Yugioh – Top 8 Spielfeldzauberkarten im aktuellen Format

Spielfeldzauberkarten haben im Yugioh-TCG eine lange Tradition. Eigentlich dienten sie anfangs nur dazu, Monster eines bestimmten Typs oder mit einer bestimmten Eigenschaft aufzupowern. In der ersten Staffel des Animes sprach man von einem „Feldpowerbonus“.

Mittlerweile nun sind Spielfeldzauberkarten längst nicht mehr nur für ein paar ATK-Punkte mehr zuständig. Mehr noch: Bonus auf ATK und DEF spielen heutzutage keine Rolle mehr, stattdessen begünstigen oder ermöglichen Spielfeldzauberkarten Kombos und Spielstrategien – oder machen ein Yugioh-Deck überhaupt erst spielbar, wie das etwa bei den Generaider-Bossen der Fall ist.

Im Juli 2014 haben die Spielfeldzauberkarten eine entscheidende Regeländerung erfahren. Während bis dahin lediglich eine Spielfeldzauberkarte auf dem gesamten Spielfeld liegen durfte, können seit 2014 beide Spieler zeitgleich eine Spielfeldzauberkarte kontrollieren.

Heute wollen wir also einen Blick auf diese besondere Art Zauberkarten werfen und sehen, welche davon aktuell besonders häufig gespielt werden. Es ist schwierig, ein Ranking über die stärksten Spielfeldzauberkarten zu erstellen, denn das ist immer auch stark abhängig vom gespielten Deck: So wird beispielsweise ein Zombiedeck kaum etwas mit Tal der Toten anfangen können, das sonst im Grabwächter-Deck beheimatet ist. Ich möchte im Folgenden nun dennoch einige Karten zur Sprache bringen, die vor allem in konkreten Themendecks zu finden sind und außerhalb dieser kaum Anwendung finden dürften.

Anspruch ist es dabei dennoch, dass diese Karten im aktuellen Format eine gewisse allgemeine Relevanz haben.

Platz 8: Höhle der Finsternis

Diese Spielfeldzauberkarte kam im Structure Deck: Lair of Darkness zu uns. Sie wird zwar heute kaum gespielt und das Thema des besagten Structure Decks konnte sich nie wirklich in kompetitiven Decks etablieren, verfügt aber eigentlich über einen ganz netten Effekt.

Zunächst werden dank ihr alle Monster auf dem Spielfeld zu Finsternis-Monstern. Das hat vor allem für Karten wie Superpolymerisation oder Gozen-Match Relevanz. Da aber Finsternis sowieso die meistgespielte Eigenschaft sein dürfte, wird diesem Effekt eher wenig Beachtung zuteil. Spannender ist da schon der Blick auf den themencharakteristischen zweiten Effekt der Höhle der Finsternis. Mit ihm könnt ihr einmal pro Spielzug ein gegnerisches Monster tributieren. Das ist nicht unbedeutend, denn es gibt mittlerweile haufenweise Karten, die sich nur schwer durch Kampf- oder Karteneffekte zerstören lassen. Seit beispielsweise I:P Maskerena in der Mega Tin 2020: Tin of Lost Memories neu als Prismatic Secret Rare aufgelegt wurde, ist dank ihr potentiell jedes Linkmonster immun gegen Zerstörung durch Karteneffekte. Das ist besonders lästig bei Linkmonstern, die sowieso schon einen eigenen Schutzeffekt mitbringen wie Kalliberschwert-Drache oder Mekk-Ritter Crusadia Avramax. Da der Effekt dieser Spielfeldzauberkarte aber voraussetzt, dass ihr über ein Kontingent an Monstern verfügt, die diesen Effekt überhaupt auslösen können, ist sie außerhalb des entsprechenden Themas eigentlich nicht zu finden.

Platz 7: Union-Hangar

Das ABC-Themendeck geistert schon seit 2016 durch den Äther, seit die kleinen Union-Maschinen A – Angriffskern, B – Busterdrachling und C – Crashwyvern im Structure Deck: Seto Kaiba erschienen sind. Seitdem ist ihnen immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden als den zeitgleich im Structure Deck: Yugi Muto erschienenen Elektromagnetkriegern. Nachdem mittlerweile das Bossmonster des Themas, ABC-Drachenbuster, wieder zweimal erlaubt ist und das Thema durch Karten wie Transportverbund und Union-Fahrer in Duel Overload und Eternity Code starken Support erhalten hat, rückt dieses Deck wieder zunehmend in den Fokus.

Unerlässlich ist dabei die Spielfeldzauberkarte Union-Hangar. Bei Aktivierung könnt ihr eine Union-Maschine mit der Eigenschaft Licht vom Deck auf die Hand holen. Einmal pro Spielzug könnt ihr ein entsprechendes Monster mit einem anderen Monster direkt vom Deck ausrüsten. Insofern verfügt diese Karte über zwei Sucheffekte und ist daher absolut maßgeblich. Da dieser Effekt aber ausgewiesen ausschließlich für Licht-Union-Maschine-Monster gilt, ist auch diese Karte kaum relevant für Decks außerhalb des Themas.

Platz 6: Tal der Toten

Eine Karte, die schon nahezu seit Anbeginn der Yugioh-Ära existiert, ist Tal der Toten. Das Grabwächter-Deck hat immer wieder Support erhalten und wird vereinzelt auch gespielt. Wirklich stark ist das Deck dabei nicht, Tal der Toten ist aber eine wahre Qual. Sie blockiert nämlich absolut kompromisslos euren Friedhof. Und der ist im zeitgemäßen Yu-Gi-Oh! absolut unerlässlich: Eldlich, Zombies, Linkdrachen, all diese Decks benötigen den Friedhof als wichtige Ressource und werden dann quasi spielunfähig, wenn er wegfällt. Gleichzeitig schützt euch Tal der Toten auch vor Karten wie Vom Grab gerufen, denn Karten können nicht vom Friedhof verbannt werden. Seit die besagte Schnellzauberkarte aber auf 1 limitiert ist, ist dieser Aspekt sicherlich nicht mehr maßgeblich.

Platz 5: Zombiewelt

Zombiewelt macht aus allen Monstern auf dem Spielfeld und in den Friedhöfen Zombies. Das allein kann äußerst unangenehm sein, vor allem, wenn ihr Linkdrachen spielt: Dann könnt ihr eure zentralen Schlüsselmonster nicht beschwören, denn sowohl Schlägerdrache als auch die Wachdrachen Elpy und Pisty benötigen als Material nun einmal ein Drachenmonster. Auch Zauberkarten, die auf einen gewissen Typ abzielen könnt ihr gegen Zombiewelt vergessen: Rückkehr der Drachenherren beispielsweise belebt ein Drache-Monster vom Friedhof wieder. Da sich Zombiewelts Effekt aber auch auf den Friedhof erstreckt, greift der Effekt nicht. Zusätzlich können nur Zombies als Tributbeschwörung beschworen werden. In einer Zeit, wo eigentlich keine Tributbeschwörungen mehr durchgeführt werden, ist dieser Effekt eigentlich obsolet. Lediglich Monarchendecks könnten unter diesem Effekt leiden und seit Pantheismus der Monarchen seit kurzem nicht mehr auf der Liste der verbotenen und limitierten Karten steht, scheint die Rückkehr der Monarchen denkbar. Immerhin konnte sich das Monarchendeck bei der letzten Remote Duel Invitational bis ins Finale vorkämpfen, scheiterte dort jedoch an Linkdrachen.

Zentral bleibt also der Effekt alle Monster auf dem Feld und in den Friedhöfen in Zombies zu verwandeln. In den klassischen Zombiedecks wird dieser Effekt genutzt, um den Gegner mit der Fallenkarte Rivalität der Kriegsherren am Beschwören zu hindern – Eine Kombo, die eigentlich noch effektiver als der Lock mit Zerstörungsschwert des Drachenbusters ist.

Platz 4: Mystische Mine

Platz 4 geht an die allseits verhasste Mystische Mine. Solange ihr weniger Monster als der Gegner kontrolliert, kann dieser weder angreifen, noch Monstereffekte aktivieren. Verfügt ihr über mehr Monster, gilt der Effekt von Mystische Mine entsprechend für euch.

Diese Karte bringt das Spiel fast zum Erliegen und schon lange werden Stimmen laut, die das Verbot dieser Spielfeldzauberkarte fordern. Tatsächlich erweist sich Mystische Mine als recht penetrant, denn sie kann nur dann zerstört werden, wenn ihr und der Gegner während der End Phase über dieselbe Anzahl an Monstern verfügt oder ihr über eine entsprechende Zauber- oder Fallenkarte verfügt, wie etwa den jüngst wieder erlaubten Harpyien-Flederwisch. Durch Monstereffekte werdet ihr diese Karte aus bekannten Gründen kaum los, obwohl Albtraumritter Phönix ansonsten sicherlich der eleganteste Weg ist, unliebsame Zauber- und Fallenkarten zu entsorgen.

Üblicherweise findet sich diese Karte im Chain-Burner-Deck, da dort quasi keine Angriffe stattfinden. Im Februar diesen Jahres gewann Kevin Semlali mit seinem Shaddoll-Invoked Deck die CMSeries Paris mit einer Mystischen Mine im Main Deck und zwei Exemplaren im Side Deck.

Im August errang Sam Arunnaveesiri den Sieg im Remote Duel Invitational – auch er setzte auf ein Exemplar der Mine im Main Deck.

Platz 3: Dragonische Darstellung

Zugegeben, Dragonische Darstellung scheint seine Glanzzeiten bereits gelebt zu haben. Im vergangenen Jahr wütete das Wahre Dracho Themendeck und entschied die ein oder anderen Regionals für sich – und das standardmäßig mit gerade einmal sieben Monstern und ohne Extra Deck. Wie immer in solchen Fällen erhielt das Themendeck dann einen Dämpfer, als Dragonische Darstellung limitiert wurde. Heute sind Wahrer Dracho Decks eher selten geworden, doch auch die eine erlaubte Dragonische Darstellung kann heute noch zielführend und abseits des reinen Wahre Dracho Decks sinnvoll eingesetzt werden, und zwar in Decks, die eine Kombination aus Dinosauriern und Wahrer König spielen, wie es nicht unüblich ist.

Dragonische Darstellung zerstört erst einmal die eigenen Karten auf dem Spielfeld oder der Hand und triggert so die Effekte von Babycerasaurier und Petiteranodon und kann euch dann noch die entsprechenden Wahrer König Monster auf die Hand holen. Das ist auch heute noch absolut relevant und so kann diese Spielfeldzauberkarte auch ohne das Wahre Dracho Thema hervorragend punkten.

Platz 2: Bootsektor-Start  

Zusammen mit Drachenschlucht findet sich Bootsektor-Start in sicherlich beinahe jedem ernsthaften Linkdrachen-Deck. Zum einen ist diese Spielfeldzauberkarte mittels Schlägerdrache bequem suchbar und kommt dadurch schon recht früh im Duell zum Einsatz.

Linkdrache arbeitet mit einer ganzen Reihe an Kombos und Spezialbeschwörungen und endet nicht selten in einem nahezu unüberwindbaren Board mit haufenweise Negates. Um aber die zentralen Drachen aus dem Extra Deck überhaupt erst aufs Feld zu kommen, bedarf es einer unerschöpflichen Zahl an Spezialbeschwörungen. Und da hilft Bootsektor-Start enorm. Mithilfe dieser Zauberkarte beschwört ihr entweder bis zu zwei Rakkete-Monster von der Hand oder auch vom Friedhof, falls der Gegner mehr Monster kontrolliert als ihr. Ihr werdet Bootsektor-Start in der Regel gemeinsam mit einer soliden Rakkete-Engine ausschließlich im ersten Zug aktivieren, dennoch ist diese Karte unverzichtbar und eine der meistgespielten Feldzauberkarten im aktuellen Format.

Platz 1: Untergegangene Welt

Platz 1 geht heute an die Dinos. Genauer gesagt an die Spielfeldzauberkarte der Dinos. Das Dinosaurier-Deck erweist sich aktuell als recht potent. Wie bereits erwähnt, gewann Sam Arunnaveesiri das Remote Duel Invitational Turnier im August – und zwar mit Dinosauriern. Mehr Infos zu dem Deck findet ihr übrigens in meinem Artikel.

Während die meisten anderen Spielfeldzauber einen gewissen Typ stärken, schwächt Untergegangene Welt alles, was nicht Dinosaurier ist. Sobald ihr dann einen Dinosaurier als Normal- oder Spezialbeschwörung beschwört, erhält der Gegner eine Spielmarke. Klingt erstmal nach Vorteil? Ist es aber nicht, denn fortan kann er nur diese Spielmarke als Ziel für Karteneffekte wählen. Damit seid ihr recht solide gegen Handtraps abgesichert, denn diese zielen oft. Effektannullierende Karten wie Effektverschleierin oder Unendliche Unbeständigkeit verlangen, dass das gegnerische Monster gewählt wird – nur funktioniert das nicht, da dank Untergegangene Welt nur die beschworene Spielmarke gewählt werden kann. Es ist also ratsam, Untergegangene Welt früh ins Spiel zu bringen und dann entspannt um die potenziellen Handtraps des Gegners herumzuspielen.

Vielleicht spielt ihr auch ein Deck, das ohne Spielfeldzauberkarte nicht auskommt oder ihr habt eine Karte, die eurer Meinung nach in dieser Liste fehlt (die übrigens keinen Anspruch auf Unanfechtbarkeit erhebt). Falls das so ist, dann schreibt uns doch in den Kommentaren, welche Spielfeldzauberkarten euch gefallen und welche ihr vielleicht sogar selber spielt.

Euer Hyozan

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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