Mudora das Schwertorakel könnt ihr spezialbeschwören, indem ihr ein anderes ERDE Fee-Monster abwerft – ihr kennt das bereits von Keldo die heilige Beschützerin . Dann könnt ihr die Fallenkarte Grabwächters Falle aus dem Deck direkt offen in die entsprechende Zone legen. Ähnliches haben wir ja erst kürzlich bei Der abgeheuerliche Lubellion erlebt und wissen daher, wie gut dieser Effekt ist, da Fallen so nicht nur suchbar sind, sondern sofort aktiviert werden und nicht erst einen Zug lang liegen müssen.
Ansonsten ähnelt der Effekt sehr dem von Keldo, denn auch mit Mudora könnt ihr Karten vom Friedhof zurück in die jeweiligen Decks mischen.
Grabwächters Falle
Sprechen wir nun noch über diese fiese Falle, die entgegen ihres Namens keineswegs nur im Grabwächter-Deck zu Hause sein wird.
Wie immer bei dem neuen Ishizu-Support braucht ihr Austausch des Geistes, dieses Mal im Friedhof. Dann kann euer Gegner weder Karten im Friedhof aktivieren, noch Monster vom Friedhof spezialbeschwören. Tal der Toten lässt also grüßen.
Während eurer oder der gegnerischen Main Phase könnt ihr eine Karte abwerfen und dann einen Grabwächter oder, viel relevanter, eine ERDE Fee vom Deck auf die Hand nehmen und was die anrichten können, haben wir ja eben gesehen.
Zusätzlich könnt ihr während der gegnerischen Draw Phase einen Kartennamen deklarieren und wenn der Gegner die angesagte Karte zieht, muss er sie auf den Friedhof legen.
Die besten Reprints
Genug mit den Horrorstories von TIER 0 Tränenklage-Decks, schauen wir uns nun noch ein bisschen an, was wir an Reprints bekommen. Die bisher veröffentlichten Openings zeigen, dass so gut wie jede Box mit starken Reprints besticht, seien es nun Blitzsturm, Talent der drei Taktiken oder Unendliche Unbeständigkeit. Eure Top 5 mögen anders aussehen, meine kommen hier:
Platz 5: Schwarz glänzender Soldat – Gesandter des Anfangs und Yata-Garasu
Platz 5 geht nicht an die spielstärksten Reprints, sondern an zwei Veteranen aus den frühen Zeiten des TCG. Als das Chaos-Deck das Spiel dominierte und dadurch erstmals das Verbot von Karten notwendig wurde, waren diese beiden Karten ganz oben mit dabei in der damaligen Meta.
Der Schwarz glänzende Soldat setzte mit seinen beiden Effekten den Gegner massiv unter Druck und konnte, zu dieser Zeit ein Novum, ganz einfach spezialbeschworen werden.
Yata-Garasu ist erst seit kurzer Zeit wieder zurück von der Liste der verbotenen Karten. Dort war er deswegen so lange, weil mit ihm der sogenannte Yata-Lock möglich war, der die sofortige Niederlage des Gegners bedeutete.
Beide Karten haben im aktuellen Format keinen Platz und auch Yata-Garasu tut einfach nichts im Spiel. Trotzdem ist es schön, dass zwei so altbewährte Karten ab und zu ein bisschen Würdigung erfahren – zumal gerade Yata-Garasu doch wieder recht teuer geworden ist.
Platz 4: Millenniumäugiges Opfer
Millenniumäugiges Opfer ist eine super Wahl für Instantfusion und bewahrt euch vor gegnerischen Handtraps. Leider war die Karte in den letzten Monaten sehr teuer: ihr letzter Reprint aus Legendary Duelists: Season 1 liegt über zwei Jahre zurück und war damals auch der erste Reprint seit Release in Legendary Duelists: Ancient Millennium 2018. Höchste Zeit also, dass diese Karte bezahlbar zu bekommen ist, denn so ab und an sieht man sie doch in dem ein oder anderen Extra Deck.
Platz 3: Schwarz glänzender Soldat -Soldat des Chaos
Auf Platz 3 kommen wir schon wieder zum Schwarz glänzenden Soldat. Einerseits, weil ich das Artwork dieser Karte seit der Ritual-Version aus dem Königreich der Duellanten einfach großartig finde, andererseits aber auch, weil dieser Reprint aller höchste Zeit war. Als Linkmonster mit Link-3 ist diese Karte recht einfach zu beschwören und ist gegen zielende und zerstörende Effekte immun, wenn ihr als Material ein Monster der Stufe 7 oder höher genutzt habt. Wenn er ein gegnerisches Monster durch Kampf zerstört, könnt ihr einen von drei Effekten aktivieren und ihn entweder dauerhaft 1500 ATK erhalten lassen, ihn während der nächsten Battle Phase erneut angreifen lassen oder eine Karte auf dem Spielfeld verbannen. Die Effekte sind gut, stellenweise aber einfach zu langsam und insofern wird er quasi nirgends gespielt. Ich habe ihn eine zeitlang im Zombie-Deck gespielt, weil Untergangskönig Balerdroch sowieso während jeder Standby-Phasen wiederkommt, aber habe ihn dann auch ausgetauscht, als ich endlich eine Apollousa, Bogen der Göttin hatte. Obwohl der Soldat des Chaos also nie gespielt wurde, war er mit über 50 Euro sehr teuer und hatte bisher auch nur Prints in Secret Rare, Ghost Rare und Ultimate Rare. Endlich nun ist diese schöne Karte als UItra Rare bezahlbar und für einen Preis zu haben, der seiner Spielbarkeit angemessen ist.
Platz 2: Apollousa, Bogen der Göttin
Platz 2 geht an die eben schon erwähnte Apollousa. Lange galt sie als das beste Link-4-Monster und ist es vielleicht noch heute. Nach ihren Reprints in der 2020 Tin of Lost Memories und ihrem Print in alternativem Artwork in Maximum Gold im selben Jahr war sie eine Weile bezahlbar. Langsam aber stetig kroch sie dann auf alte Preisstärke zurück und ist nun wieder recht teuer. Bei diesem Reprint solltet ihr also unbedingt zuschlagen: einerseits wird Apollousa, Bogen der Göttin mit ihrem Annullierungseffekt immer relevant bleiben, andererseits hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Preise nach einem Reprint keineswegs dauerhaft im Keller sind.
Platz 1: Blitzsturm und Talent der drei Taktiken
Okay, Platz 1 an zwei Karten zu vergeben, ist eventuell etwas geschummelt. Trotzdem lässt sich kaum eine Karte wählen, die hier zu bevorzugen wäre: Beide Karten sind solide Meta-Staples, die bisher zwar schon Reprints bekommen haben, dennoch aber preislich noch etwas fallen könnten. Dahingehend sind weitere Reprints immer willkommen.
Blitzsturm ist seit dem Release in Ignition Assault vor bald 3 Jahren eine relevante Karte und hat in dieser Zeit bisher zwei Reprints bekommen: einen bereits 2021 in King‘s Court und einen erst jüngst in der Tin of the Pharaoh‘s Gods. Dort war sie als Prismatic Secret Rare aber auch entsprechend selten und so richtig günstig ist die Karte immer noch nicht. Durch den Reprint in Magnificent Mavens wird diese Karte in Ultra Rare nun erschwinglicher und behält trotzdem ihren Ikonen-Status bei, da sie auch als seltene Pharaoh‘s Rare gezogen werden kann.
Talent der drei Taktiken hat einen ähnlichen Werdegang hinter sich. Als Secret Rare aus Rise of the Duelist ebenfalls 2020 erschienen, kann sie bisher erst einen Reprint in der Mega Tin von 2021 verzeichnen und wird nun sicherlich noch einmal ein wenig bezahlbarer. Tatsache ist aber, dass diese Karte, die Topf der Gier, Überläufer und Starker Wachposten in sich vereint, in vielen kompetitiven Decks zu finden ist und dann in der Regel zwei- oder dreimal gespielt wird. Selbst wenn ihr nämlich einer fiesen Handtrap zum Opfer fallt, gestattet euch diese Karte noch einige Spieloptionen, was sie so gut macht.
Beide Karten behalten ihre Relevanz für das kompetitive Spiel und werden vermutlich so bald auch keinen weiteren Reprint bekommen, sodass es durchaus ratsam ist, sich jetzt mit jeweils einem Playset einzudecken. Auf lange Sicht werden die Preise wohl eher wieder steigen, das ist bei solchen Karten oft der Fall.
Gute Reprints, die es nicht in die Top 5 geschafft haben
Magnificent Mavens enthält so viele gute Karten, dass es sich irgendwie nicht richtig anfühlt, nur auf meine persönlichen Favoriten einzugehen. Daher möchte ich ein paar kurze Worte über weitere Reprints verlieren, die für das ein oder andere Deck interessant sein könnten, oder sogar generisch genutzt werden können.
Überläufer
Überläufer war lange auf der Banlist und so verwundert es nicht, dass der letzte Print dieser Karte ganze 10 Jahre zurückliegt, der letzte Print in Ultra Rare liegt sogar schon 18 Jahre zurück. Höchste Zeit also, dass diese Karte seit ihrer neuerlichen Spielbarkeit auch ein bezahlbares Holo-Printing spendiert bekommt.
Unendliche Unbeständigkeit
Unendliche Unbeständigkeit ist ein Dauerbrenner in den metatauglichen Decks der letzten 4 Jahre. Seit Release in Flames of Destruction war diese Karte mal mehr und mal weniger in der Meta vertreten, ist aber bis heute relevant und seit ihrem Super Rare Reprint im Structure Deck: Cyber Strike vor ziemlich genau einem Jahr auch jedermann zugänglich.
Krötellig umwerfend
Krötellig umwerfend ist seit Spright begehrter denn je. Der letzte Holo-Print dieser Karte liegt 5 Jahre zurück, ergo musstet ihr notgedrungen für die Gold Letter Rare aus Maximum Gold auch tief in die Tasche greifen. Nun jedoch bekommt ihr die Kröte günstig in Ultra Rare.
Ausgeglichener Zweikampf
Ausgeglichener Zweikampf ist eine Falle, die eigentlich in jedem Format irgendwo ihren Platz findet – meist in den Side Decks der kompetitiven Spieler. Obwohl die Karte schon seit 2017 im TCG existiert und bis heute einige Reprints erhalten hat, ist sie immer noch recht teuer. Ein weiterer Reprint kommt da also gelegen.
Kräfte rauben
Kräfte rauben haben wir erst Anfang des Jahres in Hidden Arsenal: Chapter 1 bekommen. Da war die Karte in dem sehr speziellen Duel Terminal Rare enthalten. Wem das nicht gefällt, der mag nun zugreifen – oder auf den Common-Reprint im anstehenden Structure Deck: Dark World hoffen.
Cyber-Drehsystem
Cyber-Drehsystem dürfte die letzte Karte des Cyber Drache Themas sein, die noch irgendwie teuer war. Seit dem Structure Deck: Cyber Strike bekommt ihr das Deck bequem und günstig, kein Wunder also, dass sich die Cyber Drachen bis heute großer Beliebtheit erfreuen.
Drachonekro-Niederseelendrache
Für die Top 5 ist dieses Fusionsmonster ehrlich gesagt nicht gut genug, trotzdem hat es hier Erwähnung verdient, denn irgendwie geht die Besonderheit dieser Karte im allgemeinen Reprint-Rausch etwas unter.
Zombiespieler setzen schon lange auf dieses Fusionsmonster, das einst in Premium Gold recht teuer war, seit seinem Reprint in Battles of Legend: Hero‘s Revenge aber erschwinglich ist. Da diese Fusion zwei Zombies als Material benötigt und Zombiewelt alle gegnerischen Monster zu Zombies macht, ist Drachonekro-Niederseelendrache seit jeher das ideale Target für Superpolymerisation. Nun erhält diese Karte also ihren zweiten Reprint – und zwar mit verändertem Effekttext!
Er kann Monster nicht durch Kampf zerstören, kann die ATK eines gegnerischen Monsters mit einer Grund-Stufe aber auf 0 setzen und dann eine Finsterseele-Spielmarke spezialbeschwören. So war das zumindest bisher.
Neu ist nun, dass die Einschränkung, dass das gegnerische Monster eine Grund-Stufe haben muss, wegfällt. Der Niederseelendrache kann nun also auch die ATK gegnerischer Xyz- und Linkmonster auf 0 setzen, was wohl jeden Zombie-Spieler freut. Ich meine, der Effekt ist nett, aber auch ohne diese Einschränkung nicht gerade broken. Also ein netter Zug von Konami!
Die Spielmarke findet ihr übrigens auch in Magnifcent Mavens, wie alles andere natürlich in Ultra Rare.
Fazit
Es gibt so viel Gutes über dieses Set zu sagen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll: Die neuen Karten sind metarelevant oder bieten netten Support für alte Themen, die Reprints sind derart vielfältig, dass hier wirklich jeder etwas findet und die Anzahl an spielstarken Karten in diesem Set ist absurd hoch.
Dazu gibt es Hüllen in verschiedenen Designs und in ausreichender Zahl und die Sammler kommen mit den neuen Pharaoh’s Rares auf ihre Kosten. Fanherz, was begehrst du mehr?
Hinzu kommt, dass Konami bei diesem Produkt nicht nur beim Inhalt spendabel war, sondern auch bei der Verpackung mitgedacht hat: Die Pappbox ist ebenfalls mit Pappe ausgekleidet, sodass hier die Menge an Plastik auf ein Minimum reduziert wird. Schon lange kritisieren viele umweltbewusste Fans den enormen Müll, den die Produkte mit sich bringen. Hier nun hat Konami also auf die Fans gehört und ein Produkt auf den Markt gebracht, das nicht nur innerhalb des TCGs einen hohen Status erfüllt, sondern auch in puncto Nachhaltigkeit.
Ich kann also kaum einen negativen Punkt an diesem Produkt finden, einen gibt es dann aber doch: Warum muss Kristallverbindung hier schon wieder dabei sein? Die Karte hat bisher nur Ultra Rare Printings und war zuletzt im Structure Deck: Legend of the Crystal Beasts enthalten. In dem entsprechenden Review habe ich bereits beklagt, dass der Ultra Rare Slot da vergeudet ist, hier muss ich diese Kritik nun aber nicht nur wiederholen, sondern sogar dahingehend revidieren, dass in Magnificent Mavens auch der Pharaoh‘s Rare Slot mit dieser Karte vergeudet ist. Und hier geht es keineswegs um persönliche Präferenzen, aber eine Karte, die bisher nur Holo-Printings hat, könnte hier ruhig einer anderen Karte weichen.
Den Ishizu-Karten hingegen stehe ich zwiegespalten gegenüber: einerseits ist es cool, dass Anime-Karten im realen Kartenspiel auch mal ernsthaft zum Einsatz kommen, andererseits finde ich unser Format ohne diesen Support eigentlich ganz spannend und ausgeglichen, was sich jetzt dann ändern wird. Uns steht also vielleicht sogar ein TIER 0 Format ins Haus und davon bin ich kein wirklicher Fan.
Vielleicht seht ihr das aber ganz anders und wollt eure Meinung in den Kommentaren mit uns teilen!
Euer
Hyozan