Yugioh – Future View: Genesis Impactors! Draitron!

Willkommen, Freunde der blauen Kartenränder. Heute setzen wir uns mit gleich zwei persönlichen Erzfeinden auseinander: Ritualdecks und Mathematik! Nachdem Secret Slayers die Deckbuild-Pack Lotterie gewonnen und gleich zwei Tier-1 Decks hochgewürgt hat (welche beide aktuell das Metagame hochgradig terrorisieren…) wird es langsam Zeit, uns das nächste angekündigte Sideset dieser Art und eines Archetypes daraus anzusehen: den Draitron aus Genesis Impactors!

Von links nach rechts: Vahram, the Dragon Deity of absolute Flame,
Draitron Meteornis=DRA und Evil★Twins Kisikil-Lilla (ja, mit dem Stern)

Genesis Impactors beinhaltet wie gewohnt drei Archetypes: Chinesisch angehauchte Drachen, die Aussehen wie Fire King Support, Dämonen in Strumpfhosen für die Weebs und den einzigen bisher geleakten Archtetype, welchen wir uns heute ansehen werden: Draitron.

Bei dem neuen Draitron-Archetype handelt es sich um den nun dritten Archetype, der nach unserem Nachthimmel entworfen wurde, direkt neben Tellarknight und Constellar. Ritualbeschwörungen sind für Konami allerdings eine absolut verfluchte Mechanik, hauptsächlich weil ihnen erst sehr spät aufgefallen ist, dass das schlechteste an Ritualmonstern die Tatsache ist, dass sie ritualbeschworen werden müssen.

Die Impcantation-Monster sowie Support, welcher auf jede andere Mechanik angewendet vollkommen geistesgestört wäre (wie Pre-Preparation of Rites) haben das über die Jahre allerdings ein wenig ausgeglichen. Der beste jemals entworfene Ritual-Archetype bleibt allerdings weiterhin Nekroz, einfach weil ihre Ritualmonster gleichzeitig Ritualzauber suchen können und die Zauber in der Lage sind, sich im Friedhof weiter zu verwerten.

Ein ähnliches Konzept hatte Konami mit Megalith geplant, bei dem die Monster gleichzeitig Ritualzauber sind. Aber mit Ausnahme einer 25-Schritt Endloskombo, welche das gesamte Deck des Gegners verbannt und dafür um die 20 Minuten pro Karte im echten Game benötigt, hat das zu nicht viel geführt.

Draitron verlässt sich auf die klassische Verwendung eines Ritualzaubers, schummelt sich allerdings bei den Tributkosten die Situation so, wie es ihnen gefällt. Was ich damit meine? Sehen wir uns die ersten fünf Monster an:

Draitron Ban-Alpha, Al-Zeta, El-Gamma, Lta-Delta und Ras-Beta

Die ersten fünf Monster des Archetypes teilen sich allesamt einen großen Teil ihrer Effekte: Alle sind Level-1 LICHT Maschinen mit 2000 ATK und 0 DEF. Eigenartig hohe Stats für Level-1 Monster, oder? Naja, das liegt daran, dass sie alle nicht normalbeschworen oder gesetzt werden können, sondern lediglich durch den Effekt einer Draitron-Karte. Das beinhaltet allerdings auch sie selbst, da sie alle jeweils ein anderes Draitron-Monster ODER Ritualmonster als Tribut anbieten können, um sich selbst als Spezialbeschwörung von der Hand ODER vom Friedhof zu beschwören.

Um diese Effekte zu verwenden, könnt ihr allerdings während dieses Spielzugs nicht spezialbeschwören, mit Ausnahme von Monstern, welche nicht normalbeschworen oder gesetzt werden können. Dies ermöglicht sowohl Ritualbeschwörungen, als auch Beschwörungen aus dem Extra-Deck. Ein Schritt nach vorne im Vergleich zu Impcantations. Direkt nach ihrer eigenen Beschwörung haben allerdings alle noch einen weiteren Effekt, an dem man sie dann tatsächlich unterscheiden kann:

Ban-Alpha und Al-Zeta sind vermutlich die besten, da sie Ritualmonster (Alpha) bzw. Ritualzauber (Zeta) suchen. Danach folgt Lta-Delta, welcher den Spieler für das Vorzeigen eines Ritualmonsters oder einer Ritualzauberkarte in der Hand eine Karte ziehen lässt.

El-Gamma kann ein anderes Draitron-Monster mit 2000 ATK vom Friedhof beschwören, außer einer zweiten Kopie von El-Gamma.

Ras-Beta ist der schlechteste im Bund, da er lediglich ein verbanntes Draitron-Monster zurück in den Friedhof legt, vom Recycling her also recht schwach auf der Brust.

Sämtliche Effekte aller dieser Monster sind hard-once-per-turns. Jetzt, wo ihr über Grundwissen bezüglich der Engine des Archetypes verfügt, wird es Zeit uns den Grund für das seltsame Verhältnis von Level und ATK der kleinen Draitron-Monster anzusehen:

Draitron Meteornis=DRA

Nein, das ist kein Tippfehler im Namen. Da sind wirklich laut aktuellem Übersetzungsstand keine Leerzeichen. Meteornis ist eine sehr aufgepumpte Level-12 LICHT Maschine mit 4000 ATK und DEF. Das Bossmonster des Draitron-Archetypes kann nur mit der Archetype-eigenen Ritualzauberkarte Meteornis Draitron beschworen werden und kann nicht als Ziel für Monstereffekte gewählt wären. Immunität gegen jegliches Targeting wäre zwar schöner gewesen, aber das Ding hat noch mehr auf dem Kasten:

Falls es mit Monstern als Ritualbeschwörung beschworen wurde, deren gemeinsame Stufe 2 oder weniger beträgt, kann es jedes spezialbeschworene Monster des Gegners einmal angreifen. Hier haben wir schon mal die Erklärung, warum die kleinen Draitrons alle so eine ipschige Stufe haben. Zusätzlich kann Meteornis im gegnerischen Spielzug als Schnelleffekt Monster, deren gemeinsame ATK entweder 2000 oder 4000 beträgt, aus dem Friedhof entfernen, um Karten des Gegners pro 2000 ATK anzuzielen und auf den Friedhof zu senden. Dieser Effekt ist ein hard-once-per-turn. Damit wäre auch zum Teil geklärt, warum die kleineren Mitglieder des Archetypes alle so aufgepumpt sind. Doch es gibt noch einen weiteren Grund:

Draitron Fafnir

Draitron Fafnir ist der Spielfeldzauber des Archetypes und wie in unseren modernen Zeiten üblich, ist er vollgepackt mit nützlichen Effekten. Bei der Aktivierung sucht Fafnir eine Draitron-Zauber-/Fallenkarte (von denen es einen ganzen Haufen mit nützlichen Effekten gibt, den Ritualzauber eingeschlossen). Zusätzlich besagt Fafnir, dass die Aktivierungen und Effekte von Ritualzauberkarten nicht mehr anulliert werden können. Sicherlich auch nichts Falsches. Der letzte Effekt irritiert mich persönlich allerdings ein wenig, da er wie etwas klingt, wovon der Archetype selbst profitieren sollte, allerdings nur ein mittelmäßiges Floodgate für den Gegner zu sein scheint:

Einmal pro Spielzug, solange der Spieler ein Draitron-Monster kontrolliert und ein oder mehrere Monster offen spezialbeschworen werden, kann der Spieler diese Monster eine Stufe pro 1000 ATK die sie haben, verlieren lassen.

Alle Draitron Maindeck-Monster, die wir aktuell kennen sind Stufe 1. Da laut den grundlegenden Regeln ein Monster nicht Stufe Null haben kann, kann es nicht auf die eigenen Monster angewendet werden. Das hätte zwar auch keinen tieferen Sinn, aber aktuell ist der einzige Zweck den ich diesem Effekt entnehmen kann, Gegner bei einer Synchro- oder XYZ-Beschwörung zu behindern. Aber wer weiß? Vielleicht ist ja ein Level-4 3000 ATK Maindeck-Monster in Planung. Pro Spielzug könnt ihr nur eine Kopie von Draitron Fafnir aktivieren.

Meteornis Draitron

Fantasievolle Namensgebung, ich weiß. Meteornis Draitron ist der Ritualzauber des Archetypes. Wisst ihr noch, als ich weiter oben erwähnt habe, dass Draitron beim Material für die Tributbeschwörung schummeln? Hier ist der Grund für diese Aussage:
Meteornis ist tatsächlich ein generischer Ritualzauber, welcher ein beliebiges Ritualmonster von der Hand beschwören kann, solange der Spieler dafür Maschine-Monster als Tribut anbieten kann, deren gemeinsame ATK gleichhoch oder höher als die des Ritualmonsters sind.

Anstelle der üblichen Stufen richtet sich Meteornis also nach der ATK. Dies ist es auch, was es möglich macht, Draitron Meteornis=DRA mit einem Tribut von Stufe 2 oder weniger zu beschwören. Und damit wäre auch vollständig geklärt, warum die kleinen Draitrons alle so hart zuschlagen können.

Meteornis hat zusätzlich noch einen Recycling-Effekt: Der Spieler kann ein offenes Draitron-Monster bis zum Ende des nächsten Spielzugs des Gegners 1000 ATK verlieren lassen und es wieder auf die Hand nehmen.

Ihr merkt, langsam begeben wir uns in den unangenehm mathematischen Teil dieses Archetypes. Auch die anderen Spells sind nämlich auf dem Addieren und Subtrahieren der ATK-Werte basiert und man muss ein wenig vorausplanen, um am Ende noch Zahlen auf dem Feld zu haben, die groß genug sind, um Meteornis=DRA zu beschwören.

Draitron Nova, Eclipse & Asterism

Von links nach rechts: Nova, Eclipse & Asterism

Das Schlusslicht des Zauber-Layouts bilden drei Zauber mit relativ „generischen“ Effekten: Consistency, Recycling und Removal. Alle sind HOPT.

Nova beschwört ein Draitron-Monster aus dem Deck, allerdings wird es während der End Phase zerstört. Zusätzlich übt sie dieselben Einschränkungen wie die kleinen Draitron-Monster aus. Da dies allerdings eine Draitron-Karte ist, können die Effekte von Alpha und Kumpanen bei Beschwörung durch Nova verwendet werden.

Eclipse wählt ein Draitron-Monster im Friedhof und gibt es auf die Hand zurück. Zusätzlich kann der Spieler sie während der Main Phase (außer in dem Spielzug, in dem sie auf den Friedhof gelegt wurde) aus dem Spiel entfernen, um ein Draitron-Monster bis zur nächsten gegnerischen End Phase um 2000 ATK zu boosten. Einen Beatstick buffen oder ATK für eine Ritualbeschwörung sammeln. Prinzipiell hilfreiche Effekte, trotzdem nicht so gut wie Nova.

Asterism schließlich ist ein Schnellzauber und theoretisch generischer Ritual-Support: Der Spieler kann ein Draitron-Monster ODER ein Ritualmonster, welches er kontrolliert, und ein gegnerisches, offenes Monster wählen. Das eigene Ziel verliert bis zur nächsten gegnerischen End Phase 1000 ATK, das gegnerische hingegen wird zerstört. Solides Removal, außerdem zehrt es von einer Ressource von der Draitron mehr als genug hat, nämlich ATK.

Draitron Meteor Shower

Meteor Shower ist eine sehr starke Konterfalle, welche überraschenderweise generisch ist. Solange der Spieler ein Ritualmonster kontrolliert, falls der Gegner ein oder mehr Monster als Spezialbeschwörung beschwört, anulliert der Spieler die Beschwörung des oder der Monster und mischt sie ins Deck. Zwar ist sie ein HOPT, dafür ist sie suchbar über Fafnir und definitiv als one- oder two-off nicht zu unterschätzen.

Fazit

Draitron macht definitiv vieles richtig, was die Ritualmechanik angeht. Klassische Ritualbeschwörung ist viel zu ressourcenaufwendig, weshalb neue Archetypes oft ein gutes „Gimmick“ brauchen, um den Prozess abzukürzen.

Als Maschinen können Draitron auf Massen von generischem Support zurückgreifen, beispielsweise Karten wie Cyber-Notfall, welche sämtliche Monster suchen kann. Sie können ebenfalls Cyberengel Benten verwenden, da diese ihren Effekt aktiviert, wenn sie tributbeschworen wird – was durch die kleinen Draitrons ohne Probleme möglich ist.

Da sie in keiner Form auf das Extra Deck angewiesen sind, können sie ebenfalls Topf der Extravaganz verwenden. Die Fähigkeit durch Disruption zu spielen bereitet mir ein wenig Sorgen, doch das ist alles abhängig vom Stand des Metagames, wenn Draitrons im TCG releast werden.

Sollte euch der Archetype gefallen, könnt ihr auch aktuell schon Yugioh Einzelkarten in unserem Shop finden, die euer zukünftiges Draitron-Deck unterstützen. Demnächst wird es auch ein Meta-Ranking geben, welches die neuen Karten aus Rise of the Duelist beinhaltet.

Bis zum nächsten Artikel,

M-Luka

Über M-Luka

Seit der Grundschule Duellant, seit The Dark Illusion kompetitiv dabei. Lieblingsdeck: Zoodiac

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