Yugioh – Maximum Gold: Review zu einem Traum in Gold

Lange mussten wir warten, doch jetzt ist sie endlich da: Die Maximum Gold Box hält Einzug ins Yugioh TCG. Das Set war eigentlich bereits für Anfang Oktober angekündigt, hat dann aber doch noch einmal Aufschub bis Mitte November bekommen. Heute wollen wir einen gemeinsamen Blick auf dieses Set werfen und sehen, ob sich das Warten gelohnt hat.

Das bekommt ihr für euer Geld

Das Set besteht insgesamt aus 162 Yugioh Karten. Pro Box erhaltet ihr vier Packs, in denen sich jeweils fünf Gold-Letter Rares und zwei Premium Gold Rares befinden. Hier haben wir es mit zwei neuen Seltenheitsstufen zu tun, die ich euch kurz vorstellen möchte:

Konami hat vor einiger Zeit die Rares abgeschafft, doch irgendwie kommen sie dann doch wieder. Gold-Letter Rares sind nämlich eigentlich nichts anderes als ganz gewöhnliche Rares. Einziger Unterschied: Die Schrift ist nicht silbern, sondern eben golden. Die Seltenheitsstufe mag neu sein, dürfte aber kaum mehr als ein müdes Schulterzucken bewirken.

Ganz anders sieht es da mit den Premium Gold Rares aus. Gold Rares kennen wir bereits aus diversen Packs, etwa dem Premium Gold Pack aus dem Jahr 2014. Die Karten darin waren allerdings in Gold Rare und Gold Secret Rare. Die Premium Gold Rare aus der Maximum Gold Tuckbox ist eine völlig neue Seltenheitsstufe. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach erkennbar, denn die neuen Premium Gold Rares heben sich deutlich von den bisherigen Seltenheitsstufen ab. Neben Glitzer im Überfluss haben die Karten eine besondere Haptik und erzeugen so einen schönen 3D-Effekt. Zu vergleichen wäre das vielleicht mit den Ultimate Rares, die ebenfalls über leichte Erhebungen verfügten.

Das Set besteht ausschließlich aus Reprints, was auf den ersten Blick vielleicht etwas mau wirken mag, da neue Karten natürlich immer mit mehr Spannung erwartet werden. Dafür greift Konami in die Vollen und bringt uns Reprints, die im aktuellen Format absolut metarelevant sind und die bisher schlicht zu teuer waren. Bevor ich aber auf die Highlights des Sets eingehen möchte, möchte ich euch sechs ganz bestimmte Karten nicht vorenthalten. Es handelt sich dabei um alte Bekannte, die jetzt mit einem alternativen Artwork ausgestattet und in der neuen Seltenheitsstufe Premium Gold Rare erhältlich sind.

Alternative Artworks

Die Bilder sprechen ja eigentlich schon für sich und viel mehr muss man dazu eigentlich auch fast nicht sagen. Apollousa, Bogen der Göttin war schon lange für dieses Set angekündigt. Es war daher überraschend, dass sie auch in der 2020 Mega Tin: Tin of Lost Memories zu finden war. Hier nun mit alternativem Artwork dürfte sie aber trotz dieses erneuten Reprints sicher zu den begehrteren Karten dieses Sets gehören.

Kauz & Schlossvogel erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit und funktioniert vor allem gegen Shaddoll-Invoked-Decks ganz wunderbar. Die Duel Devastator Box vom letzten Herbst hat uns bereits beliebte Handtraps wie Aschenblüte & Freudiger Frühling oder Geisteroger und Schneehase in einem alternativen Artwork beschert, daher ist es nur recht und billig, dass Kauz & Schlossvogel nun nachzieht. Übrigens: Auch die anderen begehrten Handtrap-Monster sind in der Box enthalten, jeweils in ihrem normalen und ihrem alternativen Artwork.

Die Highlights der Box

Nibiru, das Urwesen

Gemeinsam mit Kein Dunkler Herrscher mehr stellte Nibiru, das Urwesen sicherlich die relevanteste Promo der letztjährigen Mega Tin-Box dar. Kein Dunkler Herrscher mehr hat seinen ersten Reprint in Common im Structure Deck: Spirit Charmers erhalten, das ihr bei uns natürlich mit Tiefpreisgarantie findet.

Nibiru, das Urwesen hat zwar im OTS Tournament Pack 14 einen Reprint in Ultimate Rare erhalten, dieser ist aber so teuer, dass er kaum erwähnenswert ist. Hier nun bekommen wir das beliebte Fels-Monster in Premium Gold Rare.

Eldlich der goldene Lord

Welches Monster wäre wohl für einen Reprint in Premium Gold Rare geeigneter als Eldlich der goldene Lord? Erst im März fand diese Karte aus dem Secret Slayers Set seinen Weg in die Decks der Spieler. Eldlich formte rasch ein Thema, das ganz oben bei den Metadecks mitspielte. Bisher war der goldene Lord mit etwa 80 Euro pro Exemplar echt teuer, zumal er in den Decks auch nicht nur einmal gespielt werden sollte. Durch den Reprint wird das Eldlich-Thema wieder deutlich attraktiver und kehrt vielleicht vermehrt zurück.

 Unendliche Unbeständigkeit

Was Reprints angeht, können wir uns bei Unendliche Unbeständigkeit wahrlich nicht beschweren.  2018 in Secret Rare in Flames of Destruction erschienen, hat diese Karte 2019 ihren ersten Reprint in Duel Power erhalten und kam dieses Jahr in Duel Overload erneut. Nichtsdestotrotz ist der Preis dieser begehrten und spielstarken Handtrap nach wie vor ungebrochen hoch. Ein weiterer Reprint ist nett, lohnt aber eigentlich nur dann wirklich, wenn die Karte endlich einmal nicht short printed ist…

Harpyien-Flederwisch

Dieser Reprint kommt wie gerufen. Ganze sieben Jahre ist es her, seit Harpyien-Flederwisch das letzte Mal aus einem Booster gezogen werden konnte. Das ist eigentlich nicht weiter tragisch, war diese Karte doch lange verboten und von wenig Interesse für die Spieler des Advanced Formats. Da diese Karte aber seit September nun wieder erlaubt ist, ist die Nachfrage natürlich auch entsprechend hoch. Ein gut erhaltenes Exemplar, das sieben Jahre alt ist, ist schon nahezu eine Rarität. Entsprechend gestalten sich natürlich auch die Preise. Dankbar also, dass wir den Flederwisch neu bekommen, in normalem und alternativem Artwork und in edler Premium Gold Rare. 

Auswirkung auf die Preise

Wie üblich sorgen auch hier die Reprints für einen Preissturz einzelner Karten. Die gewöhnlichen Rares sind sowieso günstig. Bei diesen handelt es sich aber oft auch um sehr spezifische Karten, die nicht generisch in jedes Deck passen. Interessanter sind da die Premium Gold Rares – sowohl in puncto Seltenheitsstufe als auch in Sachen Einsatzbereich. 

Den größten Preissturz dürfte mitunter Apollousa, Bogen der Göttin in diesem Jahr erfahren haben: Bis zum Release der 2020 Mega Tin war diese noch recht teuer, ist durch ihren zweiten Reprint innerhalb von 3 Monaten aber mittlerweile wirklich günstig – trotz alternativen Artworks und neuer Seltenheitsstufe.

Nicht ganz günstig sind nach wie vor Unendliche Unbeständigkeit und Eldlich der goldene Lord. Hier ist aber zu beachten, dass beide vor Maximum Gold teuer waren und jetzt, verglichen mit ihren bisherigen Preisen, gut gesunken sind. Innerhalb der Maximum Gold Box gehören beide aber zu den teuersten Karten. 

Fazit

Die Box enthält eine ganze Reihe spielstarker Reprints, die auch bisher eher teure Karten endlich erschwinglich machen. Schön sind außerdem die neuen alternativen Artworks, die aber natürlich Geschmackssache sind. Mir persönlich gefallen zum Beispiel die Artworks von Kauz & Schlossvogel und Aleister der Beschwörer recht gut, während ich das Artwork von Fantastischer Drache Phantazmei überhaupt nicht gelungen finde. 

Die neue Seltenheitsstufe Premium Gold Rare ist hochwertig umgesetzt und schafft eine Rarität, die sich deutlich von den bisherigen abhebt. Ganz im Gegenteil zur Gold Letter Rare, die nichts anderes ist als eine normale Rare mit goldener Schrift und demnach wenig überzeugt.

Sehr schade finde ich, dass Konami zwei Versionen derselben Karte in diese Box packt, nämlich einmal mit dem Standard-Artwork und einmal mit dem alternativen. Stattdessen hätte ich mich gefreut, wenn man die entsprechenden Slots durch andere Karten gefüllt hätte. Anbieten würde sich dafür zum Beispiel endlich ein erschwinglicher Reprint von Beschwörung. Aleister der Beschwörer ist nämlich in alternativem Artwork enthalten, das hätte sich also angeboten. Auch Schwarz glänzender Soldat – Soldat des Chaos wäre eines Reprints in Premium Gold Rare würdig. Und nachdem uns ein bezahlbarer Reprint von Ausgeglichener Zweikampf im Structure Deck: Spirit Charmers verwehrt wurde, wäre die Maximum Gold Box ein guter Kompromiss gewesen die begehrte Handtrap neu aufzulegen. Die Liste ist lang und sicher habt ihr eigene Vorschläge und Wünsche. 

Es wirkt fast so, als wären Konami hier unterwegs die Ideen ausgegangen. Die offenen Slots wurden dann einfach durch die anderen Artworks gefüllt und natürlich einmal mehr durch Dunkler Magier, Blauäugiger w. Drache und Rotäugiger schwarzer Drache, die ja erst in der diesjährigen Mega Tin kläglichen Support erhalten haben. 

Trotz dieses – für mich persönlich massiven – Mankos ist die Maximum Gold Box ein schönes Produkt, das durch seine attraktiven Reprints und eine ansprechende neue Seltenheitsstufe besticht. Wir haben es hier also definitiv mit einer Bereicherung für unser geliebtes Spiel zu tun und letztendlich zählt ja nur genau das. 

Euer Hyozan 

Über Hyozan

Yu-Gi-Oh!-Veteran der ersten Stunde

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